Als Diana aufwachte, lag sie neben einem Wasserhahn irgendwo hinter einem Haus und die Tropfen rieselten langsam ihren Kopf hinunter.

Es war eisig kalt und sie schlang ihre roten Ärmel um den Körper, bis sie kurz innehielt. Sie hatte nie rote Kleider gehabt. Langsam sah sie an den Flecken an den Ärmeln hoch und schließlich die kleinen Flecken am Kleid herunter und ihr wurde übel. 

Ihr fiel alles wieder ein. Aurelie, wie sie auf dem Boden gelegen hatte. Sie, wie sie in deren Blut gelegen hatte. Und ihre Vergangenheit, die sie jahrelang ausblenden konnte. 

Vorsichtig stützte sie sich gegen die Wand und schwankte dann zum Vordereingang hinüber, an dem sich eine sehr große Menschentraube gebildet hatte. Noch hatte sie nicht alles begriffen, doch das würde sie früher, als es ihr lieb war. 

"Was ist los?", fragte Diana, "Ist Aurelie schwer verletzt?"

Einer der Polizisten, die den Eingang bewachten drehte sich um. Misstrauisch musterte er sie, und antwortete dann: "Aurelie heißt wohl die Person da?"

"Jaja, sie ist meine Assistentin, lassen sie mich durch", nuschelte sie. Diana drängelte sich einfach an dem Polizisten vorbei und sah in den Raum, der jetzt hell erleuchtet war. Beim Anblick ihrer Assistentin drehte sich ihr Magen um. 

"Eindeutig tot", meinte der Mann in der seltsamen weißen Kleidung, der neben Aurelie hockte.

Diana schnappte nach Luft. Das konnte doch nicht wahr sein! Das durfte nicht wahr sein! Nicht schon wieder! 

Ein junger Polizist drehte sich um und redete kurz mit der Frau aus dem Nachbarhaus, welche die Polizei gerufen hatte und wendete sich dann an Diana.

"Sie kamen aus dem Haus, als ihre Assistentin ermordet wurde. Haben Sie etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen?"

"Sie... ermordet? Das kann nicht sein!", schrie Diana. Wieder schien ihre Welt zu schwanken. 

Ihre Nachbarin drängelte sich nach vorne und sagte: "Ja! Genau! Sie war es, sie hat die Arme ermordet!"

"Soll ich sie festnehmen, Kommissar Layance?", fragte nun der Polizist nach hinten. 

Diana wollte noch ansetzen, um etwas zu sagen, doch dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie fiel einfach nach hinten. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Doch noch endeten die böse Überraschungen nicht...