19. Vergangenheit
Die Minuten des Schweigens zogen sich in die Länge und hingen tatenlos in der Luft.
Ich fühlte mich zwar besser, da ich es erzählt habe und es so leichter, auch wenn nicht ganz so leicht, verarbeiten konnte.
Trotzdem erwartete ich Antworten von Galadriels Seite zu bekommen, aber sie sagte nichts.
Ich weiß zwar nicht auf was sie zu warten schien, aber meiner Meinung nach, sollte sie endlich etwas sagen.
Ich blickte zu Legolas und sah Sorge, Schmerz und eine gewisse Traurigkeit, aber auch etwas Angst davor, was geschehen könnte, in seinen Augen.
Ich nahm seine Hand in meine und streichte sanft mit meinen Daumen über seinen Handrücken.
Er blickte zu mir auf und lächelte traurig, aber auch entschuldigend.
Ich lächelte ihn aufmunternd an und zeigte ihn so keine Schuld zu tragen. Für was er sich auch immer die Schuld zu geben schien.
Immer wieder überlegte ich und würdigte Galadriel kurze Blicke. Zich Fragen schwirrten in meinem Kopf sowie Ängste, Sorgen oder sogar auch Antworten, deren Stellung ich bis jetzt noch nicht verstand.
//Du lernst noch deine Antworten zu verstehen. Deine Zeit wird kommen alles um dich zu verstehen, auch wenn noch viele Fragen offen sind. Ich kann und darf dir nicht alles an Fragen beantworten, denn durch deine Taten und Entscheidungen, entsteht deine Zukunft, aber auch Gegenwart. Jeden Schritt, den du wagst, sei es gut oder schlecht, versiegelt dein Schicksal.//
Sie hatte natürlich Recht. Wie immer.
//Und ich besiegel auch durch meine Taten das Schicksal meiner Freunde// beendete ich ihren Satz in Gedanken zurück.
Sie nickte und in mir bildete sich plötzlich ein Kloß im Hals, den ich schnell wieder runter schluckte.
"Könntest du uns für einen Moment allein lassen?" fragte Galadriel an Legolas gewandt.
Er nickte und ließ zögerlich meine Hand los und stand auf. Jede einzelne Zelle meines Körper schrie nach ihm, mit der Angst ich könnte wieder in diese Schwärze fallen. Ich wollte ihm hinterher rufen, irgend etwas tun, dass er nicht ging, aber es war schon zu spät.
Ich sah ihm nur noch aus meinem Zimmer rausgehen und dann war er weg.
Ich seufzte verzweifelt auf und krampfte mich augenblicklich zusammen. Die Angst und Verzweiflung, dass mich Lalriel wieder einnehmen könnte, raubte mir jeden Nerv. Ich wollte mich einfach nur noch in eine Ecke verkriechen und los weinen.
Das hörte sich zwar lächerlich an, aber diese Angst und Verzweiflung, brachten mich dazu dies zu denken.
"Ich weiß wie du dich fühlst, Asalia" sagte Galadriel.
Ich hatte sie ja schon voll vergessen und schreckte bei ihren Worten auf. Sie wusste aber nicht wie ich mich fühlte. Sie wusste es kein bisschen! Niemand wusste es. Mag ja sein, dass sie meine Gedanken lesen kann, aber sie kann sich nicht in meine Lage versetzen.
"Ich verstehe dich, lass mich dir helfen. Du bist noch zu jung diese Lasten auf dich zu tragen."
Plötzlich verwandelte sich meine Angst und Verzweiflung in Wut.
"Sie können mir sagen was sie wollen!"
Ich stand zu schnell auf, dass ich etwas taumelte. Sie wollte mir helfen, doch ich hebte meine Hand abwehrend hoch.
"Wehe!"
Meine Stimme war kalt. Sie zuckte zurück vor Schreck. Ich selbst war geschockt von meinem Ton.
Was passiert mit mir?!
Ich sank so plötzlich auf die Knie, wie ich aufgestanden war und hielt meinen Kopf.
Schreckliche Kopfschmerzen tauchten auf einmal auf und Lalriels Bild erschien für ganz kurz in meinem inneren Auge.
Sie grinste triumphierend und dann war sie auch schon weg.
Tränen der Verzweiflung liefen mir runter. Ich hatte mich noch sie so schlecht gefühlt.
Galadriels Schritte wurden immer leiser und dann hörte ich nur noch wie die Tür ins Schloss fiel.
Wieso kann mich Lalriel kontrollieren?
Wieso muss es mir passieren?
Mein Leben ist wie eine Last, die ich nie loswerden kann. Lalriel macht mich zu einem anderen Elb. Sie will mich zu den Bösen ziehen. Sie will mich.
Wieso liefer ich mich nicht einfach aus? Dann ist alles vorbei.
Noch mehr Tränen bahnen sich an meinen Wangen entlang und ich schluchzte hörbar auf.
Ich habe Galadriel wegen nichts einfach so böse angefahren. Wie konnte ich das nur tun?
Sie wollte mir doch nur helfen! Wieso? Wieso?!
Plötzlich hörte ich wie Schritte näher kamen, aber das war mir egal.
Wer auch immer hier war, er konnte gleich wieder gehen. Ich habe keine Lust und keinen Mut mehr darüber zu reden.
Doch dieser jemand zog mich an sich und streichelte beruhigend über meinen Rücken.
Ich wollte schreien, dass er mich in Ruhe lassen sollte. Doch ich wusste, dass es Legolas war. Dafür bräuchte ich keine Bestätigung.
Ich spürte ihn. Er war ein Teil von mir, sowie ich ein Teil von ihm war. Ich klammerte mich fest an ihm und ließ meinen Tränen freien Lauf. Er sagte nichts und zeigte mir mit seinen beruhigenden Gesten, dass alles gut sei. Ich war ihm so dankbar dafür. Für alles was er für mich getan hatte.
Stunden verweilten wir hier auf den Boden. Er hielt mich immer noch in seinen Armen und streichte mir beruhigend auf den Rücken. Es kamen keine weiteren Tränen mehr. Ich fühlte mich leer. Wie ein Fass, dessen ganzen Inhalt unnötig ausgekippt wurde.
Ich hob leicht meinen Kopf, um in Legolas warmen Augen zu sehen. Sein lächelndes Gesicht zu sehen. Seine strahlenden Augen. Seine weichen Lippen auf meinen zu fühlen.
Doch er hatte seine Augen geschlossen und ich sah etwas feuchtes an seinen Wange runterlaufen. Er hatte geweint und tat es immer noch. Immer mehr Tränen liefen seinen Wangen entlang.
Wie ein schwerer Stein lag mein Herz in meiner Brust. Ein stechender Schmerz ging davon aus, dass ich aufstöhnen wollte, aber ich ließ meine Lippen geschlossen.
Legolas machte sich große Sorgen um mich. Er weinte meinentwegen. Nur wegen wir, muss er so viel leiden. Müssen wir so viel leiden.
Vor Verzweiflung schluchzte ich auf und wischte seine Tränen weg. Sofort öffnete er seine Augen und sah in meine.
Seine Augen waren so wunderschön wie immer. Doch es fehlte dieses magische leuchten darin. Es befand sich aber nur ewige Trauer und Schmerz in seinen Augen.
Dies ließ mein Herz abermals vor Schmerzen zusammen ziehen.
"Legolas, weine nicht" sagte ich und küsste ihm sanft.
Er erwiderte meinen Kuss, aber voller begehren.
"Geht es dir besser, meril nîn?" (meine Rose) fragte er leise.
Was sollte ich denn erzählen?
Die Wahrheit. Am besten die Wahrheit. Ich sollte nicht Lügen. Er hat ein Recht auf die Wahrheit.
"Lalriel....Sie hatte wieder von mir Besitz ergriffen. Sie kann meinen Körper kontrollieren, ohne das ich etwas dagegen tun kann."
Diesmal liefen mir keine Tränen runter und Legolas zog mich näher an sich.
"Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um das Gift aus dir rauszubekommen. Ich gebe dir mein Wort, meril nîn."
Ich nickte nur und kuschelte mich fest an ihm. Er war der einzige der mich verstand. Der mir Trost spendet, wenn ich welchen brauchte. Das einzige was ich rausbrachte war ein einfaches
"Danke".
Doch dieses Danke sollte ganz und gar nicht lahm rüberkommen. Denn ich war ihm wirklich dankbar.
"Wie wäre es, wenn du dich erstmal ausruhst?" fragte Legolas nach einiger Zeit.
Ich wollte es verneinen, doch erst jetzt merkte ich wie erschöpft mein Körper war. Ich nickte müde und er hebte mich sanft hoch und legte mich vorsichtig auf mein Bett.
"Bleibst du bitte hier?" fragte ich ihn und er nickte.
Er schenkte mir sein wunderschönes warmes Lächeln. Sein erstes Lächeln, dass ich nach dieser Zeit erhaschen konnte.
Mein Herz glühte für einen Moment auf und ich lächelte zurück. Legolas ließ sich neben mir nieder und zog mich an sich. Ich kuschelte mich an seinem warmen Körper und schloß meine Augen.
"Losto vae, meril nîn" (Schlaf gut, meine Rose)
Ich spürte seine Lippen auf meiner Stirn und lächelte. Legolas zog mich näher an sich und hielt mich in seinen Armen warm. Dann nahm ich nichts mehr wahr und fiel in einen traumlosen Schlaf.
Als ich aufwachte, war nicht mal die Sonne aufgegangen. Es begann grad erst zu grauen.
Ich blickte neben mir und sah einen schlafenden Legolas an meiner Seite.
Sein Gesicht war sogar im Schlaf unsterblich schön. Ich blickte in sein schlafend schönes Gesicht und fing an zu Lächeln.
Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig und ein Lächeln umspielte sein Gesicht.
Er war einfach unglaublich süß!
Ich versuchte vorsichtig und langsam aufzustehen, ohne Legolas zu wecken, was mir auch überraschender Weise gelang.
Er schlief tief und fest, was eher ungewöhnlich für ihn war. Er sah so wunderschön aus, wenn er schlief.
Am liebsten würde ich ihm ein Kuss geben oder ihm einfach nur anfassen, aber ich wollte ihm nicht aufwecken.
Wie konnte er mich immer wieder in diesen Bann ziehen? Alles was er tat, brachte mich um den Verstand. Noch immer verstand ich nicht wie wir in so kurzer Zeit, so ineinander verbunden worden waren.
Ich wendete mich schweren Herzens, von seinem Gesicht ab und trat ans Fenster.
Ein paar Strahlen zeigten sich schon am Horizont. Bald würde die Sonne schon aufgehen.
Was sollte ich denn so lange tun?
Ich könnte hier bleiben, doch bestand die Chance, dass ich Legolas ohne einen Grund aufwecken konnte.
Schon nach kurzer Zeit fiel mir ein, was ich tun konnte.
Ich könnte zu Sialah gehen und ihr meine Sorgen mitteilen. Mir kommt es vor, als hätte ich sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Jetzt erst merkte ich wie sehr sie mir fehlte.
Ich kannte sie schon von klein auf. Wir hatten so viel gemeinsames erlebt. Gute sowohl auch schlechte Dinge.
Ich konnte mich noch genau erinnern, als wir meinem Vater einen Streich gespielt haben. Unwirkürlich musste ich grinsen, als ich an meiner Vergangenheit dachte.
Ich habe so viel Blödsinn mit Sialah angestellt. Doch mein Vater fand es nicht weiter schlimm. Roar hatte auch immer wieder mit uns mitgemacht und Arwen versuchten wir immer wieder zu überreden. Doch es war hoffnungslos. Sie war eher die Vernünftige gewesen, obwohl wir Arwen nur einmal geschafft hatten zu überreden.
Ach, die lustige Vergangenheit. Natürlich gab es auch schlechte Momente. Orks lauerten früher auch draußen.
Und da passierte etwas schreckliches an meinem Geburtstag, als kleiner Elbling. Ich wurde 150 Jahre Alt. Es klingt zwar sehr alt. Doch ich hatte mich von Menschenkinder gar nicht richtig unterschieden. Ich sah wie ein normales Kind aus. Natürlich können Elben unsterblich werden und so wirkt das Alter auch erstaunend. Jetzt war ich aber schon im Alter von 1365 Jahren. Und nun ja..ich war immer noch recht jung für mein Alter..
Ich hatte Ada (Papa) und Nana (Mama) überreden können, dass wir an meinen Geburtstag in den Wald gehen konnten. Es war das einzige, was ich mir an diesem Tag gewünscht hatte und nach langen zögern, setzten sie auch dies um. Sie schlugen ein Picknick vor und ich hätte mir echt nichts besseres wünschen können. So waren wir auch schon alle auf dem Weg zu einem perfekten Platz. Bis wir auch schon nach langem Suchen ein schönen Ort fanden. Roar, Arwen und ich, spielten gemeinsam Fangen.
"Du kriegst mich nieee!!!" rief ich lachend zu Roar, denn er war der Fänger.
Arwen rannte neben mir und stimmte in mein Lachen mit ein.
"Na, wartet! Ich kriege euch beide!" rief uns Roar gespielt drohend zu.
Nach einiger Zeit packte mich Roar von hinten und kitzelte mich durch.
"Ich hab dir gesagt, dass ich dich kriege!" sagte er lachend.
"Ni...Nicht R..Roar!" quikte ich lachend und nach Atem ringend rum.
Doch er hörte einfach nicht auf. Ich versuchte mich von ihm wegzudrängeln und wälzte mich vor Lachen hin und her.
"Bitte......R..Roar!" quikte ich unter Atemnot.
Endlich hörte er auf und ich schnappte gierig nach Luft.
"Kinder! Ihr könnt jetzt kommen!" rief uns Nana zu.
"Na, komm, Asalia" Roar hielt mir die Hand hin, die ich auch sofort ergriff.
Er zog mich wieder auf meine eigenen Beine und wir rannten zu Ada und Nana, die schon alles vorbereitet hatten.
Sobald ich mich hingesetzt hatte, stimmten alle um mich herum mit einem Geburtstags Lied auf Sindarin ein und ich konnte nichts anderes als anfangen zu lächeln. Nach dem Lied umarmte ich erst Nana und Ada fest, dann Roar und Arwen. Dieser Tag war wunderschön.
Wir fingen mit dem Speisen an. Es war köstlich und ich konnte einfach nicht aufhören zu essen. Arwen und ich verfielen wieder mal in einer Diskussion, was von all den Speisen am leckersten schmeckte. Natürlich wollte ich sie nicht gewinnen lassen, doch bei überzeugenden Argumenten, war sie da deutlich besser. Sie war ja auch viel älter als ich.
"Nagut. Nagut. Du hast gewonnen, ich gebe auf" sagte ich mit einer gespielt traurigen Miene.
Sie fing aber nur an zu Lachen.
"Traurig?" fragte sie lachend.
Aber ich wusste ganz genau, dass sie auf dieser Frage keine Antwort wollte.
"Wenn ihr wollt könnt ihr euch auch austoben gehen" schlug Nana vor.
"Jaaaaa!!!!" rief ich voller Freude und sprang auf.
"Ihr kriegt mich nieee!!" rief ich lachend und sprintete auch schon los.
Roar stand auch auf und folgte mir, dass Arwen auch gleich tat.
"Bleibt aber in der Nähe!" rief Ada uns noch hinterher.
Ich rannte weiter lachend vor Roar und Arwen weg. Es kam mir vor, als ich schon Stunden lief. Was natürlich nicht sein konnte.
Die Luft wurde nun etwas stickig und roch irgendwie eklig. Langsam aber wurde ich müde und wollte nachschauen, ob sie mir noch immer folgten. Doch ich sah keinen mehr. Natürlich hatte ich auch einen riesen Vorsprung gehabt, aber das war irgendwie komisch.
Abrupt blieb ich stehen und sah mich um. Es war in diesem Abteil viel Dunkler. Die Kronen der Bäume waren viel dichter und ließen kein Sonnenlicht auf den Boden scheinen. Eine dünne Schicht Nebel umhülte den Boden, dass man seine eigene Füße nicht mehr richtig sah.
"Roar! Arwen!" rief ich laut durch den Wald, doch es kam keine Antwort zurück.
Plötzlich hörte ich ein Rascheln und dann polternde Schritte. Ich wusste nicht von wo die Schritte kamen, aber sie kamen definitiv auf mich zu. Die Angst fraß sich in mich hinein und ich konnte mich kein Zentimeter rühren.
"Nana! Ada!" rief ich verzweifelt und angsterfüllt in den Wald.
Doch es kam immer noch keine Antwort zurück.
"Na, na. Was haben wir denn hier?" grunzte eine tiefe quitschende Stimme vor mir.
Ich schreckte augenblicklich auf und sah in ein abscheulich demoliertes Gesicht. Es war ein Ork. Er sah genauso aus wie es auch in den Erzählungen beschrieben wurde. Mein Herz pochte wie verrückt, dass ich von dem gresslichen Biest nach hinten wich.
Doch ehe ich mich in Bewegung setzte, packte mich eine andere Kreatur von hinten, dass ich angstvoll Aufschrie. Mein Schrei war so laut, dass ganz Mittelerde es gehört haben musste.
"Warum so laut?" grunzte das Biest hinter mir an meinem Ohr, sodass ich vor Schreck zusammen zuckte. Er fing nur an dreckig zu Lachen und der andere vor mir stimmte nur mit ein.
Dieser kam näher an mich und streichte meine Haare vom Ohr weg.
"Ohooo...Wie ich sehe haben wir ein Elbenweib in Form eines Kindes" grunzte er belustigt und grinste dabei höhnisch.
Mein Atem ging unkontrolliert weiter und mein Herz pochte wie verrückt. Meine Kehle war vor Angst zugeschnürrt und ich brachte kein einziges Wort über meine Lippen.
"Ich rieche Angst" quikte der andere der mich von hinten festhielt.
"Ohh, jaaa. Ich auch." grunzte jetzt der Ork vor mir und umfuhr mit seiner Zunge die Lippen.
Ich schluckte schwer und bekam Panik. Endlich konnte ich mich rühren und versuchte mich aus dem Griff des Orks zu befreien, doch ihm schien das nichts auszumachen. Ich zappelte weiterhin wie wild rum und jetzt gab die Angst auch endlich meine Stimme frei.
"Nana! Ada!" rief ich nochmals laut.
"Sei still" zischte der Ork vor mir und hielt mir sein Schwert an die Kehle. Abrupt hörte ich mich auf zu bewegen und musste unwirkürlich schlucken. Die Angst war mir deutlich ins Gesicht geschrieben. Tränen liefen mir aus Angst runter.
Doch er grinste nur und führte sein Schwert an meinem Hals herunter, dass es schon anfing zu brennen und ich vor Schmerzen Aufschrie.
Er fiel mit seinem Kumpel wieder in dreckiges Gelächter und führte jetzt sein Schwert weiter nach unten und streifte doll an meiner Brust entlang, dass mir abermals ein Schrei aus meiner Kehle entwich.
Doch nun blieb er mit seinem Schwert an meinem Herz stehen und ich wusste was jetzt folgen würde. Noch mehr Tränen liefen mir runter und ich schluchzte aus Angst auf. Er fing schon an hämisch zu grinsen und drückte mit seiner Klinge fester an meiner Haut, sodass ich nochmals Aufschrie.
Doch bevor er seine Tat vollenden konnte, surrte schon ein Pfeil in der Luft und traf dem Ork am Kopf. Sein Schwert fiel klirrend zu Boden und er selber fiel grunzend nach hinten.
Der andere Ork, der mich festhielt, holte auch schon seine Klinge raus, um die Tat seines Kumpels zu vollenden. Doch es war schon zu spät. Ein anderer Pfeil flog durch die Luft und traf auch den anderen.
Er ließ mich grunzend los und fiel schlaff zu Boden. Scharf sog ich nach Luft und fiel zitternd auf den Boden.
Sofort sprangen zwei Elben aus dem Baum. Es waren Nana und Ada. Sie rannten zu mir und Nana hebte mich mit Tränen in den Augen hoch.
"Geht es dir gut, Asalia?" fragte sie mich und wischte ihre Tränen weg.
Ich stand immer noch unter Schock und brachte nichts anderes, außer ein Nicken zu stande. Doch diese Starre fiel in binnen von Sekunden und ich fing an zu weinen. Ich klammerte mich an Nana fest und ließ meine Tränen freien Lauf. Nana stimmte ein kleines Liedchen auf Sindarin ein, dass mich sofort beruhigte. Sie wischte mir liebevoll meine Tränen weg und küsste mich auf die Stirn.
"Wo sind Roar und Arwen?" fragte ich leise. Es war das erste, was ich rausbringen konnte.
"Sie sind schon im Palast" antwortete Ada und lächelte mich erleichtert an.
Doch dieses Lächeln veränderte sich schnell und wurde besorgt.
"Du blutest ja, Asalia!" brachte Ada besorgt raus.
Nana erschrak bei diesen Worten jn erkannte es auch. Jetzt blickte ich auf mich runter und sah wie meine Klamotten etwas rot wurden. Ich blutete wirklich. Doch erst jetzt bekam ich die Schmerzen zu spüren und brachte ein leises Stöhnen raus.
"Wir müssen sofort zurück!" rief Nana panisch und rannte schon mit mir im Arm los. Dicht gefolgt von Ada.
Ich erinnerte mich noch ganz genau, wo meine Eltern mir endgültig verboten, nach draußen zu gehen. Sie hatten Angst um mich, dass sowas wieder passieren könnte. Meine Wunden heilten zwar schnell, doch sie wollten trotzdem kein Risiko mehr eingehen.
Auch nach dem Tag, wo Nana starb, durfte ich kein Schritt nach draußen wagen.
Wie aus einem so wunderschönen Tag etwas so schlimmes passieren konnte, war echt unglaublich.
Innerlich seufzte ich auf und merkte erst jetzt, dass ich weinte. Schnell wischte ich mir meine Tränen weg und guckte nochmal nach draußen. Gleich würde die Sonne aufgehen.
Vorsichtig drehte ich mich um, wo Legolas immer noch friedlich schlief. Schnell zog ich mich um und schlich dann leise aus meinem Zimmer. Sachte schloß ich die Tür hinter mir. Immer wieder Bedacht keine Geräusche zu machen.
"Asalia!" rief mir Sialah entgegend und ich lächelte nur.
Nach dieser ganzen Sucherei, hatte ich sie Schlussendlich draußen am Tor gefunden. Wir liefen uns sofort in die Arme und verharrten paar Minuten so.
"Es ist schön dich wieder zu sehen, Sialah" fing ich an zu sprechen.
Sie nickte strahlend.
"Und wie!"
"Wie läuft den eigentlich dein Job?"
"Naja...bis jetzt ganz gut. Es ist nur ziemlich anstrengend, da der Herr von Bruchtal sich noch immer erholt."
Oh...stimmt ja. Adar (Vater) ging es immer noch nicht gut. Ich müsste ihm gleich mal besuchen gehen.
"Wenn du willst, kannst du zu deinem Vater gehen. Ich habe kein Problem damit. Schließlich hat er dir gefehlt" sagte sie lächelnd.
Sie hatte natürlich recht, doch Adar könnte noch etwas warten. Sowieso musste er sich ausruhen.
"Und? Hast du mir noch etwas zu erzählen?"
"Auf jeden Fall!" sagte ich lachend.
Und fing schon an, sie von den Neuigkeiten zu berichten. Sie gab mir immer wieder ihren Rat und hörte mir weiterhin zu.
Natürlich fand sie alles lustig, aber auch traurig. So war sie nun mal. Auf einer Seite sah sie alles positiv und lustig und auf der anderen Seite eher Traurig und bemitleidend.
Doch genau deswegen mochte ich sie. Sie war einfach einzigartig und verbarg so vieles in sich. Immer wieder zeigte sie eine neue besondere Seite an sich, und für mich war es spannend, diese dementsprechend neu zu entdecken.
"Ähm...Asalia?" brachte mich Sialah wieder in die Realität.
"Ist alles in Ordnung mit dir?"
Sie klang besorgt und war es auch dementsprechend.
"Ja, ich habe nur kurz nachgedacht" sagte ich lächelnd und sie nickte nur.
"Hast du mir auch etwas zu erzählen?" lenkte Ich sie von mir ab.
Sie fing an zu lachen und nickte.
"Ohh, jaa! Sogar vieles!"
"Doch jetzt werdet ihr euch nichts erzählen, denn Sialah darf nicht abgelenkt werden und für euch Prinzessin Asalia, ist es zu gefährlich."
Drang wie aus dem Nichts die Stimme von Lindir.
Sialah und ich erschraken und drehten uns zu ihm um. Er sah nicht erfreut aus und war es auch nicht.
Sialah verstummte augenblicklich bei seiner Stimme.
"Es tut mir Leid, Lindir." fing sie mit gesenktem Kopf an zu sprechen.
Er nickte stumm und wendete sich an mich.
"Ihr solltet lieber in den Palast zurückkehren, Prinzessin." sagte er ernst.
Ich nickte nur und wollte mich grad in Bewegung setzten, als er
"Wartet!" rief.
Na super. Was wird wohl jetzt geschehen? Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um.
"Ich schicke euch lieber eine Wache mit." sagte er und nickte zu Sialah.
"Bring sie bitte wieder zurück ins Schloss" sagte Lindir zu Sialah und sie nickte erfreut.
Und schon wendete sie sich von Lindir ab und schloß sich mir zu.
"Das er mich noch überhaupt lässt, dich zu begleiten, ist erstaunlich." sagte sie lächelnd.
Aber ich wusste, dass sie etwas vor mir verbarg. Ich konnte es tief in mir spüren.
"Was verbirgst du vor mir?" fragte ich sie und brachte sie so zum Stehen.
"Ich kann es dir noch nicht jetzt erzählen. Ich bin mitten im Dienst und wenn ich länger brauche, als geplant dann..."
Sie verstummte und guckte traurig zu Boden.
"Sialah? Was passiert dann?"
Meine Stimme klang panischer als gedacht, denn ich wusste die Antwort bereits.
Sie schüttelte aber nur den Kopf und sah mich entschuldigend an.
"Ich erzähle es dir, wenn die Zeit dazu kommt."
Ich nickte nur und sah letztendlich in ihr trauriges Gesicht.
Schweigend gingen wir nebeneinander, bis sie vor einer Tür anhielt. Ich blickte hoch und erkannte diese sofort.
Es war das Zimmer meines Vaters. Sie nickte mir als Abschied zu und ging dann.
Ich seufzte und blickte ihr so lange nach, bis ich sie nicht mehr sehen konnte.
Dann wendete ich der Tür die volle Aufmerksamkeit. Ich atmete tief durch. Dann setzte ich meine Hand schon zum klopfen an. Doch diese verharrte zitternd ein paar Zentimeter vor der Tür.
Ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht!
Ich traute mich einfach nicht, denn die Angst raubte mir jeden positiven Gedanken. Ich hatte schreckliche Angst. Angst davor, was folgen würde. Was mich überhaupt hinter dieser Tür erwartete.
Wenn Adar immer noch böse war?
Wenn der Behebungs Zauber doch nicht funktioniert hätte?
Was wenn wir wirklich versagt hatten?
Was wenn dieser Böse Zauber im Ganzen Palast schon verteilt wurde?
Ich konnte mich aus Angst nicht mehr bewegen und starrte nur noch verzweifelt auf die Tür.
Was sollte ich jetzt tun?
Ich hatte zu viel Angst und Bedenken, was passieren konnte oder was falsch gelaufen sein konnte.
Minuten verharrte ich in dieser Position, bis mir die Angst Platz machte.
Es wird alles gut. Der Zauber ist behoben und Adar geht es bestens.
Ihm geht es bestimmt besser und ich mache mir mal wieder zu viele Sorgen. Ich atmete tief durch und klopfte.
Ein leises "Herein" ertönte von drinnen, dass mich zusammen zucken ließ.
Was wenn es Adar doch nicht so gut ging wie gedacht?
Die Stimme allein bereitete mir Sorgen. Selbst Sialah hatte angedeutet, dass er noch Ruhen muss.
Was wird mich hinter dieser Tür erwarten? Wird es eher mein Herz zum Stehen bringen oder werde ich erfreut in die Luft springen?
Zitternd sog ich die Luft ein und versuchte mich zu beruhigen. Doch mein Körper, wollte nicht das tun, was ich eigentlich erwartete.
Meine Hand steuerte nach gefühlten Ewigkeiten zitternd zur Türklinke und mein Herz beschleunigte sich. In mir machte sich die Nervosität breit, sowie Angst, aber auch Sorge.
Ich wollte lieber weglaufen und dieses Zimmer nie betreten. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich drückte die Türklinke wie in Trance runter und trat langsam ein..
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Frohe Weihnachten!
Merry Christmas!
メリークリスマス!
메리 크리스마스!
Весела Коледа!
Habt noch ein schönes Fest mit Familie und Freunde! Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Kapitel Weihnachten versüßt habe❤️
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