Kapitel 27
Die Hand legte nun die Maske auf den Schreibtisch vor dem ich saß. Ich blickte in das Gesicht von Till.
Es fühlte sich an, als würde mir ein Messer durchs Herz gebohrt werden. Ich schaute hinter mich und sah Till und Lina mit offenen Mündern dort stehen.
Ich wand meinen Kopf wieder Till zu. Dann machte es klick. Warte mal, dass konnte doch nicht stimmen. Wie sollte das gehen wenn Till doch hinter mir stand? Der vorgegebene Till vor mir lächelte.
»Was ist Safira Allen? Hast du es erwartet?«
Ich schüttelte langsam den Kopf.
»Du bist nicht Till. Er steht hinter mir, neben Lina. Aber wie? Und außerdem zeig uns dein wahres Gesicht!«
Ich hatte die Person vor mir mit einem festem Blick angeschaut. Ich hatte verstanden...Es war eine weitere Maske. Ich wollte mir nicht anmerken lassen dass ich wusste dass dieser »Till« ein Betrüger war. Ein Lächeln ging über meine Lippen. Ich über kreutze die Beine und faltete meine Hände zusammen.
»Warum glaubst du mir nicht?«
»Drehen wir den Spieß um. Wenn du wirklich Till bist dann beantworte mir eine Frage. Was hat Till zu mir gesagt als wir uns das erste mal geküsst haben?«
Ich sah triumphierend zu der Person vor mir. Die Person überlegte und lächelte.
»Ich sagte dass ich dich liebe und dich nie verlieren will.«
Ich wusste es stimmt nicht und so schüttelte ich langsam den Kopf und drehte mich um zum echten Till.
»Und weißt du es noch?«
Er lächelte mich an und nickte.
»Tut mir leid Safira, aber du bist es mir wert das zu tun.«
Er wurde rot und in mir stieg ein Glücksgefühl auf. Seine Stimme sein alles hatte ich vermisst. Wie hatte er mich jeh verlassen können? Ich hatte jeden Tag an ihn gedacht. Jeden verdammten Tag hatte ich ihn mehr und mehr vermisst und mich gefragt wie er mich hatte so hintergehen können.
Doch irgendwas in mir sagte mir, dass er auch noch nicht ganz mit mir abgeschlossen hatte. Ich lächelte aber wurde wieder ernst und drehte mich wieder nach vorne.
»Du bist nicht Till. Ich weiß zwar nicht mehr wer du sein könntest aber es ist feige dein Gesicht vor uns zu verstecken!«
»Ach Safira...Du kleines dummes Mädchen. Bist du sicher dass du es verkraften könntest? Aber gut!«
Die Person vor uns hob erneut die Hände und zog ganz langsam die letzte Maske vom Gesicht ab. Aber was ich dort sah verschlug mir den Atem. Seine Augen waren rot unterlaufen und schauten mich wütend an. Wie konnte er nur?
»Wie konntest du nur! Ich dachte wir wären Freunde und in Wahrheit wolltest du mich tot sehen! Du hast alle aufgehetzt und dir selber Briefe geschrieben!«
Alex sah mich fest an und lachte.
»Du hast echt nicht damit gerechnet wie dumm du doch bist! Und ich dachte du wüsstest wer ich bin.«
»Ich wusste es. Ich hab an dem Morgen an dem ich bei dir geschlafen habe eine Schatulle mit einer Kette gefunden. Die Schatulle war in dem Bücherregal versteckt. Mir war an einem Tag bei Mr. Yailo fast die selbe Kette aufgefallen.
Auf ihr war eine 957 abgebildet. Das Zimmer von Alani war die 957. Auf deiner Kette war genau die selbe Zahl. Bei meiner Mum im Haus hab ich in einer Kiste die selbe Zahl gesehen. Ich habe jeden verdammten Tag an dem ich vor dir geflüchtet bin, dich und die anderen vermisst.
Ich habe Tag für Tag mehr die Zusammenhänge verstanden und auch dein Gesicht fast entarnen können, aber dann machte ich eine Begegnung mit Charlie den du mehr als gut kennst, hab ich nicht Recht Alex Karani?«
Mir waren Tränen in die Augen gestiegen während ich seit Monaten endlich dies von mir lassen konnte. Endlich erfuhr ich die Wahrheit, wenn sie mich jedoch tiefst schmerzte aber ich wollte Antworten. Ich hörte Till und Lina auch schluchzen und wand meinen Blick von Alex ab.
»Woher weißt du es?«
»Woher weiß ich was?«
»Safira, stell dich nicht so dumm an! Woher weißt du, dass ich Karani mit Nachnamen heiße?«
Till mischte sich jetzt auch mal in die Situation ein und machte seinen Mund auf.
»Du warst mein bester freund! Wie konntest du uns nur dazu bringen jemanden zu ermorden? Wie konntest du nur wollen, dass ich Safira umbringe? Und wer zum Teufel ist Karani?!«
Till stand in Tränen aufgelöst hinter mir und ich nahm seine Hand und lächelte ihn verweint an.
»Er ist eifersüchtig gewesen.«
Ich hatte es gewusst und schaute wieder zu Alex. Seine Augen lagen ununterbrochen auf mir, was mir schon irgendwie Angst einjagte.
»Du warst eifersüchtig? Auf was denn bitte?«
»Mann! Auf Safira und Alani, du kapierst aber auch gar nichts. Selbst Safira hat es gecheckt und sie steckte nicht so tief mit drin wie du!«
Lina kam jetzt auch zu uns und stellte sich an die andere Seite meines Stuhls.
»Wir wollen Antworten und zwar sofort.« Sagte Lina, mit einer ungewöhnlich ruhigen Stimme.
Wir drei ließen unseren vermeintlich besten Freund nicht aus den Augen und warteten auf eine Erklärung.
»Na gut. Ich heiße Alex Karani und alles was ihr über mich denkt zu wissen ist eine Lüge. Alani ist oder besser gesagt war meine kleine Schwester. Nur, dass sie es selbst auch nicht wusste. Unsere Eltern hatten mich verstoßen, nur weil ich ein Junge war.
Sie hassten Jungs und wollten kurz nachdem sie mich verstoßen hatten als kleines Baby, ein neues Kind haben und na ja dann kam Alani. Sie war in ihren Augen perfekt und ich habe sie gehasst. Ich lebte keine zwei Häuser Blöcke entfernt und sah meine so genannte Schwester mit meinen Eltern aufwachsen.
Ich lebte derweil in meiner Pflegefamilie. Die Jones haben mich wie ihr eigenes Kind groß werden lassen und dann auf unsere Schule geschickt als ich alt genug war.
Tja, Alani kam ein Jahr später genau an unsere Schule. Sie war lesbisch oder ist und ich hab auch kein Problem damit, aber sie stand auf dich Safira. Als wir dann dieses Jahr in die 7. Klasse kamen, bemerkte ich wie sie probierte Kontakt zu dir aufzubauen und mir gefiel dass nicht.
Ich war um ehrlich zu sein total verliebt in dich Safira und konnte es nicht aushalten, dass Alani mir nun auch dich wegnehmen wollte. Ich beschloss allem ein ende zu bereiten und schrieb Briefe an sie. Sie kam langsam dahinter und ich bekam Panik. Da kamt ihr ins Spiel.«
Er schaute uns nach der Reihe an und wir hingen praktisch an seinen Lippen, denn auch dies war neu für mich.
»Ich wollte mehr Kontakt zu dir haben und wollte es schaffen auf mich aufmerksam zu machen, ohne dass ich viel reden müsste. Ich schrieb drei Briefe in die Klasse. Einer ging an Till, der andere an Silas und der letzte an mich. Es sollte ja nie der Verdacht auf mich kommen.
Nach und nach näherten wir uns an, die Ketten gehörten zu einem Code. Dies werde ich jedoch nicht erklären.
In der Nacht als du bei mir geschlafen hast, dachte ich dass du Gefühle für mich entwickelst aber das war wohl ein Irrtum, weil du kurz darauf am anderen Morgen mit Till, kurz angemerkt meinem besten Freund mit ihm zusammen warst. Du sagtest ich wäre nur dein »bester Freund« und diese Worte brachen mir mein eh schon kaputtes Herz.
Ich beschloss dich und Till seelisch zu zerstören. Ich wusste eure Geheimnisse da ich mitten drin war. Ich machte mich selber krank und verschaffte mir eine perfekte Ausrede zu hause zu bleiben. Es tat gut dich leiden zu sehen.
Ach ja zu Alani. Ich wollte dass sie aus dem Weg geräumt werden würde. Die schwarze Kapuzen Gestalt war Silas.
Er wusste so wie ihr nicht wer ich wirklich bin. So brachte ich nach einander alles ins zerbrechen. Ich schrieb den Brief indem ich Till sagte er sollte dich aus dem Weg schaffen. Er wollte nicht und so musste ich ihn zwingen.
Ich machte ihm Druck und dass klappte ja dann auch sehr gut. findest du nicht Safira? Deine Mum brachte ich leicht um. Kennst du noch ihren Lover?
Er hatte noch eine alte Rechnung zu begleichen und half mir, bis du ins Haus eingebrochen bist. Du hast an dem Tag mich am Fenster gesehen aber ich hatte einen schwarzen Hoodie an.
Nacheinander brach dein Herz zusammen. Du bist geflohen und wir sahen deine Schritte immer. Ich hatte sogar die Kontrolle über deinen Körper. Ich wollte es eigentlich nicht erzählen aber jetzt ist es doch auch egal.
Die Ketten zeigten die Stunden Anzahl an wie lange ich die Kontrolle über dich haben würde. Ich hatte einen Vertrag mit einem Mann abgeschlossen der mir mit etwas geholfen hatte.
So hatte ich die Kontrolle über deine Gedanken und deinen Körper. Ich hatte noch so viel vor aber ihr habt alles versaut. Als ich dich im Wald mit diesem Fuchs sah wusste ich erst nicht was das war aber egal.
Ich wusste dass es meine super tolle und liebenswürdige Schwester Alani war. Ich hatte Till im Wald hinter dir hergeschickt um dich endgültig zu vernichten jetzt ist alles vorbei nur wegen dir Till.«
Wir hatten alles erwartet aber so etwas krasses nicht. Das war durch und durch geplant worden. Wir hatten zu viele Fragen offen aber mir kam ein anderer Gedanke.
Ich rannte schnell zum Telefon und Wählte die Nummer der Polizei. Alex sprang auf und wollte wegrennen aber Till und Lina hielten ihn fest. Ich sagte schnell Bescheid und wir warteten.
Alex guckte mich durchgehend böse an und ich hatte das Gefühl mein Blut würde durch das erfrieren.
Als fünf Minuten später die Polizei kam, ging ich runter um sie zu holen. Als ich wieder hoch kam, war Alex verschwunden und Lina lag mit einem Messer im Bauch auf dem Boden und Till half ihr nicht zu verbluten. Ein Schrei kam aus meinem Mund und ich konnte einfach nicht glauben dass er verschwunden war. Ich sah das Fenster offenstehen.
Der Polizist und seine Kollegen holten einen Krankenwagen und ich und Till mussten erst noch alles endlich der Polizei erklären. Wir erzählten alles. Das Alex nicht Jones sondern Karani hieß, dass er uns gedroht hatte, dass er meine Mum getötet hatte und noch die anderen Details von den Blauen Briefen.
Wir waren kurze Zeit später auf dem Revier und ich lehnte mich an Till. Er legte seinen Arm um mich. Ich sah zu ihm hoch und er gab mir ein Kuss.
»Alles wird gut. Wir werden ihn finden. Er wird für alles bezahlen müssen und wir können unser Leben weiterleben. Lina wird's wieder besser gehen.«
Ich nickte leicht und ein Polizist kam wieder zu uns.
»Mrs. Allen. Wir haben schlechte Neuigkeiten wegen Lina.«
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