16.Kapitel - Flug 2.0
Dienstag: 1./2. Sport, 3./4. Bändigung der Elemente, 5./6. Konzentration
Biep. Biep. Biep.
Wieder riss der kratzige Piepton des Weckers Lilly aus dem Schlaf. Sie schlug gähnend die Augen auf und hatte das dringliche Verlangen weiter im Bett zu bleiben.
Sie schloss blinzelnd die Augen und blickte kurz zur Uhr, bevor sie sich wieder ganz entspannte und in ihre Decke rein kuschelte.
6:31 Uhr stand auf der Leuchtanzeige.
Verdammt!, fluchte sie und stürzte aus ihrem Bett. Genau genommen war sie grade Mal eine Minute zu spät, doch hätte sie sich noch mehr Zeit gelassen und wäre nie von dem Himmel auf Erden aufgestanden.
Sie eilte in eine der Duschen und wollte sich gerade unter das Wasser stellen, als ihre Augen zu ihrer Hand auf der Klinke huschten.
Der weiße Verband, nun ja, nun war er eher rötlich, war immer noch um ihre Hand gewickelt. Sie konnte sich unmöglich damit duschen. Ihn auszuziehen kam noch weniger in Frage. Verärgert zog sie sich ihre Kleidung wieder an und schloss die Tür schnell auf.
Sie musste unbedingt später noch nachfragen, warum er (Mr Leech Nr. 1) ihre ganze Hand hatte aufschneiden müssen.
Ein kleiner Piekser hätte wohl auch vollkommen gereicht.
Gedankenverloren tappte sie durch das Haus und suchte nach einem Plastikbeutel, den sie ich um ihre Hand binden konnte. Sobald das erledigt war konnte sie endlich in die Dusche. Etwa 20 Minuten später trat sie zurück in ihr Zimmer und packte leise, um die anderen Mädchen nicht zu stören, ihre Schultasche.
Dann zog sie sich schnell um, als ihr auffiel, dass sie zuerst Sport hatte.
Nun trug sie eine schwarze Leggings die knapp bis vor ihren Knöcheln endete und ein lockeres Neongrün-farbenes Sport-shirt. Mit offenen Haaren ging sie hinaus und stellte sich auf die Wiese mit dem Gesicht zur Sonne.
Dort zog sie die frische Luft ein und der sachte Wind, der um ihre Haut streifte ließ ihr einen Schauer über den Rücken fahren.
Lilly kannte keinen, wirklich keinen 'Ort' wo sie ich so sicher und geborgen fühlte wie in der Luft. Auch wenn es für sie nie klar gewesen war, bevor sie am Tag zuvor das erste Mal geflogen war.
Sie wusste nicht wie lange sie dort schon stand. War es eine Minute? Oder schon eine halbe Stunde oder gar schon eine Ganze?
Die Zeit verstrich wie im Flug, bis sie lautes Gekreische hörte und sich verwirrt blinzelnd umdrehte. Einige Mädchen jagten sich gegenseitig aus dem roten Hause und Lilly warf einen kurzen Blick auf ihr Handy.
20 Minuten vor acht.
Sie wandte sich sehnsüchtig von der Wiese ab und joggte gemütlich zum Speisesaal. Dort ließ sie sich mit kurzer Begrüßung gegenüber ihren Freunden nieder. Sie aß schnell ihr Müsli und wartete auf 'ihre' Jungs die sich wesentlich viel mehr Zeit ließen.
Dann gingen sie endlich zur Sporthalle, wo sie wieder auf ihre Sportlehrer warteten. Es lief ab wie am Tag davor, nur das Lilly diesmal nicht mit Toby Leech gehen musste, sondern bei ihren Freunden blieb.
Diese zehn Minuten nutzte Elon Leech, um die Sachen zu wiederholen die sie bereits gelernt hatten. Lilly meldete sich immer wieder, wurde jedoch nicht drangenommen.
Dann kam endlich Mr Leech Nummer 2 zurück.
"Guten Morgen, Kinder!", rief er fröhlich und die Schüler antworteten ebenso gut gelaunt. Abgesehen vom ein Paar Morgenmuffeln waren alle hellwach.
"Na dann! Los! Die Luftbändiger wieder zu Elon und alle anderen zu mir!", befahl er.
Sie wandte sich gerade zusammen mit Amanda zu dem ernsteren der Beiden, als sie zurückgerufen wurde. Mit einem entschuldigenden Blick zu ihrer Zimmergenossin rannte sie zu dem blondhaarigen Lehrer.
"Mrs Kors... ich wollte mich wegen dem gestrigen Verhalten von Elon entschuldigen. Er zeigt es zwar nicht, aber eigentlich bereut er, was er getan hat. Wie geht es Ihrer Hand?". Sein schuldbewusster Blick ließ sie beruhigend lächeln.
"Soweit es geht gut. Können Sie mir eine Frage beantworten?", fragte sie dann jedoch.
"Natürlich", stimmte er augenblicklich zu.
"Warum hat er meine Hand aufgeschlitzt? Immerhin hätte er genauso gut diesen Piekser da benutzen können?", wollte sie wissen und schaute ihren Lehrer erwartungsvoll an.
"Das... ist ziemlich kompliziert zu erzählen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass er einfach zu besorgt war, um sich darüber Gedanken zu machen. Also nehmen Sie es ihm nicht übel", erklärte Toby und schickte sie fort, als der Ruf seines Ehemanns über die Wiese hallte.
"Kommen Sie, Mrs Kors! Wir können nicht ewig warten!", rief dieser und sie rannte schnell zurück zu Amanda. Sobald sie da war breiteten alle ihre Flügel aus und in wenigen Sekunden schwebten sie in 100 Metern oder mehr in der Höhe.
Der Wind zischte spielerisch durch ihre Haare und Lilly musste kichern, als die sorgfältig gegelten Haare einiger Jungs vollkommen zerstört wurden.
"Ich möchte, dass ihr wie gestern den Parcours nach fliegt!", befahl er ernst. Einige Schüler schauten erleichtert auf, andere wirkten gelangweilt.
"Mrs Greenfield! Sie waren gestern so gut! Sie fliegen vor um es den anderen nochmal zu zeigen!", wandte er sich an Amanda.
Diese nickte und legte sich flach in die Luft um gleich darauf elegant durch bunte Luftkreise zu ziehen. Als sie den ersten Kreis überwunden hatte, folgte schon der Nächste. Gerade als Lillys Zimmerkameradin zurückflog, musste Lilly selbst los.
Mit einer geschickten Umdrehung flog sie los.
Die Aufgabe war an sich sehr einfach. Man musste nur durch verschieden hohe Reifen fliegen. Keine Kurven, keine Herausforderung.
Aber das war ihr egal. Sie genoss das Gefühl einfach nur durch die Luft zu gleiten.
Der Wind peitschte ihr Haar umher und kühlte ihre Haut ab. Sie grinste und die altbekannte Schwerelosigkeit war wieder da.
Sie wusste nicht genau wie es war auf einer Achterbahn zu sein, aber genau so stellte sie sich das Gefühl vor. Es war wie ein Kochrezept. Bei der Vorstellung kicherte sie in sich hinein und schon beim letzten Reifen hatte sie es fertig gestellt.
Kochrezept für einen guten Flug:
Du brauchst: 200m Entfernung zum Boden
Grundlagen:
1 Paar Flügel
ca. 200 hohle Knochen
7l Fröhlichkeit
1ne Messerspitze Mut
1 rasendes Herz
498g Freiheit
627g Aufregung
555g Adrenalin
500g Bauchkribbeln
300g Waghalsigkeit
400g Instinkt
1ne Messerspitze Verstand
Eine Prise Gleichgewicht
(1 lautes glückliches Jauchzen)
Für das Topping:
600g guter Wind davon:
-300g gute Aufwinde
-300g gute Abwinde
3-4 Prisen Sonnenschein
200km freie Bahn
20g Puderzucker (Wolken)
Km-weit schöne Landschaft
Die Zubereitung:
1. Zur Vorbereitung zuerst seine Verwandlungsform einnehmen (siehe S.20: Luftbändigerbasics). Dann langsam aber kräftig mit den Flügeln schlagen und höher steigen bis die erwünschten 200m erreicht sind.
2. Nun Stück für Stück Fröhlichkeit, Bauchkribbeln, Aufregung und wenn man will noch ein glückliches Jauchzen hinzufügen und solange rühren bis eine streuselige Masse in dir entsteht. Dann in die waagerechte Lage drehen und die Flügel ausbreiten.
3. Nun noch Freiheit, Adrenalin, Waghalsigkeit hinzu tun, bis der Teig zu einer gut knetbaren Masse wurde.
4. Für die Verfeinerung noch das rasende Herz, Instinkt, Verstand, Gleichgewicht und Mut untermischen.
5. Für das Topping nun noch die 600g gute Winde nutzen, den Sonnenschein und die Wolken darüber streuen und in den Backofen schieben. (Umluft: frisch, Ober/Unterhitze: 25°; Backzeit: solange, bis du erschöpft ins Bett willst!) Dabei auf 200km freie Bahn und km-weite wunderschöne Landschaft achten.
6. Und als letztes den himlischen Geschmack den ganzen Körper erfüllen lassen und wenn man kann unterschiedliche Flugmanöver fliegen und noch etwas Adrenalin drüber streuen.
Tipp: Für einen Rückwärtssalto Körper in ein leichtes Hohlkreuz bringen.
Bon Appetit!
Lilly lachte sich innerlich schlapp und drehte sie so, dass sie eine enge Kurve flog. Dann beschleunigte sie ihr Tempo, bis die Landschaft unter ihr vorbeizog. Sie schaute kurz nach unten und erblickte die Meilen weiten Blumenwiesen, den großen Wald, den See, das blaue Wohnhaus, da neben das weiße, das rote, das gelbe und gleich darauf den Speisesaal und das Lerngebäude.
Ein heftiger Wind riss an den Federn ihrer Flügel und ihr Adrenalin stieg an. Sie schaute kurz auf und erblickte ihren Kurs. Sie stoppte mit einem eleganten Salto.
Das Rezept beschrieb ihre Gefühle perfekt!
Ihr Körper bebte vor Aufregung, Fröhlichkeit und Glückseligkeit. Ihr Bauch kribbelte und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
Adrenalin war durch ihre Adern gepumpt worden und erst da bemerkte sie das dumpfe Pochen ihrer verletzten Hand. Sie konnte ein breites Dauergrinsen nicht unterdrücken und steckte einige damit an.
"So Kinder! Wir müssen bald wieder hinunter. Wie ich gesehen hab, seid ihr alle schon relativ gute Flieger, deswegen lass ich euch die letzten Minuten fliegen wie ihr wollt!", erlaubte Elon Leech und Lilly hätte ihm vor Freude um den Hals fallen können.
Auch wenn er seine Schüler aufmerksam beobachtete, ließ er ihnen wie versprochen die Freiheit selbst zu entscheiden.
"Sollen wir zusammen so weit wie möglich hoch?", schlug sie Amanda vor.
Diese grinste und nickte. Also spannten sie ihre Muskeln an und stiegen langsam aber sicher in großen Kreisen weiter hoch. Sie waren kurz davor durch die Wolken zu brechen und es war wahnsinnig kalt geworden, als Mr Leech seine Schüler zusammen rief. Lilly und Amanda warfen sich einen enttäuschten Blick zu und ließen sich in großen Kreisen sinken.
Am liebsten hätten sie sich beide einfach fallen lassen, aber irgendetwas (vermutlich ihr bester Freund der Instinkt) sagte Lilly, dass das keine gute Idee wäre und möglicherweise mit einem Doppeltod enden würde. Bis sie bei ihrem Sportlehrer waren, der bereits langsam mit dem Rest hinab flog beließen sie es beim langsamen Tempo, danach allerdings, zogen die beiden ihre Flügel an und ließen sich fallen.
Wie das letzte Mal konnte sich Lilly gut abfangen und wollte sich gerade die letzten zehn Meter gemächlich sinken lassen, als ihr im Augenwinkel Amandas verzweifelter Versuch ihre Flügel auszubreiten auffiel.
Das Mädchen schwankte gefährlich unter dem starken Druck.
Ohne lange nach zu denken und die aufgeregten Schreie der Lehrer nicht beachtend, zog ihr Instinkt sie zu ihrer Freundin. Im letzten Moment, bevor diese auf dem Boden auftreffen konnte riss Lilly sie mit beiden Händen nach oben und stieß ein lautes Zischen aus. Das doppelte Gewicht zog schwer an ihrem Körper, aber vor allem an ihren Armen. Ihre Hand fing vermutlich wieder an zu bluten, aber sie ignorierte es störrisch.
Amanda hatte von der gescheiterten Bremsung noch ihre Flügel aufgerissen und erschwerte Lilly den Aufstieg ungemein.
Ihre Schultern fingen an zu brennen, doch sie biss die Zähne zusammen und schlug stetig weiter.
Auf und ab. Auf und ab.
Sie kamen ätzend langsam voran, doch bald hatte ihre Zimmergenossin realisiert, dass sie sicher war und zog ihre Flügel an ihren Körper.
Ein lautes erleichtertes (und nicht sehr damenhaftes) Stöhnen entwich Lilly daraufhin.
Im Augenblick konnte sie nicht definieren welchem Vogel Amandas Schwingen ähnelten, doch sie nahm sich vor nachzusehen.
Dann war sie bei den Lehrern angekommen die besorgt zu ihnen herunter gerast waren. Langsam traute Amanda sich ihre Flügel wieder aus zu breiten und konnte endlich losgelassen werden.
Lillys Schultern brannten immer noch höllisch und sie wollten sie in dem Moment nur entspannen. Sie merkte wie Amanda erst einmal umsorgt werden würde. Sie war erleichtert, dass es ihr gut ging und wusste, dass sie nichts weiter ausrichten konnte.
Daher überlegte sie, sich einfach ein weiteres Mal fallen zu lassen.
Ihr Instinkt erlaubte es ihr und sie wusste, dass ihre restliche Muskelkraft noch für eine sanfte Landung reichen würde.
Sie lehnte sich also unauffällig zurück und begab sie ein letztes Mal für den Tag in den Sturzflug. Ihr bester Freund sagte ihr wann sie stoppen sollte und so gelangte sie ohne Probleme am Boden an. Dort ließ sie mit einer Kreisbewegung ihrer Schultern die silbern-weißen Flügel einfahren.
Das Brennen blieb wo es war und sie wartete mit schmerzenden Schultern auf den Rest.
"Danke", murmelte Amanda schon, als sie ihr um den Hals gefallen war.
"Nichts zu danken", antwortete Lilly erschöpft.
"Vielen Dank, Mrs Kors", bedankte sich nun auch Elon und bald darauf auch Toby.
"Nichts zu danken", wiederholte sie ihre Worte nur.
Ist doch logisch, dass man jemandem in Not hilft! Was bedanken die sich alle?! Als ob das jetzt so besonders ist?! Oder glauben die, dass ich nicht helfen würde, wenn ich könnte?
"Lilly?!", sprach Jake zu ihr. "Man bedankt sich immer, wenn man grade seinem Lebensretter gegenüber steht", bemerkte er laut.
Sie wollte schon widersprechen, als ihr die verwirrten Blicke der anderen auffielen. Bevor sie erklären konnte, nahm er ihr das Wort.
"Sie will beziehungsweise hat keinen Dank erwartet, weil sie es als logisch betrachtet, dass man anderen in Not hilft".
Verwirrt schaute sie sich um wollte sich aus der unangenehmen Situation retten. Da ihr aber nichts anderes einfiel als weg zu rennen, tat sie genau das. Sie drängte sie an den anderen vorbei und lief ohne ein weiteres Wort zu dem blauen Haus. Dort duschte sie sich und bereitete sich auf den nächsten Unterricht vor.
Zu ihrer Erleichterung, passierte den Rest des Tages nichts Besonderes mehr, abgesehen, davon, dass sie von Rose beim Essen beinahe erdrückt wurde.
Erst da wurde ihr bewusst, dass Rose Amandas große Schwester war.
Man sah, dass sie einen riesigen Schreck gehabt hat, denn immer wieder schimpfte sie ihre kleine Schwester aus um sie gleich darauf den Tränen nahe wieder in den Arm zu nehmen.
Lilly ließ den Rest des Tages gemütlich ausklingen und gegen Abend ließ sie sich in ihr Bett fallen.
Mittwoch: 1./2. Musik, 3./4. Angriff+ Verteidigung, 5./6. Sport
Lilly wachte wieder einmal von ihrem Wecker auf und konnte ein lautes Stöhnen nicht unterdrücken. Ihre Schultern waren nicht mehr als solche zu bezeichnen. Sie hatte vermutlich den stärksten Muskelkater ihres Lebens. Am liebsten würde sie ihre Schultern einfach mit etwas Warmen ein reiben, aber das ging nicht. Also erledigte sie schnell ihre tägliche Morgenroutine, bestehend aus: Duschen, Schuluniform anziehen, 'schminken', Zähne putzen und frühstücken.
Sie wurde beim Essen immer noch dankbar von Rose angestarrt. Lilly versuchte das verzweifelt zu ignorieren, doch dieser erleichterte Blick sagte alles.
"He!", rief sie dem Mädchen zu. "Könntest du bitte aufhören mich so anzustarren?", bat sie daher nach wenigen Minuten. Ihre Geduld war schon jetzt am Ende.
"Aber... aber... irgendwie, irgendetwas kann ich doch tun, um meine Dankbarkeit zu zeigen! Meine Eltern wollen dich auch schon sprechen!", verteidigte Rose ihr verhalten.
Riley beobachtete die zwei derweil und auch Jake und Tyler kamen in dem Augenblick.
Ty schlug Lilly freundschaftlich auf die Schultern.
Autsch! Gar nicht gut!
Ihr entwich ein lautes Zischen und ihr Freund nahm schnell seine Hand von ihren Schultern.
"Erstens: deine tausenden Danksagungen zeigen mir alle Dankbarkeit zu genüge. Aber zweitens: wenn du mir wirklich einen Gefallen tun willst, würde ich mich nicht über etwas Muskelkater Minderndes beklagen. Und drittens: deine Eltern brauchen sich wirklich nicht bei mir zu bedanken... das ist wirklich nicht nötig", murmelte sie schmerzerfüllt.
Hab ich eigentlich schon bemerkt, dass sogar Müsli essen weh tut?, fragte sie sich selbst.
"Warum denn das?", wollte Riley nur verwirrt wissen.
"Weißt du wie anstrengend es für deine Muskeln ist, einen Sturzflug aus 150 Metern Höhe abzufangen und gleich eine zweite Person davon abzuhalten, auf dem Boden zu zerplatzen? Und dann auch noch gegen den Widerstand offener Flügel an zu kämpfen? Um Gotteswillen, Lilly du musst solche Schmerzen haben!", rief Rose hysterisch.
"Rose...", wollte sie das aufgebrachte Mädchen beruhigen. Sie in solche Aufregung zu versetzen war eindeutig nicht ihr Ziel gewesen.
"Nein, nein, nein!", wiedersprach diese jedoch sofort.
Rose, alles...".
"Ich muss sofort mit Amanda sprechen! Mir war gar nicht klar, wie leichtsinnig sie doch gewesen ist!".
"Rose!", schrie Lilly jetzt schon beinahe und einige Köpfe drehten sich verwirrt zu ihr, unter anderem auch die ihrer Freunde und Angesprochene selbst. "Alles gut! Okay?! Mir geht's gut! Sooo schlimm ist der Schmerz dann doch nicht...". Doch!!! "Also beruhig dich und vergiss einfach das Ganze. Verstanden? Kümmere dich lieber um deine Schwester. Sie ist seit gestern ungewöhnlich still...", meinte sie und stieß sich vom Tisch ab um so schnell wie möglich davon zu kommen.
Dabei biss sie sich fest auf die Zähne um kein Zischen hervor zu bringen.
Eher zu sich selbst sagte sie beim hinaus gehen: "Verdammt die sollen da kein Theater draus machen!". Dann verließ sie den Raum und wartete den Schultag ab.
Zusammengefasst war es langweilig. Sehr langweilig.
Auch wenn sie in Musik die Tonleiter sangen, war der Rest des Unterrichts dann doch nur theoretisch. Das gleiche galt für Verteidigung und Angriff. Die ganze Stunde bestand einfach nur daraus, dass sie die Schwachstellen einzelner Wesen lernten.
Das einzige interessante hätte Sport sein können, doch Lillys Schultern brannte so sehr, dass sie kaum bis gar nicht auf ihre Umgebung achten konnte und sie immer häufiger Gefahr lief den Himmel hinunter zu fallen.
Zum Glück, als sie schon glaubte, ihre Flügel würden noch in den nächsten 20 Minuten versagen, setzten sie zur Landung an.
Lilly, Jake und Tyler ließen den Tag gemütlich ausklingen, redeten kaum und genossen einfach nur das Beisammensein.
Um acht Uhr gingen sie von der Wiese um den See zurück und aßen zu Abend.
Es war so ruhig und entspannt, dass sie noch ein wenig spielten.
Schon gegen 21 Uhr verabschiedete Lilly sich und lief zu ihrem Schlafzimmer. Dort zog sie sich um, putzte sich die Zähne und ließ sich dann in das Bett fallen.
Wenige Augenblicke später war sie bereits tief am Schlafen.
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Hellou!
Wie fandet ihr die Idee mit den 'Kochrezept'?
Würd mich echt über Feedback freuen!
Hab euch liiieb! Bis denne! 😊💕
LG
cxtlover
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