Kurz vor dem Flur, in dem mein Zimmer dem Plan nach sein musste, kam mir der fahrende James Koreaner entgegen. Auch das noch!
Als er näher kam, sah ich, dass er lächelte. Es war ein freundliches, einladendes Lächeln. Ganz anders als  der erschrockene Gesichtsausdruck gestern.
,,Mach dir keine Sorgen, sie ist am Anfang immer komisch.", meinte er. Ich war kurz verwirrt, bis mir einfiel, dass er wohl die Frau am Entfang meinen musste.
,,Achso, ja.", brachte ich heraus.
,,Wo wohnst du?", fragte er.
,,212.", murmelte ich und sah angestrengt auf den Plan. Plötzlich war er neben mir und sah sich den Plan an.
,,M- Hmm.", machte er. Ich hielt den Atem an. Er stand direkt neben mir und sah sich den Plan an.
,,Du musst da hinten um die Ecke und da ist dann der Mädchenflur der 9. Klassen."
,,Ähm... Danke. ", stammelte ich. Oh Gott! Wie ich mich anhörte!
,, Ich muss dann los...",ich deutete in Richtung Flur. ,, Bis bald."
,,Oh, und wegen gestern...", fing er an aber ich unterbrach ihn:
,, Lass das. Es ist ja nichts passiert."
Er nickte lächelnd und sagte schließlich: ,,Ja. Bis bald."
Ich stolperte unbeholfen um die Ecke und hörte hinter mir ein leises Glucksen. Vielleicht hatte ich es mir aber auch nur eingebildet.
Ich nahm meinen Mut zusammen und klopfte an die Tür mit der goldenen Aufschrift '212'.
Gleich darauf wurde die Tür geöffnet und ein rothaariges lockiges Mädchen  strahlte mir fröhlich entgegen.
,,Hallo!", rief sie und zog mich ins Zimmer.
An der Wand lehnte ein größeres Mädchen, mit blond gewellten Haaren, fröhlichen braunen Augen und Sommersprossen und neben ihr ein schüchternen, mittelgroßes Mädchen mit schulterlange schwarzen Haaren und grünen geheimnisvoll leuchtenden Augen.
,,Hi.", begrüßte ich sie schüchtern.
,,Ich bin Linn."
,,Ich bin Liv.", sagte die mit den Locken zu mir und hüpfte freudig im Raum herum.
,,Katy.", stellte sich die mit den blonden Haaren vor und die mir den grünen Augen meinte: ,,Jessica. Nenn mich Jessie. So nennen mich alle." Ich lächelte und sah mich im Raum um. Er war relativ groß und hatte einen kleinen Balkon. An der linken Wand standen zwei Etagenbetten mit komplett weißer Bettwäsche, gegenüber davon ging es in ein Bad. Auch relativ groß für ein Internat. Neben der Tür, die ins Bad führte, standen vier Schränke. 
Die Wände waren zu großen Teilen mit Fotos bedeckt und es gab einen kleinen Schreibtisch.
,,Du schläfst über Katy.", sagte Liv und deutete auf die obere Etage eines Bettes. Ich nickte.
,,Und der Schrank ist noch frei." Jessica deutete auf einen der Schränken.
,,Okay.", sagte ich und begann damit meine Koffer auszupacken.