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Kapitel 4


„Ich möchte lernen mich zu verteidigen. Ich bitte dich, mir einen Lehrer zu suchen." Alectus nickte verständnisvoll. Finya sah ihn ernst an. „Da ich dich nicht mehr beschützen kann, ist dies eine sinnvolle Angelegenheit." Finya schnalzte mit ihrer Zunge, ehe sie ihm freundschaftlich auf den Oberarm boxte. „Woran hast du gedacht?", fragte er und ignorierte es gekonnt. Finya runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht", antwortete sie, „Vielleicht ... Fechten?" Statt einer Antwort, bekam Finya ein lautes, inbrünstiges Lachen. „Was ist denn?" Ein Kopfschütteln war die einzige Antwort, die sie bekam. Finya seufzte. „Jetzt sag schon!", rief sie aufgebracht aus. „Du? Du Hahaha! Du! Hahahahaha! Du willst fechten!" Auch wenn Finya mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet hatte, so tat es ihr dennoch im Herzen weh, dass ihr bester Freund so reagierte. „Wieso nicht?", fragte sie trotzig. „Ich bin klein, zierlich und beweglich. Ich könnte meine Gegner schnell durchbohren." -„Oder aber von einem stärkeren überwältigt werden", meinte Alec und wurde endlich wieder ernst. „Was ich dir raten würde? Gut, dass du fragst." - „Aber ich habe gar nicht ...", versuchte Finya gegen ihn anzureden, doch er sprach einfach weiter: „Magie. Lerne, deinen Willen zu kontrollieren." Finya runzelte die Stirn. „Ich bin nicht magiebegabt", antwortete sie skeptisch.„Bist du dir sicher?" Die Prinzessin lehnte sich an die Mauer. Sie sah hinauf zu ihrem Zimmerfenster, welches gerade mit Eisengittern versehen wurde. „Nein", sagte sie ehrlich. „Aber ein Versuch ist es wert. Du unterrichtest Riro und Ulric, also, wieso nicht?" Sie blickte wieder auf Alectus, dessen Miene nun voller ernst war. „Nein", sagte er deutlich. Seine klare Aussage verabreichte ihr einen Schlag in die Magengrube. Ihr Gesicht konnte sie nun nicht mehr kontrollieren, die Züge entglitten ihr und machten die Überraschung deutlich. „Wieso?" - „Ich kann dich nicht schützen", antwortete er schlicht. „Ich werde dir einen Lehrer suchen, mit dem dein Vater einverstanden ist."

„Nein!" Finya griff nach Alectus Arm, da dieser sich davon stehlen wollte. „Bitte, mein Vater darf davon nichts erfahren. Er wird es mir nicht erlauben." Alectus schnaubte. „Du wurdest verletzt und fast getötet. Er wird diese Idee für einen super Einfall finden. Du solltest ihn vielleicht auch die Chance geben, auf dich einzugehen, Finya. Er ist schließlich dein Vater." Erschrocken ließ sie ihren Freund los. „Was ist mit dir geschehen?", fragte sie kopfschüttelnd. „Du bist nicht der, der du warst." - „Ich habe gelernt", gab Alec wütend zurück.

„Alectus!" DieStimme ihres Freundes Tasjus riss sie aus ihrer Unterhaltung. „Ihr...", begann er, doch er rang so sehr nach Atem, dass er seine Hände zuerst auf seine Knie abstützte. „Liebster", begann Finya, während sie nach seiner Schulter griff und darüber strich. Doch er schüttelte diese ab, indem er seine Schulter zweimal kreisenließ. Die Prinzessin schloss die Augen. Seit sie den kleinen Ausflug in den Kerker unternommen hatte, sprach Tasjus nicht mehr mit ihr.

Als er endlich wieder zu Atem gekommen war, fuhr er fort: „Ihr sollt euch beim König einfinden. Er benötigt euch." Alectus nickte und wandte sich ab, ohne auch nur ein weiteres Wort an Finya zu verlieren.„Tasjus", versuchte sie es wieder, doch auch der Künstler drehte sich direkt um und schritt davon. Finya ließ sich an der Mauer nieder. Ihre Arme umschlangen ihre Knie und enttäuscht sah sie den beiden Männern hinterher. Ihre Welt hatte sich verändert. Ihre Welt, ihr Vater, ihr bester Freund und ihr Geliebter gestatteten es ihr nur mit Geleitschutz aus dem Schloss zu treten.

„Prinzessin?" Vorsichtig näherte sich die Wache, mit der sie hinaus gegangen war. „Ja?" Ihre Stimme war schärfer als gewollt, doch sie wollte ihre Wut nicht hinter einer Maske verbergen. „Euer Unterricht beginnt in weniger als einem Drachenschritt. Ihr solltet euch nun umziehen." Einen tiefen Atemzug nahm sie noch, ehe sie aufstand und ohne ein weiteres Wort selbst in Richtung Schloss davon stapfte.



„Ihr wolltet mich sprechen, mein König?" Alectus stand in einer tiefen Verbeugung vor dem Herrscher der Menschen. Dieser legte seine Hand auf Alecs rechte Schulter. „Bitte, steh auf, mein Freund." Der Magier tat, wie ihm Geheißen, doch er wagte es nicht, dem König in die Augen zu sehen. „Euer Majestät", widersprach er, „Nennt mich nicht so. Ich habe versagt." - „Ganz und gar nicht", antwortete der Mann freundlich. „Du hast meiner Tochter Schutz geboten. Nun möchte ich, dass du in meinem Rat kommst und mich als Berater unterstützt." Eine Gänsehaut schlich sich auf seine Arme und breitete sich auf seinen Rücken aus, ehe er dem König endlich in die Augen sah.„Nicht doch", erwiderte er, ohne zu zögern. „Ich bitte dich nicht darum", fuhr der König fort, „ich möchte es. Und du wirst es tun." Alectus senkte seinen Kopf und betrachtete die Schuhe des Königs. „Ich kann nicht", wisperte er, „Ich kann euch meine Magie zur Verfügung stellen. Doch ich kann nicht für euren Schutz garantieren."

„Niemand kann das. Du hast keinen Fehler begangen. Du hast meine Tochter beschützt, wie du es geschworen hast. Und du hast sie wieder zu mir gebracht."

„Ich wurde außer Gefecht gesetzt", widersprach Alectus, „Es lag nicht an mir. Riro hat ..." - „Riro hat gut gekämpft, sicherlich. Doch du hast ihn unterrichtet. Es ist ganz allein dein Ruhm, den du nicht abschlagen solltest", unterbrach ihn Orbi.

„Ich kann nicht", wiederholte Alectus abermals. Der König seufzte. „Ich mache dir ein Angebot", sprach er weiter, „Du ruhst dich aus und erholst dich von deinen Verletzungen. Ich komme noch einmal auf dich zurück."

Alec seufzte. Er spürte, dass er nicht aus dieser Situation entschwinden konnte, ohne eine Zusage gegeben zu haben. „Ich schicke Riro als meinen Vertreter", willigte er ein. Orbi nickte, ehe er seine Hand ausstreckte. Alectus wischte sich seine eigene erst an seiner schmuddeligen Hose ab, bevor er sie ergriff. „Da gibt es noch etwas", brachte Alec zögernd hinaus, ehe er die Hand des Königs los ließ. Orbi nickte dem Magier zu. Alectus nahm dies als Zeichen,dass er ihm zuhören würde. „Ich möchte Euch bitten, mir Magier zu stellen, um meine Fähigkeiten zu verbessern." Als Alec sprach, sah er ein skeptisches Stirnrunzeln auf dem Gesicht des Königs. „Bist du sicher, dass du das benötigst? Du bist vielen Magiern weit voraus und zum Kräftemessen wäre es sicher nicht von Vorteil, wenn du stärker bist als mein gesamtes Gefolge." Der Magier hörte Vertrauen in seiner Stimme, doch er schüttelte den Kopf. „Entschuldigt, aber dem kann ich nicht zustimmen", widersprach er. „Nun gut. Ich schicke dir die besten zwei Magier." - „Habt Dank, mein König." Alectus verbeugte sich zum Dank so tief, dass er die ledernen Schuhe des Herrschers bloß noch verschwommen wahrnehmen konnte. Er war sich dessen sicher, dass der König dem nur einwilligte, um seine Magier selbst zu testen oder damit sie mächtiger wurden. So oder so – es hatte nur Vorteile, wenn Alectus und die Magier des Königsgefolges miteinander probten.

Als er sich erhob, vernahm er ein gütiges Lächeln auf dem Gesicht seines Gegenübers. „Wenn dies nun feststeht, darfst du dich entfernen." Doch Alectus zögerte. „Ähm", machte er zum Zeichen, dass er noch etwas auf dem Herzen hatte. Sofort entgegnete er einen besorgten Blick. „Meine Tochter?" Es war, als könne er Gedanken lesen. Zaghaft nickte Alec. Orbi seufzte. „Was hat sie dieses Mal angestellt?" -„Nichts eigentlich. Sie ..." War es klug, ihrem Vater davon zu erzählen? Einerseits musste die Prinzessin lernen sich zu verteidigen, andererseits war Alectus sich nicht sicher, wie ihr Vater damit umgehen würde, wenn er erfuhr, dass Finya mit Schwertern oder mit Magie hantierte. „Ich ..." Wieder unterbrach er sich, nicht wissend, ob er es erzählen sollte. Nicht wissend, wie der König es aufnehmen würde. „So schlimm wird es nicht sein", ermutigte Orbi ihn, sodass er über seinen Schatten sprang: „Sie möchte lernen, wie sie sich am ehesten verteidigen kann." Eine Sorgesfalte breitete sich auf der Stirn seines Königs aus, sodass er hastig weiter sprach: „Ich halte dies für einen sehr guten Vorschlag! Ich denke, Magie wäre die einfachste ..." - „Was du denkst interessiert mich nicht!", fuhr Orbi ihn an. Alectus zuckte jedoch nicht einmal mit der Wimper. „Verzeiht", entschuldigte er sich schnell. Orbi hob seine rechte Hand, bevor Alec weitersprechen konnte. „Doch ich denke auch, dass dies eine sinnvolle Entscheidung ist. „Ich kann meine Tochter nicht davon abhalten, doch ich kann sie unterstützen in Sicherheit zu sein." Die aschgrauen Augen des alten Mannes fixierten ihn. „Ich möchte nicht, dass sie davon erfährt", sprach er weiter. „Ich vermute, dass sie diesen Weg sonst nicht weiter verfolgen wird." Der Magier nickte verständnisvoll, hielt es dennoch nicht für sonderlich schlau, der Prinzessin etwas zu verheimlichen. „Nun geht, mein Freund." -„Sehr wohl, Euer Majestät." Mit einer letzten, angedeuteten Verbeugung entfernte Alectus sich rasch. Er würde einen der Magier fragen, ob dieser bereit sei, die Prinzessin auszubilden. Sofort fiel ihm der geduldige Rotschopf ein, sein gelehriger Freund, doch dieser hatte zur Drachenstunde viel mit seiner Tochter zu tun. Er würde sich sicher nicht noch um die Ausbildung der Prinzessin kümmern können – auch wenn er es bestimmt gerne tun würde.



„Ho! Ruhig, mein Mädchen!" Der weiße, mit Schlamm bespritzter Schimmel kam zum Stehen. „Fein!", lobte Finya ihr Pferd und klopfte ihr dreimal fest auf die rechte Seite ihres Halses. Dann schwang sie sich aus dem Sattel, nahm ihren Helm ab und warf sich mit einem Kopfschütteln ihre Haare über ihre Schulter. Bei dieser Bewegung fing ihr Kopf an zu brummen und leicht zu schmerzen. Doch sie ließ sich vorerst nichts anmerken. Einen flüchtigen Kuss gab sie ihrer Stute noch, ehe sie die Zügel an den Stallburschen weiter gab, der sie verwundert entgegen nahm. „Ich habe wenig Zeit!", erklärte Finya an ihm gewandt. Kyle nickte, ehe er ihr Pferd Richtung Stall abführte.

Den Reiterhelm unter ihren rechten Arm, lief sie geschwind zurück zum Schloss, um sich umzuziehen und Alectus zu suchen. Sie würde noch einmal mit ihm reden müssen. Oder sollte sie vielleicht doch erst mit Tasjus sprechen, der noch immer wütend auf sie war?

Als Finya außer Atem in den Gang einbog, der zu ihren Zimmer führte, hörte sie zwei vertraute Stimmen. „Du hast dir die Haare gemacht?" Tasjus fröhliche, glockenhelle Bemerkung hallte zu ihr hinüber. „Ja", antwortete Antascha und Finya bemerkte ihr zögern. „Das rote Haarband gefällt mir."

„Danke, ich habe es von Finya."

„Ah", sagteTasjus nur. Finya blieb stehen. Sie bekam ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengegend. „Ich mag es, wie du sie nun trägst." Die Prinzessin kannte ihre Freundin gut genug, um zu wissen, dass sie nun errötete. „Finya trägt sie auch immer so ..." - „Aber an dir sieht es schöner aus." Nun war es Finya, die rot wurde. Nicht vor Scham, sondern vor Wut. Vielleicht sah Antascha wirklich hübscher aus, doch es war nicht fair, dass Tasjus ihr dies sagte, während Finya nicht anwesend war. So stapfte sie weiter, setzte in jeden ihrer Schritte ihren Zorn. Ihre Zimmertür verfehlte sie absichtlich, sodass sie in den nächsten Gang hinein stolperte, in dem Tasjus und Antascha verweilten. Sie sah das blanke Entsetzen in den Gesichtern der Flirtenden. Sofort hörte Antascha auf, mit ihrer blonden Haarsträhne zu spielen. „Finya!" Tasjus trat zwei Schritte zurück. „Spring aus dem Fenster", raunte sie ihm zu. Tränen stiegen ihr in die Augen. Viel zu oft hatte sie in den letzten Schritten des Drachenganges geweint. „Und wage es nicht, wieder zukommen." Merkwürdig war, dass Finya eine Leere spürte. Sie war sauer, ja, doch sie war nicht verletzt. Oder gar eifersüchtig. „Antascha", wandte sie sich nun an ihre Zofe, „Ich wünsche dich heute Abend in meinen Räumlichkeiten zu sehen."

Dann machte sie auf den Absatz kehrt und stürmte davon.


Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür. „Finya?" fragte eine bekannte Stimme reumütig. „Bitte, mach die Tür auf." Doch die Prinzessin blieb stumm. Sie hatte sich ihrer Kleidung entledigt, die vor ihremBett auf einem Haufen lag, bereit, abgeholt und gewaschen zu werden. Gerade zog sie sich ihren blutroten Satinumhang an, schlüpfte in ihre schwarzen Ausgehschuhe und hielt sich ihre schwarz rote Corsage vor die Brust, um die Kleidung abzuwägen.

Es war das erste Mal, dass sich die Prinzessin von selbst ihre Kleidung auswählte, die zu einer adligen Frau gehörte. „Bitte, öffne die Tür!" Doch sie blieb stumm, legte die Kleidung an und zog ihren Bauch ein.Dann schloss sie die Häckchen, die an der Rückseite ihres Büstiers angebracht worden waren. Ihre Brüste wurden deutlich hervorgebracht, es sah aus, als hätte sie große, pralle Titten. Sie würden jedem Mann ins Gesicht springen. Sie würde definitiv auffallen. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Nun musste sie ihre Haare hochstecken und ihre Verkleidung war perfekt.

Noch immer spürte sie eine absolute Leere in ihrem Herzen.

Es rüttelte an derTür. „Bitte, mach sie auf! Ich weiß, dass du da drin bist und möchte mit dir reden." Sie seufzte. „Verschwinde!", rief sie der geschlossenen Tür entgegen. „Ich werde mit Antascha zu Vaters Entscheidung gehen!"

„Es ist doch garnicht so, wie du denkst!", versuchte Tasjus erneut sie dazu zu bewegen, doch endlich die Tür zu öffnen. Doch sie legte den Schlüssel auf ihre Anrichte, ehe sie sich ihr Schmuckkästchen zuwandte. Das klopfen und Rufen des Künstlers blendete sie aus, so gut es ging. Dann durchsuchte sie die kleine Truhe nach ihrer Kette mit dem rubinroten Anhänger.

Plötzlich knarrte die Tür. Erschrocken drehte Finya sich zu ihr um. Es hörte sich an, als würde Tasjus mit seinem Körper gegen die Tür prallen. „Hör auf!", rief sie schockiert. Doch es gab ein weiteres Knarren. Holz splitterte. Wenn er die schwere Holztür aufbrach, wäre dort ein türloser Durchgang, durch den jeder in ihr Zimmer starren könnte. Finya schnappte sich den Schlüssel, ehe sie zur Tür eilte und sie mit zittrigen Händen öffnete. In diesem Moment raste Tasjus an ihr vorbei, verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Auf das Gesicht der Prinzessin zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. Der blonde Künstler stand auf und rieb sich seine rechte Schulter. „Du zerstörst meine Tür!" - „Ehrlich gesagt ist sie robuster als ich dachte", gestand er mit einem leichten Achselzucken. „Ich will nichts hören." Finya sprach die Worte, noch bevor Tasjus den Mund öffnen konnte. „Ich will, dass du gehst. Und ich will dich nicht mehr wieder sehen." - „Aber ich habe doch nichts getan!", rief Tasjus empört aus. „Du hast Antascha schöne Augen gemacht."- „Was? Nein, ich gab ihr lediglich ein Kompliment! Ihre Frisur ist dieselbe wie deine, du bist die schönste Frau in meinen Augen." Finya schnaubte, verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und sah ihn noch immer wütend entgegen. „Geh." Ihre Stimme zitterte leicht. „Finya ...", versuchte er es erneut, doch sie wich seinem Blick aus. „Ich werde mit Antascha gehen. Dich möchte ich heute zum Ende der Drachenscheibe nicht sehen." Der blonde Künstler seufzte niedergeschlagen. Dann trat er vor und strich über Finyas Schulter.Sofort bekam sie dort eine Gänsehaut. Ehe sie sich versah, hatte er sie wieder in seinen Bann gezogen – dieses Mal riss sie sich jedoch von seinem Anblick los. Sie konnte sich aber nicht dagegen wehren, dass ihr ein heißer Schauer über den Körper lief, als er sich zu ihr beugte und ihr ins Ohr flüsterte: „Du siehst übrigens sehr sexy aus." Dass er dabei die Etikette fallen ließ, entging ihr selbstverständlich nicht. Und auch nicht, dass er ihr einen leichten Kuss auf die Wange hauchte.

Sie konnte nicht verhindern, ihm hinterher zu sehen und auch nicht, die Wange zu berühren und zu erröten. Doch ihr Entschluss stand fest: Sie würde mit Antascha zur Verkündung gehen ...



Die beiden Frauen ergänzten sich perfekt. Finya in ihrer blutroten Klufft und Antascha im Saphirblauen Kleid, welches sie von der Prinzessin bekam. „Weißt du, es sollte wirklich nichts ernstes sein. Es war nur ein bisschen Gerede." Finya seufzte. Sie setzte sich auf ihre Sitzgelegenheit, direkt neben den Thron ihres Vaters. „Ich weiß, ich weiß. Aber Tasjus verachtet die untere Schicht." Die Prinzessin hörte, wie Antascha scharf die Luft einsog. „Nichts gegen dich", sprach Finya entschuldigend weiter. „Schon gut", erwiderte Antascha lächelnd.


 „Verehrte Damen, verehrte Herren!" Die Stimme ihres Vaters ertönte. Die beiden Frauen blickten nach vorn, in die Mitte der Halle, um der Rede zuzuhören. „Vor wenigen Gängen hat man versucht meine geliebte Tochter zu entwenden!" Ein Raunen ging durch die Menge und Finya musste feststellen, welch theatralische Leistung ihr Vater zu bieten hatte. „Meine Tochter, eure Prinzessin!", fügte Orbi voller Inbrunst hinzu. „Meine liebe Tochter, geselle dich doch bitte zu mir." Finya seufzte. Sie hatte geahnt, dass er dies tat. Nicht umsonst hatte er sie gebeten, unbedingt an dieser Erklärung teilzunehmen. Langsam stand sie auf. Ihr entstelltes Gesicht war so deutlich zu sehen, dass sie den Blick senkte. Der weiße Verband erstrahlte im blutroten Untergang der Drachenscheibe. „Seht!", machte der König die Zuschauer auf sie aufmerksam, „was ihr angetan wurde! Seht den Verband, ihr Gesicht! Es wurde entstellt." Die ersten Schimpfwörter wurden laut, erste Entsetzensschreie vernehmbar. „Unsere Freunde, die Elfen, sind dessen beschuldigt worden." Orbi legte eine dramatische Pause ein, in der Finya ihre Augen verdrehte. Dann setzte er seine Rede fort: „Ich verkünde, den Elfen der an der Entführung unserer Prinzessin beteiligt war im Kerker zu behalten! Ich verkünde ihn weiterhin zu betäuben, sodasser keine Zauber sprechen kann!" Die ersten Stimmen erhoben sich, Unzufriedenheit breitete sich aus, sodass der König seine Stimme anhob: „ICH VERKÜNDE, die Elfen zu befragen! Und zu guter Letzt verkünde ich, bis dahin den Handel abzubrechen!" Als er geendet hatte, tobte die Menschenschar. Finya fand, dass diese Lösung ein guter Kompromiss war. So bestrafte er den Elfen und wartete dennoch auf die Erklärung der Elfen. Sofern diese eine Erklärung abgeben würden ...

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