4. Vollmond
Auch die letzten Tage verstrichen und so war der Tag angekommen, an dem der Vollmond auf ein neues aufgehen würde. Heute würde er sogar relativ spät aufgehen, weswegen sie auch später bei der Heulenden Hütte sein müssten.
Wie immer haben sie sich darauf geeinigt, das Prongs und Wormtail draußen warten würden und Padfoot in der Hütte, da er Moony am besten unter Kontrolle hat.
Obwohl Remus keine Kopfschmerzen hatte, wurde ihm bei jedem Schritt, den sie auf die "verfluchte" Hütte zu machten, mulmiger und unwohler. Sein Herzschlag verschnellerte sich. Aber das war er schon gewohnt. Doch trotzdem hatte er bei jedem neuen Vollmond, immer wieder aufs neue Sorgen.
Angst, dass jemand sein Geheimnis rausfinden würde. Angst, dass er jemanden tötete. Angst, dass er jemanden biss und ihn dazu verdonnert, sein Leid zu teilen. Angst, die Personen zu töten oder verletzten, die er am meisten mochte. Insbesondere Sirius.
Er konnte sich ein Leben ohne Sirius nicht mehr vorstellen. Er liebte Sirius und er brauchte ihn. Man könnte schon sagen, Sirius wäre fur ihn eine Droge geworden. Aber so ist die Liebe, man kann nicht mehr ohne. Oder?
Als sie den Gang entlang liefen, der zur Hütte führt, legte Sirius fürsorglich einen Arm um Remus Schulter. Schlagartig fühlte er sich gut. Geborgen, geliebt, sicher,...
Sirius hatte Remus ordentlich den Kopf verdreht und genauso anders rum. Selbst die Lehrer shippen die zwei. Besonders Madam Pomfrey, McGonagall und Dumbledore.
"Es wird alles gut. Ich bin da", flüsterte Sirius Remus ins Ohr und zweiterer fing an zu lächeln. Ja, Remus lächelte an einem Vollmond. Alles Dank Sirius.
Mittlerweile waren sie in der Heulenden Hütte angekommen und gingen in das altbekannte Zimmer, wo die monatliche Verwandlung Moonys statt fand. Sirius verwandelte sich in Tatze und sah Remus mitfühlend an, was der Lupin mit einem erzwungenem Lächeln erwiederte. Remus setzte sich auf den Boden.
Nach grob zehn Minuten konnte man schon den Mond scheinen sehen, allerdings wurde er von Wolken verdeckt. Eine weitere Viertelstunde verging und die Wolken zogen allmählich weiter. Fünf Minuten und da leuchtete die große, runde, helle, Kugel. Der Vollmond. Von keiner einzigen Wolke verdeckt.
Aber zu aller Verwunderung geschah nichts. Remus hatte keine Schmerzen, krümmte sich nicht, schrie nicht, nichts. Es war... wie als wäre der Mond nicht da. Remus und Padfoot wechselten Blicke und die sagten alles: das war nicht normal.
Weitere fünf Minuten vergingen und immer noch kein Anzeichen für die Verwandlung. Als dann insgesamt 15 Minuten ohne Schmerzen, Seitens Remus, vorbei waren, verwandelte sich Pad wieder in Sirius und setzte sich neben Remus, welcher weiterhin den vollen Mond mit einem undefinierbaren Blick beobachtete.
Es war eine Mischung aus Ehrfurcht, Verwirrung und Freude, da er lächelte. "Warum...passiert nichts? Träume ich nur?", fragte Remus mit kratziger Stimme. "Nein, Honey, du träumst nicht. Aber gute Frage, warum nicht passiert. Ich habe keine Ahnung", antwortete ihm Sirius, "wenn in einer Viertelstunde nichts passiert, dann gehen wir raus zu unseren Kollegen." "Ok", stimmte Remus zu.
In der Wartezeit, kraulte Remus Padfoot, was beide entspannen ließ.
Die geplante Zeit verging und es passierte nichts. Remus ging es gut. Statt Padfoot war neben Remus Sirius. Beide lächelten sich mit funkelnden Augen an. Es brauchte keine Worte, um zu verstehen, dass beide in diesem Augenblick, sehr sehr glücklich waren. Sie schmissen sich in die Arme des anderen. Die zwei waren zwar schon länger zusammen, aber man könnte meinen, sie wären frisch Verliebte.
Ein leises Schellen war von der alten Standuhr im Zimmer zu hören. Es war Mitternacht. Die beiden sahen sich an und dann zogen sie sich in einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Er war befreiend. Er nahm alle Sorgen weg und gab ihnen das Gefühl von Sicherheit. Der Moment war perfekt. Ein Kuss im Vollmondlicht, um Mitternacht.
"Es ist doch wirklich Vollmond, oder? Haben wir uns im Tag verirrt?", fragte Remus. "Naja, so weit ich weiß nicht", antwortete ihm sein Gegenüber und fing an zu überlegen, " Remus... Kann es sein, dass der Basilisk...Den Werwolf getötet hat, aber dich nicht?" Remus blickte ihn mit weiten Augen an, bis er das Gehörene verarbeitete. "Das...das macht so Sinn. Die Augen verändern sich ja auch. Deswegen lebe ich noch...Das könnte es wirklich sein, Sirius", sagte der Vertrauensschüler mit, beim Ende hin, einen Lächeln.
Remus lehnte sich an Sirius Schulter und blickte die helle Scheibe am Himmel an. "Elf Jahre. Elf verdammte Jahre ist es her. Elf Jahre, seit ich den Vollmond anschauen konnte, ohne Schmerzen zu erleiden", brabbelte er vor sich hin und man konnte die Freude mithören. "Ich freue gerade so mit", sagte Sirius in die Dunkelheit hinein. "Wollen wir zu James und Peter? Die fragen sich bestimmt schon, wo wir bleiben", meinte Remus. "Ja defenetiv. Ich bin schon auf ihre Gesichter gespannt", sprach Sirius seine Gedanken aus.
Hand in Hand gingen sie nach draußen, zu dem Punkt, an dem sie sich immer trafen. Dort warteten bereits ein Hirsch, mit einer Ratte auf dem Kopf. Die Tiere schauten unglaubwürdig. Sie blinzelten sogar ein paar Mal, bevor die Ratte wieder runterkletterte und sich der Hirsch in den Jungen James Potter verwandelte. Er schaute immernoch so überrascht und verwirrtt. Er nahm sogar seine Brille ab und putzte sie. Als er seine zwei Freunde in Menschengestalt immer noch sah, schaute er zum Mond. Auch die Ratte war nun wieder Peter Pettigrew.
James schaute fokusiert zu Remus. "Du...warum...", begann er, "warum...ist heute Vollmond? Normalerweise schon. In was für einen Traum bin ich denn geraten."
"James, ich kann es zwar selbst nicht glauben, aber es ist kein Traum. Ich habe mich wirklich nicht verwandelt", sagte Remus. Sirius erklärte: "Also ich hatte die Vermutung, dass der Basilisk nur den Werwolf getötet hat , abernicht Remus. Bei der Verwandlung ändern sich ja auch die Augen. Logisch, oder?"
"Das...das ist... UNGLAUBLICH!", schrie James und rannte stürmisch zu Remus, um ihn brüderlich zu umarmen. "Damit ich das richtig verstanden habe: Remus ist keiner Werwolf mehr und der Basilisk ist tot?", stellte Peter. Er bekam doppeltes Kopfnicken. "Aber damit es auch bestätigt ist, müsste ich mal meinen Vater schreiben. Der müsste dann zu seinem Kollegen, der sich mit dem Werwolfregister beschäftigt. Wenn man meinen Namen rausstreichen kann, ist es bestätigt", erklärte Remus.
"Freu mich trotzdem für dich Rem", lächelte Peter Angesprochenen an. "Ich muss das ganze erstmal verarbeiten. Wollen wir um den See spazieren?", fragte James. Ihm wurde zugestimmt.
"Wie fühlt sich das an, Remus?", fragte Peter. "Es ist...unbeschreiblich. So...so surreal. Als wäre das alles gar nicht passiert und ich wurde jede Sekunde aus einem Traum gerissen werden", gab Remus wieder. "Aber trotzdem bin ich mit Freude geladen, die jeden Moment aus mir heraus zu platzen droht."
Die frische Luft tat allen gut und so absolvierten sie ihren Spaziergang und sind sogar ein bisschen im Verbotenem Wald gewesen. Allerdings ging die Sonne irgendwann wieder auf und sie mussten zum Krankenflügel, um das Ereignis zu schildern.
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