8.Kapitel - ungewollte Gespräche
"WAS?!"
Lilly zuckte nur mit den Schultern und schielte nervös zu ihnen hoch.
"Du musst dich irren!", rief Jake nur.
"Wie kommst du drauf? Nur weil du dich noch nicht verwandeln konntest, oder wie?! Es lag vielleicht einfach daran, dass du dich nicht konzentriert hast!", sprudelte es aus Tyler hervor.
"Ich habe es versucht. Aber es wird nicht funktionieren", widersprach sie ernst.
"Warum?", wollte Jake ruhig wissen.
"Ich habe getan, was Mr MCWhyer von uns verlangt hat. Ich habe mich meinem Puls hingegeben. Ich habe mir vorgestellt, dass ich schwimme. Ich saß nicht mehr auf der Wiese ich bin geschwommen. Ich habe gewartet, dass ich mich verwandle, aber dann kam dieser Schmerz...", gegen Ende wurde sie immer leiser.
"Lilly?! Was für ein Schmerz?". Auch Jake schien nun beunruhigt.
"Er war anfangs nur dumpf, wurde dann aber so unerträglich, dass ich aufgehört habe. Meine Beine hatten sowas wie einen Krampf nur anders... ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Und dann hab' ich sie angefasst. Ich weiß ja nicht, ob das so sein soll, aber sie waren so heiß, dass ich mich verbrannt habe. Damit sie abkühlen, hab' ich sie ins Wasser gehalten". Sie sah ihre Freunde verunsichert an. Tyler grübelte über etwas nach und war nicht ganz anwesend. Jake sah sie verwundert an.
"Also Riley hat nie von sowas erzählt und Evie oder meine Eltern auch nicht. Vielleicht solltest du mal zu der Ärztin", schlug er vor. Lilly schüttelte sofort den Kopf.
"Nein", widersprach sie bestimmt.
"Das brauchst du wahrscheinlich nicht", bemerkte Tyler plötzlich.
"Was meinst du?", fragte sie hoffnungsvoll.
"Denk mal nur logisch nach. Wenn du keine Bändigerin wärst, hätte dein Körper dann überhaupt auf diese Übung reagiert? Wenn du kein Element beherrschen könntest wäre diese Übung für dich einfach nur ein Gedankenspiel gewesen, aber du, das heißt dein Körper hat ja darauf reagiert", erklärte er. Was er sagte leuchtete Lilly ein.
"Also glaubst du, dass ich eine Wasserbändigerin bin?", wollte sie sich noch einmal sicher gehen. Als er nur den Kopf senkte sah sie verwirrt zu Jake.
"Was? Glaubst du Lilly ist kein Wasserelement?", fragte dieser verwirrt.
"Nun ja... ". Tyler stockte und schien erneut zu überlegen. "Es ist ziemlich seltsam, wie Lilly darauf reagiert hat. Vielleicht kann es ja sein, dass diese Quellflamme sich geirrt hat", schlug er vor.
"Ausgeschlossen. Diese Quellflammen können nicht falsch liegen. Unmöglich", widersprach Jake ruhig, aber selbstsicher.
Lilly sah zweifelnd zwischen den beiden hin und her. Schließlich seufzte sie und drehte sich um.
"Wir sollten uns für den Sportunterricht umziehen. Sonst kommen wir zu spät". Sie ging los und die anderen folgten ihr. Auf dem Weg schwiegen sie nachdenklich. Jeder hing seinen Gedanken nach.
In ihrem Zimmer angekommen zog sie sich schnell um. Sie band sich ihre Haare zu einem hohen Zopf und betrachtete sich kurz im Spiegel. Sie hatte eine schwarze kurze Hose und ein grünes T-Shirt an. Sie lief hinaus und traf im Gang auf die beiden Jungen. Sie gingen wieder hinaus und trafen auf ihr Team. Allerdings war es nicht allein.
Die 1. Klässler aus Team weiß waren ebenfalls dabei. Wie gesteuert drängten die Schüler sich zu dem großen Gebäude gegenüber des Parks. Lilly erblickte zwei Lehrer die nebeneinander standen. Sie sahen beide sehr sportlich aus, doch sonst waren sie vollkommen verschieden.
Der Linke hatte kurze braune Haare, die ordentlich gekämmt waren. Seine Miene war grimmig und seine Augen waren olivgrün. Ein Drei-Tage-Bart rundete sein eckiges Gesicht etwas ab. Er hatte breite Schultern und sah im Allgemeinen aus wie ein Türsteher vor einer Disko.
Der Rechte hingegen war eher schmal. Er war etwa gleich groß wie sein Kollege und wirkte viel offener und sympathischer. Er hatte kurze blonde Haare die wild zu allen Seiten abstanden und graue Augen blickten funkelnd in die Menge. Ein breites Lächeln lag auf seinem Gesicht und er hüpfte aufgeregt auf und ab.
"Wir stehen hier vor der Sporthalle! Bitte mehr Begeisterung!", rief der zweite Lehrer. Die Schüler grinsten über ihn.
"Spaß bei Seite", rief der erste Mann. "Wir sind eure Sportlehrer: Mr und Mr Leech. Wir werden sofort beginnen. Seid ihr umgezogen?", fragte er ernst.
"Ja", riefen sie alle zusammen.
"Gut, da sich wahrscheinlich nicht jeder verwandeln kann, werden wir heute Ausdauerlauf machen", erklärte er.
"Och nee!", rief eine ziemlich bekannte Stimme.
"Was denn Mr Drake?", fragte der Ernste ziemlich ruhig.
"Ach nichts!", rief Mason unschuldig.
"Soweit ich weiß, ist Team blau bis jetzt das Einzige, dass das Fach Verwandlung gehabt hatte. Also los! Wir werden in der Halle Runden laufen!", rief der Fröhliche. Sie betraten die Sporthalle. Es gab keine Umkleidekabinen, da sie sich in ihren Häusern umziehen konnten. Der Saal sah aus wie ein ganz gewöhnlicher. Vielleicht war er etwas größer und die Linien auf dem Boden waren etwas anders angeordnet, aber sonst war er gleich.
"Alle Schüler bitte in die Mitte der Halle!", rief der Mr Leech Nummer 1.
"Ihr wisst, wie man läuft?", fragte Nummer 2.
Die meisten nickten.
"Dann wiederholen wir es nochmal!", rief Nummer 1. Sein Kollege schien nicht so begeistert, stimmte aber zu. Die beiden Lehrer hielten ihnen einen Vortrag, wie sie richtig zu laufen hatte. Als sie endeten schienen beide zu Frieden.
"Und jetzt: Go, go, go!", schrie der Blondhaarige motiviert und trieb die Schülergruppe an. Lilly nutzte die ersten Schritte um Jake eine Frage zu stellen.
"Sind die beiden Brüder? Sie sind so verschieden und wirken fast gleich alt". Jake lächelte belustigt.
"Nein. Sie sind verheiratet. Hast du ihre Ringe nicht gesehen?", wollte er frech wissen.
"Nein!", rief sie erstaunt. Dass die beiden homosexuell waren, hätte sie am wenigsten erwartet. "Aber ich finde es cool, dass sich nicht von Kritik einschüchtern lassen!", fügte sie noch hinzu.
"Riley hat erzählt, dass Rose die beiden voll süß zusammen findet", bemerkte Jake. "Aber vielleicht sollten wir uns auf das Laufen konzentrieren! Sonst kriegen wir Seitenstechen". Sie nickte und das Gespräch verstummte.
Die zwei Teams liefen den Rest der Doppelstunde durch. Diejenigen die nicht mehr konnten, machten eine kurze Pause. Kurz vorm Ende machte Lilly eine. Sie war erschöpft und vollkommen verschwitzt. Als sie wieder weiter machen wollte, riefen die Beiden sie zusammen.
"Ihr habt super gearbeitet!", schrie der nette Mr Leech und sprang begeistert in die Luft. "Damit ihr euch nicht alle duschen müsst, geht ihr am besten durch die Wasserwand vor der Eingangstür. Also, die letzten fünf Minuten habt ihr frei! Danke für die Mitarbeit und eine schöne Pause!". Er entließ sie mit einer schwungvollen Geste. Aus seiner Hand schoss ein Wasserstrahl und baute eine Mauer aus.
Sie gingen müde darauf zu und Lilly vergaß vor Erschöpfung den Unfall im Wasser und ging einfach durch die Wand. Die Wand war angenehm kühl und wusch den Schweiß von ihrem Körper. Als sie wieder hinaus trat, war sie nicht nass. Dass Wasser war offenbar an seinem Platz geblieben. Frisch gewaschen gingen alle in ihre Räume zurück und zogen sich um. In der Pause taten sie nichts anderes, als sich auf die Wiese hinter ihrem Haus zu setzen und sich aus zu ruhen. Als es gongte gingen sie und holten ihre Sachen. Lillys Weg trennte sich von Jakes und Tylers, als diese mit ihrem Kurs zum Kunstunterricht gingen, während sie sich zu Cate und El gesellte.
Es dauerte nicht lange, bis eine etwas kleinere Lehrerin zu ihnen ging. Ihr dunkelrot gefärbtes Haar war zu einem Zopf geflochten. Sie war etwas rundlicher und sah sehr schüchtern aus. Ihr Schultern hingen nach vorn und sie lief gebeugt, sodass ein kleiner Buckel auf ihrem Rücken zu sehen war. Eine fast nicht sichtbare Brille thronte auf ihrer Nasenspitze und drohte immer wieder hinunter zufallen. Sie schien mehr durch ihren Mund zu atmen und ein leises Keuchen trat von ihr aus. Sie öffnete die große Tür. Die Flure waren aus grauem Linoleum, während die Wände sich immer wieder änderten. In manchen Bereichen waren sie violett, in anderen wiederum Grün und wieder andere waren sogar schwarz. Die Farbigen Wände wurden immer wieder von Säulen durch zogen, die in einem hellen weiß schimmerten. An ihnen waren auch die Lichter angebracht.
Als Lilly das Klassenzimmer betrat und sich alle Schüler setzten, war ihr klar gewesen, dass sie sich nicht mit Cate oder El einen Doppeltisch teilen würde. Die beiden waren bereit zu engen Freunden geworden. Aber, dass ein ganzer Raum zwischen ihnen liegen würde, hätte sie nicht erwartet. Und dass sie sich dann noch einen Platz mit Zack Huxley teilen musste beendete für sie alles. Sie blickte sehnsüchtig zu Cate und Eli rüber. Cate sah sie mitleidig an, doch El sah neidisch zu ihr hinüber.
"Hi!", grüßte Zack sie, als wären sie alte Freunde.
"Hallo". Mehr sagte sie nicht. Sie legte ihre Sachen auf den Tisch und stand auf, um die Lehrerin zu begrüßen. Auch Zack stand auf und beugte sich zu ihr rüber.
"Und glücklich, dass du neben dem oh so berühmten Zack Huxley sitzt?", wollte er frech wissen. Sie schnaubte laut und wollte gerade bissig etwas erwidern, als die Lehrerin dazwischen funkte.
"Mrs Kors, ich weiß ja, dass es wirklich sehr aufregend sein kann neben einem Huxley zu sitzen, aber wir würden uns gern begrüßen". Lilly wollte empört widersprechen, unterließ es jedoch bei dem mahnenden Blick der Frau. Sie merkte, wie Zack verkrampft versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Auch einige andere Kinder grinsten. Vor allem Team weiß.
Sie verbiss sich eine Bemerkung und stieß ihn dafür unsanft mit ihrem Fuß unterm Tisch. Er zuckte erstaunt zurück und hörte auf zu lachen.
"Guten Morgen, Kinder", rief die Dame leise.
"Guten Morgen, Mrs ...", die Stimmen der Kinder verstummten mitten drin. Keiner kannte ihren Namen und die Lehrerin hatte wohl auch nicht vor ihnen diesen zu sagen, denn sie begann einfach mit dem Unterricht. Die Schüler setzten sich mit viel Stühlerücken wieder hin.
"Wurde die arme Mrs Kors etwa ermahnt?", ärgerte Zack Lilly weiter.
"Halt die Klappe!", fauchte sie ihn an und ignorierte ihn darauf hin. Er ließ sie auch in Ruhe und hielt den Mund.
Als das Ende der Stunde in Sicht kam, packten sie ein und pünktlich zum Gong standen sie auf. Zack lief neben ihr hinaus.
"Ich habe deine Quellflamme gesehen", meinte er plötzlich ernst. Sie hatte eigentlich auf Cate und El warten wollen, doch sie beschleunigte ihren Schritt, als er wieder mit ihr sprach. Er folgte ihr und Lilly sah ihn wieder böse an.
"Was willst du?", knurrte sie genervt. Sie konnte nicht verstehen, warum er ihr so auf den Keks ging...
"Diese Flamme. Sie war nicht normal groß. Und ich habe Gerüchte gehört, dass du dich nicht verwandeln konntest", erklärte er. Sie verzog verbittert den Mund. Der Missmut und die Enttäuschung aus den ersten beiden Stunden kamen zurück.
"Schön. Und ich hab' Gerüchte gehört, dass du ziemlich eingebildet bist. Also lass mich einfach in Ruhe", fauchte sie fast. Sie war bei den Treppen angelangt und stürmte diese hinunter.
"Ey, was ist mit dir los?!", rief er verwirrt. Wieder folgte er ihr. Sie raste den Weg entlang und wollte einfach nur noch in ihr Zimmer. Zack hielt sie jedoch bei dem Brunnen auf. Er packte sie am Arm und brachte sie dazu, stehen zu bleiben.
"Was hast du gefühlt, als du dich verwandeln wolltest, es aber nicht geklappt hat?", wollte er erstaunlich ernst wissen. Sie sah ihn misstrauisch an.
"Warum sollte ich dir das sagen?", fragte sie störrisch.
"Weil ich zusammen mit meinem Bruder extra gelehrt wurde. Wegen der ganzen Amine-Sache und so, du weißt schon!", meinte er aufdringlich.
"Ja", schnaubte sie. "Du und dein Promibruder".
"Lenk nicht vom Thema ab", warnte er sie.
"Warum sollte ich dir das sagen?! Ich kenn dich nicht mal!", rief sie wütend und wollte sich losreißen. Allerdings hatte er einen eisernen Griff.
"Was hast du Gefühlt?", wollte er wieder wissen. Seine Stimme war gefährlich ruhig und er kam ihr nah. Sehr nah. Ihr Herzschlag beschleunigte sich panisch.
Hilfe! Jake! Tyler! Wo seid ihr?, rief sie in ihren Gedanken ängstlich. Wie als hätten sie es gehört tauchten die beiden plötzlich vor ihr auf. Tyler räusperte sich verwirrt und Zack fuhr zurück und ließ endlich ihren Arm los.
"Was macht ihr denn hier?", fragte er überrascht.
"Das gleiche könnten wir dich fragen", konterte Jake mürrisch.
"Ich rede mit eurer Freundin", meinte er ruhig.
"Ja... 'reden'", meinte Tyler ironisch und stellte Gänsefüßchen mit seinen Händen nach.
"Komm Lilly", forderte Jake sie auf und sie gingen davon. Ihr Herz pochte immer noch.
"Was wollte der denn von dir?", wollten die beiden wissen.
"Ich weiß nicht. Er hat mich gefragt, wie ich mich gefühlt habe, als die Verwandlung missglückt ist. Er hat es auf den Aminen geschoben", erzählte sie unruhig. Sie konnte es nicht unterdrücken zurück zu gucken. Er stand immer noch an der gleichen Stelle. Als er sah, dass sie zu ihm zurück blickte, kniff er die Augen zusammen und drehte sich um. Sie wandte sich um und bemerkte das düstere Gesicht von Jake. Bevor sie ihn danach fragen konnte, sprach er selbst.
"Lilly... versprich mir bitte, dass du ihm aus dem Weg gehst", bat er. Sie lachte hysterisch auf.
"Natürlich geh ich dem aus dem Weg! Er ist gruselig, eingebildet und nervt die ganze Zeit. Sehe ich dann so aus, als würde ich ihm noch extra für Aufmerksamkeit hinterher dackeln?!", rief sie und sah ihn gespielt beleidigt an. Ihre Freunde lachten auf.
"Ganz ruhig, Lilly", beruhigte Tyler sie immer noch lachend.
"Habt ihr Hunger?", wollte sie dann wissen. Ihr Magen knurrte laut.
"Auf jeden Fall!", riefen die zwei und zusammen gingen sie in den Speisesaal. Dort angekommen stellte Lilly sich an, während die Jungen sich noch kurz an den Tisch setzten. In der Zeit in der sie wartete, kamen immer mehr Schüler und Schülerinnen hinein. Sie bemerkte auch wie Zack eintrat und sich umsah. Als er sie erblickte, marschierte er auf sie zu. Sie geriet erneut in Panik und suchte verzweifelt, nach einer Person die sie kannte.
"Riley!", rief sie erleichtert, als Zack fast bei ihr war. Huxley drehte daraufhin genervt ab und ging zu seinem Platz.
"Was denn Kraftbombe?", fragte Riley und ging zu ihr.
"Ich hatte eine Frage. Warum beginnt die Schule mitten in der Woche?". Sie sah nervös immer wieder in Zacks Richtung.
"Es wird ausgelost, an welchem Wochentag sie startet. Damit wir ein wenig mehr Abwechslung haben", erklärte er ihr und musterte sie misstrauisch. "Was ist mit dir los, Kraftbombe? Du bist sonst nicht so hibbelig". Lilly sah ihn verzweifelt an.
"Ich hab' ein kleines Problem... können Jake, Tyler und ich dir das später erklären? Und kannst du mit mir hier warten, bis ich mein Essen habe?", bat sie peinlich berührt. Er sah sie kurz verdutzt an, grinste dann aber breit.
"Klar! Wenn ich mir mein Essen direkt nach dir holen kann!", stimmte er zu. Es lockte ihr ein Lächeln ins Gesicht. "Danke", murmelte sie dann nur erleichtert.
"Ich hab' zu danken, jetzt krieg ich meinen geliebten Hackbraten viel früher". Sie grinste über sein dämliches Verhalten. Nach wenigen Minuten konnten sie ihr essen bestellen.
"Na bitte, ist doch nichts passiert! Warum sollte ich denn bei dir bleiben?", wollte Riley wissen, als sie auf dem Rückweg waren. Jake und Tyler hörten das und drehten sich zu ihnen um.
"Du hast ihm davon erzählt?!", rief Jake beleidigt.
"Naja, teilweise... aber wir schulden ihm noch dem Rest der Antwort", beichtete sie.
"Aber warum?", fragte Tyler verwirrt. Sie nickte in die Richtung, wo Zack saß. Jetzt sahen sie beide sie besorgt an und nickten verständnisvoll.
"Und wann erfahre ich den Rest?", erinnerte Riley sie.
"Nach dem Mittagessen, im Gemeinschaftsraum, ok?", schlug sie vor. Er nickte geschlagen und setzte sich hin. Dieses Mal aßen sie, ohne ein Wort zu sagen. Lilly hing ihren trübsinnigen Gedanken nach.
Sie verstand es einfach nicht, warum... Warum hatte sie angeblich so eine große Kraft? Warum konnte sie sich dann nicht verwandeln? Warum schmerzte es, wenn sie es versuchte? Warum brannten ihre Beine? Warum war Zack so interessiert daran? Warum waren Jake und Tyler so besorgt deswegen? Und warum zur Hölle konnte ihr erster Schultag nicht etwas normaler verlaufen???
"Lilly! Der Salat kann auch nichts dafür! Willst du ihn töten?", mahnte Jake und sah sie beruhigend an. Sie hörte auf ihr Essen wütend zu zerstechen und aß weiter.
Riley begleitete die drei auf dem Rückweg und sie gingen ohne Umweg in die 2. Etage.
Jeder ließ sich auf einen anderen Sessel fallen und Jakes Bruder sah sie abwartend an. Lilly seufzte und begann zu erklären, was vorgefallen war.
"Und deswegen solltest du bei mir bleiben", endete sie schließlich. Auch Rileys Gesicht verdunkelte sich.
"Du darfst nicht mehr alleine herum gehen. Am besten wäre es, wenn einer von uns immer bei dir bleibt", bemerkte er ernst.
"Warum werdet ihr bei dem Thema alle so ernst?", wollte sie verunsichert wissen.
"Das brauchst du jetzt noch nicht zu wissen", blockte er ihre Frage ab.
"Aber...", rief sie, wurde jedoch direkt von einem Handzeichen unterbrochen. Sie funkelte Riley wütend an.
"Na na! Wo bleibt denn die Dankbarkeit?", fragte er und grinste wieder belustigt. Er stand auf und ging zu den Stufen.
"Du sagst aber niemandem was davon, oder?", bat sie ihm erneut um etwas.
"Klar! Ich mach nur kurz 'ne Ansage, damit jeder davon weiß!", entgegnete er. Und rannte die Stufen hinunter.
"RILEY!!!", schrie sie ihm hinterher. Ein lautes Lachen ertönte und sie atmete tief durch.
"Komm Lilly! Wir haben noch einen ganzen Nachmittag Zeit! Wir können uns doch draußen hinlegen und ausruhen! Nach der Sportstunde bin ich so K.O!", bemerkte Jake und sie gingen hinunter und ruhten sich aus.
Lilly saß schläfrig in der Sonne. Jake und Tyler lagen mit geschlossen Augen im Gras. Der Rest des Tages lief ziemlich gemütlich ab. Sie blieben in der Sonne liegen und redeten, während das Abendessen immer näher kam. Als es soweit war, blieb Lilly entweder bei Riley, Jake oder Tyler. Sie war ihnen dankbar, dass sie ihr halfen. Und sie war froh, dass sie Unterstützung hatte.
Zack Huxley kam ihr an diesem Tag nicht näher als 10 Meter. An seinem Gesichtsausdruck sah man, dass es ihm nicht gefiel, aber das war Lilly egal.
Der Abend verlief ruhig, auch wenn alle 1. Klässler ziemlich früh ins Bett gingen. Keiner war motiviert genug um sich oder gar andere anzutreiben etwas Besseres als schlafen, zu tun.
Lilly legte sich erschöpft hin, in der Hoffnung, dass der nächste Tag etwas besser verlaufen würde, als der heutige.
Erneut galt ihr letzter Gedanke den anderen Kindern aus dem Waisenhaus und sie nahm sich fest vor, an diesem Wochenende einen Lehrer nach einer Möglichkeit zu fragen, um die anderen zu befreien.
Dann fielen ihr die Augen zu...
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