13.
Nachdem der Lehrer ausführlich erklärt hatte, dass es bei Bühnengymnastik besonders darum ging, sich auf den Partner verlassen zu können und sich gegenseitig zu unterstützen, sollten wir uns alle in eine Reihe stellen. Er loste uns Partner zu, mit denen wir beim nächsten Mal arbeiten sollten und dieses Mal mit ihnen sprechen. Immer ein Junge und ein Mädchen.
Ich kam mit - sieh mal einer an - jemand anderem als James C. in ein Team, sondern mit einem schüchternen, dürren Jungen, der es vermied mich anzusehen.
,,Hallo, Aiden.", sagte ich freundlich und wartete ab.
,,Hallo.", murmelte er.
Wir standen einige Zeit einfach nur da. Während ich mich im Raum umsah, versuchte sich eine der Tussen um James C. Hals zu werfen, der sie aber fortstieß und einen Schritt zurückwich. Ich schmunzelte amüsiert, aber plötzlich sah er zu mir herüber und ich senkte schnell den Blick, bevor er sah, dass ich ihn angesehen hatte und dann auch noch rot wurde.
Irgendwann rief uns Mr Glour zu sich. Wir sollten uns hangeln. Hangeln! Ich hasste das schon immer. Es war anstrengend und schmerzhaft gewesen - immer.
James behielt Recht - der Lehrer hielt uns auf Trap - und letztendlich war ich froh, dass ich auf ihn gehört und noch etwas gegessen hatte.
Nach der Stunde machten wir uns auf den Weg zu den Physikräumen. Mr Glour hatte uns unseren Stundenplan ausgeteilt. Deprimiert, wegen James Vorraussagungs Kräften, lief ich ein Stück hinter den anderen her. Er hatte echt gewusst, dass der Lehrer uns auf Trap halten würde. Ich sah, wie er aus der Menge vor mir tauchte und sich zu mir gesellte.
,,Hi.", sagte ich ohne ihn anzusehen.
,,Hi." Natürlich lächelte er wie immer unwiderstehlich.
,,Woher wusstest du, dass er uns auf Trap halten würde?"
,,Ähhmm... " Er wurde sichtlich nervös. ,,War nur eine Vermutung."
,,Entschuldige, aber du bist kein guter Lügner."
Seufzend stimmte er mir zu: ,,Ja. Du hast recht."
,,Also?" Ich sah ihn interessiert mit an.
,,Es ist... unwichtig."
,,Nein. Ist es nicht. Bitte! Ich verrate es auch nicht weiter!"
Er seufzte.
,,Ich finde,", fing er an, aber ich fiel ihm ins Wort. ,,Ich finde ich hab ein Recht darauf es zu erfahren, vor allem weil du mich bei der halben Schule unbeliebt gemacht hast." Verblüfft sah er mich an.
,,Nein. Ganz bestimmt nicht!"
,,Oh, doch." Meine Stimme war nun leise.
,,Oh, es... tut mir leid."
,,Schon gut." Plötzlich setzten die Bauchschmerzen der Monatsblutung ein und ich wusste sofort, dass meine Berechnungen stimmten. Morgen. Aber nicht nur das verriet es, sondern auch, dass es mir von einem Moment zum anderen übel ging und ich heulen wollte. Außerdem war ich mir gerade nicht sicher, ob ich weiterhin wütend sein sollte und das brachte mich zum Verzweifeln.
Einsam rollte mir eine Träne über die Wange und ich sah sofort zu Boden. Aber es war zu spät. James hatte es bemerkt und ein Ausdruck von Zärtlichkeit schlich in sein Gesicht. Ich wollte einfach nur heulen, ausrasten, alles um mich herum zerstören und....
James unterbrach meine Gedanken, indem er mich sanft an sich drückte. Berblüfft lag ich in seinen Armen. Es war irgendwie schön, so nahe bei ihm zu sein. Meine Stimmung änderte sich schlagartig ich musste erstmal anfangen zu weinen. Ich bebete ein bisschen und die Tränen strömten mir über das Gesicht. Er strich mir vorsichtig über die Haare, hielt mich weiterhin fest und beruhigte mich ein wenig.
Meine Tränen hatten zwar aufgehört zu fließen und ich schluchzte nicht mehr, doch er ließ mich nicht los.
,,Ähhmm... James?", fragte ich vorsichtig. Ich hatte zwar keine Lust darauf zum Unterricht zu gehen und wollte auch nicht unbedingt, dass er mich los ließ, aber wir mussten los!
,,Ja?"
,,Ich glaube, wir kommen zu spät zum Unterricht."
,,Oh!" Langsam ließ er mich wieder los und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Unterricht.
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