10. Reale Träume
POV. Arwen
Ich ging neben Roar durch den Wald. Wir wurden entlassen, nur weil Asalia sich geopfert hatte. Mein Arm schmerzte und ich konnte nicht wirklich klar denken.
Cedric gab auch unsere Waffen zurück.
Wieso nur?
Ich hatte zwar nur so eine Klinge die ähnlich wie Asalias war, (die etwas weiße, geschwungene Klinge) nur meine war silber. Roar hatte natürlich mehr Waffen.
Ob sie Asalia auch die Kräfte nehmen?
Bestimmt.
Aber für was?
Mit jedem Schritt wurde ich müder und schwächer. Ich konnte einfach nur umkippen und nie wieder aufwachen.
So fühlte ich mich zumindest.
Mein Schädel brummte schrecklich. Doch plötzlich fuhr durch mein rechter Arm ein stechender Schmerz. Ich zuckte zusammen und stöhnte auf. Roar drehte sich zu mir und hielt mich fest.
"Hey, halte noch durch. Wir sind gleich da"
Er musste auch durchhalten.
Seine Blutwunde in der Brust war noch schlimmer als alles, was ich an Wunden hatte. Uns beide hat es schlecht erwischt und Asalia am meisten.
"Du auch" holte ich erstickt raus.
Er ließ mich los und wir gingen weiter.
Immer wieder zog er sein Gesicht zusammen und kämpfte mit dem Blutverlust. Er tat mir Leid. Am liebsten hätte ich ihm sofort behandelt.
Doch...
Meine Kräfte wurden entzogen.
Ich kann nichts tun.
Ob mich es doch schlimmer getroffen hat?
Keine Ahnung!
Ich sah mich um und erkannte, dass wir bald die Grenze von Bruchtal erreichen würden. In der Ferne sah man schon das Tor und ich ging automatisches schneller, obwohl es mir noch mehr Schaden zufügte. Roar hielt mit mir mit und nahm dasselbe Tempo wie ich ein. Doch ich sah, dass ihm das mehr zu schaffen machte und blieb ruckartig stehen.
"Geht es dir gut?"
Er blieb auch stehen und sah mich an.
"Es geht schon" gab er zerknirscht zurück.
Also geht es ihm nicht gut. Ich kannte diesen Ausdruck in seinem Gesicht. Ich ging langsamer, damit er nicht so kämpfen musste. Cedric hatte ihm die Wunde zugefügt. Als wir zusammen in meinem Zimmer waren. Eigentlich wollten sie nur mich, aber dann haben sie auch Roar mitgenommen. Bestimmt war es für sie besser zwei Druckmitteln zu haben.
Wir schwiegen fast den ganzen Weg lang und ich beschäftigte mich weiter mit dem Wissen, was ich bei den Geschehnissen hatte. Ein komischer Geruch stieg in der Luft auf. Ich sah mich nach links um und entdeckte sogleich die Ursache. Es standen dort eine Gruppe von Orks. Sie waren zahlreich überlegen, obwohl es auch nicht so viele waren. Aber wenn man bedenkt, dass wir beide nicht Kampffähig waren,
Dann.....verdammt.
Roar erblickte auch die Ork-Truppe. Sie waren noch weit entfernt, aber wir konnten auch nicht richtig flüchten. Es war eine minimale Chance zu entkommen.
"Wir müssen rennen" flüsterte er mir zu.
Ich nickte und wir rannten beide sofort los. Bei jedem noch so schnellen Schritt, machten uns die Wunden zu schaffen.
Die Orks endeckten uns und schossen Pfeile.
Sie trafen uns nicht.
Noch nicht.
Wir wurden schneller.
Wenn wir hier nicht lebend rauskommen würden, hoffte ich, dass Aragon wusste wie sehr ich ihn liebte. Mir rannte eine Träne runter bei diesem Gedanken.
Wir waren nur seit einem Monat verheiratet und schon sollte es ein Ende nehmen?
Ich blickte nach vorn, um zu sehen wie weit noch das Ziel war. Wir sind defenitiv ein großes Stück voran gekommen. Man konnte schon ganz Bruchtal erkennen und auch das Tor. Die Wachen regten sich vom Tor und eine Gestalt löste sich und rannte auf uns zu.
Es war Lindir.
Roar und ich blieben stehen sowie Lindir, der uns jetzt gegenüber stand.
"Ihr seid wieder da." fing er erleichtert an zu sprechen.
Doch seine Miene veränderte sich schlagartig und er guckte uns besorgt an.
"Was ist passiert?" Er betrachtete uns und sah mir in die Augen.
"Orks sind uns auf den Fersen. Wir können aber nicht gegen sie kämpfen. Dafür sind wir zu schwach und zu verwundet."
Lindir war nicht begeistert von meinen Worten.
"Wie viele?"
Ich wollte antworten. Doch Roar war schneller.
"Ungefähr fünfzehn oder sogar mehr." sprach er und versuchte beim Sprechen seine Schmerzen nicht zum Vorschein zu bringen.
Lindir nickte.
"Erstmal muss man sich um euch kümmern" er deutete auf unsere Wunden und sein Blick schweifte begutachtete uns. Ich verdeckte schnell meinen rechten Arm mit meinem Umhang. Und Lindirs Blick blieb bei Roars Brust-Wunde stehen.
"Ich werde euch stützten. Es ist nicht gut so eine Wunde zu belasten" ich nickte zustimmend und Roar willigte am Ende auch ein.
Lindir stützte Roar und befiel den Wachen nach den Orks zu suchen. Ich ging neben den beiden und Lindir blickte immer kurz zu mir. Er sah, dass es mir nicht gut ging. Bevor wir ins Gebäude gehen konnten, rannte Aragorn raus und umarmte mich vorsichtig. Ich erwiderte sofort die Umarmung und Tränen brannten in meinen Augen.
"Du bist wieder da! Geht es dir denn gut, melethril?" (Liebste)
Er strich über meinen Schnitt an der rechten Wange und ich zog mein Gesicht zusammen. Lindir ging schon mit Roar rein, damit seine Wunde schnell versorgt wird.
Sein Blick schweifte an meinem Körper entlang und er endeckte unter meinem Umhang, dass mein rechter Arm Blut getränkt war. Er nahm mein Arm vorsichtig hoch und betrachtete es. Mein Ärmel wurde von Daymian abgerissen. Sonst hätte ich die Wunde verstecken können und mit meinem Umhang konnte ich ja nicht viel bewirken. Ihm fehlten die Worte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht.
"Wer hat das getan?" in seiner Stimme schwang Wut, aber auch Leid mit.
"Daymian" gab ich leise als Antwort.
Er ließ mein Arm sachte los und ich legte meinen Umhang wieder drauf. Doch auf ein mal flog ein Schwall von Schwäche auf mich und meine Beine versagten. Aragorn hielt mich noch rechtzeitig fest, dass ich nicht zu Boden fiel.
"Arwen!" Sorge, Trauer und Liebe spiegelten sich in seinen Augen.
"Ich kann nicht mehr lange durchhalten." gab ich schwach zurück.
"Ich trage dich rein" sagte er.
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass er mich rein trug.
"Doch." sagte er ernst und er setzte den 'Keine Wiederrede' Blick auf.
Er hebte mich hoch und ging so sanft mit mir um, dass er mir nicht weh tat.
"Halte noch durch, melethril. Bitte, tu es für mich" (Liebste) sagte er schon völlig verzweifelt.
Ich küsste ihm.
"Werde ich. Für dich, immer." Ich versuchte meine Stimme normal klingen zu lassen, doch sie versagte am Ende des Wortes.
Mir rollte eine Träne hinab und er küsste mich liebevoll. Bei diesem Kuss blieb die Welt für mich stehen. Ich hatte erst jetzt gemerkt wie sehr ich mich danach gesehnt hatte.
"Ich bin für dich da. Immer." Mit diesen Worten rannte er zu unserem Zimmer und legte mich vorsichtig aufs Bett.
"Ich komme gleich" sagte er und bat eine Wache meinen Vater, Galadriel und Celeborn zu holen.
Aragorn kam wieder zurück und setzte sich aufs Bett. Er strich mir eine Strähne hinters Ohr.
"Was haben sie dir nur angetan, melethril?" (Liebste)
Ob ich es ihm sagen sollte?
Er hat große Sorgen. Das verstehe ich auch. Er hatte ein großes Recht auf die Wahrheit. Ich setzte mich langsam auf.
"Bleib lieber liegen." Sprach er an.
Ich schüttelte den Kopf.
Er seufzte nur.
"Nagut, wie du willst" er küsste mich wieder und ich erwiederte den Kuss voller Sehnsucht. Ich wollte mehr. Brauchte mehr. Doch auch dieser Moment hielt nicht lange an. Denn die Tür wurde aufgerissen und die drei traten ein.
"Arwen, lellig!" (Tochter) Vater kam zu mir und umarmte mich.
"Was haben sie gemacht?" Fragte Galadriel.
"Du musst alles erzählen, was du weißt." fasste jetzt Celeborn.
Vater nickte zustimmend.
"Aber erstmal sollte sie sich ausruhen. Ihr geht es nicht gut" gab Aragorn fast schon böse zurück.
Ich legte eine Hand auf seinem Knie und sein Blick fuhr sofort zu meinen Augen.
"Ich schaffe es noch" flüsterte ich.
Er nickte langsam.
Ich wendete den Blick von ihm ab und sah die anderen an. Eigentlich würde ich gerne Aragon die Einzelheiten verheimlichen, aber vor Galadriel konnte ich nichts verbergen. Ich atmete tief durch und fing an zu erzählen. Erstmal erzählzte ich wie Daymian und Cedric uns entführten und gab noch jedes kleine Detail Preis, dass mir aufgefallen war. Sie erfuhren alles. Die Foltern, das Entziehen der Kräfte.
Wirklich ALLES.
Ich endete schlussendlich bei der Entlassung. Alle starrten mich an. Verschiedene Gefühle mischten sich rein.
Wie Sorge, Mitleid, Trauer.
Am meisten Aragorn. Aragons Blick war fast schon herzzerreißend. Mein Herz zog sich bei diesem Anblick kurz zusammen, sodass ich auf meine Lippen biss, damit mir kein Ton entwich. Doch Vaters Blick war auch nicht besser. Was ich über Asalia erzählt habe, hatte ihm noch mehr erschüttert. Ich fügte noch schnell hinzu, dass sich Orks in der Nähe von Bruchtal befanden. Jetzt wollte ich wirklich nur alleine sein.
"Asalia muss mehr wissen." Sagte Galadriel.
"Diese dunkle Herrin...beschreibe sie mal" forderte Celeborn auf.
"Sie hatte kastanienbraunes Haar mit einem stich von rot und bersteinfarbene Augen. Ein graues Gewand...sie war Galadriel fast aus Gesicht geschnitten..."
Celeborns Augen weiteten sich bei dem Worten immer mehr auf und sein Blick wanderte zu seiner Gemahlin rüber. Beide wussten die Antwort.
"Meine Schwester, Lalriel." Gab Galadriel so leise zurück, dass es fast keiner hören konnte.
Sie hatte eine Schwester?
Und sie ist böse?
Warum nur?
Plötzlich überkam mich ein stechender und zog sich in meinen rechten Arm weiter. Ich zog so urplötzlich mein Gesicht zusammen und stöhnte auf.
"Geht es dir gut, Arwen?" Es war Aragorns Stimme.
"Es geht schon" gab ich langsam zurück.
Galadriel sah mich durchdringlich an.
"Deine Wunden am Arm müssen gesäubert und gepflegt werden" sagte sie.
"Fehlt dir sonst noch etwas?" Fragte mich Vater.
Meine Kräfte...
Ich schüttelte langsam den Kopf. Ich wollte nicht, dass sich alle so sehr, um mich kümmerten.
Ich war auch noch sehr erschöpft. Doch ich musste noch durchhalten.
"Wie geht es Roar?" Lenkte ich von mir ab.
"Seine Wunde wurde geheilt, aber er hat viel Blut verloren. Doch er hat durchgehalten und ruht sich jetzt aus." Antwortete mein Vater.
Ich nickte nur.
Eine weile schwiegen wir und mir brummte die ganze Zeit über mein Schädel. Celeborn ging, um nach Legolas zu sehen, er war zwar schwach und schwer verwundet, ist aber nicht durch das Gift umgekommen.
Das erstaunte mich.
Asalia muss das unbedingt erfahren, sonst stirbt sie noch vor Sorge....nur konnte ich es ihr leider nicht ausrichten.
Mir wurde auch erzählt, dass Tauriel sich im Düsterwald befand und auch anscheinend verletzt ist wie sie von Thranduil gehört haben. Und diese auch Orks begegnet sind. Anscheinend ist es nirgendwo mehr sicher.
Mich überraschte es aber auch, dass Thranduil gekommen war und das nur wegen seinem Sohn.
In dieser Zwischenzeit säuberte, pflegte und verband Galadriel meinen rechten Arm. Sie schmierte auch irgendeine Salbe drauf, da mein Arm so schlimm zugerichtet sei. An meiner Wange pflegte sie nur kurz den Schnitt, da er nicht so tief war. Lindir kam nach kurzer Zeit rein und erkundigte sich wie ich mich schlage. Er war anscheinend erstaunt, dass ich bis jetzt noch nicht umgekippt war.
Wie lustig, als ob ich so schwach wäre.
Aragorn ging dann mit Lindir raus, um auf Patrouille zu gehen. Mein Vater ging auch, da er zu Herrn Thranduil gehen musste.
'Seinen Gast lässt man ja auch nicht den ganzen Tag alleine', hatte Vater behauptet.
Die einzige die blieb war Galadriel. Langsam wurde mir alles zu viel. Und sank vom sitzen langsam aufs Bett.
"Deine Kräfte sind weg und du bist völlig erschöpft. Leg dich schlafen." Sagte sie ruhig.
Bevor ich ihr antworten konnte, hatte ich schon meine Augen geschlossen und verfiel im Land der Träume...
POV. Legolas
Ich sitze schon seit Tagen hier und tuhe nichts.
So kann es doch nicht weiter gehen!
Celeborn war vor kurzem gekommen und erzählte meinen Vater, dass Roar und Arwen zurück gekommen sind. Dann hörte ich nicht mehr zu.
Ich wusste, dass Asalia da war und es ihr schlecht ging. Wir hatten zwar so wenig miteinander verbracht, aber ich habe mich sofort in sie verliebt. Als ich sie mit Sialah, Lindir und Celeborn von Mordur rausholte, da war ich schon in den Bann gezogen. Ihre wunderschönen Augen waren der Grund. So schöne Augen, hatte ich noch nie gesehen. Smaragdgrüne Augen und Kupfer farbenes Haar.
Ich war so mit den Gedanken bei Asalia vertieft, dass ich nicht gehört habe wie Celeborn nach mir rief. Ich schreckte hoch. Wenn ich mich nicht verhört habe ging es darum, ob es mir gut ging.
"Mir geht es ganz gut..." gab ich zurück.
Mein Vater sah mich nur skeptisch an. Doch Celeborn nickte erfreut.
"Anscheind genesen sie schnell" mit diesen Worten verließ er den Raum.
"Geht es dir denn wirklich gut, Legolas?" Fragte Ada (Papa) jetzt besorgt.
Was sollte ich ihm den antworten?
Und seid wann hat er so ein großes Herz für mich?
Eigentlich kümmert er sich nen Dreck um mich, aber jetzt?
"No, ada" (Ja, Papa)
Ob er mir auch wirklich glaubte?
Ich fühlte mich ja wirklich ganz okay.
Er schwieg und verließ den Raum. Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich könnte aber die Gelegenheit nutzten und versuchen aufzustehen, da es mir Vater immer und immer wieder verboten hatte, hätte ich jetzt die Chance dazu.
Ich stützte mich mit meinen Händen, um hochzukommen. Ein stechender Schmerz fuhr durch mein rechten Oberarm und breitete sich zu einem pochen am ganzen Körper aus. Ich hatte vergessen mein rechten Arm nicht belasten zu dürfen. Meine Beine versagten auf ein mal und ich fiel auf die Knie.
Verdammt.
Ich zog vor Schmerzen mein Gesicht zusammen. Anscheind war das doch nicht so eine gute Idee gewesen. Mein Körper war noch immer erschöpft vom Gift und schmerzte in jedem Winkel meiner Knochen.
Ich versuchte mich aufzurichten. Doch mein Körper wollte mir nicht gehorchen. Ich sakte wieder zu Boden und die Schmerzen nahmen eine Nuance zu. Jetzt lag ich mit dem Gesicht auf den Boden.
Das ist echt jämmerlich.
Ich bin zu nichts nutze.
Plötzlich öffnete sich die Tür.
War ja klar, dass jemand rein kam und mir bei meinem Elend zuschaute!
Ich versuchte mein Blick nach oben zu richten. Doch dies ging auch nicht.
"Legolas! Ist alles okay bei dir?" Diese Stimme gehörte Sialah und bevor ich mir versichern konnte, dass sie es war, half sie mir wieder auf die Liege. Ich dankte ihr und brachte ein verkrampftes Lächeln raus.
"Was hast du dir eigentlich dabei gedacht einfach so aufzustehen!! Du weißt ganz genau, dass du noch immer nicht fit bist!" Sie schrie mich schon fast an, so wütend war sie.
Ich entschuldigte mich mehrmals und versprach ihr, dass ich es nicht wieder tun würde. Sie wirkte erleichtert über diese Antwort und entspannte sich gleich wieder. Sialah wirkte aber auch etwas bedrückt und sie hatte Augenringe. Ihre Augen waren feucht und etwas rot, als ob sie ohne eine Pause geweint hätte. Ich wusste aber nicht so ganz recht, ob ich danach fragen sollte.
"Du siehst erschöpft aus. Was ist los?" Fragte ich nach einer Weile des Schweigens.
Sie schwieg und ich dachte, wusste, dass sie es nicht preisgeben würde.
"Ich mache mir Sorgen um Asalia. Sie wird ihre Kräfte nehmen, genauso wie bei Arwen" ihr liefen ungewollte Tränen runter und ich wusste nicht wie ich sie trösten konnte.
"Wer ist sie?" Fragte ich statt dessen.
"Die Schwester Galadriels. Lalriel." Gab sie schluchzend zurück.
Wieso hatte ich denn bei dem Gespräch nicht zugehört?
Das ist ganz und gar nicht gut. Man muss Asalia von da rausholen und das schnell. Ich versuchte mich aufzurichten. Doch meine Arme versagten wieder.
"Du musst liegen bleiben. Du kannst ihr nicht helfen. Niemand kann das"
"Hör mir jetzt mal zu Sialah. Deine Freundin ist eine starkes Mädchen. Sie schafft das. Sie hat beim ersten mal durchgehalten und wird beim zweiten mal auch durchhalten. Sie ist eine Kämpferin, zwar eine Prinzessin, aber eine Kampfprinzessin. Sie wird nicht so einfach aufgeben. Das würdest du auch nicht tun. Doch grade passiert es. Und wir können ihr alle helfen. Wir alle. Mag es auch nur zwei, drei, alle oder eine einzelne Person sein. Wir können das Schicksall ändern. Jeder kann es. Man muss es nur wollen."
Ich war selber überrascht von meinen Worten und verstand nicht wie ich das zur Stande brachte. Sialah umarmte mich vorsichtig.
"Danke" brachte sie raus.
Ich lächelte nur und war froh, ihr geholfen zu haben.
"Wenn du kampffähig bist, könnten wir mit Tauriel nach Mordur reiten" sagte sie.
"Aber wir müssen warten, dass Tauriel vom Düsterwald wieder hierherkommt."
Da hatte sie wohl recht. Und ich würde gerne helfen, aber dann müsste ich mich an meinem Vater vorbei schmuggeln.
Apropos Vater...
Wer kümmerst sich überhaupt um die Aufgaben im Düsterwald?
Nachdem ich ihr zu allem zustimmte und wir noch eine Weile redeten, musste sie wieder weg um ihren Posten einzunehmen. Am liebsten hätte ich auch etwas nützlicheres gemacht als nur rumzuliegen. Seit den letzten zwei Tagen (fast schon drei Tagen) lag ich hier rum und Asalia in Mordur. Ich versuchte Schlaf zu finden, dass mir leider nicht so richtig gelang. Ich hatte immer wieder einen unruhigen Schlaf und immer wieder den selben Albtraum. Obwohl Elben eigentlich nicht richtig Träumen konnten.
Es war schon Abend und die Sonne war grad eben verschwunden. Die Nacht breitete sich aus. Die Tür wurde geöffnt. Jemand trat ein. Doch ich konnte nicht erkennen wer es war. Ich schaltete das Nachtlicht ein und erschrak.
"Asalia" gab ich verblüfft zurück.
Ich stand ruckartig auf und umarmte sie. Ihr Gesicht war schlimm zugerichtet und sie wirkte wie nicht von dieser Welt.
"Hey, was ist?" Fragte ich besorgt.
Keine Antwort.
Auf ein mal färbten sich ihre Pupillen weiß und ich blickte nur noch in leere Augen. Ich wollte mich von ihr wegreißen, doch sie ließ mich nicht gehen. Ihre Augen weiteten sich immer mehr auf und sie fing an am Bauch zu bluten. Sie ließ mich los und ihr Körper fiel schlaf zu Boden.
Ich starrte ungläubig auf ihren leblosen Körper. Die Wahrheit traf mich plötzlich wie ein Schlag und mein Herz blieb vor Schreck stehen Ich konnte ihren Körper nur entgeistert anschauen und dann brach alles in mich hinein.
Ich sakte so plötzlich auf Knie, dass ich überhaupt nicht wirklich mitkam. Ich schrie voller Schmerz auf und fing bitterlich an zu weinen. Zum ersten mal seit langem weinte ich wieder.
Auf ein mal umfassten mich Hände an den Schultern. Ich drehte mich um und befand mich auf einer grünen Wiese. Eine Frau stand vor mir.
Mein Atem stockte.
"Nana" hauchte ich und konnte es nicht glauben.
Sie war hier.
Sie war wirklich hier.
Ich umarmte sie fest und Tränen liefen mir über die Wangen. Ich schloss meine Augen und fühlte mich wohl. Doch als ich meine Augen wieder öffnete war alles dunkel und ich befand mich in einer Art dunklen Thronsaal. Mutter kniete vor dem Thron und war mit Ketten gefesselt. Sie war blass. Vor ihr hockte Lalriel. Es musste die Schwester von Galdriel sein. Sie holte aus und schlug ihr ins Gesicht. Ich erschrak. Tränen keimten sich in meinen Augen auf. Sie redeten über etwas. Ich verstand aber nicht über was. Dafür war ich zu weit entfernt und ihre Stimmen waren auch zu gedämpft. Ich wollte zu ihr hinlaufen, doch jemand hielt mich fest. Ich wollte mich umdrehen, um zu sehen, wer mich aufhielt...Doch plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war nur sehr leise und die Stimme war weit entfernt von mir. Ich schrie plötzlich auf. Wusste aber nicht wieso, erst dann merkte ich, dass ich verwundet war..
Langsam nahm das ganze Zimmer Form an und ich sprang hoch und stöhnte auf. Es war eine zu schnelle Bewegung für mich.
"Legolas?!" Rief jemand meinen Namen. Doch ich konnte nicht zuordnen, wem sie gehörte.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht alleine war. Die Gestalten nahmen langsam Form an und ich erkannte Galadriel, Celeborn, Sialah, Lindir und Ada. Ich wurde sanft nach unten gedrückt und merkte erst jetzt, dass mein Herz raste und mein Atem zu schnell ging.
"Ist alles gut?" Fragte mich Ada.
Ich gab keine Antwort.
Ich war immer noch unter Schock von dem was ich gesehen hatte. Es war so echt.
Es war real.
"Was ist passiert?" Fragte mich jetzt Lindir.
"Antworte doch!" Schrie Sialah besorgt.
Nach einer langen Zeit antwortete ich endlich.
"Es ist........nichts.......es geht mir.......gut......" gab ich langsam zurück. Doch ich war immer noch nicht aus dieser Starre raus.
Von allen bekam ich skeptische Blicke. Da niemand mir glauben mochte, erzählte ich es allen.
Sie blieben alle still, als ich geendet hatte.
Nach und nach verschwanden alle nacheinander.
Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich jetzt schon.
So schnell war der Tag vergangen?
Ich dachte ich wäre alleine, doch Galadriel und Ada waren noch da.
"Bist du dir sicher, dass es deine Mutter war, Legolas?" Fragte Galadriel.
Ich nickte ernergisch.
"Sie muss auch in Mordur sein" sagte ich leise.
"Hatte deine Frau besondere Kräfte?" Fragte Galadriel an Ada gewandt.
Er schien zu überlegen und antwortete nicht gleich.
"Iorrien hatte etwas in sich....es waren altelbische Naturkräfte...."
"Wie viele gibt es denn mit so welchen Kräften?" fragte ich verblüfft.
"Ich weiß es nicht, aber das müssten wir bald erfahren" sagte Galadriel und ging dann raus.
"Bist du dir sicher?" fragte mich mein Vater und seine Augen schimmerten feucht.
Hatte er etwa geweint?
Nicht möglich.
Ich hatte ihm noch nie so erlebt. Immer war er kaltherzig und gemein. Er hatte mir nie gezeigt, dass er mich mochte. Nie die Liebe gegeben, die ich gebraucht hatte.
Und jetzt das?
Ich konnte es nicht glauben.
"Legolas?" Vater riss mich aus meinen Gedanken und ich ruckte nach oben.
Er wollte die Antwort auf seine Frage. Ob ich mir sicher war, dass ich Mutter gesehen habe.
"Ja. Ich habe sie gesehen und sie muss auch in Mordur sein." wiederholte ich.
Er nickte langsam.
"Wir müssen sie rausholen und Asalia auch. Beide." Er nickte und stand auf.
"Geht es dir denn soweit gut?"
Wie oft ich schon diese Frage in den letzten Tagen gehört habe. Auf Dauer ist es echt nervig.
"Mir geht es gut!"
Ich wollte aufstehen um es zu beweisen. Doch als ich es versuchte, stöhnte ich auf und sank wieder ins Bett. Es kommt mir so vor, als ob alles noch doller wehtun würde als vorher.
"Bitte bleib liegen. Und lüg mich nicht weiter an, dass es dir spitze geht. Das tut es eben nicht! Du bleibst liegen bis es dir besser geht." Ich starrte ihm fassungslos an.
Einfach so rumliegen und nichts tun?
Das kann ich überhaupt nicht mehr ab!!
"Ich kann nicht liegen bleiben! Ich muss.."
"Das was du musst ist gesund werden und nichts anderes!" Schnitt er mir das Wort ab.
Jetzt verspürten seine Augen ein Schimmer von Zorn.
Er versteht es einfach nicht!
Ich muss trainieren, Wache halten, Asalia und Mutter von dort rausholen, die Orks und Uruk-Hais in der Nähe auslöschen und noch viel mehr!
Ich konnte nicht einfach rumsitzen und nichts tun! Das liegt nicht in meiner Natur.
"Legolas, ich weiß was du denkst und ich kann dich verstehen! Aber die ganzen Sachen werden durchgeführt. Und nach deiner Genesung, wirst du auch in Einsatz treten können. Dafür musst du dich aber erholen, okay?"
"In Ordnung" gab ich nur flach zurück.
Ich verstehe seine Sorgen nicht! Gar nichts davon! Ich kann nur hoffen, dass es mir bald besser geht. Denn diese Aufgaben erfüllen sich ja nicht von selbst.
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Hey!
Nach langer Zeit kommt endlich das nächste Kapitel😂
Es tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe. Ich hatte viel Stress mit der Schule und dem Umzug..Also tut es mir echt Leid!!
Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefällt :)
LG CrazyLiaPie
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