Politische Hochzeit: Ja oder Nein?
Politische Hochzeit: Ja oder Nein?
Mina PoV
Mir fiel die Kinnlade herunter und auch die anderen staunten nicht schlecht. Die Eltern von Darian und Kane schlugen also vor, dass Kane und ich heiraten und damit unsere Planeten vereinen sollten. Naja, so etwas war in königlichen Familien ja üblich aber ich stammte doch theoretisch aus dem 21. Jahrhundert. Musste man da immer noch gleich heiraten, um ein Bündnis zu formen?
,,Wow!"
Sydney war die Erste, die ihre Fassung wiederfand. Während sie erstaunt aussah, wirkte Anakin ziemlich überrascht und Obi-Wan? Tja, dessen Miene konnte ich überhaupt nicht deuten, denn er schaute ausdruckslos zu Kane und Darian. Und ich? Ich wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte. Nicht nur, dass ich Kane gar nicht kannte, ich konnte ihn doch nicht einfach so heiraten. Denn ich würde niemanden heiraten, den ich nicht liebte und denjenigen, den ich liebte, den konnte ich nicht heiraten.
Allerdings...dieser Krieg musste enden und Dantooine war ein mächtiger Planet. Ein Bündnis wäre definitiv ein Vorteil und die königlichen Familien verheirateten sich ja oft untereinander, um somit ihre Völker zu beschützen. Doch konnte ich das auch? Könnte ich wirklich jemanden heiraten, den ich nicht kannte, um somit mein Volk zu beschützen?
,,Das ist eine große Sache.", warf Anakin in den Raum.
,,Etwas altmodisch, oder?", entgegnete Sydney.
,,Für mich kam das auch überraschend, aber sie glauben, dass wir dadurch am ehesten eine Chance auf Frieden haben. Dadurch könnten wir Dooku und die anderen vielleicht in die Enge treiben.", erklärte Kane und ich hörte zu, obwohl ich immer noch sprachlos war.
,,Dooku ist ein Sith und geht über Leichen für seine Ziele. Da wird auch eine Hochzeit nichts dran ändern. Egal, wie königlich sie noch sein mag."
Obi-Wan schien überhaupt nicht begeistert von diesem Vorschlag zu sein, aber die Jedi hatten mit emotionalen Bindungen ja ohnehin nichts am Hut. Allerdings wunderte es mich schon, wie er Kane ansah. Als wäre der Prinz ein Droide, den er augenblicklich den Blechschädel abschlagen würde.
,,Die Entscheidung liegt ganz bei Euch, Mina."
Darian sah mich an und nun ruhten alle Augenpaare auf mir. Na, super! Entschied ich mich dafür, würde ich einen Fremden heiraten und tat ich es nicht, könnte das natürlich als Beleidigung für Dantooine angesehen werden. Doch nicht nur, dass ich Kane ja nicht kannte, ich hatte mein Herz bereits verloren. Aber Obi-Wan war für mich unerreichbar und ich durfte ihm niemals sagen, was ich für ihn empfand. Doch vielleicht würde ich mich ja eines Tages neu verlieben...denn ich wollte nur denjenigen heiraten, den ich auch wahrhaftig liebte. Denn ich liebte mein Volk von ganzem Herzen, aber ich konnte nicht mein eigenes Leben dafür aufopfern. Wir würden den Krieg anders beenden müssen.
,,DarianKane...ich würde einem Bündnis mit Dantooine sofort zustimmen, wenn wir dadurch unsere Königreiche vereinen können...aber nicht in Form dieser Verbindung. Es tut mir leid, aber das kann ich nicht. Und es ist nichts gegen Dantooine persönlich oder Euch, Prinz Kane...ich könnte es bei keinem anderen Planeten tun.", sagte ich und die Prinzen nahmen es verständlicherweise hin.
,,In Ordnung! Wir werden es unseren Eltern mitteilen.", erwiderte Kane.
,,Ich hoffe, Ihr seid nicht böse.", entgegnete ich zerknirscht, doch Darian und Kane schüttelten die Köpfe.
,,Keine Sorge, Mina. Wir sind auch keine Freunde von solchen Verbindungen. Jeder von uns hofft, dass er eines Tages diejenige heiraten kann, die er von ganzem Herzen liebt.", meinte Darian.
Zwar versuchte er es zu verbergen, aber mir entging nicht, wie sein Blick zu Sydney huschte. Aha...ich hatte es gewusst! Darian empfand etwas für meine beste Freundin, was er natürlich niemals sagen würde. Tja, da hatte er ja ganz offensichtlich das gleiche Problem wie ich. Verliebt in jemanden, den er niemals haben konnte. Wir konnten uns in ein Boot setzen.
,,Aber ich werde mit unseren Eltern sprechen, dass wir vielleicht trotzdem ein Bündnis formen können.", riss Kane mich aus den Gedanken.
,,Könnten wir vielleicht mit dem Rat der Jedi sprechen? Vielleicht finden wir eine Lösung.", schlug Darian vor.
Anakin nickte und Obi-Wan schien nun wieder völlig entspannt zu sein, denn er nickte ebenfalls und deutete auf den Gang.
,,Kommt mit. Wir bringen euch hin."
Ehe ich noch was sagen konnte, verschwanden die Vier und ließen mich und meine beste Freundin völlig verdutzt zurück. Was war das nur für ein merkwürdiger Tag?! Alle verhielten sich entweder merkwürdig oder im Falle vom Senat wurden falsche Entscheidungen getroffen. Aber ich war auf jeden Fall froh, dass Kane und Darian ganz meiner Meinung waren. Eine Heirat aus politischen Gründen ging ja meist nie gut aus und Kane schien ganz nett zu sein. Da hätte er nicht verdient, dass ich ihn heiratete aber mit dem Herzen bei jemand anderem war.
,,Tja...da gehen sie dahin.", brachte Sydney hervor und ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich hoffe, sie können sich einigen. Willst du mitkommen? Ich gehe zu meinem Quartier."
,,Sicher! Ich wollte eh mit dir reden...als Freundinnen."
Sydney grinste verschlagen und ich musste lächeln. Ja, ich wollte auch wieder Zeit mit ihr verbringen und einfach wie früher mal unbeschwert mit meiner besten Freundin reden...fern von Politik und Kriegen!
Wir gingen zu meinem Quartier und als wir ankamen, ließen wir uns auf mein Sofa sinken. Tausend Gedanken schwirrten durch meinen Kopf und mich plagte auch das schlechte Gewissen. Ich hatte Obi-Wan vorhin völlig angefahren und dabei wollte er mich je eigentlich nur beruhigen. Man...was war nur los mit mir? Einerseits wollte ich um jeden Preis so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, doch es quälte mich, da diese verbotenen Gefühle für ihn mich um den Verstand brachten. Wütend zwang ich mich, nicht länger daran zu denken. Ich musste mich jetzt vollkommen darauf konzentrieren, dass wir diesen Krieg beendeten. Denn der Frieden war wichtiger als alles andere.
,,Eigentlich ist die Idee gar nicht schlecht gewesen.", sagte Sydney schließlich und ich sah sich irritiert an.
,,Welche? Eine politische Hochzeit?"
,,Nein, nicht dieser Schwachsinn. Ich meinte, sich mit anderen Planeten verbünden. Wenn man genug Verbündete zusammenbekommt, dann wäre das Bündnis stärker und unsere Feinde würden vielleicht am Ende aufgeben. Eine Garantie gibt es dafür zwar nicht, aber versuchen kann man es ja.", erklärte sie.
Kurz überlegte ich, doch ich war ganz ihrer Meinung. Ich wollte keine Gewalt anwenden, um den Krieg zu beenden. Das wäre der falsche Weg. Doch wenn wir es wirklich schaffen würden, Verbündete zu finden, dann wären die Fronten gestärkt und vielleicht geschah ja ein Wunder und unsere Feinde würden sich wirklich ergeben.
,,Sydney...du bist ein Genie. Was würde ich nur ohne dich machen?", brachte ich hervor und sie grinste stolz.
,,Tja...vielleicht hätte ich doch Politikerin werden sollen."
,,Du hättest auf jeden Fall das Zeug zur Strategin.", meinte ich anerkennend.
,,Ach, ne! Ich mag mein Leben als Jedi...immer Abenteuer und spannende Missionen."
Sie lachte und ich stimmte mit ein. Ja, Sydney war schon richtig an dem Platz, wo sie hingehörte. Zwar hätte ich niemals gedacht, dass ich je Politik ausüben würde, doch als Prinzessin musste ich das natürlich. Es gehörte dazu.
,,Wie findest du den Bruder von Darian?", fragte ich, während ich mich zurücklehnte und Sydney ansah.
,,Scheint ganz nett zu sein. Ist auf jeden Fall etwas zurückhaltender als sein Bruder."
Ich grinste leicht in mich hinein, was Sydney nicht entging und sie warf mir einen ahnungslosen Blick zu.
,,Was ist so lustig?"
,,Nichts! Nur...du hast dich ja ziemlich gefreut, Darian wiederzusehen.", meinte ich und Sydney verdrehte daraufhin die Augen.
,,Mina!"
,,Was denn?"
,,Ich dachte, das Thema hätten wir geklärt. Darian und ich...sind auf dem besten Weg Freunde zu werden. Und nicht mehr. Außerdem weißt du, was der Kodex der Jedi sagt.", erinnerte sie mich.
Natürlich wusste ich das! Wie könnte ich das auch vergessen? Immerhin hinderte dieser Kodex mich daran, Obi-Wan meine Gefühle zu offenbaren. Aber ich konnte nichts machen. Der Kodex existierte nun einmal und er war unumgänglich.
,,Ich weiß! Keine emotionalen Bindungen für Jedi.", sagte ich und meine beste Freundin nickte vielsagend.
,,Genau! Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es. Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es. Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es. Tod gibt es nicht, die Macht gibt es.", zitierte sie.
,,Wie kannst du damit leben? Hast du nicht das Gefühl, dass dir was fehlt, Sydney?"
Erwartungsvoll sah ich sie an und war gespannt auf ihre Antwort. Denn ich konnte mir so gar nicht vorstellen, nach diesem Kodex zu leben. Sicher, es zeigte von Ehre und die Jedi waren die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit, aber es verdiente doch jeder die Chance, glücklich zu sein.
,,Wieso? Ich bin in der Ausbildung zur Jedi-Ritterin, habe einen tollen Meister und meine beste Freundin. Apropos Ausbildung...ich muss los! Meister Windu killt mich, wenn ich nicht zum Meditieren komme und mir ein neues Lichtschwert baue.", entgegnete sie und stand auf.
Ich erhob mich ebenfalls und war ein wenig erleichtert. Wenigstens war Sydney glücklich und das war mir wichtig. Denn sie war nicht nur meine beste Freundin, sondern eine Schwester für mich. Und ich wollte, dass es ihr gut ging und sie glücklich war.
,,Sehen wir uns später?", fragte sie und ich nickte.
,,Klar. Du musst mir doch dein neues Lichtschwert präsentieren."
Sie grinste und wollte gerade die Tür öffnen, als diese bereits geöffnet wurde und Senator Organa trat herein. Er begrüßte Sydney mit einem Nicken und vor mir verbeugte er sich leicht. Dabei hatte ich ihn bestimmt schon hundert Mal gebeten, dass er das nicht sollte, wenn wir unter uns waren. Ich hoffte inständig, dass Kanzler Palpatine ihn nicht geschickt hatte. Noch so eine furchtbare Sitzung des Senats wie vorhin, würde ich nicht über mich bringen.
,,Senator Organa, was kann ich für Euch tun?", fragte ich und Sydney blieb noch kurz, um seine Antwort ebenfalls abzuwarten.
,,Eure Hoheit, verzeiht die Störung. Aber ich habe eine Nachricht für Euch."
,,Eine Nachricht? Von wem?", wollte ich wissen.
Senator Organa lächelte und schien äußerst zufrieden zu sein Oh, nein! Hoffentlich nicht noch eine Königsfamilie, die mir eine politische Heirat anbot.
,,Aus Mandalore. Von der Herzogin persönlich.", erklärte er schließlich und ich erstarrte, während Sydney die Stirn runzelte.
,,Herzogin?"
,,Herzogin Satine!", brachte ich hervor und Senator Organa nickte.
,,Ja! Sie lädt Euch zu sich nach Mandalore ein, denn sie möchte Euch ein Bündnis vorschlagen. Und wenn ich bemerken darf, Prinzessin Mina...Mandalore hat eine starke Einheit. Ein Abkommen mit ihnen könnte uns dem Frieden ein Stück näher bringen."
Ich hörte zu und blieb ruhig, doch innerlich wusste ich nicht so recht, wie ich reagieren sollte. Denn ich hatte schon Einiges von Herzogin Satine gehört, war ihr jedoch nie zuvor begegnet. Allerdings wusste ich, dass sie gut mit Obi-Wan befreundet war und es wurde sogar gemunkelt, dass die beiden was miteinander gehabt hatten. Zwar ging es mich ja nichts an, was Obi-Wan tat, aber dieses Gerücht gefiel mir nicht und ich hoffte, dass es nicht der Wahrheit entsprach.
Doch mit einer Sache hatte Senator Organa Recht: Mandalore war stark! Und soweit ich wusste, gab es da auch keinen Prinzen oder jemand anderen, der darauf aus sein könnte, mich heiraten zu wollen. Also, warum nicht?
,,Es wäre bestimmt eine vorteilhafte Partie.", sprach Sydney aus, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
,,Ja, da hast du Recht!"
,,Dann kann ich ihr also Eure Zusage übermitteln?", hakte der Senator nach und ich nickte.
,,Ja! Überbringen sie Herzogin Satine meinen Dank für die Einladung und sagen sie ihr, dass ich gleich morgen aufbrechen werde."
Senator Organa lächelte und verbeugte sich noch einmal, ehe er verschwand. Sydney sah mich an und ich zwang mich zu einem freudigen Gesicht.
,,Wow...anscheinend ist ein Bündniswahn in der Galaxis ausgebrochen. Alle wollen sich mit dir verbünden, Mina."
,,Ich denke eher mit Coruscant.", verbesserte ich, jedoch schüttelte Sydney den Kopf.
,,Nein! Glaub mir, es liegt an dir. Ich meine, die Menschen stehen auf nette Leute wie dich und da du ja offiziell als Prinzessin der Hoffnung bezeichnet wirst, macht das sicher auch nochmal viel aus. Denn erst Darian und Kane und jetzt diese Herzogin von Mandalore...kennst du sie denn?"
,,Ich hab von ihr gehört. Sie soll nett sein, aber auch wissen, was sie will. Und angeblich soll sie ein ziemlicher Sturkopf sein, der nicht so schnell aufgibt.", sagte ich und Sydney verbarg ihre Hände in den Ärmeln ihres Umhanges.
,,Naja, da habt ihr beide ja schon mal was gemeinsam. Sag mal, wenn du nach Mandalore fliegst, kann ich dich begleiten?", fragte Sydney und ich zog eine Augenbraue hoch.
,,Solltest du nicht meditieren und ein neues Lichtschwert bauen?"
,,Meditieren kann ich überall...auch auf Mandalore. Und mein Lichtschwert baue ich heute noch. Dann hab ich morgen Zeit."
Sie sah mich bittend an und ich schüttelte grinsend den Kopf. Meine beste Freundin hatte den Dackelblick echt drauf und mir gefiel der Gedanke auch, dass sie mich begleiten könnte. Dann war ich nicht vollkommen verloren auf Mandalore, wo ich niemanden kannte und Sydney bei mir zu haben war sowieso immer ein Vergnügen.
,,Von mir aus. Wenn Meister Windu und der Rat es dir erlauben, dann kannst du gerne mitkommen.", erwiderte ich und Sydney lächelte zufrieden.
,,Ich werde gleich hingehen und fragen. Dann baue ich mein Lichtschwert und melde mich bei dir. Möge die Macht mit dir sein, Mina."
,,Möge die Macht mit dir sein.", wiederholte ich, denn obwohl ich keine Jedi war, hatten wir es uns irgendwie angewöhnt.
Sydney nickte und verschwand, woraufhin ich allein zurückblieb. Ich hoffte, dass alles glatt ging und wir wirklich ein Bündnis mit Mandalore eingehen konnten. Und eine Mission würde mir ganz gut tun im Moment. Dann müsste ich nicht Kanzler Palpatine über den Weg laufen, dem ich vorhin am liebsten den Hals umgedreht hätte und ich wäre weit genug weg, um Obi-Wan für eine Zeit lang mal zu vergessen. Vielleicht würde das mein verrücktes Herz wieder zur Vernunft bringen, damit es endlich kapierte, dass es Obi-Wan aus sich verbannen musste. Denn was auch immer die Zukunft uns allen brachte, eins war sicher: Obi-Wan und ich würden niemals zusammen sein!
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