12.
Ich war stocksteif, als wir zu den Klassenräumen gingen. Woher wusste er bitte, dass Mr Glour uns heute auf Trap halten würde? Und warum scherte es ihn überhaupt, wenn ich von der Bühne fiel? Dank meines vielsagenden Gesichtsausdrucks, ließen mich die anderen drei in Ruhe und ich musste mir ihr Gekicher und Gefrage nicht anhören. Zum Glück.
Im Theatersaal war es stockdunkel als wir eintraten.
,,Och nee.", hörte ich Jessica hinter mir flüstern. ,,Nicht schon wieder die Nummer."
Dann, ganz plötzlich, flammte Licht auf und ich erschrak. Aber nicht wegen des plötzlichen Lichts, sondern weil der James von vorhin wie aus dem nichts neben mir aufgetaucht war. Ich starrte ihn erschrocken an, bis Liv mir eine saftige Ohrfeige gab. ,,Au!" Ich zuckte zusammen.
,,Hey, ihr müsst sie mit Vorsicht behandeln.", mischte James, der Schulsprecher sich ein. Langsam wurde ich wütend auf ihn. Warum mischte er sich eigentlich in meine Angelegenheiten ein? Dachte er, er hätte das Recht mich um den Verstand zu bringen, nur damit, dass er da war? Ich musste ihn ja nicht einmal sehen, nur spüren, dass er da war und schon war es um mich geschehen. Ich kleines dummes Ding.
Jemand lachte dreckig von der Bühne herunter und stieg mit hellem Scheinwerferlicht im Rücken zu uns herunter. Er stellte sich als Mr Glour vor. Ein junger, ziemlich gutaussehender Mann im Anzug. Mit einem Mal kam mir Liv in den Sinn und ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit. Sofort wusste ich, sie mochte ihn. Diese Gabe hatte ich seit meiner frühen Kindheit. Manchmal kam mir eine Person in den Sinn und ich wusste sofort, was sie gerade gegenüber wem fühlte. Manchmal war es schlimmer. Da fühlte ich genau das und hatte genau die selbe Reaktion, wie jemand in meiner Nähe. Das war sehr selten, aber ich hatte es ab und zu. Das war schon immer ein Problem gewesen. Viele hatten sich gewundert und andere hatten versucht mich rein zu legen. Vergebens.
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