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Kapitel 60

Rhana saß in der Kutsche, die sie zu dem Treffen mit Javar bringen würde, doch sie konnte kaum an diesen denken. Stattdessen drangen immer wieder Bilder der letzten Nacht vor ihre inneren Augen und ihr Körper wurde warm, während sich ihre Brustwarzen erwartungsvoll aufstellten.

Was Idris mit ihr gemacht hatte, war unvergleichlich gewesen und trieb ihr noch immer die Schamesröte in die Wangen. Sie wollte dieses Gefühl für immer festhalten und nie wieder missen, doch gleichzeitig fragte sie sich, ob es richtig gewesen war.

Es hatte sich zweifelsohne gut angefühlt und sie wollte mehr, doch noch war sie mit Lewin verlobt, auch wenn sie in dieser Beziehung eine Entscheidung gefällt hatte. Auch stand noch immer Idris Krankheit zwischen ihnen.

Gestern Abend hatte sie versucht, nicht daran zu denken, was die schwarzen Male auf seiner Haut bedeuteten, doch seine knochigen Finger, die er ihr nur widerwillig gezeigt hatte, hatten Bände gesprochen.

War diese Beziehung schon zum Scheitern verurteilt, bevor sie begonnen hatte?

Für Rhana stand fest, dass sie Idris nicht nur mochte. Die Gefühle für ihn waren tiefer und wärmer als sie bisher kannte. Wenn das keine Liebe war, dann wusste sie auch nicht.

Ob sein Ende nun nahte oder noch in weiter Ferne lag: Rhana würde bei ihm bleiben, selbst wenn er erneut versuchte, sie von sich zu schieben.

Rhana ballte die Hand, die sie auf ihrem Schoß liegen hatte, zu einer Faust. Aber zuerst würde sie alles in ihrer Macht tun, um herauszufinden, was genau die Krankheit auslöste und wo ihr Ursprung lag.

Es war wichtig, herauszufinden, ob Fürst Javar seine Finger im Spiel hatte. Nur, wenn er darin verwickelt war, würden sie herausfinden können, wie die verdorbenen Artefakte ins Land gekommen war.

Nae hatte sehr deutlich gemacht, dass sie sich von denen unterschieden, die sie von früher kannte. Jemand musste sie also bearbeitet haben. Nur derjenige wusste, wie die Krankheit ausgelöst wurde.

Nachdenklich blickte Rhana aus dem Fenster. Wieder fuhr sie Soraya, die keine Probleme zu haben schien, die Tiere über den unebenen Weg zu führen, obwohl es noch recht dunkel draußen war.

Als Treffpunkt hatten sie die Taverne zum filetierten Rind gewählt. Diese mussten sie erreichen, bevor es hell wurde, denn Rhana hatte Javar erzählt, dass sie dort untergekommen war.

Der Inhaber der Taverne stand mit Nae in Kontakt, sodass es nicht zu schwer war, ein Zimmer zu bekommen, wenn sie es brauchten. Der perfekte Ort, um ein Geschäft abzuschließen, das im Verborgenen bleiben sollte.

Rhana schloss ihre Augen, während sie versuchte, die Nervosität nicht an sich heranzulassen. Ihre Finger waren bereits leicht von Schweiß nass und sie wurde immer unruhiger.

Es war nur ein einfacher Handel. Zumindest redete sie sich das ein.

Rhana war bewusst, dass sie ruhig bleiben musste. Sie durfte Javar nicht zeigen, dass sie seine Waren auf alle Fälle haben wollte. Generell musste sie sein Vertrauen mit einem guten Handel erlangen. Erst dann würde es möglich sein, an das zu kommen, was sie brauchte, denn Rhana konnte sich nicht vorstellen, dass er so gefährliches Gut einfach so an Fremde verkaufte. Sie ging davon aus, dass es mehrere Handel und eine lange Zeit dauern würde.

Rhana schob die Vorhänge zur Seite und blickte hinaus. In der Ferne erkannte sie die Lichter der Taverne, weshalb sie sich schnell wieder zurückzog. Jetzt war es so weit.

Sie spürte, wie Soraya mit der Kutsche langsamer wurde und schließlich zum Stehen kam.

Rhana hatte das Gefühl, ihr Herz würde gleich aus ihrer Brust springen, weshalb sie tief durchatmete, bevor sie sich erhob. Soraya öffnete ihr die Tür und reichte ihr die Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen.

Da es noch recht früh am Tag war, war es recht still und nur der Wind machte leise Geräusche, als er durch die nahen Bäume wehte. Irgendwie hatte das alles etwas sehr Unheimliches, das Rhana erschaudern ließ.

Sie wünschte sich, Idris wäre hier.

Aber das war er nicht und konnte er auch nicht sein.

Sie schloss kurz die Augen, während sie sich sammelte. Es wr sehr wichtig, dass sie alles richtig machte, weshalb sie ihre Schultern straffte. Dann öffnete sie ihre Augen wieder und machte sich auf den Weg zur Taverne.

Sie würde sich ein Frühstück bestellen und dann auf Javar warten. Wenn sie es richtig in Erinnerung hatte, würde er kurz nach Mittag hier erscheinen. Spät genug, um alles so aussehen zu lassen, als wären sie schon länger hier. Gleichzeitig aber auch eine Zeit, die Rhana sämtliche Nerven kosten würde.

Als sie die Taverne betrat, musste sie daran denken, wie sie das letzte Mal mit Idris hier gewesen war.

Es beruhigte sie irgendwie, was sie nicht erwartet hatte.

Soraya blieb schweigend neben ihr, während sie gemeinsam einen Tisch ansteuerten, der eher in einer Ecke lag. Der Tisch, an dem sie mit Idris gesessen hatte.

Kaum saß sie, wurde Wein und Suppe serviert, wie man sie hier zum Frühstück aß.

Rhana versuchte sich an einem Lächeln, doch so richtig wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Daher war sie dankbar, als Soraya den Mann in ein Gespräch verwickelte. Sie schienen sich zu kennen, was Rhana nicht weiter verwunderte. Soraya mochte ein Vampir sein, doch man sah es ihr nicht an. Zudem arbeitete sie für Nae, die scheinbar überall ihre Finger im Spiel hatte.

Vermutlich hätte Rhana zuhören sollen, doch ihre Gedanken drifteten immer wieder zu Idris und die letzte Nacht.

Sie schloss ihre Augen, während sie das warme Gefühl genoss, das sie überkam und sie beruhigte.

Statt sich weiter Gedanken darum zu machen, was wann geschehen würde, widmete sie sich ihrer Suppe.

Sie schmeckte gut und erinnerte sie ebenfalls an das letzte Mal mit Idris in dieser Taverne. Es fühlte sich gut an, daran zu denken und Rhana fragte sich unweigerlich, ob sie noch einmal mit Idris hierherkommen würde. Ob es für sie eine Zukunft gab.

So in Gedanken versunken, schreckte sie auf, als Soraya ihr eine Hand auf die Schulter legte und ihr ins Ohr flüsterte: »Fürst Javar ist auf den Weg.«

Sofort spannte sich Rhana an, schlug die Augen auf und machte sich innerlich kampfbereit.

Rhana versuchte sich, äußerlich nichts anmerken zu lassen, doch es gelang ihr nicht, nicht ständig zur Tür zu blicken.

Mittlerweile war in der Taverne etwas mehr los. Händler, die ebenfalls den Pass regelmäßig nutzten, gingen ein und aus, doch Rhana kannte niemanden von ihnen. In dem Bereich sollte sie sich definitiv ein wenig mehr kundig machen. Ob Rudonir ihr dabei helfen konnte? Nachdem Javar das Handwerk gelegt war, war ein Heimurlaub vielleicht keine schlechte Idee. Immerhin hingen auch sein Adoptivbruder und Ziehvater in der ganzen Sache drin. Sie gehörten zur Tavanis-Handelskompanie. Darum sollten sie zumindest grob informiert werden.

Alles andere würde nur Probleme verursachen, die sie nicht gebrauchen konnte.

Als Fürst Javar eintrat, sah Rhana auf.

Er war nicht allein. Neben ihm liefen zwei Männer, wobei einer von ihnen wie ein Söldner wirkte. Er trug sogar ein Schwert an der Hüfte. Der andere Mann bei ihm war gut gekleidet und hatte mehr den Ausdruck eines Buchhalters.

Eine interessante Wahl, die sich Rhana merken würde. Sie hätte es vermutlich auch so gemacht, auch wenn man ihrem Vater Unori nicht abgenommen hätte, ein Buchhalter zu sein. Trotzdem waren die Unauffälligsten unter ihnen die Gefährlichsten.

Allerdings würde sich darum Soraya kümmern. Rhana selbst richtete ihre Aufmerksamkeit auf Fürst Javar.

Auch heute trug er wieder edle Kleidung, doch nicht so auffällig wie auf dem Fest. Es war weniger glänzend und in gedeckteren Farben, doch zeigte es trotzdem seinen Stand. Ein interessanter Umstand, denn Rhana hatte sich extra einen unauffälligen Mantel übergezogen, um nicht als Adlige erkannt zu werden. Dieser Ort hier wirkte auf sie nicht, als könnte man hier einfach so als Adlige unbehelligt verkehren.

»Lady Tavanis«, grüßte er mit leiser Stimme und ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Rhana nieder.

Diese spannte sich etwas an, denn nun standen die beiden Männer links und rechts neben ihn. Ähnlich, wie Soraya hinter ihr stand. Jedem Außenstehenden würde klar sein, dass hier gerade Geschäfte gemacht wurden.

Wieso machte Javar das so offensichtlich? Wäre es für seine Zwecke nicht besser, wenn niemand etwas mitbekam?

Oder hatte Javar gar nichts zu verbergen und Nae lag falsch?

»Fürst Javar«, erwiderte Rhana die Begrüßung mit einem angespannten Lächeln. »Danke, dass Ihr gekommen seid.« Immerhin war sie sich da nicht sicher gewesen. Es hätte durchaus sein können, dass er nicht auftauchte, weil er ihr nicht vertraute.

Javar lachte. Ein raues und eigentlich sehr angenehmes Lachen. »Die Gelegenheit in die Südlande zu expandieren, werde ich mir nicht nehmen lassen«, sagte er gut gelaunt. Er schien seine eigenen Vorteile aus dieser Sache zu ziehen, was sich Rhana schon gedacht hatte.

»Das ist sehr schön zu hören«, erwiderte Rhana, die sich langsam etwas wohler fühlte. Sie hatte das Gefühl mit einem Händler zu sprechen, wie sie es schon so oft getan hatte. »Habt Ihr die Muster mit?«, fragte sie, denn das war das, was sie eigentlich interessierte.

Javar lachte erneut. »Gleich zum Geschäft also. Das gefällt mir.«

Rhana kam nicht umhin, ihn irgendwie sympathisch zu finden. Zumindest als Händler. Er wirkte ganz anders als auf der Feier.

Javar winkte den unscheinbaren, gut gekleideten Mann zu sich, der eine Tasche bei sich trug. Sie war nicht groß, doch das hatte Rhana auch nicht erwartet. Es ging hier immerhin um kleine Dinge, die Rhanas Kompanie transportieren sollte.

Der Mann zog eine kleine Schatulle hervor, die er zu Javar auf den Tisch legte.

Diese schob er zu Rhana, welche die Schatulle öffnete.

Eine glänzende Kette funkelte ihr entgegen. Ein großer, irisierender Kristall, eingefasst in schönes Silber.

»Ein wirklich sehr schönes Stück«, sagte Rhana, die es vorsichtig aus der Schatulle nahm, um es sich genauer zu betrachten. »Die Arbeit wurde sehr fein angefertigt. Allerdings gibt es nichts, was heraussticht, außer der Stein«, erklärte sie, während sie von diesen sehr angetan war. Ob er aus der Miene stammte?

Javar hob eine Augenbraue. »Die Nordlande haben die besten Feinschmiede«, bemerkte er fast schon beleidigt.

Rhana lachte leise. »Das habe ich auch nie angezweifelt. Allerdings sind die Feinschmiede der Nordlande sehr traditionell«, erklärte Rhana und legte den Schmuck zurück. »Derartiger Schmuck ist zwar beliebt, doch auch weit verbreitet«, erklärte sie und blickte Javar nachdenklich an. »Es wird ein leichtes sie zu verkaufen, aber schwierig, eine große Marge zu bekommen. Wir müssten es in Massen einführen, damit es Gewinn abwirft«, erklärte sie mit ruhiger Stimme.

Javar rieb sich das Kinn. »Das wäre natürlich unerfreudlich«, sagte er schließlich.

Da Rhana die Vermittlerin war, musste sie natürlich darauf achten, dass die Waren nicht nur gut verkauft wurden, sondern die Menge auch genug Gewinn abwarf und sie nicht mit hunderten Kutschen hantieren mussten. »Der Stein ist jedoch sehr schön und von hoher Qualität«, bemerkte Rhana, die mit ihrem Finger über eben jenen fuhr. »Es wäre vermutlich wesentlich lukrativer, die Steine selbst zu transportieren und sie bei Künstlern in der Gegend bearbeiten zu lassen. Da Rohlinge sehr selten sind und nicht sonderlich oft importiert werden ... könnte man einen höheren Preis berechnen«, erklärte Rhana, die aus dem Augenwinkel beobachtete, wie Javar reagierte.

Dieser lehnte sich zurück. »Rohsteine zu transportieren ist nicht gerade einfach«, merkte er an, klang aber nicht, als würde er sich Sorgen machen.

»Deshalb werden sie auch eher selten transportiert«, erwiderte Rhana und lehnte sich nun ebenfalls zurück, um Javars Blick zu begegnen.

Sie fühlte sich nicht eingeschüchtert, denn sie fühlte sich ganz in ihrem Element.

»Angenommen, ich wäre in der Lage, Rohsteine aus den Mienen zu besorgen. Über welche Preisverhältnisse sprechen wir?«, wollte er wissen, wobei er Rhana genau fixierte.

Diese griff zu der Halskette und betrachtete sie. »Kommt auf die Qualität und natürlich die Menge an. Aber ich denke ein Stein sollte den gleichen Wert habe wie die Kette.«

Fürst Javar hob eine Augenbraue und musterte Rhana, als würde er ihr nicht ganz glauben. »Ihr seid Euch da sicher?«, fragte er skeptisch.

Rhana schenkte ihm ein Lächeln. »Ich kenne den Markt sehr gut. Gerade die Adligen in Savrana kaufen lieber Dinge, die von savranischen Künstlern hergestellt wurden und dafür zahlen sie auch gern mehr«, lockte sie mit einer zufriedenen Stimme, die zeigte, dass sie selbst über einen derartigen Handel begeistert wäre. Rhana vergaß fast, weshalb sie eigentlich hier war.

Javar faltete die Hände vor dem Kinn, während er Rhana musterte. Diese erwiderte seinen Blick und wartete geduldig. Sie hatte den Köder ausgelegt, jetzt musste er ihn nur noch ergreifen. »Rohsteine zu besorgen ist nicht leicht. Ich würde gern vorher mit meinen anderen Waren einen Testlauf machen«, sagte er schließlich, was Rhana erwartet hatte.

Daher nickte sie und deutete ihm an, ihr die restlichen Handelsgüter zu zeigen, die er im Sinn hatte.

Kleine Schritte zum Ziel. Das war ihr Motto.

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