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1.Kapitel - zu Hause

Es herrschte tiefe Stille in dem Schlafsaal, als Lilly endlich ins Bett gehen konnte. Sie sah sich noch kurz um, bevor sie sich schnell umzog und erschöpft in ihr Bett fallen ließ. Die meisten Kinder schliefen an diesem schwülen Sommerabend schon. Sie selbst hatte mit ein paar anderen Kindern noch bis spät in die Nacht arbeiten müssen. Sie hörte wie auch diese in ihre Betten gingen. Lilly sah sich um. Der große Raum kam ihr inzwischen so vertraut vor, dass sie ihn fast ihr zu Hause genannt hätte. Sie schnaubte bei dem Gedanken ironisch. Seit knapp 14 Jahren saß sie nun schon hier fest. Und das Schlimmste daran war, dass erst vor einem viertel Jahr oder weniger ihr Geburtstag gewesen war und sie somit noch weitere 4 Jahre festsaß.
Sie konnte immer noch nicht schlafen. Selbst wenn sie sich heute fast zu Tode geschuftet hatte. Nebenbei bemerkt hatte sie das nicht freiwillig getan.

Um sich ihre Zeit zu vertreiben, sah sie sich einfach weiter um.
Lange Schatten bewegten sich langsam auf dem Boden, wenn das Licht des Mondes seinen Weg durch die dichte Wolkendecke fand. Mehrere kleine Fenster ließen frische Luft in den Raum strömen und kleine Fackeln hingen an den Wänden. Sie waren noch nie benutzt worden.
Der große Saal war bedeckt von hunderten dünnen Matten. Zwischen den Matten war ein wenig Platz gelassen worden, damit man seitlich hindurch gehen konnte. Und auf diesen Matten lagen die Kinder die in diesem Heim wohnten. Das waren ihre so genannten Betten. Das Waisenhaus war von außen eigentlich groß, aber der einzige Ort wo die Kinder, die dort wohnten Eigentum besaßen, war der Raum mit den Matten. Jede gehörte einem anderen und wenn man nicht genau wusste wo die seine war, kam es schon mal vor das man zu der falschen lief und am Ende auf dem Boden schlafen musste. Auch wenn das eigentlich keinen Unterschied machte, fand Lilly.

Sie musste sich daran erinnern, warum sie hier war. Einige der Älteren hatten ihr erzählt, dass sie eines Tages in eine Decke gehüllt vor der Tür gelegen hätte. Und das bald darauf zwei Leichen aufgefunden worden waren. Ein Mann und eine Frau. Sie war damals grade mal ein oder zwei Monate alt gewesen. Es gab nicht wenige hier, die vermuteten, dass es ihre Eltern gewesen waren. Und um ehrlich zu sein dachte Lilly das langsam auch. Oder ihre Eltern wären so eine Art Monster, denn sie glaubte kaum, dass sie sonst noch hier leben müsste...

Sie sah auf die große Uhr und bemerkte erschrocken, dass schon seit ein paar Minuten der neue Tag angebrochen war. Jetzt war also Dienstag. Sie zwang sich ihre Augen zu schließen. Wenn sie jetzt nicht bald einschlief, würde sie morgen zu müde sein um zu arbeiten. Nicht, dass sie eine Wahl hätte. Lilly seufzte ein letztes Mal bis auch sie endlich von der Müdigkeit gepackt wurde, bevor sie sich weitere Gedanken um ihr 'zu Hause' machen konnte.

•••

Wie jeden Morgen ertönten die lauten Schritte der Besitzerin des Waisenhauses. Kurz bevor die Schritte neben ihrem Kopf ankamen, öffnete Lilly ihre Augen und blinzelte müde. Ein weiterer Tag voller Anstrengung. Die Frau schrie laut und sie setzte sich genervt auf. Jedesmal hoffte sie einfach nur, dass man diesen schrecklichen Menschen tot auffinden würde. Dabei würden die meisten meinen, sie solle ihr dankbar sein (was die Frau ihr auch immer vorwarf). Aber Lilly konnte sich bei bestem Willen nicht vorstellen ihr zu danken. Auch wenn sie sie aufgenommen hatte, wusste sie, dass die Dame das nur aus Egoismus getan hatte. Sie nahm jedes Waisenkind gutmütig auf und kümmerte sich 'treu' um es. Denn der eigentliche Grund dafür war, dass sie Arbeiter brauchte.

Klar, mit einem Waisenhaus machte man nicht das große Geld. Aber wenn man den Kindern kein zweites zu Hause gab, sondern sie einfach nur arbeiten ließ, sah das ganze wiederum anders aus. Und wenn man sich zusätzlich noch Kosten durch vernünftiges Essen sparte und die Kinder in sehr einfacher Kleidung herum laufen ließ, machte man nochmal mehr Geld. Und das war das einzige was dieser Frau wichtig war. Geld. Charakterstark, muss man schon sagen...
Lilly rappelte sich auf und zog sich um. Privatsphäre war ihnen offenbar auch nicht gegönnt, aber daran hatten die Meisten sich schon gewöhnt. Immerhin waren sie sich alle nicht total fremd.

Lilly glaubte nicht, dass es in jedem Waisenhaus so aussah, nur hatte sie wohl ziemlich viel Pech gehabt.
Nach wenigen Minuten saßen sie alle auf dem Boden und aßen ihr spärliches Frühstück. Es bestand, wie jedes Mal nur aus Grießbrei. Anfangs hatte sie das Essen noch gemocht, aber nach dem 10. Tag an dem sie das Gleiche bekam wurde es ihr einfach zu viel. Sie würgte den Brei herunter, damit ihr im Laufe des Tages nicht schwindelig wurde. Kurz darauf war jeder mit seinem Essen fertig. Sie standen auf und wurden eingeteilt. Lilly landete in der Gruppe, die für Näharbeiten zu ständig war. Sie seufzte. Wieder ein Tag an dem sie am nächsten Abend müde ins Bett sinken würde. Sie nähte schon einige Zeit an einem kleinen Taschentuch, als plötzlich ein etwas jüngeres Mädchen neben ihr zusammen brach. Es fing leise an zu weinen. Lilly prüfte kurz ob ihre Arbeit nich kaputt ging, dann rannte sie zu dem Mädchen und hob sie sanft auf ihre Füße. Die Kleine war etwa 8 oder 9 Jahre alt und weinte einfach weiter. Ohne etwas zu sagen schlang Lilly ihre Arme um sie und tröstete sie stumm. Nach einiger Zeit beruhigte das Kind sich und sie ließ sie vorsichtig los. Der traurige Blick traf sie tief ins Herz.

"Warum können wir nicht einfach irgendwen um Hilfe bitten, damit er uns alle hier heraus holt?", fragte das Mädchen verzweifelt. Lilly konnte ein trauriges Lächeln nicht unterdrücken und schüttelte sanft den Kopf.
"Das geht nicht. Du weißt doch, jedes Mal wenn jemand kommt um das Haus zu kontrollieren lässt die Frau uns vorher aufräumen. Dann steht hier alles in bester Ordnung und niemand erfährt was hier wirklich abläuft...". Schweren Herzens machte sie die Hoffnung des Mädchens zu nichte, aber sie wollte ihr keine falschen Ideen geben und sie somit in Gefahr bringen.

"Aber was ist wenn wir uns einfach weigern auf zu räumen", widersprach dieses trotzig.
"Tu mir den Gefallen und versuch das nicht. Das letzte Mal mussten daraufhin Alle doppelt so hart arbeiten wie zuvor", warnte sie. Bevor die Kleine allerdings zu enttäuscht war, schenkte sie ihr noch ein aufmunterndes Lächeln. "Aber bleib trotzdem stark und halte durch. Wir halten zusammen". Und dann schickte sie sie zurück zu ihrem Tischtuch um weiter zu nähen. Bevor die Schreckschraube merkte, dass sie eine kurze Pause gehabt hatte machte sie ebenfalls weiter. Sie verlor sich langsam in dem monotonen Stechen der Nadeln. Sie mussten alles mit der Hand machen und durften sich keine Fehler erlauben. Sie seufzte innerlich enttäuscht.
Bevor sie sich ganz in ihren Gedanken verlieren konnten, hörte sie ein leises Räuspern. Das Mädchen von eben hatte kurzzeitig aufgehört zu nähen und zupfte unsicher an ihrem Arm. Sie sah überrascht auf und lächelte ihr freundlich zu.

"Was ist den los?", fragte Lilly sanft. Sie wusste, das Mädchen konnte jetzt keine harten Worte gebrauchen. Nur zu gut konnte sie sich daran erinnern, wie es für sie gewesen war, wenn sie die Größeren um Hilfe hatte beten müssen.
"Kannst du vielleicht etwas singen?", fragte das Mädchen hoffnungsvoll und sah sie aus großen Augen an.
Lilly konnte nicht anders, als ihre Augen verblüfft aufzureißen. Allerdings hatte nicht nur sie die Frage des Mädchens gehört. Sie sah wie ihr Nachbar, ein Junge von ungefähr 16 Jahren, sich von seiner Arbeit aufrichtete und zu ihnen ging.
"Ja, bitte Lilly!", rief er ernst. Sie war noch verdutzter. Doch bevor sie widersprechen konnte, fuhr der Junge schon fort.

"Dieses Gestricke..."
"Genähe", unterbrach sie ihn automatisch.
"Macht einen so träge und du hast hier mit Abstand die schönste Stimme". Er sah sie auffordernd an und ging nicht auf ihren Einwand ein. Sie verzog kurz den Mund und überlegte, ob sie es tun sollte. Matthew (so hieß der Junge) hatte nich ganz unrecht. Sie schlief ja selbst fast dabei ein. Verlieren konnte sie am Ende nichts. Sie besaß ja im Endeffekt kaum etwas. Also nickte sie unsicher und Matthew und das kleine Mädchen bedankten sich bei ihr. Sie wandten sich alle drei wieder ihrer Arbeit zu und Lilly suchte verkrampft nach einem Lied. 
Während sie weiter nähte kam ihr langsam eines in des Sinn. Sie fing leise an zu summen und merkte sofort die verwirrten Blicke derer die das Gespräch von vorhin nicht mitbekommen hatten. Sie bemerkte auch das aufmunternde Nicken seitens Matthew und lächelte unsicher. Dann begann sie leise zu singen. Ihr war das Lied Brave eingefallen. Es war nicht ihr Lieblingslied, aber der Sinn dahinter genügte ihr um sich und hoffentlich auch die anderen ein wenig aufzumuntern.

Nach nicht allzu langer Zeit stiegen plötzlich einige Stimmen ein. Sie konnte sehen wie Matthew begann zu singen. Er sang nicht halb so klar wie sie, aber es hatte seinen Zweck. Gleich darauf schließen sich ihnen fast alle an. Der Rest horchte, erleichtert über die Musik. Bis... naja... bis ein strenges Räuspern hinter ihnen ertönte. Lilly sah auf und blickte direkt in die Augen von Mrs Garham, der Leiterin des Heims. Sie schluckte und bereitete sich innerlich schon auf den ausbrechenden Wutanfall der Frau vor. Bisher konnte sie sich nicht daran erinnern, dass sie Kinder geschlagen hatte, aber das konnte sich immer noch ändern. Furcht ließ ihren Bauch zusammen krampfen und sie sah zu Boden.

"Ms Lilly Kors", sprach die Frau in einem gefährlich ruhigen Ton. "In mein Büro. Auf Der Stelle". Lilly konnte hören wie sehr sie versuchte sich zurück zu halten. Sie runzelte verwirrt die Stirn, folgte aber Widerstandslos der etwas älteren Dame. Sie schätzte sie auf 50 bis 60. Mrs Garham lief auf schwarzen Stöckelschuhen vor ihr her. Das stetige Klacken, dass dabei aufkam hörte sich in Lillys Ohren bald wie die Trommeln eines Marsches an. Nur war sie leider die Einzige die der Frau folgen musste. Die anderen Kinder wichen ihr geschockt aus. Sie beobachtete das Spiel des langen Rockes, den sie trug. Zu ihren Füßen kräuslte sich der Saum, wie wenn kleine Wellen an den Strand spülten. Er war wohl aus feinster Seide gemacht worden und auch die Jacke, die ihre Heimleiterin trug schien aus echtem Leopardenfell. Lilly unterdrückte den Würgreiz der ihr bei dem Gedanken aufkam, dass tausende Kinder wegen dieser Geldsucht solch ein erbärmliches Leben führten.

Natürlich, es hätte noch schlimmer kommen können. Sie hatten noch die Möglichkeit zur Schule zu gehen. Nicht auf eine Öffentliche aber zwei Privatlehrer unterrichteten die Kinder in Altersgruppen. Außerdem waren die Arbeiten die sie erledigen mussten nur halb so schlimm wie anderer Orts.
Sie kamen in dem Büro an und leise schloss sich die Tür hinter Lilly. Sie schluckte nervös. Was würde jetzt auf sie zu kommen? Die Frau ließ sich Zeit zu ihrem Platz zu stackseln. Vermutlich um sie noch nervöser zu machen. Auch wenn sie kaum glaubte, dass das noch ginge.

"Ms Kors", fing Mrs Garham endlich an zu sprechen. Lilly sah nur aufmerksam in die graublauen Augen der Dame. "Warum tun sie mir das an?", fragte sie mit vorwurfsvollem Unterton. Ihr beinahe ganz graues Haar war zu einem strengen Dutt zurückgebunden. Lilly antwortete nicht. "Ich meine, du solltest mir dankbar sein, immerhin habe ich dir großzügiger Weise ein Zuhause geschenkt". Ihre blasse Haut schimmerte nur vor Creme. Sie verzog keine Miene. "Und du dankst mir, indem du die anderen gegen mich aufstachelst?", wollte sie erbost wissen. Es war das erste Mal, das Lilly etwas sagte.

"Ich habe ein Lied gesungen", widersprach sie trotzig.
"Und sieh dich bloss an!", überging die Frau ihren Einwand geschickt.
War ja klar gewesen, dass sie sich nichtmal anhören würde was ich sagen wollte, ärgerte sie sich stumm. Eine silberne Uhr glitzerte an Ms Garhams Arm und goldene Ketten schmückten den schmalen Hals. Es hätte gut sein können, dass dieser Mensch dort vor ihr einmal gut ausgesehen hatte.
Lilly hatte schon längst aufgehört dem Vortrag der Leiterin zu zu hören. Sie machte sich so oder so über ihr Aussehen lustig und darauf konnte man gut verzichten.
Sie wurde unsanft aus ihrern Tagträumereien gerissen als Ms Garham laut auf den Tisch schlug.

"Ich dulde dies Art von Verhalten nicht in meinem Heim", erhob sie ihre Stimme und beugte sich zu ihr vor. Lilly blieb nichts anderes übrig als ergeben zu nicken, als ihr eine weitere Nachtschicht auferlegt wurde. Sie wurde hinaus geschickt und gesellte sich wieder zu den Anderen. Diesmal munterte kein Gesang die Stimmung auf. Niemand fragte sie danach, was geschehen war. Sie alle hatten zu große Angst sich auch unbeliebt zu machen.
Das ist also mein Leben- traurig aber wahr, dachte Lilly und verstaute die Wut auf alles tief in sich drinnen.
Während die anderen zu Mittag aßen musste sie lehr ausgehen. Eine weitere Strafe... Ihr war aufgefallen, dass sie komischerweise in keinster Weise wütend auf Matthew oder das kleine Mädchen gewesen war. Immerhin konnten die beiden auch nichts dafür. Sobald ihre Konzentration nachließ fing sie leise in ihren Gedanken an zu singen. Und aus irgendeinem Grund glaubte sie, taten es die anderen auch. Ihre Hände fühlten sich wund an und je später es wurde, desto häufiger musste sie sie ausschütteln.

Erst zum Abend bekam sie eine Pause und etwas zu essen. Lilly verschlang hungrig ihre Schüssel Tomatensuppe und während die anderen sich in ihre Betten legten nähte sie ein weiteren Taschentuch. Und egal was Mrs Garham dazu sagen würde, sie fand sie hatte sich selbst übertroffen.
Im Laufe des Tages hatte sie ganze 5 Tücher gemacht, wo sie sonst gerade mal 2 schaffte.
Schließlich ging sie um kurz vor 12 ins Bett und fiel dieses Mal glücklicher Weise fast sofort in einen unruhigen Schlaf.

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Hallou!😊

Bin so ziemlich neu hier was das Schreiben betrifft, so: please don't judge too hard (hähä😅)
Ich bin gespannt was du|ihr dazu sagt.
Meinungen, Kritik und Wünsche sind immer wilkommen :)
Falls ihr Fragen habt: stellt sie! xD
LG
cxtlover

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