Undercover? Dämlichster Plan ever!
Undercover? Dämlichster Plan ever!
Sydney PoV
Dooku starrte mich fassungslos an, ehe sich seine Miene in unglaubliche Wut verwandelte und regelrecht kochte.
,,DU!"
,,Tja, so schnell sieht man sich wieder, Dooku!", entgegnete ich und grinste.
Doch dann fiel mein Blick auf Anakin, der auf Mina zu rannte und sein Laserschwert auf Rako Hardeen richtete.
,,Hardeen!", fauchte er, aber da stellte sich Mina ihm plötzlich in den Weg, woraufhin mir die Kinnlade runterfiel.
,,Anakin, es ist nicht Hardeen! Es ist Obi-Wan!"
Anakin sah aus, als würde er jede Sekunde in Ohnmacht fallen und starrte Mina an, als wäre sie irre geworden. Auch ich war für einen Moment sprachlos und starrte Rako Hardeen perplex an, der jedoch nickte und plötzlich fühlte ich, wie sich die Blockade um seine Präsenz löste und ich erkannte wahrhaftig die Gegenwart von Obi-Wan. Deshalb hatte ich das Gefühl gehabt, eine bekannte Präsenz zu verspüren. Statt tot unter der Erde zu liegen, stand er also putzmunter vor uns und machte einen auf Kopfgeldjäger. Was war das eigentlich für ein Zirkus hier?
Es dauerte einen Moment, bis ich es verarbeitet hatte, doch als ich sah, wie Dooku immer wütender wurde, fand ich meine Fassung schließlich wieder und das gerade noch rechtzeitig. Denn Dooku machte Anstalten auf Mina und Obi-Wan loszugehen, woraufhin ich sofort reagierte. Ich nutzte die Macht, sprang über ihn hinweg und landete direkt vor ihm, wodurch ich ihm den Weg versperrte. Unsere Laserschwerter krachten zischend gegeneinander und während ich Dooku somit in Schach hielt, sah ich Mina über die Schulter hinweg ernst an, als ich erkannte, dass Obi-Wan verletzt war.
,,Mina, schaff ihn hier raus! Da draußen steht ein Raumschiff! Macht es startklar und wartet, bis wir an Bord sind.", ordnete ich ab, aber sie warf einen skeptischen Blick in Richtung Dooku.
,,Was ist mit dem da?"
,,Um ihn kümmere ich mich. Jetzt geht!"
Noch kurz zögerte Mina, doch dann hörte sie endlich auf mich und zog Obi-Wan in Hardeen- Gestalt mit sich nach draußen. Anakin und Ahsoka hatten inzwischen längst den Kampf gegen die Truppe Leibwächter von Dooku aufgenommen und Rex verschwand nun ebenfalls in Richtung Raumschiff. Ich hingegen konzentrierte mich nun wieder auf Dooku, denn sein Zorn amüsierte mich und meine Schadenfreude wuchs mit jeder Sekunde.
,,Du hast mir lange genug meine Pläne durchkreuzt, du freche Göre!"
,,Tja, Dooku...du machst es mir auch einfach viel zu leicht.", entgegnete ich trotzig und zuckte mit den Schultern, was das Fass zum Überlaufen brachte.
,,Grrr! Jetzt bist du fällig, Jedi!", zischte er und dann ging er voller Wut auf mich los.
Mittlerweile war ich zum Glück ja auch schon geübt darin, Dooku in einem Duell gegenüber zu treten. Doch ich hatte das Gefühl, er war stärker geworden und obwohl ich seine Hiebe abwehren konnte, so zerrte es doch an meinen Kräften. Wir kämpften, sprangen und umkreisten uns wie Raubkatzen, die jeden Moment zum Sprung ansetzen konnten.
,,Zeit für die Abrechnung, Sydney!", sagte Dooku und grinste.
Doch ich machte kurzen Prozess und nutzte meine ungezähmte Macht, die ich frontal gegen ihn richtete. Er war darauf nicht vorbereitet und wurde im hohen Bogen zurückgeschleudert. Dooku krachte gegen eine Säule und sank zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb.
,,Träum weiter, Opa!", meinte ich nur und deaktivierte mein Lichtschwert.
Noch einen Moment sah ich zu Dooku, als Anakin und Ahsoka schon zu mir kamen du mich mit sich zogen.
,,Komm, weg hier!", rief Anakin beiläufig und riss mich mit sich.
Wir rannten aus dem Gebäude und stürmten nach draußen. Rex hatte das Raumschiff, welches sicher Dooku gehörte, bereits gestartet und Mina stand auf der Rampe, von wo aus sie uns zu sich winkte.
,,Kommt schon! Wir müssen weg hier!"
Da hatte sie Recht! Wenn Dooku erstmal wieder zu sich kam, dann würde er vor Wut kochen und uns den Schädel abreißen wollen. Und es war bereits soweit, denn ich hörte seine zornige Stimme, die noch aus dem Gebäude hallte.
,,Das war das letzte Mal, dass du mir meine Pläne vereitelt hast, Sydney. Dafür wirst du büßen und wenn es das Letzte ist, was ich tue!"
Ich vernahm jedes einzelne Wort, doch seine leeren Drohungen interessierten mich nicht. Stattdessen rannte ich mit meinen Freunden die Rampe hoch und wir gingen an Bord. Mina betätigte den Kopf und die Rampe schloss sich hinter uns.
Anakin ging natürlich sofort Richtung Cockpit, um Rex abzulösen und Ahsoka folgte ihm. Mina und ich hingegen wandten uns nun langsam Rako Hardeen oder besser gesagt Obi-Wan zu, der vor uns auf einer Liege saß und uns kaum eines Blickes würdigte. Noch immer konnte ich kaum glauben, dass er wahrhaftig am Leben war und als er endlich einen Blick riskierte, verschränkte ich die Arme vor der Brust.
,,So, Ihr seid also am Leben!", brachte ich hervor und er nickte leicht.
,,Ja, das bin ich!"
,,Warum sollten wir glauben, Ihr wärt tot? Ich meine, was soll diese blödsinnige Nummer, seinen Tod vorzutäuschen sich als Rako Hardeen zu verkleiden?"
Fragend sah ich Obi-Wan an und konnte nicht begreifen, warum er das getan hatte. Wer täuschte denn bitteschön seinen eigenen Tod vor, um dann die Identität eines Kopfgeldjägers anzunehmen, den jeder für seinen Mörder hielt? Obi-Wan seufzte und brach schließlich endlich sein nerv tötendes Schweigen.
,,Es war eine Undercover-Mission. Ich habe im Auftrag des Rates gehandelt."
Nun fiel mir wirklich alles aus dem Gesicht. Im Auftrag des Rates? Das war nicht möglich! Denn das würde ja bedeuten, dass der Rat die ganze Zeit gewusst hatte, dass Obi-Wan am Leben war und nicht tot.
,,Soll das etwa heißen, der Rat wusste die ganze Zeit, dass Ihr nicht wirklich tot seid?", fragte ich an Obi-Wan gewandt und der nickte.
,,Ja, das stimmt!"
Fassungslos sah ich auf den Jedi herab und ich war stinksauer! Nicht nur auf ihn, sondern vor allem auf den Rat der Jedi! Was hatten sich Meister Windu und die anderen nur dabei gedacht? Warum hatten sie uns nicht in ihren dämlichen Plan eingeweiht? Vertrauten sie uns etwa nicht?
Meine Gedanken waren durcheinander und ich sah neben mich zu Mina, die die ganze Zeit über geschwiegen hatte und Obi-Wan ausdruckslos ansah. Ich konnte ihr nicht ansehen, wie sie sich fühlte aber ich konnte es mir ziemlich gut vorstellen. Aber ich wollte das hier nicht alleine durchziehen.
,,Mina, was sagst du dazu?", brachte ich schließlich hervor und Mina sah plötzlich ziemlich wütend aus.
,,Was soll ich denn dazu sagen?"
Oha, offenbar war meine beste Freundin wütender als ich dachte. Wenn sie es schon nicht in Worte fassen konnte, dann war sie kurz vorm Explodieren. Das schien Obi-Wan nun auch zu kapieren, denn er sah Mina ziemlich hilflos an und hoffte wahrscheinlich inständig, dass sie ihm vergeben würde. Aber da würde er sich schon was Gutes einfallen lassen müssen, damit Mina ihm verzieh.
,,Mina, es tut mir leid. Das müsst Ihr mir glauben.", sagte er, doch Mina schien das nur noch wütender zu machen.
,,Ach, ja? Woher soll ich wissen, dass das nicht auch vorgetäuscht ist? Vielleicht sollte ich in Coruscant an Euer Grab in den Jedi Tempel geben und Euren Geist befragen."
Mina drehte sich um und verschwand in einen Raum, wo sie sich drin verbarrikadierte. Ich sah ihr erstaunt nach und wandte meinen Blick dann wieder auf Obi-Wan, der nun sichtlich deprimiert aussah. Doch von mir würde er garantiert kein Mitleid bekommen! Denn Mina hatte absolut Recht! Warum sollten wir ihm glauben, dass es ihm leid tat? Obi-Wan sah nun hilflos zu mir, doch ich hob nur eine Hand und schüttelte den Kopf.
,,Denkt gar nicht dran! Das müsst ihr selbst durch. Ihr habt Euch das eingebrockt, also müsst Ihr es auch wieder ausbaden."
Daraufhin ließ ich ihn zurück und ging Richtung Cockpit. Dort saß Anakin am Steuer, Rex saß an der Seite und Ahsoka hatte den Platz des Co-Piloten eingenommen. Hier herrschte eisiges Schweigen, aber ich musste gar nicht fragen, um den Grund zu erfahren. Wir alle waren sauer auf die Täuschung von Obi-Wan, aber am meisten waren sicher Anakin und Mina sauer auf ihn. Ich lehnte mich gegen die Wand und nach ein paar weiteren Minuten der Stille brach Anakin das Schweigen, ohne den Blick vom All abzuwenden.
,,Habt ihr mit ihm gesprochen?", fragte er und ich wusste natürlich, dass er mich und Mina damit meinte.
,,Ja, haben wir!"
,,Warum sieht er aus wie Rako Hardeen und warum sollten wir glauben, er wäre tot?", wollte Ahsoka wissen.
,,Es war die Anordnung des Rates! Eine Undercover- Mission, bei der Obi-Wan die Identität von Rako Hardeen angenommen hat. Worum es dabei aber wirklich geht, werden wir wohl erst erfahren, wenn wir mit dem Rat gesprochen haben."
,,Wollt Ihr denn mit den Meistern darüber sprechen?", meinet Rex und ich nickte eifrig.
,,Worauf du dich verlassen kannst, Rex! Der Rat hat uns belogen und uns glauben lassen, Obi-Wan wäre tot. Die werden ihr Fett schon noch wegkriegen."
,,Du sagst es!", brachte Anakin hervor und es klang schon fast wie ein Knurren.
Oje, der war wirklich sauer. Aber ich konnte ihn vollkommen verstehen, denn wir alle hassten Lügen wie die Pest. Ehrlichkeit war bei uns allen das oberste Gebot und genau dieses hatte der gesamte Jedi-Rat gebrochen.
***
Den Rest des Fluges über schwiegen wir und als wir endlich Coruscant erreichten, wurden wir auch schon vom Rat der Jedi erwartet. Meister Windu und ein paar andere Mitglieder standen auf der Plattform, als wir landeten und warfen uns Blicke aus gemischten Gefühlen zu, während wir die Rampe runtergingen und schließlich vor ihnen zum Stehen kamen.
,,Sydney, geht es euch allen gut?", fragte Meister Windu, doch ich sah ihn ausdruckslos an.
,,Tja, schwer zu sagen. Wie soll es Einem schon gehen, wenn man rausfindet, dass man von seinen Kollegen und Freunden belogen wird."
Meister Windu sah mich erschüttert, aber auch voller Reue an. Doch mich rührte das überhaupt nicht. Der sollte sich ruhig mal ein bisschen mies fühlen, wenn er schon zu den Lügnern gehörte.
Mina trat neben mich und auch Senator Organa war anwesend, der vortrat und seinen Kopf leicht neigte, ehe er meine beste Freundin erleichtert ansah.
,,Ich bin froh, dass Euch und den anderen nichts passiert ist, eure Hoheit."
,,Dem kann ich nur zustimmen, Senator.", erwiderte Mina und ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Puh! Zum Glück war ich keine Prinzessin! Diese ganzen Förmlichkeiten und königlichen Pflichten wären ja nun so gar nichts für mich. Ich fragte mich ohnehin, wie Mina das immer schaffte.
Die Jedi sahen nun zu Rako Hardeen alias Obi-Wan, der mit Anakin und Ahsoka vor den Rat trat und Meister Windu hatte nun wieder seine ausdrucklose ernste Miene aufgesetzt, die er immer hatte.
,,Gute Arbeit, Meister Kenobi! Ihr habt die Mission gut ausgeführt. Uns wurde gerade berichtet, dass Count Dooku und seine Verbündeten ihre Pläne nicht mehr umsetzen werden."
,,Danke, Meister! Aber eigentlich haben die Auserwählten und ihr Team die Mission beendet."
Oh, man! Dachte Obi-Wan jetzt ernsthaft, dass er mit Lobliedern alles wieder gut machte? Da musste er sich aber etwas Besseres einfallen lassen. Der Blick von Mina sagte mir, dass sie ebenfalls meiner Meinung war, aber ihr eiskaltes Schweigen jagte mir eine Heidenangst ein. Wenn Mina sauer war, dann platzte die Wut in den meisten Fällen aus ihr heraus, aber wenn sie so lange schwieg, dann war sie nicht nur sauer, sondern zutiefst verletzt.
Der Kanzler gesellte sich zum Rat und nach ein paar gewechselten Worten, traten wir alle den Gang zum Regierungsgebäude an. Mina und ich wollten auch gehen, als wir ein Gespräch von Anakin und Obi-Wan aufschnappten.
,,Ihr seht furchtbar aus!", sagte Anakin und sein ehemaliger Meister seufzte.
,,Ein Schurke zu sein, ist kein leichter Job!"
,,Hätte ich Bescheid gewusst, hätte ich Euch helfen können. Nicht einmal im Rat haben sie mir vertraut.", brachte Anakin wütend hervor und Obi-Wan legte ihm eine Hand auf die Schulter.
,,Anakin, es war meine Entscheidung, dir die Wahrheit zu verschweigen. Nur, wenn du von meinem Tod überzeugt wärst, dann würde Dooku es auch sein."
Anakin riss sich los und sah Obi-Wan wutentbrannt an. Ich beobachtete die Szene mit Skepsis, doch Mina stand vollkommen ausdruckslos neben mir und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Oh ja...sie war ganz Anakins Meinung.
,,Eure Entscheidung?"
,,Hör zu, ich habe einige fragwürdige Dinge getan, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich hoffe du verstehst das.", entgegnete Obi-Wan, doch Anakin hob anklagend die Hand.
,,Ihr habt mich belogen! Und wie viele Lügen wurden mir vom Rat aufgetischt? Und nicht nur mich habt Ihr hintergangen.", fuhr Anakin ihn an und sah dann zu uns.
Obi-Wan folgte seinem Blick und ich konnte spüren, dass er seine Taten bereute. Doch das konnte ihm nicht helfen, denn es machte seine Täuschung nicht ungeschehen.
,,Sydney...Mina...es tut mir wirklich leid.", sagte Obi-Wan und ich zuckte mit den Schultern.
,,Kein Problem! Vielleicht sollten wir unseren Tod auch mal vortäuschen. Ist sicher amüsant.", brachte ich beleidigt hervor.
,,Ich hatte keine Wahl. Das müsst ihr verstehen. Ich habe nur...", setzte er an, doch plötzlich brach Mina mit einem Mal ihr Schweigen und sah ihn nun genauso wütend an, wie Anakin eben.
,,Man hat IMMER eine Wahl, Obi-Wan. Wir sind nicht irgendwer! Wir sind Eure Verbündeten...Eure Freunde! Also, nein! Ich muss ganz und gar nicht verstehen, warum Ihr uns nicht in diesen dämlichen Undercover- Plan eingeweiht habt. Wenn Ihr also glaubt, dass wir das einfach so schlucken und so tun, als wäre das alles nicht passiert, dann irrt Ihr Euch!"
Und dann machte Mina auf dem Absatz kehrt und verschwand Richtung Gebäude. Ich sah ihr erstaunt nach und auch Anakin war sichtlich überrascht über den plötzlichen Ausbruch von ihr. Aber Mina hatte Recht! Man hatte immer eine Wahl und Obi-Wan hatte die falsche Entscheidung getroffen. Anakin sah seinen ehemaligen Meister noch enttäuscht an, doch ich wollte meine beste Freundin jetzt nicht allein lassen.
Deshalb wandte ich mich ebenfalls von Obi-Wan ab und folgte ihr. Mina war mit Sicherheit in ihr Quartier gegangen und ich musste sie bestimmt davon abhalten, es in Kleinholz zu zerlegen. Wütend genug war sie dafür ja. Und noch während ich ihr folgte, dachte ich wieder an meine Mutter und die vergangenen Ereignisse. Obi-Wan war am Leben! Das war zwar auf der einen Seite gut, aber es sorgte wieder für leise Zweifel in mir und ich stellte mir wieder die beunruhigende Frage: war er der bevorstehende Tod gewesen?
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