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Kapitel 2


„Sie hat mich erwischt", erklärte der Wirt. Vi spürte, wie ihr Körper seufzte. Noch immer war alles so unreal ... Wie in einem Traum. „Sie hat einen Raum für sich bekommen. Niemand wird sie dort vermuten. Niemand, außer ihre Freunde." Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Vi sah die Gedanken, die sich formten, spürte die Anspannung, die sich durch ihren Körper schlich. Hätte sie die Kontrolle, hätte sie eine Gänsehaut bekommen. Den Lustmolch ausschalten, wisperten die dunklen Gedanken in ihrem Kopf, den Magier ablenken und den Rotschopf ignorieren. Finya entführen. -NEIN! Das entsetzte Schreien des Wortes machte es jedoch auch nicht besser. Vi hatte eher das Gefühl, dass es ihm noch mehr Spaß machte, wenn sie darunter litt. Dummes Mädchen!, dachte Vi verzweifelt, wie kannst du nur mit dem Untergrund paktieren? Meine kleine Tochter! Lass sie in Frieden! Doch sie erreichte nur, dass ein verschwörerisches, mörderisches Grinsen in seinem – in ihrem!- Gesicht auftauchte. Finya opfern, fügte er noch hinzu.NEEEEIIINNN! Ich flehe dich an! Verzweifelt klopfte sie gegen die Barriere, die sie von ihrem Körper trennte. Versuchte mit aller Kraft, mit ihrem gesamten Willen, diese Barriere zu durchtrennen und wieder Zugang zu ihrem Körper zu finden. Nicht meine letzteTochter! Nicht mein letztes noch lebendes Kind!


Es war der dritte Silbergang, an denen sie sich in dem geheimen Raum hinter der Taverne trafen. Alectus und Finya waren gemeinsam angereist, doch Ulric und Riro waren noch nicht zu sehen. Finya stand an einem der staubigen Fenster und starrte in die Dunkelheit. Die Silbersichel stand so tief, dass das Licht den Boden nicht erreichte. Dennoch wartete sie angespannt und versuchte zwei Umrisse auszumachen, die auf den Weg waren.

Alectus trommelte wie so oft mit seinen Fingern auf das Holz. Das Geräusch machte Finya wahnsinnig, die Anspannung wuchs. „Sie sind spät." Endlich sprach Alec aus, was Finya dachte. Ihre Hände krallten sich in ihre verschränkten Arme. „Geh", sagte sie nur, ohne sich umzudrehen. Die knarrende Tür war das einzige Geräusch, welches verriet, dass der Magier gegangen war, um seine Freunde zu suchen. Die Prinzessin kniff ihre Augen zusammen, um mehr zu erkennen. Sie machte einen Schatten aus, der sich rasch von der Taverne fortbewegte. Es ist alles in Ordnung , versuchte sie sich zu beruhigen. Dann wandte sie sich ab. Auf dem Tisch standen vier staubige Gläser. Eines davon war halb voll, auf dem Boden des anderen sah man nur noch eine rote Pfütze, die daran erinnerte, dass im Glas einmal ein schmackhafter Wein gewesen war. Finya seufzte und überwand die Distanz, die zwischen ihr und den Tisch lag, nahm das halbvolle Glas in ihre rechte Hand und leerte es mit einem Zug. Dies war wieder eine Situation, die sie hasste. Sie wurde zurückgelassen, um sich nicht in Gefahr zu bringen. Finya seufzte. Ja, ihr Vater hatte Alectus das Versprechen abgenommen, stets auf sie zu achten – doch konnte er nicht besser auf sie achten, wenn sie bei ihm war?

Noch während sie sich die Frage stellte, spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz an ihrem Hinterkopf. Sie ließ das Glas los, hörte, wie es zersprang, doch dieses Geräusch war in weite Ferne gerückt. Ihre Sicht verschwamm – und bevor sie blinzeln konnte, um die Sicht zu schärfen, wurde ihr schwarz vor Augen.



Riro war der erste, den Alec entdeckt hatte. Er war nass, sein Gesicht bleich – als wäre er gerade von den Toten auferstanden. Ohne zu zögern und ohne ein Wort zu verlieren, folgte der Magier seinem Freund und Schüler. Sie waren durch den Wald gestreift, bis sie an einem kleinen See angekommen waren. Am anderen Ufer des Sees konnten sie die Umrisse der Stadtmauer erkennen, die die Stadt vor Angriffen im Krieg schützen sollte – doch dafür hatte Alectus in diesem Moment natürlich keinen Blick. Riro hatte ein Bein gepackt, welches am Ufer des Sees lag und zog verzweifelt daran. Alectus hatte sich das andere Bein genommen und half Riro, den leblosen Körper ihres Freundes aus den kalten See zu ziehen. Riro zog Ulric den Leinensack vom Kopf,Alectus drückte auf den Brustkorb des blonden Mannes. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen, während er wie in Trance versuchte, seinen leblosen Freund wieder ins Leben zu rufen.

Erst als Alectus Husten vernahm, hörte er auf wie von Geisterhand geführt auf den Brustkorb Ulrics zu drücken. Er lehnte sich zurück, beobachtete, wie Ulric einen Schwall Wasser erbrach, wie Riro ihm zaghaft über den Kopf strich und ihm Mut zuredete. Es kam ihm vor wie dutzende Drachenschritte, ehe die Lungen seines Freundes endlich vom Wasser befreit war.

„Der See schmeckt nach Pisse", kommentierte Ulric dann endlich. Sein verschmitztes Grinsen brach die unheimliche Stimmung, die sie umgeben hatte. Brach die angespannte Luft, die sie geatmet hatten. „Wie bist du überhaupt dort hinein geraten?", fragte Alectus kopfschüttelnd. „Wir haben eine Frau getroffen", antwortete Riro für Ulric, „sie war halbnackt, nur mit einem Nachthemd bekleidet und schien Hilfe gebraucht zu haben." Alle Alarmglocken ertönten in Alectus Kopf, als er diese Worte hörte. „Eine Frau? Zur Silberstunde? In einem Nachthemd?" - „In einem zerrissenen Nachthemd", fügte Ulric grinsend hinzu. Auch wenn sein Freund gerade beinahe sein Leben gelassen hatte, prustete Alectus los. So ein Idiot konnte auch nur er sein! Eine Frau, halbnackt in einem zerrissenen Nachthemd bekleidet –da witterte man die Gefahr doch schon beim Anblick!

Tränen des Lachens rannen dem Magier über die Wangen. Ulric's Grinsen war von seinem Gesicht gewischt worden und bildete sich nun bei Riro ab, der sich immer wieder das Lachen verkneifen musste und nun an einem Schluckauf litt. „Jungs?", fragte Ulric und Alectus hörte deutlich, wie erwütend wurde. „Ich wäre gerade beinahe in einem See ertrunken! "Nun wurde die Wut mit einer bedrohlich klingenden Stimme ausgedrückt, was Alec jedoch noch mehr zum Lachen brachte. Er hielt sich seinen Bauch, da dieser ihm bereits weh tat.

„Wo ist eigentlich Finya?" Mit einem Mal wurde die Heiterkeit unterbrochen. Durch diese Frage änderte sich alles. „Finya!", rief Ulric aus, „die Schlampe hatte etwas gesagt! Irgendetwas mit Finya und Ablenkung!" Auch Alectus Lachanfall endete mit diesem letzten Satz. „Was genau?", fragte er, während er sich seine Bauchmuskeln rieb und sich mit der anderen Hand seine Lachtränen von den Wangen wischte.„Ich weiß es nicht", gestand Ulric verlegen. „Was ist mit dir?" Die Frage entkam Alectus Mund schärfer, als er sie eigentlich stellen wollte. Ich war noch nicht da", gestand Riro und senkte seinen Blick. „Meine Tochter ..." - „Vergiss es, wir müssen zurück!" Alec ahnte nichts gutes. Er sprang auf und hechtete zurück. Zurück zur Taverne. Hoffentlich war Finya nicht so dumm in den Wald hinaus zu gehen.



Der pochende Schmerz war das erste, was die Prinzessin wahrnahm. Den pochenden Schmerz an ihrem Hinterkopf, dann warme, feuchte Flüssigkeit, die in ihren Haaren klebte und an ihrem Kopf hinunterlief. Es musste noch nicht lang her sein, seit sie mit etwas niedergeschlagen worden war.

Als nächstes spürte sie die eng anliegenden Fesseln. Finya öffnete die Augen. Ihr Mund war frei und auch ihr Sehvermögen hatte man ihr nicht geraubt. Langsam bewegte sie ihren Kopf, sah sich um. Ihr Herz schlug schnell und kräftig gegen ihre Brust, ihre Augen huschten aufgeregt hin und her, um so viel von ihrem Umfeld aufzunehmen, wie nur Möglich war.Sie erkannte, dass sie noch in der Taverne war. Die Tür zur Küche stand offen. Sie lag direkt hinter der Tür, an die Wand gelehnt und konnte nicht sagen, was dort vor sich ging. Dann endlich wurde das Rauschen in ihren Ohren leiser und sie konnte die Geräusche, die um sie herum erklangen, zuordnen. Finya vernahm zwei Stimmen, die aus der Küche zu kommen schienen. Eine davon gehörte unverkennbar zu dem verkrüppelten Wirt, Potjekoff:

„Was tun wir jetzt?"

„Wir warten. Sie müssten gleich hier auftauchen."

„Und wenn sie bis dahin aufwacht?"

„Soll sie doch. Sie ist gefesselt und wird uns keinen Ärger machen. Niemand weiß, wo sie steckt. Und wenn ihre Freunde zurückkommen, sind wir längst weg."

„Ist einer der Freunde nicht dieser Magier?"

„Ja. Aber der wird zu sehr damit beschäftigt sein, seinen Freund zu betrauern, der im See verrottet."

Ein dreckiges Lachen begleitete diese Aussage – und ließ Finya einen eisigen Schauer über den Rücken laufen. Wie konnte sie nur so dumm sein? Sie hätte ihr Hirn benutzen sollen! Sonst hatte sie doch auch so viel Grips! Geh nie auf einen Deal mit einem Mann ein, der mit dem Untergrund paktiert, von dort kommt oder hässlich ist. Finya zog den Kopf vor und ließ ihn leicht gegen die Wand klopfen. Dies wiederholte sie genau zwei Mal. Auf Potjekoff trafen alle drei Merkmale zu.

Es war zu verlockend, zu auffällig gewesen. Und nun ist auch noch einer ihrer Freunde tot! Finya schluckte hart. Wen hatte es erwischt? Den gutherzigen Riro? Oder den lüsternen Ulric? Ein Kloß bildete sich in Finyas Hals und Tränen der Verzweiflung und der Trauer rannen stumm über ihre Wangen. Sie schloss die Augen. Sie hatte einen ihrer Freunde auf den Gewissen! Dabei wollte sie nur einen Raum haben, indem sie in aller Ruhe mit ihren Freunden zechen konnte.

Finya unterdrückte ein Schluchzen, welches im gleichen Schlurfschritt aufkam, als die Ausgangstür aufgeschlagen wurde und zwei hochgewachsene Männer mit spitzen Ohren hineintraten. „Da seid ihr ja endlich!", rief Potjekoff aus und trat in den Raum, sodass er in Finyas Blickfeld war. Finya sah dem schwarzhaarigen Elfen in seine skeptische Augen. Er rümpfte seine Nase, hob seine rechte Hand und hielt sich ein Taschentuch davor. Die Prinzessin vermutete, dass es mit Parfüm benetzt war. „Ae'llesilara miré! Si'ela a tanve, a'esta nén! "Finya runzelte die Stirn. Die melodische Stimme des anderen Elfen hallte durch den Raum, er wirkte arrogant – so arrogant, dass er nicht einmal die menschliche Sprache verwendete, vermutete Finya. „Jaja, wie auch immer", raunte Potjekoff. Dann drehte er sich zu Finya um, die unwillkürlich näher zur Wand rutschte. „Du Miststück bist wach? Na, mir soll es Recht sein." Er kam näher und Finya wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher, als mit der Wand hinter sich zu verschmelzen. „Steh auf, du Göre!" Doch Finya rührte sich nicht. Wie zu Stein erstarrt, starrte sie den Wirt mit ihren großen, vor Tränen blutunterlaufenen Augen an. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht sprechen – ja nicht einmal denken. Es war, als hätte man ihr den Körper beraubt und sie als Zuschauerin eingesetzt. „Steh. Auf", wiederholte Potjekoff energischer. Seine Worte schienen den Bann zubrechen, in dem Finya sich befand, schienen zu bewirken, dass alles langsamer wurde. Als wäre sie gerade aus einem Albtraum erwacht, schrak sie auf, erwischte den Wirt mit ihrer Stirn an der Nase und stürzte sich auf die Tür, die zur Küche führte. Doch sie hatte zwei Dinge vergessen: Die Elfen waren schneller, als jedes andere Wesen in ganz Orbanien. Außerdem war in der Küche noch jemand, mit dem sich Potjekoff unterhalten hatte. Und über genau dessen Bein stolperte Finya nun – und da sie keine Hand frei hatte, stürzte sie bäuchlings zu Boden uns schlug sich ihr Gesicht auf.

Nun mischten sich zwischen die Tränen der Trauer Tränen des Schmerzes. Doch sie wagte es nicht einen Ton aus ihrem Mund zu entlassen, weshalb sie sich auf ihre Unterlippe biss. Sie hatte in den gesamten Läufen nicht gelernt, ihre Zähne nicht in die Unterlippe zu rammen –stattdessen biss sie sich diese immer und immer wieder auf, sodass das Blut ihr Kinn hinunterfloss. „Dummes Ding", hörte sie eine dunklere Stimme, die ebenso melodisch klang, wie die des zweiten Elfen. Finya vermutete, dass soeben der andere Elf gesprochen hatte. „Steh auf, Kind", hörte sie ihn wieder sagen. Und dieses Mal gehorchte sie. Nicht, weil sie den Elfen mochte, sondern, weil sie keinen Ausweg mehr fand. Ihr Gesicht tat weh, sie blutete, hatte Blutergüsse und sicher auch einige Prellungen. Sie hatte gekämpft. Und sie hatte verloren.

Mit gesenktem Kopf ließ sie sich von den Elfen abführen. Noch als sie aus der Tür in die frische Luft trat fragte sie sich, wieso die Elfen an derEntführung beteiligt waren. Die Elfen, die Gluterien vor den Drachen befreit hatten. Die Elfen, denen die Menschen im Elfenkrieg zur Seite standen.

Doch als der Wind ihr zerschundenes Gesicht traf, verschwanden diese Gedanken und machten Platz für das schmerzliche Brennen in ihrem Gesicht.



Die Taverne schon fest im Blick, stürmte Alectus auf sie zu. Seine beiden Freunde hatte er weit hinter sich gelassen, da Ulric noch angeschlagen war und Riro lieber bei ihm blieb, um ihn im Auge zu behalten.

Natürlich achtete Alec nicht auf den Weg. So kam es, dass er ins stolpern geriet, zu wanken begann – und mit einem Mal auf den Boden lag, Arme und Beine weit von sich gestreckt. Alectus hörte ein lautes Knacken, welches aus der Richtung seiner Nase kam – und jaulte auf vor Schmerz. Der Magier rollte sich auf die Seite, kullerte hin und her und hielt sich seine Nase, die sich krumm anfühlte. „Auu!", wimmerte er. Langsam robbte er zurück und betrachtete seine Hände. Kein Blut. Doch er könnte schwören, dass sie gebrochen war.

Kurz blieb Alectus noch an einem Baum gelehnt sitzen, rieb sich vorsichtig seine schmerzende Nase und blinzelte die Schmerztränen fort. Erst dann wollte er aufstehen – doch nun wurde seine Sicht von einem makellosen Bein geblendet. Langsam schaute Alectus auf – und sah in das Antlitz einer wunderschönen Frau. Ihr Gesicht war das Gesicht einer Porzellanpuppe, ihre Augen giftgrün und ihre Haare schwarz wie zur dunkelsten Silberstunde. Ihre Lippen schienen blutrot, ihre Zähne leuchteten weiß und es schien ein leichtes Leuchten von ihr auszugehen. Ma ... Gie! , brachte sein Kopf zustande, doch seine Hose war schneller. Die dicke Beule, die sich dort zeigte, verriet, dass er schon vollends in ihrem Bann stand. „Hallo Schönling", wisperte sie – und ihre Stimme klang wie tausend Glocken in seinem Kopf. Glocken, wie die eines Turmes, der zur Hochzeit geläutet wurde. „Vi", brachte Alec mühsam hervor. Sein Verstand versuchte zu ihm durchzudringen, seine Gedanken schrien ihn an vorsichtig zu sein ... Doch sein Körper wies ganz deutlich andere Signale auf. „Mein Schönling", hauchte sie ihm ins Ohr – und seine Erregung war nicht mehr aufzuhalten. Er konnte nicht einmal sagen, wann sie sich zu ihm niedergebeugt hatte. Sein Körper schrie vor Verlangen, seine Haut kribbelte nicht – sie brannte vor Sehnsucht nach heißer, unnachgiebiger Leidenschaft. Und dann hatte Alec plötzlich ihren Ausschnitt vor dem Gesicht. Sie streckte sich so, dass ihre Brüste ihm direkt ins Gesicht springen mussten. Alec biss sich auf die Zunge. „Mein Schönling ..." Zum dritten Mal wiederholte sie diese Worte. Ganz langsam sickerte diese Erkenntnis zu ihm durch, doch er überhörte die Warnsignale. „Mir ist so kalt." Tatsächlich wies die Porzellanhaut der Schwarzmagierin eine Gänsehaut auf. „Wärme mich. Bitte, mein Schönling." Ohne nachzudenken legte der Magier seine Arme um ihren Körper – kaum hatte er dies getan, spürte er, wie sie sich in die Umarmung einkuschelte, wie sein Blut noch mehr in sein Glied strömte, wie ihre Brüste sich an seinem Oberkörper rieben ... Er stöhnte auf, griff ihr mit seiner rechten Hand in den Nacken und zog sie energisch zu sich, presste seine Lippen auf die ihren, strich mit seinen Händen über ihren Körper, über ihren Rücken und blieb an ihrem Gesäß hängen. Er packte zu, fest, kräftig. Sie hatte einen festen, knackigen Hintern. Dann schlängelte sich seine Zunge aus seinem Mund, strich ihr sanft über die Lippen. Sie öffnete ihren Mund ebenfalls und er roch ihren süßlichen Atem.

Und dann riss ihn ein stechender Schmerz aus seiner Trance.

Versehentlich biss er der Mutter Finyas auf die Unterlippe und taumelte zurück. „Ich denke mit meiner Hose?", hörte er einen empörten Ausruf hinter sich. „Wa-?". Setzte Alec an, doch er kam nicht dazu, den Satz, die Frage, zu beenden. „Das war der Falsche!", hörte der Magier noch, bevor er seinen Satz vollenden konnte. Doch statt weiterer Worte sah er nun auf die in sich zusammensackende Schwarzmagierin und brachte nur noch ein erstauntes „Oh" zustande, ehe er verblüfftund fragend zugleich auf seine beiden Freunde starrte. „Wie?", fragte er verwirrt, schüttelte seinen Kopf und ordnete seine Gedanken. Etwas war geschehen. Etwas, was ihm ganz und gar nicht gefiel. „Hat sie mich verhext?", fragte er nun endlich aufgebracht in einem zusammenhängendem Satz. Sein entsetzter Blick galt der am Boden liegenden, sehr mächtigen Schwarzmagierin. „Allerdings", erwiderte Riro, der mit einem hoch erhobenem Ast hinter dem leblosen Körper der ehemaligen Königin Orbaniens stand. „Was machen wir jetzt mit ihr?" Es war Ulric, der diese Fragestellte. „Legen wir sie hier her, unter dem Baum." Ein Rascheln war zu vernehmen, das verriet, dass Ulric und Riro ihre Äste weggeworfen hatten, um den leblosen Körper der schwarzhaarigen Frau unter den Baum zu zerren.

„Seht!" Es war Riro, der zuerst aufgestanden und zur Taverne hinüber gesehen hatte. Er zeigte mit ausgestrecktem Arm auf drei Personen, die langsam das Haus verließen. Alectus brauchte sich nicht zu nähern, um seine beste Freundin zu erkennen. „Schnell!" Sein energischer Tonfall ließ keine Widerrede zu und so stürzten die drei Freunde aus dem Wald, um ihrer Freundin zur Hilfe zu eilen. Alectus war froh, dass Ulric und Riro so viel Verstand besaßen, nicht direkt auf sich aufmerksam zu machen und sich bemühten, sich lautlos fortzubewegen. Es war Ulric, der ins Schlittern kam und beinahe über seine eigenen Füße gestolpert wäre. „Elfen?", fragte er laut. Alec hätte Ulric sofort einen Faustschlag verpasst, wenn er die spitzen Ohren nicht auch gesehen hätte. Elfen. Bei denen musste man gar nicht erst versuchen sich anzuschleichen. „Dann los!", gab er das direkte Angriffskommando. Alec kam schlitternd zum Stehen und hob seine Hand.„Eràré e'lom ést." Alectus verstand zwar nicht, was das hieß, doch als sich der schwarzhaarige Elf absetzte und sich ihnen in den Weg stellte, vermutete er, dass er die Aufforderung gegeben hatte, weiterzugehen, damit er die drei Freunde aufhalten konnte. „Nein!", rief Riro aus und stürmte sogleich voraus – doch der Elf hob seinen rechten Arm und machte einen kleinen Wink, der den rothaarigen Mann aus den Socken fegte. Er fiel unsanft auf den Rücken, so hart, dass Alec den Aufprall hörte. „Aaahh!", klagte Riro, doch er rollte sich sogleich zur Seite ab und sprang wieder auf. Abermals startete er einen Angriff – dieses Mal ließ er seinen rechten Arm dabei kreisen und seine Hand zur Faust geballt. Doch erneut gab es einen kleinen Wink seitens des Elfen. Wieder lag Riro am Boden. „Du Bastard!", schrie der rothaarige Mann auf, der nun zum dritten Mal aufstand, um den Elfen anzugreifen. Alectus sah aus dem Augenwinkel, dass Ulric sich ebenfalls auf den Elfen stürzen wollte. Er schüttelte den Kopf. Diese Idioten nahmen bei ihm Unterricht, doch sie wendeten das Gelernte nicht an! Er nahm einen tiefen Atemzug, ehe er beide Hände ausstreckte. Dann ließ er die Magie durch seine Fingerspitzen kribbeln und dachte an die Auswirkungen, die sie haben sollte. Ein feuerroter Funkenregen sprühte aus seinen Fingerspitzen, verformten sich zu einem Faustgroßen Ball, der die Farbe von Feuer annahm. Für einen kurzen Schlurfschritt schwebte er vor dem Magier, ehe er ihn geradewegs auf den Elfen los schickte. Obwohl der Elf mit Riro und Ulric beschäftigt war, erlosch die Magiekugel, noch bevor sie den Elfen erreichen konnte. Dann spürte Alec einen heftigen Windstoß. Der Magier hatte die Kugel auf das Feuer geprägt und so die Eigenschaften vom Feuer in sie gesteckt, der Elf hatte die Schwachstelle erkannt und sie genutzt. Dies würde kein einfacher Kampf werden.


Dann endlich begriffen die beiden anderen, dass sie mit Magie mehr Erfolg haben könnten. Riro schickte einen dünnen, silbrigen Lichtblitz los, Ulric versuchte es mit dem violetten Betäubungsschlag – und Alectus formte noch einmal eine Kugel heißer Magie, die er dieses Mal ohne das Merkmal Feuer im Gedanken auf sein Ziel schleuderte. Doch Alectus hatte die Geschwindigkeit des Elfen unterschätzt. Er wich den drei Angriffen mit einer Leichtigkeit aus, die Alec niemals für Möglich gehalten hätte. Der Magier wusste, dass Elfen ein erhöhtes Reflex und Nervensystem hatten, doch dass es so erhöht war...

Die Überraschung schien ihm ins Gesicht geschrieben zu sein. Auf dem Gesicht des Elfen zeichnete sich ein erheitertes Lächeln ab.

Plötzlich gab es ein fürchterliches Kreischen – so hoch und so ohrenbetäubend, dass Alectus seine Hände auf die Ohren drückte. „Was zum ...?",begann er zu fluchen, kam jedoch nicht dazu, seine Schimpfwörter zu Ende zu brüllen, da Ulric schneller und lauter war: „Stirb, Porzelangesicht, stirb!" Erst jetzt begriff er, dass dieses unheilvolle, hohe Kreischen aus Ulrics Magie stammte. Alec schaute zu den Elfen, der zu Boden gegangen war und sich ebenfalls seine Ohren hielt. Riro schaltete schnell: Er hob einen Stein am Wegesrand auf und schlug ihn dem Elfen über den Schädel. Wimmernd brach er zusammen.

„Mèlagh!", kam ein verzweifelter Schrei des anderen Elfen. Das Kreischen verstummte. Erst jetzt bemerkte Alectus, dass sich Blut auf den Boden sammelte. Doch er beachtete den regungslosen Körper nicht, der am Boden lag. Er betrachtete den blonden Elfen, der Finya losgelassen hatte und nun wütend auf sie zustürmte. Die Prinzessin fiel zu Boden, Alec und seine Freunde blieben aber an Ort und Stelle stehen. Wenn auch nur einer von ihnen zu ihr laufen würde, könnte es ihr Ende bedeuten. Sich mit einem wütenden Elfen anzulegen, der noch dazu vorgewarnt war, was den Trick mit dem Kreischen anging, war gefährlich. Vielleicht sogar lebensgefährlich.

Alectus bereitete sich auf das Auftreffen des Elfen vor, indem er wieder eine aufrechte Position einnahm und auf alles gefasst war. Kurz sah er noch zu Ulric und Riro. Ulric schien erschöpft, was durch den Zauber nicht zu verdenken war. Riro entsorgte gerade den blutigen Stein, mit dem er den Elfen niedergeschlagen hatte, indem er ihn zurück zum Wegesrand warf.

Mit einem kurzen Wink seines Armes wurde Ulric zu Boden gerissen. Er blieb regungslos liegen – die Magie, die er eingesetzt hatte, war zu viel gewesen. Es kostete viel Kraft, das magische Kreischen ertönen zu lassen. Alectus wusste es, er hätte es selbst getan, wenn er nur auf den Gedanken gekommen wäre – und wenn er gewusst hätte, dass Ulric den magischen Gegenstand in seiner Kleidung verstaut hatte. Es könnte möglich sein, den Elfen so zu besiegen. Vielleicht war er darauf vorbereitet – doch konnte er sich wirklich dagegen verteidigen? Ein Versuch war es wert!

Ohne weiter darüber nachzudenken, stolperte der Magier los – und wurde durch eine Wurzel ins schwanken gebracht. Er konnte sich gerade noch im Gleichgewicht halten. Ohne hinzufallen wankte er weiter, zu Ulrics Körper. Die Wurzel hielt ihn allerdings wieder auf – dieses Mal schlang sie sich um seinen Knöchel. „Verdammte Elfenmagie!", nuschelte Alec, während er versuchte die Wurzel irgendwie loszuwerden. Sein zerren und reißen blieb erfolglos. Festgenagelt stand er da, von einer Wurzel aufgehalten, die sich voran arbeitete und sein Bein hinauf kletterte. Das Messer!, kam ihm der Gedanke, viel zu spät, wie es schien: Sie hatte seine Taillie erreicht und teilte sich auf. Sie wurde immer größer, Ranken sprießten und hielten Alectus weiterhin fest. Sein Herz setzte einmal aus, nur, um doppelt so schnell weiter zu schlagen. Mit bebenden Händen suchte er seinen Mantel ab, während das Gestrüpp sich immer weiter an ihm hinauf arbeitete. Seine rechte Hand griff in die Innentasche seines schwarzen Mantels, welcher über und über mit Erde und Blättern versehen war. Er griff hinein, spürte den metallischen, mit Rubinen verzierten Griff, den er Tasjus geklaut hatte, als er gerade nicht hingesehen hatte, zog es geschwind hinaus und zerschnitt dabei die Tasche, in der es gesteckt hatte. Er wurde panischer, seine Atmung beschleunigte sich und stieß kleine Wölkchen in die Luft, während er verzweifelt versuchte dieses Mistding abzuschütteln. Als er das Messer griffbereit hatte, hatte die Ranke bereits seine rechte Schulter erreicht, sodass die Bewegung mit dem Arm schwer werden würde. Doch er spannte all seine Muskeln an und zog einmal kräftig, schnitt in das dichte Geäst, welches seine Taillie umklammert hielt – und stieß so weit hinein, dass er einen dumpfen Schmerz spürte. Die grüne Pflanze färbte sich rot und es gab ein Rascheln, grüner Sekret tropfte aus der lebendig gewordenen Pflanze hinaus. Doch sie schien nur wütend zu werden, denn sie setzte ihr Vorhaben schneller fort.

Alectus hatte keinen Gedanken und keine Zeit, darauf zu achten, wie tief er Schnitt. Wollte er lebend aus dieser tödlichen Falle hinaus kommen, musste er zustechen. Immer und immer wieder stach der Magier auf die verzauberten Ranken ein. Einige Male erwischte er auch sich selbst, doch er biss die Zähne aufeinander und setzte seine Verteidigung fort.

Das rote Blut des Magiers vermischte sich mit der grünen Flüssigkeit der Pflanze. Grüne, rote und bläuliche Flüssigkeit tropfte hinab auf den Boden. Schon bald bildete sich eine Pfütze und mit jedem Tropfen ertönte ein Plätschern.

Nach gefühlten Silberschritten stand er inmitten einer zerfetzten, in kleinen Stücken gehackten Pflanze. Das Messer war vom Blut getränkt und auch hier sah man das Gemisch von rot und grün. Dort, wo er am Häufigsten getroffen hatte, sah man ein tiefes Blau.

Keuchend stand er da. Sein ganzer Körper brannte, er fühlte sich, als hätte er abertausende Stichwunden, die mal schwächer, mal stärker bluteten –doch es war nichts ernstes. Ein irres Funkeln trat in seine Augen, seine Knie zitterten und fühlten sich wie Pudding an.

Doch er war noch immer auf den Beinen.

Langsam schritt er voran. Schritt für Schritt näherte er sich dem blonden Bastard von Elfen, der sich gerade einen erbitterten Faustkampf mit Riro lieferte. Sie standen gut. Riro hatte ihn mit dem Rücken zu Alectus gedreht, sodass er sich sehr gut anschleichen konnte.

Noch zwei Schritt.

Alectus hob seinen kribbelnden Arm. Er blendete den Schmerz aus.

Noch einen Schritt.

In seinen Ohren hörte er das trommeln seines Herzens. Wie Hufschläge hörte es sich an.

Er ließ sein Messer niedersausen – doch statt der Schulter des Elfen traf es ins Leere. Mit einem Mal wurde er von der knöchernen Faust des Elfen getroffen. Er wirbelte durch die Luft und schlug hart auf den Boden auf. Seine Schulter schmerzte, das Messer rutschte ihm aus der Hand und landete zehn Armlängen von ihm entfernt. Auch sein Kopf traf auf den steinernen Boden. Ein kleiner, spitzer Kiesel trieb sich in seinen Hinterkopf, so plötzlich und so unvorbereitet, dass dem Magier nichts übrig blieb als laut aufzuschreien. Tränen des Schmerzes wurden ihm in die Augen getrieben, während er für wenige Schlurfschritte einen gleißend weißen Lichtblitz sah. Sein Sichtfeld flackerte, dann sah er für weniger als einen Schlurfschritt schwarz. Als er wieder klar sehen konnte, hatte er das Gesicht des Elfen über sich. Ein hässliches, mörderisches Grinsen entstellte sein Gesicht. „Èral", flüsterte der Elf. Alectus war bewusst, dass es sich um ein Wort handelte, welches an ihn gerichtet war. Er sagte es mit einem solchen Hass und einer Leidenschaft, die ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. In seinem Kopf bildete sich das Wort Stirb. Es klang logisch, dass er dieses Wort in seiner Sprache verwendet hatte.

Alectus dröhnte der Kopf und das Denken fiel ihm schwer, sodass er sich nur langsam zurück robbte. Fort, von dem Elfen.

Hinter den Kopf des Elfen tauchte mit einem Mal das blutige und entstellte Gesicht seines Freundes auf. Alectus sah deutlich, dass er dem Elfen einen Schlag ins Genick verabreichte – doch dieser schien dadurch nicht beeindruckt zu werden. Wie in verringerter Geschwindigkeit, als würden die Schritte nur so schleichen, drehte er sich um und verpasste seinem Freund einen Schlag mit der flachen Hand.

Und dann war da plötzlich ein Frauenkörper, der sich gegen den schmalen Elfen warf. Er kam ins straucheln. Noch während des Falls sah Alectus dem Elfen an, dass er nicht mit dieser Tat gerechnet hatte.

Langsam ließ Alec seinen Kopf auf die Steine nieder und schloss die Augen. Seine Glieder wurden schwerer, die Schmerzen deutlicher und seine Gedanken wirr. Einen Atemzug stieß er noch aus, ehe er seinen Augen gestattete sich auszuruhen.



Sie hatte es geschafft! Sie hatte ihren Freunden die Zeit verschafft, die sie brauchten, um den Elfen niederzustrecken! Es war Riro, der den vernichtenden Schlag ausführte, doch Finya war es ganz gleich, welcher der drei Freunde es tat. Die Hauptsache war, dass sie alle hier waren. Sie lebten! Nun waren ihre Tränen nicht mit Verzweiflung oder Trauer gefüttert, nein. Sie waren ein Zeichen der Freude.

Als Riro ihr endlich die Fesseln abnahm, fiel Finya ihm in die Arme. Ein Schluchzen konnte sie sich nicht unterdrücken und auch, als Riro den Atem einzog, um ein Stöhnen zu unterdrücken, ließ sie nicht von ihm ab. Erst als sie spürte, wie Riro sie sanft von sich drückte. Er hatte ein Lächeln aufgesetzt, doch Finya sah ganz deutlich, dass er sehr viel einstecken musste. Sein Gesicht war aufgeplatzt, seine Augen waren soweit zugeschwollen, dass sie nur noch zwei Striche waren, seine Lippe und seine Nase bluteten. Erschrocken taumelte Finya zwei Schritte zurück. „Oh Schreck!", stieß sie aus. „Halb so wild", beteuerte Riro mit einem Wink seiner linken Hand, doch Finya glaubte ihm nicht. „Ich hoffe, Mira wird sich morgen früh nicht erschrecken", versuchte er sogar zu scherzen, doch Finya strömten dennoch weitere Tränen über die Wangen. Dieses Mal waren es Tränen der Wut.

„Wir sollten verschwinden", flüsterte sie. Riro nickte. Er bückte sich zu dem blonden Elfen, unter dem eine Blutlache entstanden war. Riro hatte ihn mit seinem Messer erstochen. Die Prinzessin wandte sich ab. Als sie ihre beiden anderen Freunde regungslos am Boden liegen sah, füllten sich ihre Augen abermals mit Zornestränen. Energisch wischte sie diese fort und stürmte zu Alectus, der drei Körper näher lag als Ulric. „Alec?" Ihre Stimme bebte vor Sorge, Angst und Wut. „Alectus!" Finya legte ihren Kopf auf seine Brust, um auf seinen Herzschlag zu hören. Sie schloss die Augen, atmete tief durch und konzentrierte sich auf den Körper unter sich. Pock ...Pock ... Pock ... Erleichtert stellte sie fest, dass sein Herzschlag ruhig und regelmäßig war. So richtete sie sich auf und kroch zu Ulric. Bei ihm musste sie nicht horchen – er erwachte gerade aus seiner Ohnmacht. Ein leises Stöhnen entfloh seinen Lippen, ehe er sich langsam aufrichtete. „Ulric", wisperte sie mit zittriger Stimme, „Wie geht es dir?" Ulrics eisblaue Augen blickten sie an. Dann fand sie sich in seinen Armen wieder. „Ein Glück", seufzte er, „Dir geht es gut!" Auf ihre Frage hatte er nicht geantwortet, doch dies war ihr in diesem Moment völlig entgangen. Seine Reaktion überraschte sie so sehr, dass sie für einen Schlenderschritt regungslos in seiner Umarmung lag, ehe sie diese erwiderte. „Ja", hauchte sie zart, dann löste sie sich bereits von ihm. Sie sah ihn lange an und bemerkte, dass Ulrics Augen die Umgebung absuchten. Sein Blick fiel auf den leblosen Alectus. Sofort riss er sie auf. Seine Nüstern bebten, während er hektisch versuchte aufzustehen – doch nach zwei Versuchen blieb er sitzen und rieb sich seinen Knöchel. Finya vermutete, dass er sich diesen beim Kampf verletzt hatte.

„Ihm geht es gut", beruhigte sie ihren Freund, ehe sie selbst aufstand. Auch Riro war nun bei ihnen angekommen und half Ulric nun aufzustehen. „Wir sollten jemanden holen, der eure Wunden versorgt. Am Besten gehen wir hinauf zum Schloss."

Ein lautes Knallen einer Tür ließ die Drei zusammenzucken. Finya drehte sich so schnell um, dass sie versehentlich Riro im Gesicht erwischte, sodass dieser einen kurzen Schmerzenslaut von sich gab. Bevor Finya registrierte, dass der Wirt der Taverne die Tür geschlossen hatte und nun wahrscheinlich flüchten würde, hielt sie sich ihre Hand vor dem Mund und drehte sich zu Riro um. „Entschuldige!", sagte sie leise, doch er schüttelte den Kopf. „Wir müssen die Wachen holen! Schnell! Sonst haut er ab!" Das Herz der Prinzessin stockte für einen kurzen Schlurfschritt. Dann begriff sie, was er soeben gesagt hatte. „Hol sie", zischte sie ihrem Freund zu, „du bist schneller. Ulric ist verletzt und Alec bewusstlos." Noch während sie sprach, machte Riro auf den Absatz kehrt und stürmte Richtung Schloss davon.

„Was ist mit den Elfen?" Finya sah Ulric kurz an. „Der Blonde ist tot", sagte sie trostlos. „Und der Schwarzhaarige?" Ein Schulterzucken bekam Ulric zur Antwort. Doch das reichte ihm nicht. „Sieh nach", meinte er im Befehlston. Finya atmete tief ein, ihr Atemzug zitterte dabei, sodass sie sich noch immer verheult anhörte. Energisch wischte sie sich ihre Tränen fort, dann setzte sie sich langsam in Bewegung. Jeder Schritt auf den Elfen ließ ihre Fäuste fester zusammenpressen. Ihre Fingernägel schnitten in ihre Handfläche, doch sie ignorierte es. Wieso? Wieso hatten diese Elfen versucht sie zu entführen? Viel geredet hatten sie nicht. Nicht mit ihr und auch nicht miteinander. Nur wenige Worte hatten sie gewechselt, auf einer Sprache, die Finya nicht verstand.

Noch während sie sich auf die Knie neben dem Elfen fallen ließ, kam diese eine Frage immer und immer wieder auf: Was hatte das alles zu bedeuten?


Finya beugte sich vor. Sie legte ihr Ohr an den Mund des Elfen und spürte seinen warmen Atem in ihrem Ohr. Sie richtete sich wieder auf. Geräusche von Schritten waren zu hören. Eilige Schritte. Sie erkannte einen roten Haarschopf, der verriet, dass Riro zurück zu ihnen eilte. „Er lebt noch." Ihre Stimme zitterte noch immer. „Er lebt noch." Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. Noch während sie den Wachen entgegensah, rutschte ihr Herz in die Hose. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag: Finya würde nie wieder aus dem Schloss dürfen. Nicht einmal mit Alectus an ihrer Seite.

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