Syrena von Lasertown und Göttin Majesty
Syrena von Lasertown und Göttin Majesty
Sydney PoV
Als ich endlich wieder mein Bewusstsein zurückerlangte, befand ich mich gefesselt auf einem Stuhl. Ich sah links neben mich, wo Mina ebenfalls an einen Stuhl gekettet war und mich mit besorgtem Blick musterte.
,,Alles in Ordnung, Sydney?"
,,Klar! Ich wurde gerade nur von gefühlten 100.000 Volt durchjagt, aber hey...ist doch gut für das Volumen!", gab ich zurück, woraufhin sie nur die Augen verdrehte. ,,Wo zur Hölle sind wir?"
Fragend sah ich mich um und erkannte einen dunklen Raum, der irgendwie gruselig wirkte. Nicht etwa, weil kein Licht vorhanden war oder wir allein waren, sondern viel mehr, weil ich nicht wusste, was uns erwartete. Und wenn ich Eins abgöttisch hasste...dann war es Ungewissheit.
,,Ich weiß nicht, wo wir sind. Als ich aufgewacht bin, da waren wir schon an diesen Stühlen gefesselt."
,,Na, super!"
Ich war am Ende mit den Nerven und wünschte mir nur noch, dass das alles hier ein Albtraum war, aus dem wir bald erwachen würden. Aber dem war natürlich nicht so und wir würden dieses Grauen durchleben müssen. Hoffentlich würde sich dieses Universum nicht verfestigen...das würde ich nicht lange überleben.
,,Offenbar hat sich der Fluch von Savage bereits über die gesamte Galaxie ausgebreitet.", meinte Mina und ich nickte.
,,Ja! Und wenn wir hier nicht bald rauskommen, dann wird es keine Möglichkeit mehr geben, diesen Mist umzukehren. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr verfestigt es sich."
Plötzlich durchzuckte die Stühle ein Ruck und der Boden öffnete sich. Mit entsetztem Blick sah ich nach unten und plötzlich ging es wie in einer Achterbahn im freien Fall nach unten. Kreischend klammerte ich mich an den Lehnen meines Stuhls fest, obwohl ich durch die Handschellen aus Stahl ja eh gesichert war, und schloss die Augen.
Mina schrie ebenfalls auf und wir fielen gefühlte 500 Meter in die Tiefe, als die Stühle ihr Tempo verlangsamten und wir auf einer Art Schiene nun in eine große Halle fuhren, wo dutzende merkwürdiger Gestalten herumrannten. Ich kannte keinen von denen und wollte sie auch nicht unbedingt kennenlernen. Denn für heute war ich mit Elektroschocks bedient. Mein Blick ging geradeaus und dort erstarrte ich, als Mina bereits das aussprach, was ich dachte.
,,Senator Organa!"
Oh, ja! Da stand unser Senator persönlich. Allerdings in knallbunten Klamotten gekleidet, hochfrisierten Haaren und merkwürdiger Kriegsbemalung im Gesicht, denn weiße Streifen waren über sein Kinn gezogen und er hatte sogar gezupfte Augenbrauen. Verdammt, wo waren wir hier nur gelandet?!
,,Ah, die neue Lieferung!", sagte er urplötzlich, als er uns erblickte und griff nach einem Glas Martini, welches ihm eine Kellnerin im pinken Kleid auf einem Tablett reichte.
,,Hat der uns gerade Lieferung genannt?", knurrte ich, doch Mina warf mir einen warnenden Blick zu.
,,Sydney, halt die Klappe! Sonst sterben wir noch deinetwegen."
Senator Organa kam auf uns zu und grinste breit. Ich konnte mein Blick nicht von ihm abwenden. Seine dunklen Haare hatte er sich doch tatsächlich silbergrau gefärbt und selbst sein Bart war in der gleichen Farbe. Himmel, waren hier auf Jakku die Modetrends explodiert? Wir befanden uns doch nicht in einer schlechten Neuauflage von Die Tribute von Panem.
Senator Organa, oder besser gesagt sein durchgeknalltes Ich, musterte Mina und mich, als plötzlich Cad Bane neben ihm auftauchte und sich über seinen neuen Hut strich.
,,Sie sind wunderbar. Sie sind doch zwei Sie oder?"
,,Ja, es sind zwei Sie!", erwiderte Bane und ich schielte zu Mina rüber, der die Kinnlade runtergefallen war.
,,Ach, ich liebe es, wenn du mir neue Ware bringst, Bane! Du bringst stets das Beste vom Besten. Und die beiden hier...sie sind prächtig! Einfach fantastisch!"
Ich kam mir vor, als wäre ich das neueste Technikprodukt, welches gerade auf den Markt gekommen war und nun wurde ich aufs Genaueste inspiziert. Himmel, da war ja sogar die Musical-Version von Mauls Fluch erträglicher.
,,Was sollen sie denn bitte sein?", kam es auf einmal von einem Kerl, den ich nicht kannte.
,,Zwei Herausforderinnen! Sie sind äußerst kratzbürstig und wild. Könnten dir ein gutes Geschäft einbringen, Orgi!", meinte Bane und sah zu Senator Organa.
,,Geschäft? Moment mal! Wir sind doch nicht irgendein Einsatz oder so.", brachte Mina entsetzt hervor.
,,Das ist gut, Bane! Nein...das ist nicht gut...das ist FANTASTISCH!"
Auf einmal warf Senator Organa sein Martini Glas davon und hatte ein Leuchten in den Augen, während er auf Mina und mich herabsah. Wir starrten ihn voller Entsetzen an und mein Herz raste.
,,Ihr beide...ihr werdet meine...Superstars! Die Kämpfer, gegen die niemand je wagt, anzutreten. Ihr werdet...meine It-Girls!"
Einen Moment lang herrschte Schweigen und ich sah Senator Organa ungläubig an. Hatte ich das gerade richtig verstanden oder entwickelte ich schon Halluzinationen?
,,It-Girls?", wiederholte Bane und Senator Organa nickte.
,,Ja! Aber ihr beide braucht noch jeweils einen eigenen Künstlernamen. Hey, du...wie ist dein Name?", fragte er kurzer Hand und zeigte auf mich.
,,Ich? Ich bin Sydney und ihr solltet mich jetzt lieber freilassen, denn ich habe ein Laserschwert und ich weiß es zu benutzen.", knurrte ich, doch den Senator schien das nicht zu interessieren.
,,Genial! Lady Syrena von Lasertown! Und du bist?"
Er sah zu Mina und die brauchte einen Moment um sich zu sammeln, während ich erschlagen in meinem Stuhl saß. Lady Syrena von Lasertown? Noch bekloppter ging es wohl nicht.
,,Mein Name ist Sydney!", fauchte ich ihn an, doch Senator Organa sah nur zu meiner besten Freundin.
,,Ich bin Mina...Prinzessin von..."
,,Eine Prinzessin, das ist ja hervorragend! Es klingt nach einer...nach einer Göttin! Dich mache ich zu Göttin Majesty...Mika!", verkündete er triumphierend und Mina starrte ihn entgeistert an.
,,MINA! Ich heiße MINA!"
,,Ja, sagte ich doch...Mika!"
Er wandte sich ab und ich sah zu Mina, die mich nur sprachlos anstarrte. Ganz egal, was Senator Organa hier einnahm...er musste weniger nehmen.
,,Ich will 1 Million Credits!", forderte Bane und Senator Organa machte eine Handbewegung.
,,Worauf wartet ihr? Gebt ihm die Credits. Und ihr Zwei...ihr kümmert euch um unsere Neuzugänge. Die Prinzessin bringt ihr in den Vorbereitungsraum A...verwandelt sie in etwas...Tödliches! Und unserer Lady Syrena verpasst ihr bitte einen neuen Look...sie sieht noch so...brav aus."
Senator Organa sah mich skeptisch an, ehe er dann in die Hände klatschte und dann abrauschte. Mina wurde von einer Frau mit lila Haaren weggefahren und mich steuerten sie geradewegs in eine Art Friseursalon. In einer Ecke erwartete mich bereits ein Typ in engen Glitzerleggings, der auf mich zu flaniert kam und mit seinen langen künstlichen Wimpern klimperte.
,,Olla, ich bin Fantastico! Was haben wir denn hier für ein Modell?"
,,Hast du mich gerade Modell genannt?", entfuhr es mir, doch meine Aufpasserin übernahm kurzer Hand das Wort.
,,Der Meister wünscht, dass du ihren braven Look umgestaltest. Sie ist eine neue Kämpferin und soll etwas...frecher und gefährlicher wirken."
,,Oh, na das wird ein Freudenfest. Seniorita, keine Sorge...du bist bei mir in den besten Händen. Aus dir werde ich eine Göttin der Kampfkunst machen. Ein Meisterwerk...an dass sich jeder erinnern wird.", sagte Fantastico poetisch und ging voll in seinem Element auf.
,,Aber sieh zu, dass sie in einer Stunde fertig ist. Ich besorge ihr schon mal neue Klamotten."
Ehe ich mich versah, verschwand die Grünhaarige Lady, die mich hergebracht hatte und Fantastico fuhr meinen Stuhl vor einen gigantischen Spiegel. Dann spitzte er die blauen Lippen und griff nach einer Schere, während er mit der linken Hand nach meinen langen Haaren griff.
,,Ich schwöre bei der Macht, wenn du meine Haare auch nur anrührst, dann wirst du aus der Galaxis fliegen, noch bevor du deinen Mascara auffrischen kannst.", fauchte ich, doch er grinste nur breit.
,,Ach, komm schon, Seniorita! Ein Haarschnitt wird dir gut tun!"
,,NEIN!"
***
Knapp eine Stunde später, hatte Fantastico sein Werk vollendet und die grünhaarige Lady hatte mich in meine neuen Klamotten gesteckt. Voller Entsetzen starrte ich in den Spiegel und war nicht fähig zu reagieren. Meine schönen langen Haare hatte Fantastico auf knappe Schulterlänge abgeschnitten und pechschwarze Haarsträhnen eingefärbt. Und einen weiteren Schock jagten mir meine neuen Klamotten ein. Ich trug jetzt rote Lederklamotten, die mit schwarzen Streifen verziert waren und pechschwarze Lederstiefel. Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich spürte, wie ich unglaublich sauer wurde. Doch anscheinend lähmten diese Handschellen des Stuhls meine Macht, denn ich konnte sie zwar spüren, aber nicht einsetzen. Und das machte mich nur noch wütender.
,,Ein Meisterwerk!", brachte Fantastico hervor und war regelrecht begeistert von seinem Werk, doch ich starrte ihn finster an.
,,Wenn ich hier rauskomme, dann werde ich dich zu finden wissen.", knurrte ich, als plötzlich ein muskulöser Typ mit Glatze reinkam und grimmig auf mich deutete.
,,Ich soll sie zum Vorraum bringen."
,,Ja, bitte. Ich bin fertig mit ihr.", meinte Fantastico nur und der Glatzkopf kam direkt auf mich zu, ehe er mir nun Metallhandschellen anlegte und mich mit einer Eisenkette vom Stuhl zerrte. ,,Der Nächste!", trällerte Fantastico noch, als ich um die Ecke verschwand.
Ich hatte keine Ahnung, was ich mir unter diesem Vorraum vorstellen sollte, doch es konnte nichts Gutes sein. Der Glatzkopf schleifte mich hinter sich her, doch ich hatte nun richtig die Schnauze voll und wehrte mich unerbittlich.
,,Beweg dich!", zischte er.
,,Ich reiß dir gleich deinen blanken Schädel ab."
Wütend sah ich ihn an, doch er stöhnte nur genervt an und drückte plötzlich auf einen kleinen Knopf auf einer Minifernbedienung und ich wurde von einer neuen heftigen Welle Stromschläge in die Ohnmacht befördert.
***
,,Sydney, wach auf!"
Von ganz weit her, hörte ich die Stimme von Mina und langsam öffnete ich die Augen. Ich lag auf dem Boden und Mina hatte sich über mich gebeugt und musterte mich mit besorgtem Blick. Stöhnend fasste ich mir an den brummenden Schädel und langsam rappelte ich mich auf.
,,Was ist passiert?", wollte ich wissen und meine beste Freundin seufzte.
,,Du bist von so einem Glatzkopf hier rein geschleift und warst bewusstlos. Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr zu dir. Wie siehst du überhaupt aus?"
Mit regelrecht schockiertem Blick musterte sie meine neue Erscheinung, als ich sie nun auch richtig wahrnehmen konnte und mir klappte die Kinnlade runter.
,,Das musst du gerade sagen."
Meine beste Freundin sah aus, als wäre sie einer Zombiegruft entsprungen. Sie trug einen schwarzen Lederoverall, worin sie fast schon wie eine Geheimagentin aussah, welcher mit grünen Mustern bestückt war und ihre dunkelbraunen Haare hatten die Stylisten ebenfalls in schwarz verwandelt und zu allem Überfluss hatten sie Mina auch noch dunkelgrüne Strähnen verpasst. Himmel, man hatte uns in verrückte Witzfiguren verwandelt.
,,Tja, was soll ich sagen? Schwarz und grün sind offenbar meine Farben.", versuchte sie die Situation zu lockern, doch bei mir war alles vorbei.
Ich wollte nur noch hier weg, doch im Moment sah ich keinerlei Möglichkeiten, die Flucht zu ergreifen. Und unsere neuen Looks machten mich fast wahnsinnig. Ich konnte nur hoffen, dass alles ungeschehen war, sobald wir dieses Universum irgendwie vernichtet hatten. Denn für immer könnte ich das nicht ertragen...eher würde ich mir die Kugel geben.
Ich stand auf und ging zu einem kleinen Gitter, wodurch ich einen Blick auf den Raum hinter den großen geschlossenen Metalltüren werfen konnte. Zu meinem großen Entsetzen erkannte ich eine Art Arena, wo sich zwei merkwürdig gekleidete Kreaturen einen gigantischen Kampf lieferten. Ich musste zwei Mal hinsehen, um zu erkennen, dass es Cad Bane war, der auf einer Tribüne saß und mit einer Flasche Alkohol den Kampf verfolgte. Das durfte doch wohl nicht wahr sein!
,,Was zur Hölle...", setzte ich an, doch ich konnte nicht in Worte fassen, wie schockiert ich war.
,,Naja, die nehmen das mit den Kämpfen hier offenbar ziemlich ernst.", meinte Mina und trat neben mich.
,,Na, toll! Wir müssen Sybille finden und dieses Universum zerstören. Für Gladiatorenkämpfe im Partystyle haben wir keine Zeit. Wir müssen von hier verschwinden."
,,Und wie willst du das anstellen? Falls du es vergessen haben solltest, wir sind hier gefangen und wenn wir versuchen zu fliehen, dann zücken die bestimmt wieder ihre hübschen Elektroschocker.", entgegnete meine beste Freundin und ich wollte gerade was erwidern, als plötzlich die Tür aufging.
Wir drehten uns um und da kam der grimmige Glatzkopf wieder, mit einem anderen Gefangenen in Ketten. Er schubst ihn rein und löste per Knopfdruck die Handschellen. Dann warf der Glatzkopf uns einen Sack in den Raum und warf uns genervte Blicke zu.
,,Sucht euch Waffen raus. In 10 Minuten seid ihr dran."
Ehe jemand von uns was erwidern konnte, war er schon wieder verschwunden und die Tür geschlossen. Gerade wollte ich was sagen, als sich der andere Gefangene aufrappelte und zu uns umdrehte. Sowohl Mina, als auch ich erstarrten und ich konnte nicht glauben, was ich sah. Denn der Gefangene war uns kein Unbekannter und auch er sah uns überrascht an, als Mina schließlich ihre Fassung wiederfand und ihr Schweigen brach.
,,Count Dooku!"
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