35. Kapitel - Geheimer Plan
Sobald Riley wieder komplett fort war, begann Jake breit zu grinsen und klopfte Tyler auf die Schulter.
"Gutes Ablenkungsmanöver!", lobte er seinen Freund.
"Danke!", grinste der Blondhaarige hinterlistig. Lilly blickte verwirrt zwischen ihnen hin und her.
"Das mit den Augenbrauen, war ein Ablenkungsmanöver für Riley, damit er keinen Verdacht schöpft, wie wichtig dir das ist", erklärte Jake ihr wieder etwas ernster.
"An sowas habt ihr währenddessen gedacht?!", fragte sie überrascht und grinste belustigt. Denn auch ihr war aufgefallen, dass Jakes großer Bruder nicht begeistert von Lillys Enthusiasmus gewesen war.
"Jep", antwortete Ty knapp und ging los Richtung Gemeinschaftshaus.
"Wartet! Kommt mit! Ich will nicht so nah bei den anderen darüber reden!", erklärte Lilly und zog ihre Freunde zu der Wiese hinter dem Haus.
"Lilly! Das ist doch dumm! Wir werden Eiszapfen werden!", beklagte sich Jake unerfreut. Daraufhin konzentrierte sie sich kurz und erinnerte sich an den Unterricht.
Gleich darauf wurden sie von einer Luftkugel umschlossen, die den Wind von da an abhielt. Mit der Zeit in der Sie in der Luftblase standen wurde es Stück für Stück wärmer.
"Achja... hatte ganz vergessen, dass wir sowas schon können", bemerkte Jake überrascht und sah sich um.
"Also... was genau hast du jetzt vor Lilly?", fragte Tyler gespannt. "Ich mein, an die Schlüssel kommen wir nicht dran, außer deine Schwester gibt sie uns". In seiner Aussage steckte der kleine Hauch einer Frage.
Jake schüttelte verbittert den Kopf.
"Evie ist zwar rebellisch, aber sie passt auf ihre Geschwister auf, wie auf ihren Augapfel. Und allgemein scheint sie mir sehr beschützerisch gegenüber kleineren Kindern" erzählte dieser.
"Na dann müssen wir uns den Schlüssel einfach holen! Ich weiß noch vom letzten Mal, dass es einen violetten Edelstein trug!", rief Lilly überzeugt.
Ihre Freunde warfen ihr daraufhin nur kritische Blicke zu.
"Ähm... Lilly, ich weiß ja nicht wie du dir das vorgestellt hast, aber wir müssten in Evies Haus einbrechen... wahrscheinlich Nachts! Wenn wir das machen fliegen wir sowas von von der Schule!", warnte Tyler sie unerfreut über ihre Idee.
Trotzig verzog sie daraufhin nur das Gesicht.
"Mrs Smith will mir nicht sagen, was los ist und sie hat auch nicht nochmal nachgefragt was genau die Erinnerungen beinhielten. Ich, und wenn ihr wollt, Wir können nur genaueres mit diesem Buch heraus finden. Wenn Mrs Smith das also als ungefährlich ansieht, genauso wie sie es bei den Rankenfrauen getan hat, kann was weiß ich passieren. Es könnte auch nur ein Grashalm eingehen! Woher sollen wir denn wissen, Was passiert, wenn wir nicht einmal das Buch gelesen haben? Wir können die Situation nicht einschätzen, aber vielleicht wäre es dringender nötig als wir denken. Und wenn nicht dann können wir das ganze immer noch fallen lassen!" Lilly hatte sich so sehr in ihrer Überzeugungsrede verfangen, dass sie erstmal tief Luft holen musste als sie fertig war.
"Ruhig", bemerkte Jake überrascht und machte eine komische Handgeste.
"Und was willst du jetzt tun?", hakte er dann nach, während Ty grübelnd das Gesicht verzog.
"Einen Plan aushecken. Seid ihr dabei?", fragte sie hoffnungsvoll und sah sie flehend an.
Jake überlegte nicht lange und legte seine Hand in die Mitte des 'Kreises' den sie gebildet hatten.
"Dabei", meinte er dazu nur.
"Wehe wie fliegen", knurrte Tyler dann, legte seine Hand jedoch auf Jakes.
"Ihr seid die besten!!", quietschte Lilly auf und lachte erleichtert auf um danach ihre Hand ebenfalls drauf zu legen.
"Ok, wie genau machen wir das?", fragte Ty dann neugierig.
"Das ist die Frage. Jake... was ist mit dir? Könntest du Evie und Maddy irgendwie ablenken?", fragte sie überlegend.
"Ich weiß nicht... Evie wohnt doch genauso wie wir mit vielen Menschen zusammen. Das heißt ich müsste sieben oder acht Personen gleichzeitig ablenken und weg locken und das könnte sogar mit Tylers Hilfe schwierig werden. Außerdem wird es vermutlich so ziemlich alle wundern, wenn du als Mitglied von Team Blau einfach in ihr Haus spazierst", gab er zu bedenken.
Jake war definitv, die Sorte von Mensch, dass er wenn er etwas plante, auch an alles, an jedes kleinste Problem dachte. Allerdings fehlte ihm meist die Kreativität diese Probleme mit Gegenvorschlägen zu lösen.
"Mmh", machte Lilly während sie überlegte.
"Ich hab mal gelesen, dass Bändiger irgendwie unsichtbar werden können. Ich hab nicht genau verstanden wie, aber es klang ziemlich schwierig", bemerkte Ty grübelnd und mit gerunzelter Stirn.
"Wo hast du das gelesen?", hakte Lilly sofort nach.
"In einem Buch", antwortete Tyler und grinste sie dümmlich an.
Sie konnte darauf nur den typischen 'Dein Ernst?!' Blick erwiedern und belustigt die Augen zu verdrehen.
"Jetzt mal ehrlich, ich hab doch keine Ahnung wo ich das gelesen hab! Das war Wochen oder so her!", rief er dann und zog die Schultern bis zu seinen Ohren hoch.
"Okay... ich schau mich nach dem Buch um... wenn wir bereit sind das Buch zu stehl... leihen", korrigierte sie sich und fuhr dann fort."Bin ich die einzige die da rein geht, ok? Ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn ihr doch fliegt", erklärte sie ruhig und auffordernd.
"Wie du meinst, dann halten wir aber Wache", ging Jake einen Kompromiss ein.
Zögerlich nickte Lilly zur Zustimmung.
"Okay, dann schauen Tyler und ich mal nach, ob es irgendwelche Daten gibt, wo zumindest Evies Stufe und besonders ihre Zimmergenossen nicht da sind. Sonst überlegen wir uns ein Ablenkungsmanöver", schlug Jake vor und Lilly nickte entschlossen.
"Super! Ok dann los!", rief sie nur, löste den Windschutz auf und zusammen liefen sie los um gleich darauf ihre Wege zu trennen.
Lilly ging wieder zurück in die kuschlig warme Bibliothek. Allerdings suchte sie nicht nach dem Buch, dass Tyler gemeint haben könnte, sondern griff nach dem Buch, was das Ziel der ganzen Mission war.
Sie ging sich kurz sicher, dass es wirklich einen violetten Edelstein auf dem Band hatte.
Als sie das Steinchen wieder erkannte, legte sie das Buch wieder zurück.
Ihr war bewusst, dass es Jahre dauern könnte, bis sie all diese Bücher durch gelesen hatte und auf diese eine bestimmte Stelle kommen würde, die Tyler meinte.
Und dafür hatte sie weder Zeit noch Geduld.
Als ihr das klar geworden war, ist ihr nur eine Person eingefallen, die ihr dabei helfen würde. Allerdings würde das ihre Freunde überhaupt nicht begeistern. Aber sie entschloss sich, die Beiden, bald zur Vernuft zu bringen.
Ein paar Stufen und Schritte weniger, stand sie vor der Eingangstür des blauen Hauses.
Sie rannte hinein in der Hoffnung ihre Hilfe dort zu finden und ging zu der Tür, wo die Jungs aus ihrer Stufe schliefen.
Sie klopfte leise, doch zu ihrer Enttäuschung machte ein anderer Junge die Tür auf.
Wie sich heraus stellte, war Zack nicht im Schlafraum, daher versuchte Lilly es im Gemeinschaftsraum.
Zu ihrem Glück entdeckte sie den dunklen Haarschopf. Rund herum saßen verschiedene Schülergruppen die verschiedene Gesprächsthemen hatten.
Sie ging zielstrebig auf Zack zu und ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen.
Überrascht, dass er plötzlich Gesellschaft bekam, zuckte er zusammen und richtete seinen Blick auf sie.
"Hey!", grüßte er sie dann und lächelte leicht.
Lilly war allerdings nicht nach Lächeln zu mute. Sie fing direkt mit ihren Thema an.
"Hey! Wir... ich brauche deine Hilfe!".
Er sah sie verwundert an.
"Was ist denn los?". Neugierde funkelte in seinen dunklen Augen auf.
"Ähhm... wir müssen an einen Schlüssel ran kommen", erklärte sie knapp.
"Und was ist der Haken dabei? Sonst würdest du ja nicht zu mir kommen". Mit gehobener Augenbraue musterte er sie und lehnte sich mit verschrenkten Armen zurück.
"Du verrätst doch niemandem was davon, oder?", fragte sie bittend.
"Das habe und werde ich auch nie! Das solltest du mittlerweile wissen", bemerkte er vorwurfsvoll. Sie lächelte dankbar.
"Das tu ich, aber ich musste nochmal sicher gehen. Also...". Sie erzählte von ihrem geheimen Plan und wofür sie es brauchten.
Zack war einer der wenigen, der sie gut verstehen konnte, da er es schon von seinem Bruder kannte und er war derjenige gewesen, der ihr auch das gröbste (dennoch zu wenig um alles zu verstehen) erklärt hatte.
"Also willst du unbedingt an den Schlüssel?", hakte er nach.
"Ja!", erklärte sie nur.
"Und du bist dir sicher, das Mrs Smith nicht helfen will?", fuhr er fort.
"Ja, du warst doch selbst letztens so misstrauisch", bemerkte sie verwirrt.
Er schnaubte laut auf.
"Ja. Aber das liegt eher da dran, dass alle Lehrer mich auf dem Kicker haben, weil ich ein Huxley bin. Als ob ich dadurch keinen eigenen Charakter hätte", erklärte er und verdrehte dabei genervt die Augen.
"Kann es sein, dass du durch deinen Familiennamen echt nur Vorurteile entgegen geworfen bekommst?", wollte sie mitleidig wissen.
"Ja...", knurrte er leise zwischen zusammengebissenen Zähnen.
"Du musst mir später unbedingt mal erzählen, wie es wirklich ist", forderte sie ihn neugierig auf.
"Damit du dich auch wieder nach den Gerüchten und dem ganzen Scheiß richten kannst?", lachte er höhnisch auf. Es schwang ein kleiner Vorwurf mit seiner Stimme mit, bei dem sich ihr Herz kurz zusammen zog.
"Nein!", erwiederte sie schnippisch und bestimmt. Er sah sie erstaunt an. "Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Und ich werde dich erst wieder so betrachten, wie es alle tun, wenn du mir es dementsprechend beweist. Da das aber nicht der Fall ist und bisher auch noch nicht war...", sie ließ den Satz offen und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. Er lächelte. Ein ehrliches Lächeln.
"Danke", murmelte er dann nur.
Plötzlich packte er ihr Handgelenk und zog sie hoch. Sie quietschte leise auf, woraufhin er kurz belustigt grinste und zog sie aus dem Raum.
"Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit. Ich weiß nicht, ob es die ist, die Tyler gelesen hatte, aber mein Bruder hat mir mal etwas derartiges gezeigt.
"Kannst du es mir bei bringen?", bat sie aufgeregt. Er lachte leise auf.
"Was denkst du, was ich grad tue?", verlangte er zu wissen.
"Ähm.. mich aus dem Gemeinschaftsraum ziehen...?", stellte sie sich dumm und grinste.
"Genau! Das ist der Trick! Einfach stur in den Raum gehen und den Schlüssel holen", erklärte er und verdrehte ironisch die Augen, musste jedoch trotzdem grinsen. "Also!", rief er und blieb stehen. Sie fand sich auf der Lichtung mit den Steinen wieder. Er kletterte hinauf und sie folgte ihm.
Der eiskalte Wind zischte durch die Blätter der Bäume und ließ ein lautes rascheln ertönen.
"Also als erstes willst du vielleicht so ein Schutzschild machen?", bat er unsicher grinsend.
"Warum musst du auch rausgehen?", fragte sie belsutigt.
"Na weil niemand was davon mitbekommen soll", grinste er.
"Das stimmt", willigte sie ein, schloss die Augen und konzentrierte sich. Gleich darauf herrschte wieder Windstille um sie herum.
Wenige Sekunden wurde es überrraschend angenehm warm.
Sie sah erstaunt zu Zack und grinste dann wissend.
"Also", begann er endgültig. "Mein Bruder hat mir gezeigt, wie man mit seinem Element die Bilder um sich herum spiegeln kann. Erdelemente können das am schlechtesten. Das Material was sie nutzen könnten ist immer noch etwas sichtbar.
Bei Feuer und Wasser ist immer noch ein Schatten oder ein Flimmern zu erkennen.
Als Luftelement kann man aber komplett verschwinden. Macht sind, oder?", erzählte er und sie nickte gespannt und hatte ihre volle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet.
"Also, es beginnt damit, dass du dich davon abgewöhnen musst, Luft wie normal zu behandeln. Das praktische beim Element Luft ist, dass du keine einzelne Stelle hast, die du nicht nutzen kannst. Luft ist überall um dich herum. Deswegen musst du dich diesmal darauf konzentrieren, die Luft, die ganz nah um dich herum ist zu nutzen und zu verändern.
Probier es mal. Du musst nichts erreichen. Versuch erstmal lieber nur sie zu spüren und irgendetwas, egal was damit zu machen", forderte er sie auf.
"Okay...", sie nickte und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich.
Doch egal was sie versuchte, es bewegte sich nichts.
Auch nach einigen Minuten spürte sie keinen Veränderung. Enttäuscht öffnete sie die Augen und sah Zack unglücklich an.
Er lächelte aufmunternd und gab ihr weitere Tipps.
Es wurde bereits dunkel, als Lilly ein weiteres Mal von vielen die Augen öffnete. Sie hatte nur winzige Fortschritte gemacht. Es war ein ungewohnter Umgang mit ihrem Element.
"Wir sollten lieber zurück, bevor wir wieder Ärger bekommen", bemerkte Zack ruhig.
Seit Stunden saß er bei ihr und half ihr dabei unsichtbar zu werden.
"Du hast recht", stimmte sie niedergeschlagen zu.
"Ey! Wir können morgen nochmal üben!", rief er aufmunternd.
"Willst du wirklich nochmal Ewigkeiten mit mir verschwenden?", wollte sie misstrauisch wissen. "Ich kann das nicht zu lassen!".
"Ich habe morgen eh nichts besseres zu tun!", meinte er schulternzuckend und stand auf.
"Dein Ernst?!", rief sie entgeistert.
"Ja", antwortete er belustigt.
Sie sprang auf und umarmte ihn stürmisch.
"Danke", murmelte sie und ließ ihn wieder los.
"Kein Problem", erwiederte er grinsend.
"Ich schuld dir was!", bemerkte sie dann, während sie langsam zurück gingen.
"Nein", meinte er nur bestimmt.
"Doch?!", antwortete sie stur.
"Nope. Und wiedersprich nicht!", warnte er sie dann.
Sie sah ihn trotzig an und er lachte.
"Komm, es ist spät."
Sie gingen zusammen zurück in das blauen Haus, als plötzlich ihr Name gerufen wurde.
Sie drehte sich überrascht um und erstarrte.
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Teil 2 von 5
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