Stimmen? Ich glaube, jetzt geht's los!
Stimmen? Ich glaube, jetzt geht's los!
Sydney PoV
Normalerweise hatte ich immer geglaubt, dass wir unsere Träume selbst in der Hand hatten. Dass sich unsere Traumwelten nach unseren Gefühlen oder dem Unterbewusstsein richteten. Tja, das war wohl vor meinen Zeiten als Jedi gewesen und bevor ich etwas mit der Macht zu tun gehabt hatte. Denn die Traumwelt, in die ich heute gezogen wurde, war vollkommen anders als alles, was ich bisher erlebt hatte. Eine Welt...die mich wie ein Magnet anzog und die mir etwas offenbaren sollte, was vollkommen unmöglich war.
Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Was ich sah, würde ich glatt als Sumpf deuten, wenn ich nicht das Gefühl hatte, als wäre das alles andere als ein gewöhnlicher Sumpf. Die Macht konnte ich hier extrem stark spüren und sie breitete sich in sämtliche Richtungen weit aus. Und obwohl ich noch nie hier gewesen war, fühlte ich mich wohl und hatte das Gefühl, als würde mich hier etwas erwarten.
,,Sydney!"
Eine Stimme erklang von ganz weit her und war kaum lauter als ein Flüstern. Verwirrt sah ich mich um und fragte mich, woher sie gekommen war. Diese Stimme...sie ließ mich erschauern und ich bekam eine Gänsehaut. Was ging hier nur vor sich?
,,Sydney...komm zu mir!", sagte die Stimme.
Zuerst blieb ich wie angewurzelt stehen, doch dann schien mich etwas anzuziehen. Wie von selbst fanden meine Beine den Weg und ich ging durch die düstere Sumpflandschaft, war jedoch jederzeit auf der Hut. Schließlich wusste ich nicht, wer oder was mich hier erwartete. Immer wieder hörte ich diese Stimme und ich dachte schon, dass ich jetzt vollkommen verrückt wurde. Denn ich konnte nicht genau sagen, ob ich sie wahrhaftig hörte, oder ob sie nur in meinem Kopf erklang. Die Macht leitete mich jedoch immer weiter und schließlich erreichte ich eine kleine Lichtung.
Dort tanzten viele Glühwürmchen und ich sah mich um. Was war das für ein Ort und warum war ich hier? Würde ich gleich wieder der Macht begegnen, so wie es in dem Universum von Darth Maul's Fluch passiert war? Ganz auszuschließen war es nicht, aber ich sollte eines Besseren belehrt werden.
,,Sydney!"
Nun erklang die Stimme klar und deutlich direkt hinter mir. Ich erstarrte, ehe ich mich ganz langsam umdrehte und schließlich sah, wer da vor mir stand. Es war niemand anderes als Qui-Gon persönlich. Wie ein schwaches Licht stand er vor mir und lächelte ruhig. Okay, entweder ich halluzinierte oder ich drehte jetzt vollkommen durch. Wie konnte ein Traum so real wirken? Und warum träumte ich ausgerechnet von Qui-Gon? Das war alles zu viel auf einmal.
,,Qui-Gon!", brachte ich schließlich hervor und er nickte.
,,Ich bin es, Sydney!"
,,Aber...aber Ihr seid tot. Ich meine, das hier ist nur ein Traum. Oder etwa nicht?", fragte ich und war sichtlich irritiert.
Qui-Gon schenkte mir weiterhin ein ruhiges Lächeln und hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Er sah noch genauso aus wie damals auf Naboo, als ich ihn zuletzt gesehen hatte, bevor er gestorben war.
,,Es ist ein Traum, ja. Aber es ist ebenso die Wirklichkeit. Erforsche deine Gefühle, Sydney. Dann wirst du erkennen, dass es wahr ist."
Ich gehorchte ihm und schloss die Augen. Und als ich die Macht spürte, breitete sich ein wohliges Gefühl in mir aus. Die Macht...sie sprach leise und entfernt zu mir, doch ich konnte sie ganz deutlich verstehen. Es stimmte...das hier war sowohl real, als auch ein Traum.
,,Wie ist das nur möglich?", fragte ich und Qui-Gon lächelte erneut.
,,Ich bin Eins mit der lebendigen Macht geworden. So kann ich mit dir sprechen, auch wenn ich eigentlich gestorben bin. Und ich bin hier, um dir etwas Wichtiges zu sagen, Sydney."
,,Und was?"
Verwundert sah ich Qui-Gon an. Warum wollte er mit mir sprechen? Ich hätte erwartet, dass er eher mit Obi-Wan sprechen würde, denn immerhin war dieser sein Schüler gewesen. Und außerdem hatten Qui-Gon und ich uns kaum gekannt, auch wenn er als so ziemlich Einziger an mich geglaubt hatte. Als ich mich daran erinnerte, spürte ich auf einmal eine eigenartige Verbundenheit und konnte mir keinen Reim darauf machen.
,,Dir stehen große Entscheidungen bevor, Sydney. Und wie auch immer du dich entscheidest, wenn es an der Zeit ist...es wird das Schicksal beeinflussen. Denn unterschätze niemals die Macht...sie ist unglaublich stark in dir."
,,Aber was meint Ihr damit? Ich meine, welche Entscheidungen muss ich treffen?", erwiderte ich mächtig irritiert.
,,Das wirst du schon sehen. Ich kann dir nur so viel sagen: solange das Band der Freundschaft besteht, bleibt die Prophezeiung intakt. Doch sollte sie jemals auseinander brechen, dann gerät auch die Macht aus dem Gleichgewicht."
Qui-Gon sprach es ruhig und sicher aus, doch ich konnte leichte Besorgnis in seinem Blick sehen. Aber wenn es um die Freundschaft zwischen Mina und mir ging, da musste er sich ja nun wirklich keine Sorgen machen. Nach allem was wir beide schon gemeinsam durchgemacht hatten, könnte unser Freundschaft nichts und niemand je erschüttern.
,,Keine Sorge, Qui-Gon. Die Freundschaft zwischen Mina und mir wird niemals zerbrechen. Das haben wir uns versprochen und wir halten unsere Versprechen.", versicherte ich ihm und er bekam sein Lächeln zurück.
,,Und daran zweifle ich auch keine Sekunde. Nur sei auf der Hut. Das Böse...es ist näher, als ihr denkt."
,,Was bedeutet das? Wisst ihr etwa, wer der Feind ist?", brachte ich ungläubig hervor.
,,Übe dich in Geduld und du wirst es herausfinden. Vergiss nicht, ich bin genau genommen tot und ich darf mich nicht in das Schicksal einmischen. Das hätte große Konsequenzen. Aber ich will dir etwas sagen, Sydney...ich bin stolz auf dich."
Qui-Gon lächelte mich wieder an, doch ich sah ihn nur erstaunt an. Das waren ja noble Worte von dem großen Jedi-Meister. Ich wusste ja gar nicht, dass ich ihm so wichtig war, dass ich ihn mit Stolz erfüllte. Naja, ganz offenbar fühlte er sich für mich irgendwie verantwortlich. Immerhin hatten er und Obi-Wan Mina und mir damals das Leben gerettet, als wir zum ersten Mal in diese Welt gekommen waren. Und auf Naboo war er durch die Hand von Darth Maul gestorben.
,,Ähm...danke, Qui-Gon."
,,Du kannst auch stolz auf dich sein, Sydney. Du bist stark und klug und du hast das Zeug, eine große mächtige Jedi zu werden. Das spüre ich."
,,Ja, aber ich bin mir da nicht ganz so sicher. Wisst Ihr, Qui-Gon...ich habe gewissermaßen den Kodex der Jedi gebrochen.", sagte ich schließlich etwas zerknirscht.
Ich hatte keine Ahnung, warum ich Qui-Gon das überhaupt verriet, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte. Und außerdem war er ja tot. Also, wem könnte er es schon groß erzählen?
Qui-Gon nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. Allerdings wirkte er nicht wirklich überrascht und zeigte deswegen viel mehr Verständnis, als Entsetzen.
,,Das weiß ich, Sydney. Und ich weiß auch, wie du dich entschieden hast, Dazu sage ich nur, vertraue dir und vertraue der Macht...dann wirst du den richtigen Weg finden. Auch ich habe mich nicht immer an den Kodex gehalten.", gab er schlussendlich zu.
Ach, ja! Da war ja was gewesen. Obi-Wan hatte sich damals ja mit Qui-Gon ein wenig gestritten und da hatte ich aufgeschnappt, dass unser lieber Qui-Gon Jinn nicht immer ein Heiliger gewesen war. In welche Richtung das aber ging, davon hatte ich keine Ahnung und ich wusste auch nicht so wirklich, ob ich es überhaupt herausfinden wollte.
,,Und trotzdem wart Ihr Einer der größten Jedi, die ich kenne.", sagte ich.
,,Ja! Aber auch nur, weil ich stets im Gleichgewicht mit der Macht war."
,,Sollte ich wissen wollen, was Ihr damit meint?", hakte ich nach und er hob nur eine Hand.
,,Das wirst du früher oder später von allein herausfinden."
,,Woher soll ich wissen, wo ich suchen muss?", brachte ich verwirrt hervor.
,,Sei unbesorgt. Die Macht wird dich leiten. Sie wird dir den Weg zeigen und dich zum Schlüssel der Vergangenheit führen."
Als er diese Worte sagte, klingelte irgendwas bei mir. Leider wollte mir aber natürlich nicht einfallen, was genau da klingelte. Ich wusste nur, dass mir diese Worte irgendwie bekannt vorkamen.
,,Tja, ich hoffe, ich kapiere das alles eines Tages."
,,Das wirst du.", erwiderte Qui-Gon und warf mir einen aufmunternden Blick zu.
Dann spürte ich ein merkwürdiges Kribbeln und die Umgebung begann, etwas schwächer zu werden. Verwirrt sah ich mich um, ehe ich mich irritiert an Qui-Gon wandte.
,,Was passiert hier?"
,,Du kehrst in die Realität zurück. Denk an meine Worte, Sydney. Die Macht muss im Gleichgewicht bleiben. Nur dann kann die Prophezeiung auch erfüllt werden.", sagte er, doch ich warf ihm einen verzweifelten Blick zu.
,,Ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll. Auch mit der Hilfe von Mina...niemand hat allein die Macht das Schicksal zu beeinflussen."
,,Du wirst niemals allein, Sydney. Egal, wo du bist und was du tust...ich werde immer bei dir sein!"
Es waren die letzten Worte, die ich von Qui-Gon hörte, ehe er verschwand und auch die Umgebung der Traumwelt nach und nach verschwamm. Das Letzte was ich wahrnahm, war ein Gefühl von Zuversicht und Hoffnung.
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