Drei Seiten
Diana spazierte die Straßen entlang.
In einer mittelgroßen Stadt einen Mörder herauszusuchen, von dem man noch nicht einmal das Aussehen kennt. Mittlerweile schüttelte sie ihren Kopf vor so viel Leichtsinn.
Immerhin war es Wochenende und alle Leute, die nur zum Arbeiten in die Stadt kamen, waren schon gegangen. Der Mörder war keiner von ihnen, da war sich Diana sicher. Sie wusste einfach immer, wo man gerade zuschlagen konnte.
Trotzdem war es der reinste Irrsinn, über Straßen zu spazieren und einfach hinter einem Wahnsinnigen herzurennen. Was sie aber überhaupt nicht störte.
Leise trappelten ihre Schritte über den Asphalt, kaum ein Geräusch war zu hören. Es war schon spät abends, zu einer Uhrzeit, zu der kaum ein Mensch draußen war.
Horchend blieb Diana stehen. Kein Geräusch war zu hören, also lief sie weiter. Unbewusst kam sie zu der Stelle, an der die Frau gestern niedergestochen gefunden wurde. Angst keimte in ihr hoch, doch sie konzentrierte sich auf ihre Schritte.
Wieder blieb sie stehen und hörte noch kurz auf zu atmen. Kein Geräusch war zu hören. Etwas beruhigter lief sie weiter, den Schatten hinter ihr nicht bemerkend. Den dunklen Schatten, der sich ihr immer mehr näherte. Die Gestalt, die im Dunkeln alles dafür tat, ungesehen zu blieben.
Plötzlich stolperte Diana und fiel aus den Asphalt. Es war stockdunkel und so brauchte sie einige Zeit, bis sie wieder hochkam. Nach dem kurzen Schock blieb sie lieber erst einmal dicht an der Wand stehen, bis die Unsicherheit verschwand.
Sie blickte hinter sich und sah ein langsam aufkeimendes Feuer im Mülleimer. Wer würde zu dieser Zeit ein Feuer machen und wieso? Es war ihr ein Rätsel. Auch schienen Blicke auf ihr zu lasten, was sie jedoch auf die abendliche Stille schob.
Mit dem Saum ihres Kleides fasste sie in die Mülltonne und zog ein paar Fetzen Papier heraus. Ansonsten gab es dort nichts. Seltsam.
Sie faltete die geknüllten Blätter auseinander und versuchte mühsam ein Wort zu entziffern, was bei dieser Dunkelheit jedoch unmöglich war. Doch auch so wollte sie möglichst schnell wieder an einen helleren Ort, auch wenn sie nicht wusste, wohin. Sie spürte gleichermaßen eine Einsamkeit wie auch das Gefühl, beobachtet zu werden.
Es kam ihr vor, als hörte sie Schritte. Sie hielt kurz die Luft an, doch die Schritte kamen immer näher. Eine Gestalt trat aus dem Dunkeln hervor.
Angst durchflutete sie und Diana fiel zu Boden.
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