Dad war stiller als sonst, in den nächsten Tagen. Immer wenn er nach Hause kam, sagte er: „Hi. Ich brauch nichts zum Abendessen. Mach dir was." Dann verschwand er im Schlafzimmer.

Meine Brüder kamen nicht zu Besuch und auch Liam nicht. Es war so still.

Als ich nach dem Training in meinem Zimmer saß, kam mir eine Idee. Ich wusste nicht, was mich dazu trieb, aber ich öffnete ein Portal in Erics Zimmer in L.A. Ich sah mich um und musste lächeln. Es gab hier doch noch so viele Erinnerungen.

Ich lief mit einem Kloß im Hals ans Fenster und sprang in den Garten. Es war nicht sehr tief.

Dann ging ich etwas verunsichert an die Haustüre. Ich atmete tief ein und drückte auf die Klingel. Drinnen hörte ich Stimmen. Dann wurde die Tür geöffnet. Nissa stand da. Starr vor Erstaunen, mich zu sehen.

„Emily", hauchte sie. Ich lächelte und nickte.

„Komm rein!" Nissa machte uns was zu Trinken, während ich mich auf das Sofa setzte. Es hatte sich nichts verändert. Nichts! Von oben kam eine Mädchenstimme: „Mommy! Wer ist das?" Das Mädchen kam die Treppe herunter und sah mich mit schief gelegtem Kopf an. „Skye, das ist Emily", erklärte sie ihr. Das war also meine kleine Schwester Skylie! Sie kam zu uns und setzte sich in den Sessel. „Ich bin Skylie!", stellte sie sich vor, „Ich bin 4!" Ich nahm sie in den Arm und flüsterte: „Ich weiß... Ich weiß..." „Woher?", fragte sie neugierig. „Ich bin deine Schwester", sagte ich lächelnd. „Echt?", fragte Skylie nach. „Ja, Skye! Sie ist deine Schwester", bestätigte Nissa ihr. „Wow", flüsterte die Kleine.

Nissa schickte Skye wieder nach oben. Wir redeten. „Ich freu mich sehr dich zu sehen, Emily. Aber, was verschafft mir sie Ehre?" „Ich hab Eric besucht und ich wollte auch hier mal vorbeischauen. Und verstehen", meinte ich. „Verstehen, wieso wir es dir nie gesagt haben?", vervollständigte Nissa meinen Satz. „Ja."

„Nachdem Jeremy von uns gegangen ist, konnte ich es nicht übers Herz bringen. Ich würde ich auch noch verlieren, wie es passiert ist. Ich konnte das nicht. Es war die bessere Option für mich. Tut mir leid", erklärte sie.

Nach einer unangenehmen Zeit Stille, fragte Nissa mich: „Wo lebst du im Moment?" „In D.C. Bei meinem Dad", antwortete ich. „Ah."

Dann war es wieder still.

„Schatz! Ich bin da!", rief man von der Türe ins Haus hinein. Es war Ray. Nissa stand auf und die beiden kamen ans Sofa. „Emily?!", fragte er überrascht. „Hi, Ray!", meinte ich grinsend. „Em. Du? Hier?", fragte er baff. „Überraschung!" Er setze sich zu uns, Skye kam runter und legte sich auf seinen Schoß.

Wir redeten über dies und das. Dann bat ich die beiden um ein Wort mir Skylie allein. „Skye. Du bist in dem Zimmer am Ende des Flurs, oder?" „Ja! Wieso?" „In der Ecke in deinem Zimmer ist ein Stein locker. Schau rein. Zeig es aber Mommy und Daddy nicht, ja?" „Okay!", meinte sie grinsend. Ich umarmte sie zum Abschied und ging dann ins Wohnzimmer, um mich von Raymond und Nissa zu verabschieden.

Als ich zuhause war, legte ich mich hin. Skye war wirklich süß! Ich mochte sie! Wann ich sie wiedersehen würde?

Tatsächlich schlief ich ein. Ich träumte von Chris,Tessa und einem kleinen Baby. Es war ein Junge.