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"Die Farben wechselten schneller, als mein Gehirn wahrnehmen konnte. Alle Regenbogenfarben in all ihren möglichen Abstufungen, Farben, die unmöglich wirkten, pulsierend lebendig und jenseits aller verbalen Beschreibungsmöglichkeit auf meinen Verstand einschlugen, ihn permanent vergewaltigten auf eine Art, die einen anderen, neuen (alten?) Teil von mir frohlocken und aufjauchzen ließen in nie geahnter Intensität, dienten dem Ausdruck ihres unfassbaren Wesens, das jede auch nur annähernd menschliche Form weit hinter sich lassen wollte im unbändigen Ausbruch seiner selbst, heraus aus jeder begrenzenden körperlichen Form - nichts anerkennend, alles negierend und alles unendlich bejahend in einer Orgie aus Licht und purer, unverfälschter Energie.
Ich nahm auf, was ich aufnehmen konnte - all das, was über mein Begriffs- und Wahrnehmungsvermögen hinausging, ließ die Rudimente meines nutzlos gewordenen Verstandes schlingern wie ein angeschlagenes Schiff bei sehr hohem Seegang: Bedeutungslos gewordene Fragen drangen aus mir hervor, stürzten aus mir heraus wie Ratten aus diesem sinkenden Schiff meines Denkens - und wurden beantwortet, noch bevor ich sie stellen konnte. Was ich erlebte, war IHR ganz eigener Exorzismus, eine Teufelsaustreibung ohnegleichen, und mein Verstand verließ mich in einem letzten gewaltigen Aufbäumen, einer Manifestation von Arroganz und vernichtendem Hass, die mir geifernd und sabbernd zuschrie: DU KANNST NICHT LEBEN OHNE MICH! DU WIRST NICHT LEBEN OHNE MICH! DU DARFST NICHT LEBEN OHNE MICH!!
Und mein tatsächliches Überleben hing davon ab, ob es mir möglich war, mich dieser eisernen Propaganda zu entziehen, mich frei zu machen von dem blinden Glauben an den Teil von mir, der mein ganzes Leben vor CORAZON bestimmt hatte.

„Sag mir, Tania: Wo bin ich wirklich? Halte ich mich wirklich da auf, wo ich mich aufzuhalten glaube: In einem entlegenen Teil des tropischen Regenwalds, irgendwo im Amazonasgebiet - bei einer noch unbekannten, rätselhaften Kultur, die sich selbst die Doltschins nennt?"

„Du hältst dich da auf, wo du dich aufhalten willst, Keo. Du hältst dich immer dort auf, wo du eigentlich sein willst, nirgends sonst."

„Ist es ein Traum von mir? Ist all das unwirklich, was ich sehe und erlebe?"

„Bist du selbst jemandes Traum, Keo? Bist du selbst sicher, wirklich zu existieren? Oder bist du nur Teil einer erdachten Geschichte, die jederzeit enden kann? Warum akzeptierst du nicht einfach, was ist? Spiele deine Rolle und spiele sie gut. Das ist alles, was du tun kannst."

„Aber was ist meine Rolle, Tania? Welche soll ich auswählen?"

„Du kannst sie alle spielen, Keo. Nur ein Narr gibt sich mit einer zufrieden. Nur ein Narr liebt seinen Käfig."

„Aber wer bin ich wirklich, Tania? Für dich bin ich Keoma, doch wer war ich zuvor? Wer war ich in meiner Welt? Und warum fällt es mir so schwer, mich zu erinnern?"

„Du willst dich gar nicht erinnern, Keo - und genau deshalb kannst du es auch nicht. Du willst dich nicht erinnern, weil deine Welt so unglaublich leer ist: Sie hat fast nichts von dem, was du brauchst."

„Und was ist es, das ich deiner Meinung nach brauche?"

„Risiko. Gefahr. Permanente Unsicherheit. Abenteuer und Wagnis.
Wille und Kraft. Unberechenbarkeit. Tod.
Das vor allem: Tod. Du musst jeden Augenblick bereit sein, zu sterben."

„Aber...dieses Leben macht mir Angst! Ich fühle mich einfach nicht sicher. Da ist nichts, an dem ich mich festhalten kann."

„Solange du Angst hast, Keo, schläfst du nicht ein. Du bleibst nicht stehen und hältst die Augen offen.
Wenn du dich aber sicher fühlst, dann lehnst du dich behaglich zurück. Dann bist du träge und zufrieden mit dem, was du erreicht hast. Du genießt die Aussicht immer vom selben Aussichtspunkt aus. Aber die Stelle, an der du dich befindest, ist wie Treibsand: Wenn du zu lange auf ihr verharrst, lässt sie dich niemals wieder los. Du wirst tot sein, ohne etwas anderes gesehen zu haben.
Deine Welt, Keo, garantiert dir alles, wenn du bereit bist, den erforderlichen Preis zu bezahlen - wenn du bereit bist, dich an sie zu verkaufen. Deine Welt ist wie Treibsand, Keo..."

„ABER DEINE WELT IST NUR IMMERWÄHRENDER KAMPF UND UNSICHERHEIT! DEINE WELT IST CHAOS UND WILDNIS! NENN MIR NUR EINEN GRUND, WARUM ICH MICH DAFÜR ENTSCHEIDEN SOLLTE?!"

„Es ist wirklich ganz einfach, Keo: CORAZON macht dir nichts vor. Er gibt nicht vor, etwas anderes als Treibsand zu sein. Er behauptet nicht, irgendwelche Regeln zu kennen, wenn es keine Regeln gibt. CORAZON spielt fair, Keoma: ER zeigt dir unverhüllt seine wilde Natur und gibt dir die Chance, dich darauf einzustellen. ER stößt dir das Messer nicht in den Rücken."

„Du meinst, dass das, was ich als "Zivilisation" bezeichne, nicht mehr als eine Illusion ist?
Du glaubst allen Ernstes, dass die Wissenschaften sich umsonst bemühen, die Welt zu begreifen?"

„Deine Wissenschaften, Keo, sind nur Teil der Welt, in der du dich befindest. Sie bewegt sich schnell, deine Welt - unglaublich schnell. Nichts bleibt so, wie es war. Sie tanzen und wirbeln, die Welten...
Du kannst nur etwas erfahren, wenn du genauso schnell bist."

„ABER MEIN VERSTAND..."

„Schau ihn dir doch an, deinen Verstand: Er kann dir weder sagen, wo du bist noch wer du bist noch was oder wann du bist. Spürst du immer noch nicht, wieviel er wert ist?"

„Hätte ich ihn nicht, könnte ich mich nicht mit dir unterhalten."

„Hättest du ihn nicht, müsstest du dich nicht mit mir unterhalten. Du würdest mich ganz ohne Umwege verstehen. Du könntest an der Quelle trinken, Keoma..."

DU KANNST NICHT LEBEN OHNE MICH! DU WIRST NICHT LEBEN OHNE MICH!
(...an der Quelle trinken, Keoma. Du könntest...)
DU DARFST NICHT LEBEN OHNE MICH!!
Etwas explodierte...
...in meinem Kopf; der S C H M E E E R Z ! ! ! ! ! ! !
...er zerriss alles in meiner so wunderbar verdammten Seele und...
LICHT!! LICHT strahlte auf, so hell, so voller...

BILDER: ...die immer wieder zubeißende Schlange, spitze Giftzähne, die sich in zuckendes Fleisch bohren - in Fleisch, das nie aufhört zu zucken; mit Zähnen, die niemals aufhören zu beißen..
BILDER: ...Körper, die sich umeinander winden, übereinander winden, ineinander eintauchen in heißer, geiler Feuchtigkeit: Violette, schwarze, blaue und weiße Leiber, rote Zungen (spitze, gespaltene Zungen...), die glühen so voller Blut, so voller Leben, so voller Lust (Sshh...)
BILDER: ...die gewaltig kreisenden, sich verschlingenden Wasser...in- und auswärts kreisend, mit und entgegen der Zeit, und damit: Jenseits aller Zeit...der ewige Malstrom, der allvernichtende und allerhaltende innere Kreis...

...die sich überschlugen, einander ablösten so schnell, dass sie kaum wahrzunehmen waren, Bilder, die tanzten und wirbelten (...und du kannst nur etwas erfahren, wenn du genauso schnell bist) und gleissten und schmeeerzten!! soo sehr, dass es mich(???) zurückzog, machtvoll zurückzog in und durch die "Tür", den verborgenen "Spalt zwischen den Welten", nur gekennzeichnet durch die Spur meiner Erinnerung (...und ich versuchte zu glauben, dass es möglich war...) und die Sehnsucht zurückzukehren (...zu markieren!) in eine Welt, die ich gewohnt war: So wurde ich dann ausgespien als einer der Lauen aus dem Mund Gottes..."

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