Ein neues Team für Sydney

Sydney PoV

Obi-Wan sah uns alle an und ich sah, dass Mina förmlich zur Statue geworden war. Oje, jetzt hatten wir aber ein großes Problem! Wie erklärten wir jetzt dem neuen Ego von Meister Kenobi, dass er in Wirklichkeit gar nicht der war, für den er sich hier sein ganzes Leben lang hielt? Das würde doch niemals gut gehen. Und da Mina eh sozusagen außer Gefecht gesetzt war, trat ich vor und übernahm das Wort.

,,Ähm, nun ja...Savage Opress hat uns sozusagen verflucht. Wir wollen zurück nach Hause, aber sein Fluch hält uns hier gefangen. Und wir können den Fluch nur brechen, indem wir ihn das Zeitliche segnen lassen."

Naja, das war immerhin die halbe Wahrheit. Nett umgewandelt und ohne jegliche Konsequenzen für die Unwissenden. Mina warf mir einen dankbaren Blick zu, Dooku sagte sowieso nichts mehr und Obi-Wan zog eine Augenbraue hoch.

,,Und ich dachte, so etwas wie Flüche gibt es nicht.", meinte Captain Kenobi auf einmal und ich zuckte mit den Schultern.

,,Das Leben sorgt immer wieder für Überraschungen, nicht wahr?"

,,Also, gut! Wie wollt ihr ihn töten?", wollte er wissen und trat vor.

Mina und ich sahen uns überrascht an und sahen dann wieder zu Obi-Wan.

,,Moment, wollt Ihr uns etwa helfen?", fragte Mina und Obi-Wan nickte.

,,Natürlich! Ich will ihn ohnehin tot sehen und zu viert haben wir eine größere Chance. Außerdem braucht ihr jede Hilfe, die ihr kriegen könnt. Wir wollen doch Eurem Großvater nicht zu viel zumuten.", brachte Obi-Wan hervor.

Ich konnte nicht an mich halten und prustete los. Mina kämpfte damit, einen Lachanfall zu unterdrücken und Obi-Wan wirkte sichtlich irritiert. Dooku jedoch knurrte und verdrehte die Augen. Oh, man! Ich hätte niemals gedacht, dass diese Notlüge so glaubhaft wirkte.

,,Keine Sorge, Captain Kenobi! Mein Großvater mag zwar schon etwas älter und durch seine Schlaganfälle leicht angeschlagen sein, doch er ist trotzdem äußerst zäh. Er kann schon ein bisschen was aushalten, oder Opa?"

Ich schlug Dooku kumpelhaft auf die Schulter und spürte, dass er innerlich kochte. Ohwie gerne würde er mich dafür wohl umbringen. Mina schüttelte grinsend den Kopf und Obi-Wan nahm es mehr oder weniger zur Kenntnis. Dann schmunzelte meine beste Freundin und sah mich amüsiert an.

,,Tja, Sydney! Sieht so aus, als hättest du ein neues Kämpferteam. Wie wäre es mit Suicide Squad 2.0?", schlug sie vor, doch ich schüttelte den Kopf.

,,Nein! Diese Mission hier...sie hat etwas von Rache und braucht etwas anderes. Wie wäre es mit...ich habs! Wir sind die Guardians of the Galaxy!", platzte es schließlich aus mir heraus und Mina nickte anerkennend.

,,Wie bitte?", brachte Dooku stutzig hervor.

,,Guardians of the Galaxy...das ist der neue Name für unser Team! Du willst doch in unserem Team sein, nicht wahr, Grandpa?"

,,Ähm...ja..."

Dooku war sichtlich überfordert, doch ich hatte meinen Spaß. Ja, das würde sowas von gut werden. Und nun kam ich zu meinem Lieblingsteil...die Tarnnamen der Teammitglieder.

,,Gut! Mina, du bist unsere Kämpferin Gamora, Captain Kenobi...Euch taufe ich auf den Namen Star Lord und Opa, du bist Drax...weil du immer so grimmig dreinschaust."

,,Und wie ist Euer Name?", fragte Obi-Wan, während Dooku mich mit Todesblicken strafte und Mina breit grinste.

,,Ich? Ähm....ich bin Groot!"

Mina verbarg ihr Lachen hinter ihren Händen und ich konnte ja selbst kaum an mich halten. Die Guardians of the Galaxy...das konnte doch nur gut werden. Und ich freute mich schon unglaublich auf das Gesicht von Sybille, wenn wir ihn zur Hölle jagen würden.
Plötzlich ertönte ein Geräusch aus dem Cockpit und Obi-Wan, bzw. Star Lord, wurde hellhörig.

,,Oh, wir nähern uns Coruscant."

Schon verschwand er Richtung Cockpit und ich sah Mina und Dooku an, die sich mir zugewandt hatten und ich nickte verheißungsvoll.

,,Tja, jetzt wird es ernst. Bereit für die Mission, Guardians?"

,,Aber sicher, Groot!", entgegnete Mina und ich schenkte ihr ein Lächeln.

Meine beste Freundin...das war sie immer gewesen und würde sie auch immer sein! Und mit niemand anderem würde ich diese Mission lieber bestreiten. Ich spürte, wie das Raumschiff immer tiefer flog und wir gingen ins Cockpit zu Obi-Wan, der etwas abseits von der Stadt einen Landeplatz anflog. Sehr gut! Wir würden also keine Aufmerksamkeit erregen und konnten uns unauffällig bewegen.
Und auf einmal spürte ich ziemlich sicher eine mir wohl bekannte Präsenz und hob den Kopf, was Mina sofort bemerkte.

,,Was ist, Sydney?"

,,Savage Opress...er ist hier!"

***

Auf dem Boden angekommen, rüsteten wir uns noch mit ein paar letzten Waffen aus, ehe wir schließlich die Rampe runtergingen und das Raumschiff verließen. Als ich die Erde von Coruscant betrat, konnte ich endlich wieder die Macht spüren...wenn auch noch etwas schwach. Aber sie kehrte langsam aber sicher zu mir zurück und ich wurde mit jeder Sekunde stärker. Mina sah sich wachsam um, während Obi-Wan und Dooku ebenfalls die Gegend nach Gefahren absuchten.

,,Also, Sydney. Wo müssen wir hin?", fragte meine beste Freundin an mich gewandt und ich schloss meine Augen.

Ich konzentrierte mich auf die Präsenz von Savage und suchte nach ihm. Und endlich konnte ich ihn klar und deutlich spüren und sah ihn förmlich vor mir. Daraufhin öffnete ich wieder meine Augen und warf einen siegessicheren Blick zu meinem Team.

,,Er ist im Regierungsgebäude!"

,,Dann wollen wir mal!", sagte Dooku und marschierte los.

Obi-Wan folgte ihm und ich bildete mit Mina das Schlusslicht. Endlich würden wir diesem Grauen ein Ende bereiten und in Zukunft konnte ich auf Flüche verzichten. Gesänge, verlorene Erinnerungen und verhexte Universen...das alles konnte mir sowas von gestohlen bleiben.

,,Was meinst du? Werden wir es schaffen diesen Irren zu besiegen?", fragte Mina und ich nickte.

,,Ja, das werden wir! Sybille hat sich mit den Falschen angelegt."

Mina lächelte leicht und ich war mehr denn je entschlossen, diesen Sith endgültig zur Hölle zu jagen. Niemand stahl meinen Freunden die Erinnerungen und zwang mich dazu, mich sogar mit Dooku zu verbünden, ohne dafür zu büßen. In diesem Fall war ich echt nachtragend.
Wir gingen langsam auf die Stadt zu und suchten immer wieder Deckung, wenn Truppen der roten Klonkrieger in der Nähe waren. Ich betete, dass unsere Mission gelang und wir die ganze Sache heute beenden konnten. Hinter einem großen Haus machte unsere Truppe Halt und Obi-Wan sah mich schließlich erwartungsvoll an.

,,Gut, Groot! Wie lautet der Plan?"

Ich grinste und nickte. Er hatte das Prinzip kapiert.

,,Als Erstes müssen wir unsere Zielperson erreichen. Aber wir müssen vorher auch irgendwie an den Wachen vorbeikommen. Und zwar ohne, dass wir abgemurkst werden.", erklärte ich und Dooku warf einen Blick in Richtung Klonkrieger, die auf den Hof gerade postierten...mit Meister Windu an der Spitze.

,,Und wie sollen wir das anstellen? Die Schurkenversion Eures Meisters ist anwesend und wird uns sicher abstechen, ohne mit der Wimper zu zucken."

,,Wir brauchen ein Ablenkungsmanöver!", brachte Mina hervor und wir sahen sie abwartend an.

,,Und was schwebt Euch da vor, Prinzessin?"

Obi-Wan wartete auf eine Antwort und ich fragte mich ebenfalls, was für eine Art Manöver Mina da anwenden wollte. Immerhin konnten wir nicht einfach irgendein Manöver anwenden, wo immer noch Abschussgefahr bestand. Da musste schon etwas Glaubwürdiges her.

,,Wir trennen uns. Obi-Wan und ich lenken sie ab und Dooku und Sydney suchen nach Savage."

,,Keine gute Idee!", sagte ich mit einem vielsagenden Blick auf meinen Großvater, doch Mina blieb hart.

,,Wir haben keine Wahl! Du bist diejenige mit der größten Macht, Sydney. Wenn ihn jemand umbringen kann, dann bist du das."

Alle sahen mich an und ich wusste, dass Mina Recht hatte. Aber mir gefiel der Gedanke nicht, dass wir uns trennen sollten. Dann waren wir angreifbar und das war überhaupt nicht gut. Aber uns blieb wirklich keine Wahl...es gab keinen anderen Weg.

,,Also, schön! Wir suchen uns einen anderen Eingang.", gab ich schließlich nach.

,,Und wie wollt Ihr sie ablenken, eure Hoheit?", hakte Dooku nach.

Mina sah zu den Wachen und warf dann einen Blick auf Obi-Wan.

,,Naja, Obi-Wan kennen sie mit Sicherheit noch nicht. Und er könnte glatt als Kopfgeldjäger durchgehen. Ein Kopfgeldjäger, der eine Verräterin gefasst hat...den wird man sicherlich nicht abweisen!"

Für einen Moment herrschte Stille und ich dachte über den Plan von Mina nach. Er könnte funktionieren, aber er war auch äußerst riskant.

,,Und wenn wir drin sind?", fragte Obi-Wan an Mina gewandt.

,,Stechen wir alles ab, was sich uns in den Weg stellt."

Dooku nickte anerkennend und Obi-Wan nahm es hin. Na, super! Meine beste Freundin mutierte jetzt also zur Killerin von Klonkriegern. Hoffentlich waren die armen Burschen in der Realität dann wieder am Leben. Ansonsten würden wir allesamt wegen Massenmord im Knast landen.

,,Guter Plan! Ausdrucksvoll und leicht zu machen.", entgegnete Dooku und ich verdrehte die Augen.

,,Sicher!"

,,Bringen wir es hinter uns. Darf ich bitten, Captain Star Lord!", meinte Mina und sah Obi-Wan an, der ein wenig grinste.

,,Mit Vergnügen, Prinzessin!"

Die Zwei standen auf und verschwanden dann. Anscheinend, um ihren Plan vorzubereiten und ich blieb mit Dooku allein zurück. Mein Blick fiel noch einmal auf Meister Windu, der in seiner schwarzen Kleidung immer noch ziemlich erschreckend aussah und ich freute mich, wenn erstmal wieder alles normal war. Obwohl ich bezweifelte, dass ich die Erinnerungen und Bilder je wieder aus meinem Hirn verbannen konnte. Es würde mich wohl mein Leben lang verfolgen!

,,Gut, Sydney. Wohin sollen wir gehen?", wollte Dooku plötzlich wissen und ich suchte das Gebäude nach Seiteneingängen ab.

Zuerst sah ich nicht das Geringste, doch dann entdeckte ich einen kleinen Eingang an der Seite, der allerdings ein ganzes Stück von uns entfernt war. Und um ihn zu erreichen, mussten wir den Hof überqueren. Den Hof, der voller Klonkrieger war.

,,Da drüben! Dort müssen wir hin."

,,Ganz tolle Idee! Und was ist mit unserer roten Leibgarde samt Todesführer?", meinte Dooku kühl und ich hob abwehrend eine Hand.

,,Wir warten, bis Mina und Obi-Wan ihr Manöver starten. Dann sind Dark Windu und seine roten Männchen abgelenkt und wir haben freie Bahn."

Was anderes blieb uns auch nicht übrig. Denn wenn wir einfach so den Gang wagen würden, dann wäre das unser sicherer Tod. Und das dunkle Ego von Meister Windu würde sich sicherlich freuen, mich auf dem Präsentierteller landen zu sehen.

,,Es geht los!", sagte Dooku plötzlich und ich sah zu Mina und Obi-Wan, die auf die Truppe zuschritt.

Und Eins musste ich ihnen lassen: sie wirkten überzeugend! Mina hatte die Hände gefesselt und Obi-Wan hielt ihr einen Blaster an den Kopf. Ich sah noch, wie Meister Windu sie entdeckte und auf sie zueilte, als ich Dooku schließlich das Kommando gab.

,,Dann mal los, Drax. Lasst uns einen Sith-Lord töten!"