Kapitel 93: Besprechung
Am Montag war eine Besprechung von Bryan, Kai, Robert, Dyllan, Miles und Xander.
Ich sollte auch kommen. Dyllan, als Anführer der Winder, Miles als Erdlingsführer und Xander war seit letztem Jahr der Chef der Nixen.
Wir saßen um den runden Tisch und Kai begann: „Also. Weil Robert und fünf andere die OA zum Jahreswechsel verlassen werden, mussten wir einen neuen Chef für die Elfen finden. Und diese Rolle haben wir Emily anvertraut!" Die Chefs klatschten und ich lächelte verlegen. Robert klopfte mir auf den Rücken und meinte: „Gut gemacht! Die Elfen werden mit dir gut vorangekommen!" Ich dankte ihm und fühlte mich dabei etwas unwohl.
„Wir werden morgen nochmal ein VR-Training machen. Nachdem der Einzeleinsatz gut funktioniert hat, werden wir Teamarbeit machen", fuhr Kai fort, „Es wird wieder keine genauen Angaben geben."
Nach dem Meeting kam Xander zu mir und wollte sich mit mir unterhalten. Wir beschlossen uns ein bisschen die Füße zu vertreten und dabei zu reden.
„Wie willst du dann anfangen, mit den Elfen?", fragte er mich nach einer kleinen Weile. „Ehm... Ich will ihnen etwas über die, leider alltäglichen, Vergewaltigungen und so beibringen und was man tun kann", begann ich. „Ja, wie du schon sagst. Leider alltäglich", warf er ein. „Ja. Ich kannte mal eine junge Frau, die genauso alt ist wie ich, die vergewaltigt wurde. Ich finde, dass über solche Probleme nicht genug geredet wird. Es kann jedem passieren und die Leute sind zum Teil hilflos, weil sie keine Unterstützung von außen bekommen. Ich will, dass diese Leute Hilfe bekommen, und zwar eine, die weiß, was man tun kann und muss!" Xander lächelte mich an und nickte. „Woher weißt du so viel, darüber und was man dagegen tun kann?", wollte er irgendwann wissen. Ich atmete aus und antwortete: „Meine Adoptivmom. Ich durfte nicht mal meine Freundin besuchen, ohne sie!" Xander grinste und meinte: „Oh. Naja. Meine war da ein bisschen anders. Die hat nichts gejuckt. Sie hatte ein großes Alkoholproblem und mein Vater hat sich um mich gekümmert." „Oh. Aber, wenn ich fragen darf, wieso hat? Hat sie es geschafft vom Alkohol weg zu kommen?" „Nein. Sie ist völlig betrunken Auto gefahren und hat einen Unfall gebaut. Sie ist da gestorben." „Oh mein Gott, das tut mir so leid!" „Ist okay. Sie war mir eh ziemlich egal", meinte er locker. Ich verstand nicht, wie jemanden der Tod der Mutter so egal sein konnte. Es muss ja wirklich sehr schlimm gewesen sein!
Schweigend liefen wir weiter.
Irgendwann begannen wir gleichzeitig zu reden: „Wann wusstest du, dass du adoptiert worden bist?" „Wie lang bist du schon in der OA?" Wir lachten und ich fragte ihn als erstes: „Wie lang bist du schon in der OA?" „Dreieinhalb Jahre jetzt. Ich bin mit 28 gekommen." „Ah." „Wann wusstest du, du dass du adoptiert worden bist?" „Mit 17 oder 18? Irgendwie sowas. Ich merk mir das nicht so lang", antwortete ich lachend. „Ah, okay." Es wurde wieder still und wir liefen zurück ins Gebäude.
Es war kurz vor halb vier, als ich zuhause war. Tessasaß mit ihrem Sohn auf dem Sofa und fragte mich besorgt: „Wo warst du, Emily?Du bist sonst um zehn nach zwei hier!" „Tut mir leid!", meinte ichselbst etwas angepisst, „Ich hatte ein Meeting und hab mich noch mit Xanderunterhalten!" Tess sah mich etwas misstrauisch an. Ich rollte mit den Augen undlief in mein Zimmer.
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