POV. Elrond
Arwen, Aragorn, Roar, Galadriel und Celeborn waren schon an der Tafel anwesend. Doch ein Platz war noch leer. Asalia war nicht recht bekannt für Verspätungen. Zumindest am Hofe nicht. In mir stieg plötzlich Sorge um meine eigene Tochter auf.

Wo bleibt sie nur?

"Tut mir Leid. Ich muss nur nach sehen, wo Asalia steckt"

Alle nickten verstehend und ich ging aus dem Raum. Doch sobald ich raus ging, trat eine Wache auf mich zu.

"Alae. Was ist euer Belang?" (Hallo) fragte ich ernst und blieb stehen.

"Alae, hîr! Prinzessin Asalia ist verschwunden. Ich fand ihren Dolch auf dem Gelände" (Hallo, Herr...)

Er reichte mir Asalias Klinge, die ich sofort entgegennahm.

Der Dolch hatte einen hölzernen Griff mit Verzierungen und das Metall schimmerte leicht weißlich.

"Und wir fanden auch eine Elbin aus unserer Sitte auf den Boden. Sie ist unter Bewusstsein und hat viel Blut verloren. Die Heiler versorgen sie grade."

Es muss wohl etwas passiert sein.

"Ich werde gleich nach ihr sehen. Schickt zwei oder drei Suchtrupps nach draußen. Sucht überall!" sagte ich ernst.

"Be iest lîn, hîr!" (Wie du wünschst, Herr)

Er ging und trommelte Suchtrupps zusammen. Ich sah mir die Klinge genauer an und an der Seite war ein gefalltetes Papier, was mir erst jetzt auffiel. Ich nahm es und falltete es auf:

Herr Elrond!
Ich habe euch doch gesagt, dass ich mich für diese Verbannung rächen werde. Ich habe das nicht verdient! Sie haben mich für etwas verbannt, dass ich nicht getan habe. Jetzt ist meine Zeit gekommen, um ihnen eine Lektion zu erteilen. Ich habe eure Tochter in meiner Gewalt. Es war leicht sie zu finden. Sie wird sterben genauso wie eure andere Tochter und euer Sohn. Ich werde alle töten, die euch lieb sind. Ihr könnt nichts für sie tun, genauso wie für den Rest. Ich habe euch gewarnt. Aber keine Wachen zu postieren, wenn die Prinzessin draußen ist, war dumm. Sie haben es mir so leicht gemacht. Noch schöne Stunden der Qual für eure ach so schöne Tochter in "M".
~Daymian~

Asalia wurde entführt! Nein, das kann doch nicht sein. Wieso befand sie sich überhaupt draußen? Verfluchter Daymian! Doch was heißt "M"? Sie befindet sich anscheinend dort.

Aber er macht es mir nicht einfach, sie zu finden.

Da habe ich ein mal Wachen weg geschickt, um die Orks, Uruks und die Warge zu töten, die uns angriffen und dann wird sie einfach entführt.

Was verlangen sie denn, um Asalia freizugeben?

Ein stechender Schmerz, ging von meinem Herzen aus. Ich hatte mich nicht, um ihre Sicherheit gekümmert.

Schuldgefühle nagten fürchterlich an mir. Was könnte ich tun? Ich könnte mich auf den weg ins Krankenzimmer machen, um zu sehen, wer diese Elbin war. Vielleicht weiß sie was geschehen ist und kann mir berichten, wo Asalia steckt.

Ich setzte schon zum Gehen an, als plötzlich alles verschwamm und ein Bild vor mein Auge entstand:

Ich befand mich in einer dunklen Kammer. Sie war mit Ketten an den Füßen und auch an ihren Handgelenken gefesselt. Die Wand war uneben und rau. Überall war Blut, aber es war nicht ihr Blut. Asalia befand sich nicht irgendwo im Wald wie ich vermutet hatte, sondern in Mordor. Das ist ein Ork Verließ. Ich wusste wie diese aufgebaut waren und war mir vollkommen sicher. Ein Elb trat auf sie zu. Daymian. Er kniete sich zu meiner Tochter und riss ihren rechten Ärmel auf. Drohend zog er sein Messer raus und ritzte Wunden auf ihre Haut. Sie schrie voller Schmerz auf. Dieser Schrei ließ mich zusammen fahren. Das letzte mal, als ich diesen Schrei gehört hatte, war als wir ihren 150. Geburtstag gefeiert hatten und sie von Orks angegriffen und verletzt wurde. Da war sie noch ein kleiner Elbling und hatte keine Ahnung, was für Gefahren draußen lauerten. Mein Blick wanderte wieder zu Daymian, der auch ihren anderen Ärmel aufriss. Dort machte er dasselbe Spiel wie bei ihren andern Arm, so dass sie erneut aufschrie. Plötzlich verschwamm dieses Bild und ein neues trat auf. Diesmal befand ich mich im Wald. Doch hier war ich auch nicht allein. Arwen kniete gefesselt auf den Boden. Eine Träne rollte ihr runter, so als wüsste sie, was kommen würde. Mein Blick wanderte zu einer anderen Person, der meiner Tochter drohend nah kam. Daymian schnitt ihr von hinten die Kehle durch. Sie schrie so laut auf, dass ich auch hier vor Schreck zusammen fuhr. Dieses Bild löste sich auch auf. Als ich mich umsah, befand ich mich in einer tobenden Schlacht. Ich erkannte Roar in diesem ganzen Getümmel. Mein Sohn kämpfte tapfer gegen die Feinde. Er sah von hier unversehrt aus, dass mich erleichtert ausatmen ließ. Doch auch meine Erleichterung hielt nicht lange an. Daymian war auch wieder hier. Er schleichte sich grinsend auf Roar zu. Doch mein Sohn bemerkte es nicht. Ich wollte nach ihm rufen. Ihm warnen. Doch kein Laut kam über meine Lippen. Daymian stach sein Schwert von hinten in Roars Magengrube ein, sodass dieses auf der anderen Seite rausguckte. Auch Roar schrie auf. Doch sein Schrei ging zum keuchen rüber, bis ihm das Leben verließ und er reglos zu Boden fiel. Tränen brannten in meinen Augen. Ich konnte es nicht glauben. Dann verschwand auch dieses Bild und ich kehrte in die Realität zurück.

Die Schreie meiner Kinder geisterten in meinem Kopf herum. Ich hörte erstmal Asalias Schrei, dann Arwens und als letztes Roars. Tränen liefen mir über meine Wangen und ich atmete stoßweise. Es waren Visionen. Sie waren so real. Alle Momente waren real.

Beim ersten bin ich mir ganz sicher, doch bei den anderen zwei?

Asalia befand sich in Mordor. "M", steht für Mordor. Wie brachte er sie so schnell dort hin?

Ich spürte ein stechen im Herzen und zuckte augenblicklich zusammen. Mir tat mein Herz so weh und mein Kopf wollte einfach nicht aufhören, diese schrecklichen Bilder zu produzieren.

Immer wieder tauchten die Schreie und die einzelnen Bilder meiner Kinder auf. Mein Körper spielte völlig verrückt und ich fühlte mich so schlecht, als ob ich alle meine Kinder schon verloren hatte. Eine erdrückende Trauer schlich sich in mich rein. Mein Herz zog sich erneut zusammen, sodass ich abermals aufstöhnte. Ich konnte nicht mehr klar denken und bekam schreckliche Kopfschmerzen. Mein Griff verstärkte sich an der Klinge und auch am Brief. Dann sah ich nur noch Schwärze.

POV. Celeborn
Ich trat grade aus dem Raum, um zu sehen, wo Elrond abgeblieben war. Doch plötzlich sah ich, wie er zu Boden fiel und ich fing ihm noch in letzter Sekunde auf.

"Elrond! Mellon!" (Freund)

Sein Atmung ging ungleichmäßig und seine Stirn war heiß. Er hatte eine Vision. Da war ich mir sicher. In seiner linken Hand befand sich ein Zettel und in der anderen Asalias Klinge. Das bedeutet bestimmt nichts gutes.

"Boe i dulu enni!" (Ich brauche Hilfe!)

Sofort kam eine Wache geeilt und erschrak.

"Was ist passiert?" er kniete sich zu mir.

"Ich bin mir nicht ganz sicher, da ich nicht bei ihm wahr, aber als ich raus ging, sah ich ihn fallen und fing ihm auf." sagte ich besorgt.

"Ich werde ihm in sein Zimmer bringen." sagte er ruhig und nahm mir Elrond ab.

Er trug ihn weg.

Ich stand sofort auf und schickte ein Heiler in seinem Zimmer.

Dann eilte ich schnell zu den anderen und platzte rein.

"Goheno hin. Elrond ist umgekippt." (Vergebt mir)

Arwen und Roar standen sofort auf und liefen ins Zimmer ihres Vaters.

"Es ist etwas mit Asalia geschehen" sprach Galadriel.

Aragorn und sie standen auch auf und wir gingen mit schnellen Schritten in Elronds Zimmer.

Als wir ankamen befand sich Arwen auf den Boden und hielt die Hand ihres Vaters. Roar redete mit der Wache, die ihm her brachte. Der Heiler ging von Elrond weg und kam auf uns zu.

"Herr Elrond ist zusammengebrochen wie ihr bestimmt schon festgestellt hattet. Er hatte diese Dinge in seiner Hand"

Er holte die Klinge Asalias raus und den Zettel. Ich nahm ihm die Klinge und den Zettel entgegen.

"Er wird wieder zu sich kommen, aber das braucht Zeit" fügte er noch hinzu.

Ich nickte und bedankte mich. Aragon ging zu seiner Frau und kniete sich zu ihr, um ihre Sorgen etwas zu verringen.

"Was steht auf dem Zettel?" fragte mich Galadriel.

Ich packte die Klinge weg und faltete den Zettel auf:

Herr Elrond!
Ich habe doch gesagt, dass ich mich für diese Verbannung rächen werde. Ich habe das nicht verdient Sie haben mich für etwas verbannt, dass ich nicht getan habe. Jetzt ist meine Zeit gekommen, um ihnen eine Lektion zu erteilen. Ich habe eure Tochter in meiner Gewalt. Es war leicht sie zu finden. Sie wird sterben genauso wie eure andere Tochter und euer Sohn. Ich werde alle töten, die euch lieb sind. Ihr könnt nichts für sie tun, genauso wie für den Rest. Ich habe euch gewarnt. Aber keine Wachen zu postieren, wenn die Prinzessin draußen ist, war dumm. Sie haben es mir so leicht gemacht. Noch schöne Stunden der Qual für eure ach so schöne Tochter in "M".
~Daymian~

Ich erschrak und gab den Brief sofort meiner Frau. Ich konnte nicht fassen, was auf dem Brief stand. Sie wurde entführt? Oh, große Valler! Wie konnte das nur geschehen? Als sie diesen fertig gelesen hatte, nickte sie und steckte den Brief weg.

"Asalia ist in großer Gefahr" sagte sie mit ihrer melodischen Stimme.

Ich nickte nur. Immer noch kam es mir völlig schleierhaft vor.

"Ich bin mir nicht sicher, aber ich vermute, dass er eine Vision hatte" sagte ich nachdenklich.

Galadriel nickte mir zustimmend zu.

"Ja, er hatte eine Vision, die ihm schwer zu schaffen gemacht hat. Er weiß bestimmt wo sich Asalia befindet." begann sie weiter zu sprechen.

Ich nickte energisch.

"Wir sagen es den anderen zwei später."

Sie nickte zustimmend und verließ den Raum. Genau als Galadriel den Raum verließ, trat Roar zu mir.

"Was ist mit Vater passiert? Und wo ist Asalia?" sagte er ernst.

Doch in seiner Stimme konnte man auch deutlich die Sorge heraus hören.

"Ihr werdet es später erfahren."

Ich veließ schnell das Zimmer, damit Roar mich nicht weiterhin abfragen konnte.

POV. Lindir (Anführer der Wachen)
Ich sah mir den Ort an, wo einer meiner Wachen die Klinge fand. Vielleicht finden wir Hinweise, wo die Prinzessin stecken konnte.

Ich kniete mich runter und entdeckte ein Tropfen einer schwarzen Flüssigkeit. Der Geruch kam mir bekannt vor.

Es sind die Experimente, die Daymian früher geführt hatte. Er hatte mir mal erklärt, welche Flüssigkeiten einem etwas antun konnten.

Mit dem Mittel verliert man das Bewusstsein für eine Zeit lang, wenn ich mich noch recht erinnere.

Das nächste, was mir ins Auge sprang, waren Fußspuren. Um genauer zu sein, drei verschiedene Fußspuren.

Also waren hier drei Personen gewesen. Daymian, Prinzessin Asalia und noch einer, der ihm geholfen hatte, die Prinzessin zu entführen. Wieso tat er nur sowas? Er war so ein guter Elb...Bis zu seiner Verbannung.

Ich stand auf und ging zu Galadriel, da ich Elrond und Celeborn nicht finden konnte.

"Le suilon! Ich habe ein paar Hinweise oder Informationen, was mit der Prinzessin geschehen worden sein könnte." (Ich grüße euch!) sagte ich.

Sie nickte.

Ein Zeichen dafür, dass ich fortfahren durfte.

"Ich fand ein Tropfen einer schwarzen Flüssigkeit auf den Boden, wo sich auch die Klinge befand. Mit dieser Flüssigkeit, verliert man das Bewusstsein für eine Zeit lang. Daymian entworf solche Mittel wie sie wissen und er könnte die Prinzessin entführt haben. Ich fand auch drei verschieden Fußspuren. Er hatte anscheinend Hilfe bei dieser Aufgabe." sprach ich schneller.

Sie nickte verständnisvoll und in ihrem Blick befand sich ein Zeichen, dass sie es schon gewusst oder geahnt hatte.

"Hannon le, Lindir." (Ich danke dir, Lindir) sagte sie und ging weg.

Bestimmt würde sie es den anderen berichten.

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Das Bild oben soll Sialah sein!