22.
Nach dem Frühstück stand ich hastig auf und ging schnell aus dem Speisesaal um nicht mit James gehen zu müssen. Ich war immernoch sauer auf ihn und wusste außerdem nicht wirklich was ich zu ihm sagen sollte.
Doch das mit dem Weglaufen bekam ich nicht so gut hin, denn sobald ich aufgestanden war, stand er auch auf und als ich den Saal verließ, kam er mir - im Blickfeld aller anderen Anwesenden - hinterher. Na toll.
,,Warte!", rief er quer durch den Speisesaal. Nein, oder! Alle hatten es gehört und alle hatten den flehenden Tonfall in seiner Stimme gehört und gesehen wen er meinte. Mich. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn, blieb aber - ungewollt - stehen. Er kam auf much zu und lächelte als er vor mir stand. Ich bedeutete ihm aus dem Saal zu gehen und das taten wir dann auch.
,,Was soll das?!", flüsterte ich oder zischte ich vielmehr. ,,Mach weiter so und ich liege bald irgendwo tot in einer Putzkammer."
,,Was? Warum?" Er schien erschrocken.
,,Weil mich die Mädchen umbringen. Hätten sie wahrscheinlich schon längst, wenn es nicht verboten wäre."
,,Warum sollten sie?"
,,Weil du so ziemlich der beliebte Schüler hier bist!" So dumm konnte man doch garnicht sein.
,,Na und? Das ist kein Grund dich umzubringen!"
,,Okay." Ich drehte mich ihm zu und sah ihm in die Augen. ,,Sie sehen es überhauptnicht gern, wenn du etwas mit mir machst. Geschweigeden wenn du mit mir sprichst. Weil sie dich mögen, kapiert?"
,,Oh. Ja." Endlich! Ich ging weiter in Richtung Unterrichtsräume, er kam hinter mir her.
,,Du sagtest sie."
,,Ja."
,,Und..." Seine Stimme wurde leiser. ,,... Du?"
,,Ich versteh nicht ganz, was du meinst."
,,Du hast gesagt: ,Weil sie dich mögen.' Und was ist mit dir?" Die Frage klang vorsichtig. Dennoch blieb ich stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Sag ich nicht."
,,Bitte."
,,Nein."
,,Ist das die Antwort?"
,,N... sag ich dir nicht! Vielleicht, vielleicht auch nicht." Natürlich war es nicht die Antwort.
Stöhnend schüttelte er mich leicht, wodurch ich kichern musste.
,,Bitte!"
,,Ich sag es dir nicht."
Was er jetzt tat, brachte mich noch mehr aus der Fassung, er kam näher. Also sein Gesicht. Ich beugte mich ein bisschen zurück. ,,Was soll das werden?"
,,Überredungskraft."
,,Aha." Sein Gesicht war nur noch ein paar Zentimeter von meinem entfernt und er sah mir tief in die Augen. Oh Gott! Ich war mir sicher, dass er mein Herz klopfen hörte. Verwirrt musste ich blinzeln.
,,Bitte.", flüsterte er, doch ich schüttelte nur den Kopf, nicht in der Lage etwas zu sagen. Mit aufgerissenen Augen hielt ich den Atem an und bekam endlich die Kraft meine Hände zu heben und ihn leicht weg zu schieben.
,,Hör auf. Das bringt mich aus der Fassung.", sagte ich und sah beschämt zu Boden.
,,Echt?"
,,Das bringt jeden aus der Fassung."
,,Passiert das öfter - ich meine, dass ich dich oder aus der Fassung bringe?" Ich nickte nur leicht. Er war so gemein!
Er sah erfreut aus und wir bogen in den Raum ein, in dem wir Mathe hatten.
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