Auf den Spuren der Wahrheit
Auf den Spuren der Wahrheit
Mina PoV
,,Das ist das Ende!"
Padme senkte niedergeschlagen den Kopf, als sie, Darian und ich mein Quartier betraten und ich die Tür hinter uns schloss. Während sich Darian und Padme auf mein Sofa setzten, blieb ich stehen und sah deprimiert zu Boden. Die Versammlung bezüglich des Anschlages auf den Kanzler war, wie abzuwarten, eine einzige Katastrophe gewesen. Senator Organa und ich hatten wirklich alle Argumente auf den Tisch geknallt, die den Jedi das Leben retten sollte und womit wir sie aus der Untersuchungshaft rausholen könnten, doch das hatte den Kanzler herzlich wenig interessiert. Als es damit geendet hatte, dass die Jedi als schuldig befunden und wegen Hochverrats zu Tode verurteilt worden waren, hatten wir den Saal fluchtartig verlassen und waren geflüchtet.
Ich war am Boden zerstört! Sie sollten sterben...unsere Freunde sollten sterben! Nichts hatte ich tun können, um den Kanzler zu überzeugen und in drei Tagen sollte das Urteil schon vollstreckt werden. Mein Herz zerriss bei dem Gedanken, dass ich nie wieder mit Sydney, Anakin, oder den anderen reden konnte. Und Obi-Wan...ich hatte mich zuletzt so abweisend ihm gegenüber verhalten und nun würde ich ihn verlieren...für immer. Da konnten sie mich genauso gut gleich mit umbringen, denn wenn Obi-Wan sterben würde...dann würde auch ein Teil von mir sterben. Und ohne ihn, Sydney und meine Freunde konnte ich nicht leben.
,,Wir können doch nicht einfach so rumsitzen und nichts tun.", platzte es aus Darian heraus.
,,Und was schlägst du vor? Sollen wir den Kanzler einsperren und foltern, damit er seine Meinung ändert?"
Padme warf ihm einen skeptischen Blick zu, den er jedoch mit einem vielsagenden Nicken quittierte.
,,Wenn ihn das zur Vernunft bringt, ja! Dieser arrogante Sack hat doch keine Ahnung von dem, was er da redet. Die Jedi sind unschuldig und das weiß er genau. Und trotzdem verurteilt er sie zum Tode."
Darian war außer sich und ich konnte ihn so gut verstehen. Er ließ es sich nicht anmerken, aber er hatte Angst. Angst, Sydney zu verlieren und auch ich konnte den Gedanken an das Urteil nicht ertragen. Padme war auch regelrecht verzweifelt, denn ich konnte die Tränen sehen, die sich in ihren Augen bildeten.
,,Das darf nicht wahr sein. Es muss ein Albtraum sein.", brachte sie hervor und die Tränen liefen ihr über die Wangen.
,,Mina, was sollen wir tun?", fragte Darian nun direkt an mich gerichtet.
,,Ich weiß es nicht!", erwiderte ich niedergeschlagen.
,,Aber du hast gesagt, dass du die Unschuld der Jedi beweisen wirst. Dass du den wahren Täter finden wirst."
Darian sah mich auffordernd an, während mir nun auch die Tränen über die Wangen liefen und sich alles in mir zusammenzog. Mein innerer Schmerz war kaum erträglich und er zerfraß mich förmlich.
,,Ja, aber wo soll ich anfangen, Darian? Ich habe keine Ahnung wo ich suchen soll, geschweige denn, wie ich denjenigen finden soll."
,,Du bist nicht allein! Wir helfen dir!", sagte er und stand auf.
,,Und selbst, wenn der gesamte Senat helfen würde. Wir können es unmöglich schaffen, innerhalb von drei verfluchten Tagen ein Komplott aufzuklären und den wahren Attentäter zu finden. Dazu fehlt uns die Zeit."
Ich konnte nicht mehr. Natürlich wollte ich nicht aufgeben und um jeden Preis die Wahrheit rausfinden, aber die Zeit war zu knapp. Darian senkte den Kopf, ehe er mich umarmte und ich meiner Bestürzung und Trauer nun freien Lauf ließ. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie konnte das Schicksal so grausam sein und mir diejenigen entreißen, die mir am Herzen lagen? Ich fühlte mich plötzlich so unglaublich machtlos und schwach, dass es mich fertigmachte. Nein...ich würde diese verdammte Prophezeiung nicht erfüllen. Denn ich konnte keine Auserwählte sein, wenn ich es nicht einmal schaffte, meine Freunde zu retten.
,,Eure Hoheit!"
Erschrocken fuhr ich herum, als ich Senator Organa entdeckte. Er wirkte ebenfalls verzweifelt als er hereintrat und ich entfernte mich von Darian, während ich mir die Tränen wegwischte.
,,Senator, was gibt es?"
,,Ich habe mit dem Kanzler gesprochen. Zwar konnte ich seine Meinung nicht ändern, aber ich habe Zeit gewonnen. Die Hinrichtung findet nun in 1 Woche statt. So habt ihr mehr Zeitum die Wahrheit ans Licht zu bringen.", teilte er uns mit.
Ungläubig starrte ich ihn an, ehe ich in die Realität zurückkehrte und ihn dankbar um den Hals fiel. Senator Organa wusste, wie wichtig meine Freunde mir waren und dank ihm hatten wir vielleicht doch eine Chance, sie zu retten. Er umarmte mich und als ich mich aus der Umarmung zurückzog, sah ich ihn unfassbar dankbar an.
,,Senator Organa...ich weiß nicht, wie ich Euch danken soll.", sagte ich und er schenkte mir ein zuversichtliches Lächeln.
,,Indem Ihr den wahren Täter findet und die Jedi rettet."
Ich lächelte ebenfalls und nickte fest entschlossen.
,,Das werde ich!"
,,Wir werden es!", verbesserte mich Darian, der neben mich trat und mir eine Hand auf die linke Schulter legte.
,,Gut! Dann tue ich in der Zwischenzeit alles, um euch so viel Zeit wie möglich zu verschaffen. Viel Glück und möge die Macht mit euch sein."
Senator Organa neigte den Kopf und verschwand, woraufhin wir wieder alleine waren. 1 Woche! Wir hatten 1 Woche Zeit, um die Wahrheit herauszufinden, den wahren Täter aufzuspüren und den Jedi somit das Leben zu retten. Und eins war klar: nichts und niemand würde mich davon abhalten!
,,Wo fangen wir an?", fragte Padme und wir drehten uns zu ihr um. >>Ich meine, wo soll unsere Suche beginnen? <<
,,Unsere?", meinte Darian irritiert.
,,Na, sicher! Oder glaubst du, ich sitze hier tatenlos rum, während ihr beide eine gefährliche Mission antretet? Ganz sicher nicht!"
Darian nahm es hin und nun sahen beide mich an. Offenbar hatten sie das Kommando an mich abgegeben und ich sollte nun die Entscheidungen treffen. Tja, aber die Frage von Padme war echt gut. Wo sollten wir anfangen? Ein Anschlag auf den Kanzler passierte schließlich nicht jeden Tag und der Töter hatte sicherlich kaum Spuren hinterlassen können, wenn angeblich Beweise existierten, welche die Jedi belasteten. Doch nun war mein Ehrgeiz entfacht und ich würde nicht eher ruhen, bis der wahre Täter am Pranger stand.
,,Vielleicht sollten wir den Ort untersuchen, wo das Attentat stattgefunden hat.", schlug Darian vor, doch ich schüttelte den Kopf.
,,Nein! Das wäre Zeitverschwendung. Kanzler Palpatine hat gesagt, dass die Beweise ganz eindeutig gegen die Jedi sprechen. Und er hat uns auch überhaupt keine Chance gegeben, das Gegenteil zu beweisen. Das kann nur eins bedeuten."
Padme und Darian tauschten einen unsicheren Blick, ehe sie mich schließlich wieder ansahen und die Frage stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
,,Und was?", sprach Padme die Frage aus.
,,Entweder, es gibt eigentlich keine Beweise und der Kanzler sucht nur nach einem Schuldigenoder, er steckt mit drin und weiß, wer der eigentliche Attentäter ist.", offenbarte ich meine Gedanken.
,,Moment, willst du damit sagen, dass Kanzler Palpatine möglicherweise...korrupt ist?", brachte Darian ungläubig hervor.
,,Es wäre eine logische Erklärung für sein Verhalten. Immerhin hatte er es mit der Verhaftung der Jedi ja ziemlich eilig. Die Frage ist nur, was er vom Tod der Jedi hätte. Warum würde der Kanzler der Republik profitieren, wenn die Jedi eingesperrt oder tot sind?"
Mein Gefühl sagte mir, dass ich richtig lag. Und bis jetzt hatte sich mein Gefühl nie getäuscht. Schließlich hatte ich auch bei der ersten Begegnung mit Palpatine schon ein komisches Gefühl gehabt. Aber ich konnte mir dennoch keinen Reim darauf machen, was er davon hätte, wenn die Jedi verschwunden waren. Immerhin dienten sie der Republik und sorgten für Gerechtigkeit. Ohne die Jedi, die Hüter des Friedens, konnte es schließlich keinen Frieden geben.
,,Mina, das ist eine ziemlich schwere Anschuldigung. Bist du dir wirklich sicher, dass Palpatine einen Anschlag auf sich selbst anordnen würde? Ich meine, damit riskiert er alles.", meinte Padme unsicher.
,,Naja, diesem schleimigen Schambolzen würde ich so ziemlich alles zutrauen.", schloss sich Darian meiner Vermutung schließlich an.
,,Aber ein Komplott gegen die Jedi?"
Padme schien immer noch zu zweifeln, doch je länger ich drüber nachdachte, desto sicherer war ich mir. Der Kanzler saß an der Macht und er kontrollierte alles. Alles...bis auf die Jedi! Könnte das ein Grund sein? Ein Grund, um die Jedi aus dem Weg zu räumen? Weil sie zur einer Bedrohung für seine Ansichten oder Handlungen werden könnten?
,,Möglicherweise!", erwiderte ich.
,,Ja, aber wen könnte er beauftragen, wenn Palpatine wirklich mit drin steckt?", fragte Darian und runzelte die Stirn.
,,Tja, genau das müssen wir herausfinden."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. Der Attentäter war alles, was uns blieb. Denn selbst, wenn Palpatine wirklich korrupt war...wir würden es ihm nicht nachweisen können. Er würde sicherlich alle Beweise beseitigen, bevor man auch nur auf den Gedanken kommen könnte nach ihnen zu suchen.
,,Und wie finden wir jetzt den Attentäter? Wir können ja schlecht in die Vergangenheit sehen und per Magieblick den wahren Täter offenbaren.", meinte Padme sarkastisch.
Plötzlich erstarrte ich und sah sie an. Sie hatte mich gerade auf eine Idee gebracht, die einfach nur genial war.
,,Padme, du bist ein Genie!", sagte ich und starrte mich entgeistert an.
,,Wie bitte?"
,,Ein Blick in die Vergangenheit ist genau das, was wir brauchen!"
Begeistert sah ich Padme und Darian an, die jedoch nur Bahnhof kapierten.
,,Mina, würdest du uns aufklären?" , brachte Darian irritiert hervor.
,,Das Orakel! Es hat mir schon einmal einen Teil aus meiner eigenen Vergangenheit gezeigt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es uns auch in dieser Angelegenheit weiterhelfen kann.", entgegnete ich überzeugt.
,,Aber Sydney und du...ihr habt gesagt, dass das Orakel immer nur in Rätseln spricht. Was ist, wenn wir viel zu viel Zeit brauchen, um die Botschaft dann zu entschlüsseln, welches es uns gibt?", wandte Padme ein.
,,Wir gehen ja nicht hin, um eine Prophezeiung offenbart zu bekommen. Wir wollen einen Blick in die Vergangenheit werfen. Da spricht das Orakel nicht, sondern zeigt es uns."
Ich war bereits fest entschlossen. Das Orakel hatte mir schon mit Fragen über meine Eltern und Herkunft beantwortet. Deshalb war ich mir auch ziemlich sicher, dass es uns auch helfen konnte, das Komplott gegen die Jedi aufzuklären. Oder zumindest einen Hinweis geben, wie wir den wahren Täter finden konnten. Während Padme hingegen wohl noch etwas misstrauisch war, schien ich Darian überzeugt zu haben. Denn der sah nun genauso entschlossen aus wie ich.
,,Gut! Worauf warten wir dann noch? Auf zum Orakel."
Er ging zur Tür und ich sah Padme vielsagend an. Sie erhob sich schließlich und wir folgten Darian über die Flure. Mittlerweile war es Nacht geworden und es war Ruhe im Sitz der Regierung eingekehrt. Und auch, wenn wir nun immerhin schon eine Strategie hatten, ich musste unwiderruflich an Obi-Wan denken. Als ich beschlossen hatte mich von ihm fernzuhalten, da hatte ich die Tragweite dieses Vorsatzes gehörig unterschätzt. So sah ich ihn zwar kaum und es beruhigte vielleicht mein Gewissen, aber ich vermisste ihn dadurch schrecklich. Und jetzt, wo ich nicht einmal sicher war, ob ich je wieder mit ihm reden konnte, brach es mir förmlich das Herz. Damals, als ich ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte ich mein Herz bereits an ihn verloren und wenn wir es nicht schafften die Wahrheit aufzuklären und Obi-Wan sterben würde, dann starb mein Herz mit ihm.
Aber so schwer es mir auch fiel, ich schob meine Gedanken an ihn fort, denn ich musste mich jetzt darauf konzentrieren, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und beim Orakel begann unsere Mission! Als wir schließlich den Raum des Orakels erreichten, hielten Padme und Darian an und warfen mir einen erwartungsvollen Blick zu, was ich mit einem Blick von Verwunderung beantwortete.
,,Was ist?", fragte ich.
,,Nach dir! Du hattest immerhin schon mal Sprechstunde bei dem Orakel.", erwiderte Darian.
Ich sah die beiden perplex an und schüttelte den Kopf. Darian könnte ein Ebenbild von Sydney sein. Zumindest, was die Sprüche anging. Jedoch betrat ich schließlich als Erste den Raum und als wir alle drin waren, schloss Padme die Tür. Obwohl ich das ja schon mitgemacht hatte und nicht nur ein Mal, so war mir jedes Mal wieder mulmig zumute und ich war regelrecht aufgeregt vor einer neuen Begegnung mit Madame Schrumpelmumie persönlich. Doch ich tat es für die Jedi, denn wir waren jetzt ihre einzige Hoffnung und ich würde alles tun, um sie zu retten.
,,Orakel von Coruscant, ich bin Prinzessin Mina und ich bitte dich um Hilfe. Die Jedi sind in ein Komplott geraten und du bist unsere einzige Hoffnung auf Wahrheit. Bitte sage uns, was ist wirklich geschehen?", sagte ich.
Für alle, die es noch nicht wissen, das Orakel befand sich in einer Box und wenn es sich offenbarte, dann schwirrte zuerst ein heller blauer Rauch durch den Raum, bis sich dieser dann schließlich zu einer wippenden verschrumpelten Mumie formte. Mit leuchtenden blauen Augen wippte sie hin und her und blauer Rauch quoll ihr aus dem Mund.
Die Wahrheit ist verstrickt in vielen Pfaden und Hinweisen. Aber du Auserwählte...du kannst sie finden. Sieh nun in die Vergangenheit und erfahre, wohin dich die Suche führt!, antwortete das Orakel, ehe ein helles Licht erschien und alles um mich herum verschwamm.
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