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Ein ganzes Glas Apfelmus

Es war früher Sommer draußen und die Sonne strahlte hell vom Himmel hinab, füllte die Straßen mit Leben. Liv sah zur Seite, zum Boden, überall hin nur nicht hinauf und musterte voller Wehmut ein paar Kinder, die auf dem Boden saßen und mit Kreide den Gehweg voller Regenbögen zeichneten. Da war eine Truppe Fahrradfahren, deren rollende Reifen dazwischen dafür sorgten, dass ein leichtes Suchen die Straße erfüllte. Hin und wieder fuhr ein Auto.

So musste die junge Frau blinzeln, gegen die Sonne, die ihr entgegen schien und dafür sorgte, dass ihr von außen warm wurde. Es wäre besser gewesen, sie hätte leichtere Kleidung gewählt. Aber dieses Problem ließ sich nun eh nicht mehr lösen, weil sie nicht wieder zurückgehen wollte, wenn es doch kaum mehrere Minuten waren, bis man zu Fuß den Supermarkt erreichen konnte.

Fast wäre die Brünette auf der Rolltreppe gestolpert und konnte sich nur mit Mühe am Geländer festhalten, aber allein schon, dass die Luft innen eine ganz andere Temperatur war, bot zumindest ein Stück weit Erleichterung.

In der Kleintierabteilung bückte Liv sich kurzerhand und fischte aus einem der unteren Regale einen Plastiksack hervor. Die große Edition. Ein Vogel allein würde dafür wohl eine Weile brauchen. Wonach Liv für sich selbst suchen sollte, war ihr allerdings ungewiss, in den Reihen von Lebensmitteln, die Gänge und Labyrinthe bildeten. Schilder darüber gliederten das Ganze, aber obwohl die junge Frau eigentlich geschworen hatte, öfters hier gewesen zu sein, war sich sicher, trotzdem in der Praxis etwas finden zu können.

Den Sack mit dem Futter mit sich schleppend, hätte sie auch blind sein können, gegenüber allem, was sich im Umkreis befand. Trotzdem schaffte es Liv irgendwie, in der von ihr tatsächlich angestrebten Abteilung zu landen, den Dosen und Gläsern. Der riesige Supermarkt bot aller Art Auswahl, was das anging. Sogar fertige Mahlzeiten, Nudeln, die sich langsam auflösend, in wenig vertrauenserweckenden Flüssigkeiten schwammen. Dann war da eine Menge Obst, aller Arten, Pfirsiche, Pflaumen.

Geistesabwesend streckte Liv die Hand nach etwas aus, das mit viel Vorstellkraft nach Ravioli aussah, balancierte es wackelig auf dem Arm, in dem sich schon das Futter befand und blieb dann nachdenklich vor dem Apfelmus stehen.

So lag es ganz oben im Regel, es wäre sicherlich erheblicher Arbeitsaufwand. Aber es ließ sich essen. Ziemlich ideal. Verhältnismäßig. Es war schnell, süß, löffelbar und das Erstbeste, das ihr in diesem Augenblick in den Sinn kam. Besser als nichts. Besser als kochen.

Nun stellte sie sich auf die Zehenspitzen, die Hand soweit ausgestreckt, wie es irgendwie ging. Fast schlossen sich Livs Finger um das Schraubglas, aber immer wieder rutschte es ein ganz kleines Stück weiter nach hinten. Dann war da eine Stimme hinter ihr, ein Schatten fiel. Für einen Augenblick zuckte sie zusammen, ohne damit gerechnet zu haben.

Irgendwer, der etwas von ihr wollte?

Doch die Aussage war, blieb verhältnismäßig simpel.

"Verzeihung, könnten Sie etwas beiseite gehen?"

Abwesend nickte Liv, tat aber nicht wirklich, was die Person neben ihr verlangte, griff nur noch einmal hektischer, verbissener nach dem Glas. Sie wollte einfach zurück nachhause. Erst als ihre Finger andere streiften, begann sie fast unwillkürlich zu zittern. Ohne es zu registrieren, hatten sie dasselbe Glas gewählt. Ein kleiner Blick zur Seite, und neben ihr stand ein junger Mann mit einer wilden Lockenmähne, ihre Bewegungen trafen gegeneinander und mit einem ruckartigen Knallen segelte es zu Boden. Glas splitterte, die Welt stand still, auf einmal war da überall  Apfelmus und Scherben.

Es war plötzlich voller Apfelmus und Scherben.

Scherben.

Bevor sie es realisierte, merkte Liv, dass ihre Lippen immer wieder dasselbe Wort formten und dann wisperte sie es laut:

"Scheiße", wurde es zu einem bitterlichen Fluchen.

"Ich hole.. irgendwen", stammelte sie ruckartig in irgendeine Richtung und lief hektisch ein Abteil weiter, die Augen fieberhaft auf der Suche nach irgendjemand, der noch helfen konnte.

Vor Erleichterung atmete die junge Frau scharf ein und aus beim Anblick einer jungen Verkäuferin, die in roter Weste und straffem Pferdeschwanz Kartons auspackte, war Liv nie erleichterter gewesen. Definitiv zu viel Aufruhr für einen Tag. "Entschuldigen sie, mir", das stimmte nicht ganz, zugeben, wie selbst fand, "ist da drüben bei den Gläsern ein Miss-missgeschick" Das Prädikat des Satzes fehlte und Liv hätte schwören können, dass sich da Röte auf ihren Wangen abzeichnete, so schwer wie er ihr über die Lippen gekommen war.

Die Frau sah sie nicht an, fuhr in weiteren regelmäßigen Bewegungen, mit der Arbeit fort und ehe Liv sie abermals fast schon ein zweites Mal ansprechen wollte, meinte die andere mit völliger Ruhe, fast Desinteresse in der Stimme, wie als handele es es sich hierbei um ein alltägliches Szenario: "Der Kollege kommt gleich."

Es war genug, dass Liv ohne ein Wort zu sagen, davon eilte, zurück zu ihren Sachen, die sich ebenfalls auf dem Boden befanden, zurück zu dem jungen Mann. "Ich hab jemanden geholt, der gleich kommt", nuschelte sie mit zusammengebissenen Zähmen, weil jede Minute in dem verdammten Supermarkt eine zu viel war, weil sie weg,
weg,
wollte.

Deswegen konnte Liv es umso schwerer fassen, was er währenddessen tat. Wo sie stand, kniete er mit der kompletten Hose in den Scherben, wie im Fieber bückte der Fremde sich immer wieder nach den Scherben, ohne jedoch je eine einzige zu erwischen. Seine anfängliche Höflichkeit war gewichen, stattdessen sah er stur geradeaus und das Lächeln wirkte mehr falsch. "Kein Problem, das wird schon, es ist leicht wieder hinzubekommen." Auch er wirkte hektisch plötzlich, hatte allerdings eine sanfte, ganz weiche Stimme. "Lassen sie das!" Liv wurde auffordernd, weil er doch genauso wie sie wissen musste, dass nichts von dem, was er da gerade tat, etwas bringen konnte. "Es kommt gleich jemand." Jemand, der wissen würde, was er tat. Vielleicht hatte er sie beim ersten Mal nicht gut genug verstanden. Aber auch jetzt bückte der Blonde sich immer wieder, fieberhaft und mit der einen Hand voller Scherben sah er nun nicht einmal auf. An seiner linken hatte sich ein Schnitt gebildet, der offen war und blutete. Er war größer, als Liv erwartet hatte und blutete tatsächlich ziemlich heftig.

Da war schon ein wenig Blut auf einigen der Scherben.

Plötzlich war da überall Blut.

"Entschuldigung, sie haben sich geschnitten", wisperte Liv nun und sie wusste selbst nicht, was dazu führte, dass sie ihn nun von wieder ansprach. "Taschentuch?" Hilflos auf der Suche nach irgendetwas Hilfreichem, kramte sie durch ihre eigenen Hosentaschen, konnte allerdings den Blick nicht abwenden.

Da war plötzlich überall Blut.

Wieder hatte Liv zu zittern begonnen, es verstärkte sich nur noch, als Blond meinte, lächelnd: "Nicht so schlimm, das ist nur ein kleiner Schnitt, es heilt längst wieder!"

Aber es war mehr als ein kleiner Schnitt, es war irgendwie plötzlich überall auf seiner ganzen linken Hand.

Überall war Blut.

Das Glas knallte immer öfter auf den Boden hinunter und all diese Dinge waren genug, dass Liv jegliche Gedanken, jegliche Vernunft wichen. Sie tat es, ohne noch irgendwo hinzusehen, blieb fast an einem der Regale hängen, verließ die Abteilung, rannte fast, quer über den Flur.

Überall, nur eins.

Weg.

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