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Kapitel 2

Rhana stand vor dem Spiegel und strich das elegante, bordeauxrot Kleid immer wieder glatt. Es fiel in sanften Falten über ihren Körper und umspielte ihre Silhouette verführerisch. Jedoch war das Dekolleté so ausgeschnitten, dass es Rhanas Oberweite zwar betonte, doch nicht zu viel zeigte. Immerhin ging es hier um einen Besuch im Palast der Königin ihres Landes.

Das Oberteil des Kleides war mit aufwendigen Stickereien und edlen Perlen verziert, sodass dieses im Glanz der Abendsonne leicht funkelte.

Die Ärmel waren weit geschnitten und flossen elegant über Rhanas Arme.

Der Rock des Kleides war lang und aus mehreren Lagen einer Stoffe, die alle von Rhanas Ziehvater in die Stadt gebracht worden waren. Bei jedem Schritt, den sie tat, wirkte es, als würden die Stoffe zusammen tanzen und dabei ihre Beine umspielen.

Am Saum des Kleides hatte ein hiesiger Künstler sich ausgelebt. Die Bordüre war kunstvoll gearbeitet und mit vielen goldenen Fäden verziert, sodass ihr Kleid etwas sehr Erhabenes mitbrachte.

Zusätzlich zu diesem Traum aus Stoffen hatte Rhana ihre dunklen, fast schwarzen Haare mit vielen silbernen Nadeln und Perlen gebändigt, sodass sie ihr nur noch in einzelnen Strähnen in die Augen fielen.

»Denkst du nicht, das ist zu viel?«, fragte sie und drehte sich zu Ruonir um, der sie schon die ganze Zeit durch den Spiegel hindurch beobachtete.

»Du siehst wundervoll aus«, versicherte er mit einer Spur Sehnsucht.

Rhana lächelte schief. Das hier eines der teuersten Kleider, die sie hatte. Es war ihr auf den Leib geschneidert und nur für wirklich besondere Anlässe. Damals hatte sie sich vorgestellt, vielleicht einmal darin zu heiraten, doch jetzt fragte sie sich, um das Kleid nicht sogar zu viel für den Besuch am Hofe war. Sie wollte immerhin nicht wirken, als wüsste sie nicht, wo ihr Stand war.

»Ich fühlte mich nicht wirklich wohl«, gestand Rhana, denn sie hatte das Gefühl, verkleidet zu sein. Als wäre sie nicht wirklich sie selbst.

»Du siehst aus wie eine Prinzessin«, bemerkte Ruonir mit einem neckenden Grinsen, was Rhana dazu veranlasste, ihn leicht auf den Oberarm zu schlafen.

»Ärger mich doch nicht«, tadelte Rhana ihn gespielt böse, musste aber im gleichen Atemzug lächeln.

Eines, das ihr jedoch verging, als die Glocke durch das Haus läutete und ankündigte, dass jemand am Haupteingang war.

Das musste Lewin sein, der sie abholte.

Rhana schloss die Augen und atmete tief durch. Vielleicht hätte sie sein Angebot auf ein Kleid doch annehmen sollen. Dann hätte sie zumindest die Garantie, dass es zu den Kreisen passte, in die sie sich begeben würde. Lewin war immerhin adlig und wusste sicher, was sich gehörte.

Nervös verließ Rhana ihr Zimmer und schritt den Flur entlang.

Ruonir folgte ihr und beobachtete sie die ganze Zeit neugierig. Sie war einfach wunderschön und so elegant wie noch nie in diesem Kleid. Es fiel ihm sehr schwer, seine Augen von ihr zu wenden. In Momenten wie diesen wünschte er sich, er wäre nicht ihr Adoptivbruder, sondern ihr Verlobter, doch würde er diese Worte nie aussprechen. Dazu war Rhana ihm zu wichtig.

Langsam und vorsichtig schritt Rhana die Treppe hinab. Ihr Kleid war ein Traum aus roten Wellen, der sie elegant umspielte.

Als sie schließlich in den kleinen Empfangsraum ihres Hauses trat, entdeckte sie Lewin. Er trug einen traditionellen Wüstenanzug, der elegant aber auch praktisch war. Normalerweise bestand dieser aus Leinen, doch Lewin hatte eine Variante aus kühler Seide gewählt.

Anders als Rhana war sein Gewand in warmen Erdtönen gehalten und die Farbe Ocker dominierte.

Damit würde er mit der Wüstenlandschaft verschmelzen, wäre die Weste, die er über den einfachen Wüstenanzug trug, nicht mit wundervollen Stickereien verziert, die bei jeder Bewegung schimmerten. Die Goldfäden bildeten Muster, welche die Traditionen der Oase widerspiegelten und perfekt mit dem Gewand harmonierten.

Rhana wusste, dass das Gewandt, trotz des hoch geschlossenen Ausschnitts, sehr luftig war und auch bei hohen Temperaturen angenehm zu tragen.

Die Hose war weit und reichte bis zu den Knöcheln. Auch sie war mit wunderschönen Verzierungen versehen.

Der Hingucker der Aufmachung war jedoch ein dunkler Ledergürtel, dessen Schnalle das Wappen des Drachenclans zeigte. Ein Symbol von Lewins Macht und sozialem Status. Nicht jeder durfte einfach so ein solches Wappen tragen.

Lewins braune Augen fuhren über Rhana, bevor er eine leichte Verbeugung machte. Dann reichte er ihr den Arm. »Ihr seht wunderschön aus, Lady«, flüsterte er mit einem Blick, der Rhana sehr unangenehm war.

Während die Worte von Ruonier ihr geschmeichelt hatten, hatte sie bei Lewin eher das Gefühl, dass er Hintergedanken hatte, die ihr einen Schauer über den Rücken jagten.

»Ihr auch«, erwiderte sie der Höflichkeit halber, meinte es aber auch.

Sie konnte nicht leugnen, dass Lewin eine gewisse, elegante, wenn auch oft sehr herablassend wirkende Schönheit ausstrahlte.

Er stand im krassen Kontrast zu der wilden, offenen Schönheit ihres Adoptivbruders.

In einer fließenden Bewegung reichte Lewin Rhana den Arm, damit sie sich unterhaken konnte.

Rhanas fühlte sich wirklich unwohl dabei, kam der Aufforderung aber nach. Immerhin waren sie beide eingeladen und sie wollte keinen schlechten Eindruck machen. Nur hate sie keine Ahnung, wie sie sich in der gehobenen Gesellschaft benehmen musste. Sie selbst war nicht arm, doch ihr Vater war ein Händler gewesen. Damit hatte er ein gewisses Ansehen bei den adligen Bewohnern von Savrana erlangt. Allerdings war Rhana noch zu klein gewesen, um die Feste, die ihr Vater damals veranstaltet hatte, richtig zu begreifen.

Unori hatte zwar alles Mögliche versucht, um ihr Lehrer zu besorgen, doch adlige Etikette war nie Teil ihrer Ausbildung gewesen.

Nur die groben Grundlagen waren ihr bekannt, weshalb es besser war, wenn sie sich an Lewin hielt.

Als sie ihn hinaus auf die Straße folgte, bemerkte sie die kleine Kutsche. Sie wurde von zwei großen Kamelen gezogen und hatte ein blaues Tuch als Sonnenschutz.

Solche Kutschen gab es hier viel, weshalb Rhana nicht sonderlich überrascht war. So war es am einfachsten, die Stadt zu durchqueren. Immerhin bildete das Schloss der Königin das Zentrum der Stadt.

Rhana ließ sich von Lewin in die Kutsche helfen, auch wenn sie es selbst gekonnt hätte. Allerdings wusste Rhana sehr genau, dass sie ihn nicht wütend machen sollte. Wenn er ihr helfen wollte, war es besser, ihm das zu lassen. Solange er ihr oder anderen nicht weh tat, sah sie keinen Grund, einen Aufstand zu machen, auch wenn sie sich unwohl dabei fühlte.

Als sie saß, setzte sich Lewin neben sie und legte seine Hand auf ihr Bein, was ihr ebenfalls missfiel. Allerdings war er ihr Verlobter und bald schon würden sie heiraten. Beide Seiten würden davon profizieren, doch sie hatte ein wenig Angst davor. Ihr ganzes Leben würde sich ändern, wenn sie verheiratet war. Es sei denn, sie konnte sich vorher ein Standbein sichern, das sie nicht einfach so wiederhergeben konnte. Wie die Karawane ihres Vaters. Diese würde ihr gewisse Freiheiten einräumen, die sie wirklich brauchte.

Rhana wandte den Blick auf die Stadt.

Die Melodie des Ouds vermischte sich mit anderen Instrumenten und als sie den Hauptmarkt passierten, mischte sich ein Wirrwarr aus Stimmen unter die Musik.

Rhana liebte das wilde Pulsieren dieser Stadt. Die Gerüche in der Luft, die sie dazu lockten, am Straßenrand halt zu machen, um einen Kaffee zu genießen, oder in eines der Gebäcke zu beißen, die überall angeboten wurde.

Savrana war eine reiche Stadt, die alles hatte, was man für ein gutes Leben brauchte. Was nicht zuletzt der Verbindung zwischen dem nördlichen Clan der Seelenkatzen und dem südlichen Clan der Drachen zu verdanken war.

Rhana kannte die Geschichte über die Ehen, die dem Land nach langem Krieg endlich wieder Wohlstand gebracht hatten.

Trotzdem wusste sie nicht viel über den nördlichen Clan. Es gab zwar kulturellen Austausch, doch als Oasenstadt war Savrana dennoch sehr abgeschnitten. Selbst Informationen brauchten bis hierher einige Zeit.

Rhana betrachtete die niedrigen Bauten, die aus Sandstein waren und flache Dächer besaßen. Sie waren mit bunter Farbe bemalt oder hatten Tüscher als Zierde in den Fenstern und an den Dächern hängen.

Zwischen ihnen waren kleine Stände, die alle möglichen Dinge verkauften. Darunter auch schimmernder Schmuck, der Rhana neugierig machte. Sie liebte es, sich diese Steine anzusehen. Sie kamen aus den Nordlanden und waren hier nicht zu finden. Manche von ihnen waren sogar magischer Natur und konnten, gespeist von der Magie der Herrscher, den Alltag sehr erleichtern. Wenn man das nötige Kleingeld hatte.

Dann bog die Kutsche ab und hielt nun direkt auf den riesigen Palast zu.

Rhana streckte ihren Kopf ein Stück aus der Kutsche, um besser sehen zu können. Es war selten, dass sie dem Schloss so nahe kam, weshalb sie den Eindruck in sich aufnehmen wollte.

Der golden wirkende Sandstein, der die majestätischen Türme mit den goldenen Kuppeln bildete, faszinierte sie immer wieder.

Die Kutsche hielt und Lewin stieg aus, bevor er Rhana die Hand reichte.

Aufregung packte diese, weshalb sie zitternd die Hand ergriff und langsam ausstieg.

Die Hauptstraße endete hier. In einem Garten voller Wasserspiele, Palmen und Arkaden aus rankenden Pflanzen, die dafür sorgten, dass die Gäste einen schattigen Aufgang zu den riesigen Toren hatten.

Als Rhana einen Fuß auf die lange Treppe setzte, spürte sie, dass ihre Knie vor Aufregung weich wurden.

Mit jedem Schritt, den sie sich den großen Toren näherte, spürte sie ihr Herz in ihrer Brust schlagen, als würde es hinausspringen wollen.

Was würde sie hier erwarten?

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