11. Kapitel - Verstecke in der Nacht
Lilly setzte sich leise auf und sah sich hellwach in dem Zimmer um. Sie konnte ein lautes Seufzen kaum unterdrücken.
Was soll ich jetzt tun? Ich werde die Nacht nicht mehr schlafen und die anderen kann ich auch nicht aufwecken!
Sie stand auf und ging zu dem Fenster, welches direkt neben Linas Bett war. Sie sah hinaus und schaute zu dem strahlenden Mond. Durch die vielen Schatten die auf der Oberfläche des Kreises zu schweben schienen, sah es wirklich so aus, als wäre ein Gesicht in das helle Leuchten gemalt worden.
Ihr Blick ruhte einige Zeit auf der gleichen Stelle, bis sie ihn über den ganzen, tief schwarzen Himmel fahren ließ. Einzelne Sterne blitzten auf und als Lilly sich vorstellte wie die Welt von ihrer Sicht wohl aussah, fühlte sie sich ganz klein. So klein wie eine Ameise. Schließlich betrachtete sie den Boden. Kilometer weit streckte er sich bis zum Horizont, bedeckt mit dem weichen saftigen Gras, das so frisch duftete, dass sie am liebsten draußen wäre.
Moment! Nein! Das tust du nicht! Es ist uns verboten nachts raus zu gehen!, mahnte sie sich selbst und starrte wieder hinaus. Sie seufzte laut und schlug sich schnell die Hand vor den Mund.
Jetzt ist doch eh niemand draußen! Da kann ich wohl kurz spazieren gehen! Was soll schon passieren?! Wahrscheinlich haben die Lehrer das nur gesagt, sodass man rechtzeitig schlafen geht!, widersprach sie sich wenige Sekunden später. Ein Grinsen legte sich auf ihr Gesicht. Wow! Ich kann mich echt gut zurückhalten!
Entschlossen drehte sie sich zurück zu ihrem Kleiderschrank und öffnete ihn lautlos. Sie kramte ein schwarzes T-Shirt hervor und zog sich um. Die ebenso schwarze Leggins ihres Schlafanzuges ließ sie jedoch an, und dann machte sie sich auf.
Mit leisem Schritt huschte sie aus dem Raum, immer noch hellwach und aufmerksam. Alle Lichter waren aus und sie tapste zuerst durch den schmalen Flur und gleich darauf durch den Breiten, sah sich immer wieder um und gelangte ohne weitere Zwischenfälle zur Eingangstür. Erleichtert atmete sie tief aus und öffnete sie.
Lilly atmete die frische Luft ein. Sie war zuvor noch in ihre Turnschuhe geschlüpft und huschte nun weiter, über den Weg zum Brunnen und blieb dort stehen.
Es war ihr in dem Moment egal, dass sie ziemlich leicht zu sehen war. Sie streckte ihre Hand hervor und ließ das Wasser auf ihre Finger plätschern. Sie starrte ruhig auf die Spiegelungen des Mondes und der Sterne und lauschte der Umgebung.
Plötzlich hörte sie ein leises Klacken und sprang auf. Verwirrt trat sie den Rückzug an und lief in Richtung Park. Hinter den Bäumen würde sie genug Deckung haben um sich notfalls vor einem Lehrer zu verstrecken.
Der Wald war ziemlich schlicht und die riesigen Bäume ragten hoch in den Nachthimmel hinauf und streckten ihre Zweige zu den Sternen hinauf.
Sie lief neugierig weiter und gelangte bald auf einer großen Lichtung an. In der Mitte dieses Ortes ragte ein großer, aber sehr flacher Fels auf, der ideale Ort um sich zu sonnen und Lilly nahm sich vor, Tyler und Jake unbedingt zu erzählen, was sie gerade gefunden hatte. Sie lief schnell zu dem Stein hin, als hinter ihr ein lautes Rascheln ertönte.
"Oh! Madame Kors bricht schon jetzt die Regeln!", rief jemand, bevor sie sich umgedreht hatte. Sie wirbelte herum und sah in zwei tief braune Augen.
Der Junge, welcher vor ihr stand, hatte schwarzes kurzes Haar und starrte sie breit grinsend an. Sie ließ ihre Schultern genervt fallen.
"Was willst du, Zack?". Sie hatte wirklich überhaupt keine Lust sich in diesem Augenblick, an diesem Platz, mit ihm herum schlagen zu müssen.
"Ich wollt dich mal ohne deine Bodyguards antreffen", erklärte er nüchtern.
"Was willst du von mir?! Ich werde dir bestimmt nichts erzählen!", fauchte sie ihn an.
Wie konnte er sie dermaßen nerven?!
"Also, deine Freunde erfüllen ihren Job ja geradezu traumhaft!", ignorierte er ihren Ausruf. Sie starrte ihn nur finster an und verschränkte die Arme vor der Brust.
Sie würde einfach warten, bis es ihm zu dumm wurde und er verschwand.
"Hör mal, es ist echt wichtig!", meinte er plötzlich ernst. Jeglicher Hohn war aus seiner Stimme gewichen. Sein schlagartiger Stimmungsumschwung verwirrte sie.
So sehr sogar, dass ihr Augen überrascht aufblitzten.
"Lass mich einfach. Ich will nicht darüber sprechen", blockte sie jedoch trotzdem. Nach Mys Erzählung würde er alles was sie ihm erzählen würde vermutlich in die Öffentlichkeit bringen.
"Aber warum nicht?", wollte er fast schon dümmlich wissen. "Ist doch nichts dabei!"
Lilly schnaubte nur ironisch und wandte sich von ihm ab. Das hinterhältige Grinsen auf seinem Gesicht konnte sie schon spüren, bevor er anfing zu sprechen.
"Du kannst nicht weglaufen", meinte er nur schlicht. "Du hast niemanden der dich schützen kann". Seine Worte hallten in ihren Gedanken nach.
Okay das klang irgendwie falsch, war ihre einzige innere Antwort darauf und sie wandte sich erneut Zack zu. Als dieser ihren misstrauischen Blick zu bemerken schien, erstarrte sein Grinsen kurz, bis er leise lachte.
Das macht es nicht gerade besser... ist er wahnsinnig?
"Hör auf mich so anzugucken", bat er sofort wieder ernster, doch immer noch mit einem belustigten Schmunzeln im Gesicht. Er ging einen Schritt auf sie zu und sie wich schnell einen Meter zurück. Bei ihrem Verhalten wurde sein Gesicht wieder komplett normal.
"Man Lilly! Was glaubst du denn von mir? Ich würde niemanden verletzen, nur weil er oder sie nicht mit mir reden wollen!". Sein vorwurfsvoller Blick bohrte sich in sie hinein.
"Gut zu wissen", antwortete sie kühl. "Aber arrogant und super reich scheinst du ja dann doch zu sein".
Okay. Keine gute Idee. Merk ich mir.
Der Auslöser für ihre inneren Worte waren seine Augen. Das tiefe braun verfärbte sich fast schon schwarz. Sie erzitterte als er einen weiteren Schritt auf sie zu kam.
Wird er mir wirklich nicht weh tun? Zweifel nagten an ihr und dennoch blieb sie stehen, während Zack vor Wut fast schon zitternd zu ihr kam.
"Wie kann man nur so oberflächlich sein?", schnaubte er wütend. "Du kennst weder mich noch die Person, die dir das erzählt hat lange genug um auf ihre Worte vertrauen zu können". Er starrte ihr unerbittlich in die Augen.
Und Lilly wollte zurück starren. Sie wollte ihren Glauben an die Worte beweisen, in dem sie seinem Blick stand hielt. Sie wollte es ihm beweisen.
Doch sie konnte nicht.
Seine Worte spukten in ihrem Kopf umher, immer wieder verarbeitete sie was er gesagt hatte. Ihr Blick senkte sich und sie starrte betreten zu Boden.
"Also kann ich auch nicht drauf vertrauen, dass du mich nicht schlägst", rutschte es ihr plötzlich heraus. Sie verkrampfte sich, als ihr bewusst wurde, was sie da gerade getan hatte. Sie hatte es nicht sagen sollen. Und doch hatte sie es getan.
Zack stand vielleicht einen Meter entfernt von ihr und schnaubte laut auf.
"Das glaubst du doch selber nicht!", fuhr er sie genervt an.
Nein. Sie glaubte nicht, dass er das wagen würde. Genau genommen, sagte ihr Kopf, dass da schon die Möglichkeit bestände, wenn er noch so einen Wutanfall bekam. Doch ihr Instinkt wusste, dass keine Gefahr von ihm ausging.
"Ich gehe", murmelte sie leise. Das Gespräch wurde ihr langsam zu viel.
Das es derart in eine andere Richtung ausschlagen würde, war unerwartet gewesen.
"Du musst mir aber noch etwas erzählen", meinte er ruhig und trat wieder vor sie.
"Ich will aber nicht! Verstehst du das nicht?! Ich will nicht darüber nachdenken und mich noch wütender machen", rief sie verzweifelt und sah ihn ebenso an.
"Lilly! Bitte!", rief er leise und kam ein wenig näher. Sie seufzte erschöpft.
"Nein... versteh...", der Rest ihres Satzes endete in einem erbärmlichen Fiepen, als der den letzten Meter vorsprang und seine warme Hand fest auf ihre Lippen presste. Er sah sich panisch um und zog sie dann zu den Steinen.
Seine plötzliche (seltsame) Verhaltensweise, ließ Lilly widerstandslos folgen und sie taumelte ihm gezwungener Maßen hinterher. Vor den flachen, dennoch zwei Meter hohen Felsen, stieß er sie gegen eine Lianen-Wand. Sie erwartete schon den harten Aufprall gegen die länglichen Pflanzen, doch wo sie schon längst hätte gegen sie fallen müssen, schob zuerst sie sich und dann Zack in eine sehr kleine Höhle.
Erst als sie sich halbwegs wieder geordnet hatte, fiel ihr auf, dass sie ihm direkt gegenüber stand. Und zwar direkt direkt. Keine 20 Zentimeter hinderten sie, ihren Kopf auf seine Brust zu legen. Sie verspannte sich. Was hatte er vor? Warum hatte er sie in dieses Versteck gebracht?
Moment! Verstecke nutzt man um sich zu verstecken, du Vollidiot!, schimpfte sie sich selbst über ihre Dummheit aus. Sie warf Zack einen fragenden Blick zu und versuchte seine Nähe so gut es ging zu ignorieren.
Er hob nur seine freie Hand und tippte auf sein Ohr.
Lilly war froh, dass es in der Höhle nicht ganz so dunkel war und sie ihn noch relativ gut erkennen konnte. Mit der Zeit würden sich ihre Augen noch mehr an die Dunkelheit gewöhnen. Schließlich befolgte sie Zacks Rat und lauschte aufmerksam.
Und nach einiger Zeit, hörte sie mehr als nur seinen und ihren Atem.
Sie hörte Schritte. Vielleicht von zwei oder drei Menschen und augenblicklich verkrampfte sie sich, wofür sie einen mahnenden Blick von Zack ergatterte. Sie trieb sich zu Ruhe und beruhigte ihre Atmung um genauer hinhören zu können.
Leises Stimmen schallten über die kleine Lichtung.
"Du wolltest mich sprechen, Kylie", bemerkte eine bekannte Stimme. Lilly sah verwirrt und überrascht in Zacks Augen und er schien ihre Gefühle auch zu teilen.
"Ja. Das wollte ich. Mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit, seit die Neuen da sind, dich am Tisch lieber aufs beobachten einschränkst", erwiderte eine ebenso bekannte Person. Die Stimmen waren inzwischen ganz nah. So nah, dass sie vor den Lianen stehen mussten.
"Wie du sicher weißt, bin ich der Geschichtslehrer dieser Schule", bemerkte die erste Stimme wieder. Es war die eines Mannes und auch wenn sie nur gedämpft zu Lilly und Zack vordrang konnte Lilly sie Mr Drechser zu ordnen.
"Ich bin sehr wohl über mein Kollegium informiert", antwortete die zweite Person schnippisch. Diesmal war es eine Frau. Mrs Smith um genau zu sein. Als Lilly herausgefunden hatte, wer die Menschen waren, wandte sie sich fast schon entsetzt Zack zu. Dieser schüttelte nur ruhig den Kopf und tippte erneut an sein Ohr und wies nach draußen. Lilly nickte und daraufhin war es still in der Höhle und sie beide bewegten sich nicht mehr.
"Ich weiß, Kylie", beruhigte Mr Drechser die Direktorin. "Ich habe das erwähnt, weil ich mich genaustens mit der Geschichte der Elemente auseinander gesetzt habe. Du wirst wissen, dass es immer wieder Bändiger gab, die dem Bösen verfallen sind. Sei es aus den verschiedensten Gründen. Und ich sehe mir diese Menschen jedes Jahr von vorne an. Erkläre jedes Jahr mehr über sie..."
"Karl, komm auf den Punkt. Ich weiß woraus dein Unterricht besteht", meinte Mrs Smith kurz angebunden.
"Ich glaube, der Amine wird bald kommen, oder er ist bereits da".
Schweigen herrschte für einige Sekunden.
"Da kann ich dir nur zustimmen", war die einzige Antwort die es gab.
"Und noch etwas. Die Amulette. Er wird sie bald suchen. Du weißt was das bedeutet", murmelte Mr Drechser geheimnisvoll.
"Die Gefahr war schon immer da. Was hattest du vor?", wollte die Frau wissen.
"Wir sollten die Schüler warnen. In all den Jahren in denen wir hier waren, haben wir nicht einmal den Aminen gesehen, aber wir wissen beide, dass er bald kommt. Die Kinder sollten wissen, dass es bald gefährlich werden könnte. Er wird nicht zögern, die Schule zu vernichten. Er braucht den Aminen. Das weißt du genau. Und wir sollten die Amulette finden bevor er es tut". Auf die Worte von dem Geschichtslehrer erwiderte Mrs Smith nichts.
"Der Amine kann auch auf einer anderen Schule sein", bemerkte sie und hob warnend die Hand, als Mr Drechser widersprechen wollte. "Ich werde den Kindern keine unnötige Angst ein jagen. Der Huxley Junge wäre unsere einzige bewusste Hoffnung gewesen. Aber es war klar gewesen, dass er es nicht ist. Genauso wie sein Bruder", erklärte die Direktorin.
Da Lilly nur 20 cm vor Zack stand, spürte wie ein Ruck durch seinen Körper lief, als sein Name erwähnt wurde. Sie ließ ihren Blick flüchtig zu ihm gleiten und erkannte wieder seine fast schwarz gefärbten Augen. Er zitterte vor unterdrückter Wut. Das konnte sie sehen.
"Warum hast du die beiden dann ausbilden lassen. Du hast ihnen ihre halbe Kindheit genommen", bemerkte der Geschichtslehrer etwas verwirrt.
"Nein, sie hatten noch genug Kindheit", widersprach Angesprochene.
Zack verkrampfte sich.
Ihr Instinkt sagte Lilly, dass er bald aus der Höhle rennen würde und Mrs Smith anschreien würde. Und somit würde er nicht nur sich, sondern auch sie selbst verraten.
Denk nicht so egoistisch!, ermahnte Lilly sich gleich darauf selbst. In der kurzen Zeit in der sie sich nicht mehr auf das Gespräch konzentriert hatte, schien Zack fast zu explodieren.
Und wieder sagte ihr bester Freund, der Instinkt, was sie tun sollte, um ihn und sich selbst vor der Entdeckung zu bewahren.
Ohne wirklich darüber nach zu denken, was sie gleich täte, überwand sie lautlos den letzten Abstand zwischen ihnen und hob ihre Hände hoch.
Dann drückte sie sich fest an sein weißes T-Shirt und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Ihre Hände lagen an seiner Brust, sodass sie sich noch besser an ihn kauern konnte. Sie wusste nicht, was diese Berührung in ihm bewirkte, doch er zuckte kurz zusammen, um gleich darauf etwas entspannter dort zu stehen und nach einige Zeit seine Arme um sie zu legen und sie noch fester an sich zu drücken.
Die Umarmung mit Zack verwirrte Lilly. Sie war auf eine seltsame Weise vertraut und doch ließ sie der Gedanke nicht los, dass sie einem völlig Fremden so nah war. Und zusätzlich schien ihr Instinkt nicht nur sie, sondern auch ihn überrascht zu haben.
Doch das Ganze schien seinen Zweck zu erfüllen.
Zack beruhigte sich soweit, dass er sich nicht mehr verraten würde. Auch wenn Lilly dem Gespräch der Erwachsenen nicht mehr folgte, konnte sie immer wieder spüren, dass es wohl immer noch um die Huxleys ging, denn von Zeit zu Zeit verspannte er sich wieder. Und jedes Mal, wenn das geschah, drückt Lilly sich nochmal fester gegen ihn.
Sie wusste nicht, wie sie sich, wenn das ganze vorüber war, ihm gegenüber verhalten sollte.
Im Gegensatz zu El würde sie sich nicht, nie wieder duschen, aber der Hass den sie gegen ihn hatte, war nicht mehr ganz so groß wie zuvor.
Er war kein Freund, und sie hatte auch nicht vor sich gerne mit ihm zu unterhalten, aber wenn es sein musste, würde sie es tun, ohne ihn die ganze Zeit anzufauchen.
Lilly hatte das Gefühl, dass die Stimmung zwischen ihnen ab heute neutral sein würde. Vielleicht aber auch nicht, wenn er sie weiter nerven würde.
"Karl... es ist spät. Wir sollten zurück gehen und den Tieren des Waldes ihre Ruhe lassen", bemerkte die Direktorin plötzlich. Lilly schrak auf. Was hatte sie alles verpasst, während sie so in ihren Gedanken versunken gewesen war?
"Wie du meinst", erwiderte Mr Drechser und auch wenn sie noch weiter sprachen, entfernten sich ihre Schritte langsam und auch ihre Stimmen wurden leiser, bis Lilly sie nicht mehr hören konnte.
Sie versuchte sich vorsichtig aus der Umarmung zu lösen, doch Zack schien etwas abwesend und reagierte nicht darauf. Sie räusperte sich leise.
"Zack?", fragte sie dann nervös.
"Hmh?", kam es von über ihr. Er überragte sie knapp über einen Kopf und hätte locker sein Kinn auf ihren Scheitel legen können. "Sie sind weg... könntest... könntest du mich jetzt loslassen?", bat sie unsicher. Erst da schien er zu realisieren in welcher Situation sie noch waren und wich schnell einen großen Schritt zurück, sodass er vor dem Lianen-Eingang stand. Er senkte seinen Kopf und Lilly glaubte einen roten Schimmer auf seinen Wangen zu sehen.
"Danke...", nuschelte er dann und klang ehrlich erleichtert.
Was soll ich jetzt sagen. Bitte? Nein das klingt dumm. Immer gerne? Nein. Das kommt irgendwie falsch herüber. Schließlich entschloss sie sich dazu, einfach nichts zu erwidern. "Willst du mir jetzt endlich sagen, was du bei deiner Verwandlung gespürt hast?", bat er hoffnungsvoll und sah sie fast schon flehend an.
Okay. Aus ist's mit der Neutralität. Der ist eine absolute Nervensäge, beschloss sie daraufhin und schüttelte trotzig den Kopf. Wieder veränderten sich Zacks Augen von Zartbitterschokolade zu Schwarz.
"Verdammt Lilly!", schrie er auf und schlug fest mit seiner Faust gegen die Steinwand. Sie erschrak und stolperte geschockt einen Schritt zurück. Ihr Rücken stieß unsanft gegen die Rückwand der Höhle. Als er das sah wurden seine Augen wieder normal, er entspannte sich und ließ seine Faust vom Fels gleiten. "Es ist doch nur eine einfache Frage", meinte er und sah sie klagend an.
"Ich könnte sie dir besser beantworten, wenn wir nicht in dieser Höhle wären", bemerkte sie beiläufig. Sie wollte hier raus. Vielleicht konnte sie dann besser wegrennen, als überhaupt nicht. Er seufzte.
"Versuch gar nicht erst weg zu laufen. Ich hol dich so oder so ein und wenn du schreist, wissen die Lehrer, dass wir draußen sind", warnte er sie und schob sich dann rückwärts hinaus. Sie folgte ihm vorsichtig und atmete die frische Luft tief ein und aus. In dem kleinen Naturraum, war es doch etwas stickig gewesen.
"So.... jetzt bist du draußen. Wie du wolltest. Jetzt musst du auch den Mund aufmachen", forderte er sie auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
Lilly setzte schon an um etwas zu sagen, stoppte jedoch, bevor ein Mucks über ihre Lippen kam.
"Ich meinte das nicht Wort wörtlich", ermahnte Zack sie ernst und sie funkelte ihn wütend an um gleich darauf leise zu seufzen.
"Ich kann nicht", gestand sie dann. Sie sah wie er sich verkrampfte und seine Hand sich erneut zu einer Faust ballte.
Langsam verwirrte er sie. Manchmal war er einfach nur nervig, dann rastete er vollkommen aus, wieder ein anderes Mal machte er Späße und dann wurde er wieder arrogant und höhnisch. Und die Umarmung hatte ihr gezeigt, dass er auch sanft sein konnte.
"Ich mein es ernst", fügte sie noch hinzu um einen weiteren Wutausbruch zu vermeiden. Sie wollte weiter gehen, doch er hielt sie auf, indem er sich vor sie stellte.
"Warum nicht?", wollte er dann wissen. Sie ließ sich stöhnend fallen. Der Kerl war verdammt stur!
Zack ließ sich neben ihr nieder und sah sie erwartungsvoll an.
"Wer weiß, ob ich dir vertrauen kann?".
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