Die Frage der Bestimmung
Die Frage der Bestimmung
Sydney PoV
Die Wochen waren vergangen, seit ich auf Genosis die Vision der Macht gesehen hatte und seitdem ließ sie mich nicht mehr los. Immer wieder kehrten die schrecklichen Bilder zurück und jedes Mal ließen sich mich erschauern. Es durfte nicht sein! Es konnte unmöglich die Zukunft sein, die ich gesehen hatte. Aber die Macht hatte es ja selbst gesagt...das alles würde geschehen, wenn der Pfad der Zukunft keinen anderen Weg einschlug. Doch wie konnten wir das bevorstehende Unheil verhindern? Was mussten wir dafür tun? Ich war vollkommen ratlos und wusste keinen Ausweg.
,,Sydney...du solltest wirklich mit jemandem darüber reden."
Die Stimme von Anakin holte mich in die Wirklichkeit zurück und ich zuckte zusammen. Ich hatte schon vollkommen vergessen, dass er auf dem Stuhl in meinem Zimmer saß und mich die ganze Zeit beobachtete. Anakin war auch der Einzige, der von der Vision wusste und er hatte mir schwören müssen, niemanden davon zu erzählen. Nicht einmal Mina hatte ich etwas davon gesagt, denn ich wusste einfach nicht, wie ich es ihr beibringen sollte. Auch ihren Tod hatte ich in der Vision vorhergesehen und ich wollte ihn um jeden Preis verhindern. Mina durfte nicht sterben! Sie war viel zu wichtig für diese Welt und ich würde es mir niemals verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde.
,,Sydney!"
Anakin wurde langsam unruhig und ich sah ihn nun entschlossen und ernst an.
,,Nein, Anakin! Das kann ich nicht!"
,,Ich sehe doch, wie sehr du darunter leidest. Du kannst das nicht ignorieren und wenn du wirklich den Tod in der Zukunft vorhergesehen hast, dann sollten die anderen es wissen.", redete er auf mich ein und ich hatte das Gefühl, als würde ich innerlich zusammenbrechen.
,,Ja, klar! Ich gehe zum Rat und sage Hey, Leute...ich habe einen Blick in die Zukunft geworfen. Die Macht persönlich hat sie mir gezeigt und, ach übrigens:ihr werdet alle sterben!...wohl kaum, Anakin."
Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Was dachte er sich nur? Ich konnte den anderen Jedi nicht einfach vor die Augen treten und ihnen verkünden, dass wir alle möglicherweise bald sterben würden. Das brachte ich nicht fertig. Auch, wenn Anakin vielleicht Recht hatte und es das Beste wäre...ich konnte es einfach nicht.
Anakin sah mich nun etwas mitfühlend an und stand auf, während ich mich mit dem Rücken gegen die Wand lehnte und mir wünschte, ich wäre an einem anderen Ort. Zumindest...für eine kurze Weile, um all das hier mal vergessen zu können.
,,Ich weiß, wie du dich fühlen musst, Sydney. Aber du solltest wenigstens mit Meister Yoda darüber sprechen. Er weiß sicher Rat. Und wenn du es ihm schon nicht sagen willst, dann sag es wenigstens Mina. Sie ist immerhin deine beste Freundin.", sagte Anakin und ich sah ihn schockiert an.
,,Nein! Ich kann es ihr nicht sagen. Zumindest nicht, bis ich keinen Ausweg weiß."
,,Dann rede mit Meister Yoda. Er kann dir bestimmt helfen."
,,Also schön...ich werde mit ihm reden. Ich verspreche es dir."
***
Ein paar Stunden später erfüllte ich schließlich mein Versprechen an Anakin und saß Meister Yoda im Meditationsraum gegenüber. Der grüne Großmeister schwieg nun schon eine ganze Weile und sah mich nachdenklich an, was mich mittlerweile schon fast wahnsinnig machte. Warum sagte er denn nichts? Ich hatte ihm alles bis ins kleineste Detail erzählt und ihn um Rat gebeten und als Antwort bekam ich Schweigen.
,,Furcht ich in dir spüre.", sagte er schließlich und ich nickte.
,,Ja, Meister! Ich fürchte mich davor, dass es wahr werden könnte."
,,Furcht ist der Pfad zur dunkle Seite.", ermahnte Yoda mich und ich nickte erneut...allerdings regelrecht gequält.
Natürlich war mir klar, was Furcht zu bedeuten hatte und ich wehrte mich auch mit aller Kraft dagegen. Aber ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun sollte und ich versuchte nun auch gar nicht mehr, meine Verzweiflung vor Yoda zu verbergen.
,,Sagt mir, was ich tun soll, Meister. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.", bat ich den mächtigen Jedi und Yoda seufzte leise.
,,Meditieren du musst. Furcht abgeben an die Macht du wirst. Über deine Vision meditieren ich werde."
Ich nickte und erhob mich langsam. Yoda hatte Recht! Ich musste die Furcht an die Macht abgeben und das würde ich tun. Das musste ich tun! Denn ich würde garantiert zulassen, dass mich die Furcht auf den falschen Weg brachte. Gerade wollte ich gehen, als Yoda mich noch einmal zurückhielt.
,,Sydney, die Prophezeiung erfüllen sich wird. Glauben du musst daran.dann sie intakt bleiben wird.", sagte er und ich nickte, ehe ich den Raum verließ.
Ich begab mich zurück auf den Weg zu meinem Quartier und dachte über die Worte von Yoda nach. Hatte er möglicherweise Recht? Könnte die Prophezeiung intakt bleiben, wenn wir nur daran glaubten? Es klang gewissermaßen logisch, aber irgendwie wusste ich dennoch nicht, ob allein der Glaube daran genug war.
***
Als ich mein Quartier erreicht hatte, schloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich gegen sie, während ich langsam zu Boden sank, wo ich deprimiert sitzen blieb. War das die Lösung? Mussten Mina und ich bloß dran glauben, dass wir die Prophezeiung erfüllen könnten und es würde funktionieren? Ich hatte keine Ahnung und ich wusste auch nicht, ob ich das alles überhaupt noch wollte. Die ganze Sache begann, mir langsam aber sicher über den Kopf zu wachsen und ich wollte einfach nur noch Ruhe. Ruhe vor dem Krieg, Ruhe vor Visionen und Ruhe vor Prophezeiungen. War das wirklich unsere Bestimmung? Den Worten einer schrumpeligen Mumie Folge zu leisten und den Willen der Macht zu erfüllen? So langsam hatte ich wahrhaftig genug.
Vielleicht sollten Mina und ich zum Orakel gehen und einfach unseren Job als Auserwählte kündigen. Sollte sich die Mumie doch jemand anderen suchen, der sich zum Affen machte und den ganzen Stress ertrug. Denn bisher hatte uns unsere Aufgabe und ach so heilige Bestimmung meistens nur Chaos, Gefahren und sogar fast den Tod gebracht. Wie oft hatten Mina und ich denn schon unser Leben riskiert, um die gesamte Galaxis zu retten? Ich kam langsam mit dem Zählen nicht mehr mit und während ich über all das nachdachte, kam mir Darian wieder in den Sinn.
Wie würde er wohl darüber denken? Würde er mir raten weiterzumachen oder aufzugeben? Ach, was dachte ich mirnatürlich würde er mich ermutigen den Kampf gegen das Böse auch weiterhin zu führen. Immerhin hatte ich ihm ja versprechen müssen, dass ich nicht aufgab und so schwer mir das alles auch fiel...ich würde nicht aufgeben. Mina und ich waren nun einmal die einzige Hoffnung der Galaxis und das würde auch so bleiben...bis wir die Prophezeiung erfüllt hatten!
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