Kapitel 116
Kimiko...
Ich musste zugeben das Carla mit dieser Aussage meine ganze Aufmerksamkeit inne hatte. Also war es nun soweit... ich sollte endlich die Antworten auf meine Fragen erhalten. Wer hätte gedacht, dass ich diese an einem Ort wie diesem hier finden würde... passt ja mal wieder sowas von zu meinem bisherigen Leben! Ich musste zugeben das ich wirklich aufgeregt, neugierig war und spüren konnte wie sich mein Körper immer weiter anspannte. Wir sahen uns noch immer an und ich spürte wieder wie dieses Kribbeln in meinem Unterleib entstand, wenn es überhaupt jemals richtig weg war... konnte mein Körper nicht einmal das machen, was er sollte!? Ich wich seinem Blick aus und sah einfach nur zu Boden... sehr gut Kimiko, dass war jetzt sowas von unauffällig! Carla beobachtete mich, dass konnte ich spüren, brannte sich sein Blick regelrecht in mein Fleisch. Wieso musste er verdammt nochmal so eine Wirkung auf mich haben!? Ich durfte es einfach nicht zulassen! Es gab nur einen bei dem ich das alles spüren wollte und dabei handelte es sich gewiss nicht um Carla! Du darfst dich nicht so durcheinander bringen lassen, Kimiko. Ja und daher sah ich entschlossen zu Carla, zumindest hoffte ich das man mir meine Unsicherheit nicht ansehen konnte. Doch lächelte er mich einfach nur an und das mit einem Blick, der mir nur allzu direkt sagte das er genau wusste wie er auf mich wirkte... na ganz klasse. Er deutete auf einen der freien Sessel ohne dabei auch nur einmal den Blick von mir abzuwenden und auch wenn ich gerade alles nur nicht das wollte, so ging ich, obwohl ich den nun zwischen uns herrschenden Abstand sehr befürwortete, zu diesen um mich zu setzen. Er ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen und ich musste zugeben, dass es mich wahnsinnig machte seinen Blick auf mir zu spüren.
Carla:"Schön das wir uns einig sind und das so ohne jegliche, unnötige Diskussion. Sag mir, fühlst du dich wohl? Ich meine, dass obwohl du so viel Blut verloren hast, du dennoch sehr gestärkt zu sein scheinst?"
Provoziere mich weiter und wir sprechen uns nochmal bezüglich einer nicht vorhandenen Diskussion! Ach und wem hatte ich das nochmal mit dem Blut zu verdanken!? Lass mich kurz überlegen, nur deinem Bruder und dir! Aber warte mal... Shin meinte doch das mein Blut nach der Säuberung zurückgeführt würde, also warum verloren? Sogleich musste ich an das viele getrocknete Blut auf meiner Haut denken... du hättest es ahnen müssen Kimiko! Ich musste zugeben das mich das alles gerade mehr als nur verwirrte und vor allem wütend machte! Es war so klar, dass ich ihnen nicht trauen konnte! Du bist so dumm Kimiko! Aber zumindest hatte es etwas Gutes. Ich befand mich nicht mehr in der Folterkammer und war am Leben... rede es dir ruhig schön Kimiko.
Kimiko:"Wieso habe ich verdammt nochmal Blut verloren!? Es hieß das es nach der Säuberung zu mir zurückgeführt wird! Also warum verloren!?"
Carla sah mich einfach nur an, dabei zeigte er keinerlei Emotion und das, obwohl ich ihn gerade wieder mal anschrie... so langsam schien dies das Einzige zu sein, wozu ich noch in der Lage war. Ich hatte keine Ahnung warum, aber schaffte er es immer wieder mich mit so etwas zum Ausrasten zu bringen!
Carla:"Wie ich höre, geht es dir zumindest besser. Wenn es in Ordnung für dich ist, würde ich gerne über das eigentliche sprechen und das, wenn du erlaubst, in einer angebrachten Tonlage."
Na ganz klasse, noch besser konnte er mich jetzt nicht darauf hinweisen das ich mich wie die Axt im Walde benahm! Aber mal ganz ehrlich, überraschte es hier überhaupt jemanden!? Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, ausgenutzt und betrogen zu werden! Wie dem auch sei, ich wollte endlich die Antworten haben und dafür wäre es wohl das Beste für den Moment eine gewisse Höflichkeit an den Tag zu legen oder zumindest, in einer normalen Lautstärke mit ihm zu sprechen.
Kimiko:"Gerne und selbstverständlich, ich werde es versuchen..."
... mehr hattest du zumindest von mir nicht zu erwarten, als den Versuch. Ich musste zugeben das, auch wenn ich jetzt etwas angemessener mit ihm sprach, man den Unterton sehr wohl noch heraushören konnte. Carla schien dies jedoch wieder nur zu amüsieren, sah er mich mit einem Lächeln an, während er den Arm auf seinem Bein abstützte und seinen Kopf auf den Handrücken legte.
Carla:"Das finde ich sehr höflich von dir, schließlich tust du ja nichts, um mir zu gefallen..."
So ein Arsch! Natürlich musste ich kein Genie sein um zu wissen, dass er dies mit purer Absicht von sich gab! Es war ja so klar das er von mir ein gewisses Maß an Höflichkeit verlangte, nur um im passenden Augenblick eine Spitze zu werfen! Wie sollte man bitte seine inneren Aggressionen unter Kontrolle bekommen, wenn jemand vor einem saß, der nur auf das eine aus war... zu provozieren!? Dennoch schaffte ich es mir auf die Zunge zu beißen um somit einen Kommentar meinerseits zu unterdrücken. Natürlich führte es dazu, dass es Carla wieder mal amüsierte... fick dich einfach! Ich sah für einen Moment genervt zur Seite um meinen Blick über die ganzen Bücher gleiten zu lassen, als seine Stimme von neuem erklang.
Carla:"Erinnerst du dich an das, was ich zu dir gesagt habe? Das es eine Verbindung zwischen uns gibt? Um genau zu sein, besteht diese zwischen dem Grimoire und mir, soweit ich es mittlerweile sagen kann."
Was!? Ich sah sofort wieder zu ihm, machten mich seine Worte noch neugieriger als ich es schon war. Wie meinte er das!?
Carla:"Ich sollte aber wohl eher davon ausgehen, dass diese Verbindung zwischen dem Grimoire und meiner ganzen Familie besteht... obwohl ich zugeben muss, dass deine Wirkung auf mich beinahe einem Rausch gleicht. Aber ob dies allein das Werk des Grimoires ist, vermag ich nicht zu sagen."
Es glich beinahe schon einem Kompliment und löste daher nur eines in mir aus und zwar ein angenehmes Kribbeln. Einem Rausch... wieso wusste ich nur zu gut was er damit meinte? Du darfst dich nicht ablenken und von ihm beeinflussen lassen Kimiko! Ich schüttelte für einen kurzen Moment meinen Kopf, als würde mir dies helfen wieder klar denken zu können und ich war froh, dass Carla es unkommentiert ließ. Er wartete für einen Moment einfach nur ab und begann dann weiter zu erzählen.
Carla:"Mein Vater war der erste Blutkönig und Herrscher über die Dämonenwelt. Alle vier großen Häuser beugten ihr Haupt vor seiner Macht und lebten in Furcht vor ihm. Doch wollte er noch mehr, etwas, was beständig und unvergänglich so wie er selbst war und ihm, als auch seinen Nachkommen, die Macht zu Herrschen sicherte. Er sammelte seine Kraft und beschwor die Mächte der Finsternis um mit Hilfe der schwarzen Magie etwas zu erschaffen, was selbst seine Vorstellungskraft übertroffen haben dürfte. Er entfesselte die Mächte und erschuf ein Buch, das Grimoire, worin alle Zaubersprüche der alten Zeit niedergeschrieben waren. Doch war dies nicht alles..."
Dämonenwelt... ok, dass sollte mich nun weniger überraschen, aber tat es dies dennoch. Also gab es neben unserer Welt noch andere, was mir an sich hätte klar sein sollen... irgendwo musste das Ding ja immer herkommen. Aber was meinte er mit "nicht alles"? Das alles war schon so zu viel für mich und warf in mir nur weitere Fragen auf. Aber zumindest wusste ich nun, wem ich diesen ganzen Schlamassel zu verdanken hatte und zwar seinem Vater... na vielen Dank auch. Egal was er da erschaffen wollte, ein einfaches Buch war dieses Ding bei weitem nicht, also wenn man mich fragte war es mehr als nur daneben gegangen. Doch behielt ich meine Gedanken für mich, spürte ich das er noch nicht fertig war und ich wollte ihn auf keinen Fall unterbrechen, indem ich ihm mitteilte das sein Vater wohl nicht der Hellste zu sein schien, sondern eher ein größenwahnsinniger Narr. Carla ließ sich dennoch einen Moment Zeit bevor er weiter sprach, ganz so als müsste er kurz seine Gedanken sammeln. Seine Augen lagen zwar auf mir, aber schien sein Blick auf etwas weit in der Ferne gerichtet zu sein, als würde er mich nicht mehr wahrnehmen. Doch änderte sich dies nun wieder.
Carla:"... es beinhaltet die gesamte Geschichte der Dämonenwelt und war in der Lage meinem Vater die Vergangenheit, als auch die Gegenwart, eines jeden Einzelnen zu offenbaren. Es ist ein Buch welches laufend fortgeschrieben wurde und was dazu fähig war, dass wenn jemand eine Entscheidung getroffen hatte, meinem Vater die möglichen Konsequenzen, die Zukunft, vorherzusagen... und selbst jetzt... wird es immer noch fortgeschrieben."
Was!? Klar ich nehme gleich Papier und Stift zur Hand und lege los. Was sollte das alles verdammt nochmal bedeuten!? Das alles klang eher nach einer Wahrsagerkugel, als nach einem Buch. Mein Kopf tat leicht weh, aufgrund der ganzen Gedanken welche in mir hin und her rasten... ich werde hier noch wahnsinnig! Ich wollte Antworten, ja, aber kamen immer mehr Fragen dazu und so langsam war ich am verzweifeln. Dennoch versuchte ich mich zu konzentrieren und meine Gedanken zu ordnen.
Kimiko:"Ok... zum einen, ich schreibe dieses Grimoire bestimmt nicht weiter und was hat das alles verdammt nochmal mit mir zu tun!?"
Du wolltest ruhig bleiben Kimiko. Ja und das viel mir gerade mehr als nur schwer... Luft holen, bis Zehn zählen, du schaffst das Kimiko. Wie sehr mich das doch alles belastete und vor allem wüten machte! Wieso musste mir das alles passieren? Wieso verdammt!?
Carla:"Wäre dies nötig, so wäre der Schreiber der mächtige Part, da er sein Wissen niederschreibt und nicht das Buch selbst. Ich meinte damit, dass sich das Grimoire selbst fortschreibt. Also kann ich dich beruhigen, da du dich dies bezüglich nicht kümmern musst."
Ja ganz klasse, dass machte es nun bei weitem besser! Aber warte mal... ein Gedanke kam in mir auf, einer, wo ich mir nicht sicher war ob er mich nicht noch mehr beunruhigte. Ich erinnerte mich an die Situation mit Shu, als auch Shin, als ich plötzlich diese Bilder vor mir sah. Waren es in Wirklichkeit deren Vergangenheit? Oder sogar, deren Zukunft? Das ergab alles für mich zwar noch immer keinen Sinn, aber lassen wir es mal so im Raum stehen. Aber wenn es an dem war, so war der Einfluss des Grimoires auf mich noch größer als es mir lieb war und dies machte mir einfach nur Angst.
Carla:"Warum es gerade in dir ist, vermag ich nicht zu sagen. Doch glaub mir, dass ich daran arbeitete es aus dir heraus zu bekommen."
Das konnte ich mir sehr gut vorstellen. Am Ende war ich ihm egal und nur das Grimoire von Belang. Also warum spürte ich dieses Stechen in meinem Herzen!? Du bedeutest ihm nichts Kimiko und genau das sollte mich an sich glücklich stimmen. Aber wusste etwas tief in mir, dass ich sterben würde sobald er das Grimoire hätte. Doch brachte mich dieses Denken einfach nicht weiter, weswegen ich versuchte die Ruhe zu bewahren.
Kimiko:"Ok... warte. Es ist für mich schwer das alles zu verstehen. Es ist doch nur ein Buch, ein toter Gegenstand. Also wie kann ein solches so viel Macht besitzen, dass es meine Träume, als auch meine Wahrnehmung beinträchtigen kann? Können wir nicht einfach deinen Vater danach fragen? Ich meine, er hat es doch erschaffen, als sollte er doch mehr darüber wissen."
Ups... du solltest besser aufpassen was du sagst Kimiko! Carla konnte von alledem nichts wissen und daher war es nicht verwunderlich, dass dieser mich nun eher fragend anschaute.
Carla:"Du solltest es weniger als ein Gegenstand sehen, sondern eher als eine Macht, welche darin gebannt wurde. Es ist mir unmöglich meinen Vater danach zu fragen, da er tot ist... aber vielleicht solltest du mir nun erzählen, was dir widerfahren ist."
Ein riesen Fettnäfpchen Kimiko und du sprangst mit Anlauf auch noch hinein... das war so typisch für mich. Ich sah nun eher verzeihend zu ihm, tat es mir gerade wirklich Leid. Doch winkte Carla meine Bemühungen einfach mit einer Handbewegung weg, schien er sich nicht sonderlich daran zu stören. Tot... wie kalt es aus seinem Mund doch klang. Irgendetwas sagte mir, dass mehr dahintersteckte und ich war mir nicht sicher, ob ich es wissen wollte. Carla sah noch immer zu mir, schien er auf eine Erklärung zu warten. Aber sollte ich dies tun? Ich meinte, konnte ich dies wirklich Carla anvertrauen? Ihm alles erzählen, was ich gesehen und gefühlt hatte? Ein Teil in mir wollte es, aber war da auch ein anderer, der mir davon mehr als nur abriet. Ich wich seinem Blick aus und sah hinunter zu meinen Händen. Was sollte ich tun?
Kimiko:"Ich... es ist schwer für mich... darüber zu sprechen... tut mir leid."
Und dies tat es wirklich... was war verdammt nochmal los mit mir? Ich fühlte mich gerade einfach so hilflos und klein, als würde eine riesen Last auf meinen Schultern liegen. Das kam dem wohl am Ende sogar sehr nah, war das alles einfach zu viel für mich.
Carla:"Zeig es mir."
Was!? Ich sah nun wieder zu ihm, machten mich seine Worte neugierig, nein, verwirrten sie mich eher. Zeigen... was meinte er damit?
Carla:"Kimiko... ich bin mir sicher, da das Grimoire in dir ist, du bestimmte Fähigkeiten dessen für dich nutzen kannst. Das du die Gedanken meines Bruders lesen konntest, spricht eindeutig dafür."
Als er meinen Namen aussprach, spürte ich ein angenehmes Kribbeln in meinem Unterleib und wie eine Gänsehaut über meinen Rücken lief... aber wieso!? Wieso löste er diese ganzen Gefühle in mir aus!? Ich wollte es nicht spüren verdammt nochmal und dennoch, war es alles was mein Inneres ersehnte. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Es soll aufhören, bitte!
Carla:"Lass mich dir dabei helfen deine Fähigkeiten zu erlernen. Zeig es mir Kimiko. Zeig mir was dir widerfahren ist."
Konnte er nicht einfach den Mund halten... wenigstens für einen kurzen Moment!? Seine Stimme machte mich einfach wahnsinnig, spürte ich regelrecht wie mein Inneres mit jedem Klang mehr nach ihm schrie. Ein Teil in mir wollte sich ihm komplett offenbaren und dies war genau der Grund, weswegen ich solche Angst verspürte. Ich wollte das alles nicht, aber konnte ich einfach nichts dagegen tun... du musst kämpfen, Kimiko! Ja, aber war der Teil einfach zu mächtig, jener, der mich immer weiter zu ihm trieb.
Kimiko:"Aber... wie?"
Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er nun Aufstand um zu mir zu kommen. Sogleich spannte sich mein Körper an, während mein Herz zu rasen begann. Er kam zu mir und kniete sich vor mich hin, während ich einfach nicht anders konnte als in seine Augen zu schauen, welche mich regelrecht fixierten. Ich fühlte mich wieder so anders, wie hypnotisiert... bewirkte er das alles, wie schon zuvor? Wir waren nun direkt auf Augenhöhe, als er sich nun zu mir nach vorne beugte. Ich spürte wie mein Körper leicht zitterte, hatte ich einfach nur Angst. Aber vor was genau? Vor dem was nun passieren würde oder vor der Tatsache, dass ich seinen Blick einfach nicht ertragen konnte, nein, lag es wohl an dem was dieser in mir auslöste. Ich sah ihm dabei zu, wie er nun seine Augen schloss um seine Stirn an die meine zu legen. Ich wollte eigentlich genug Abstand zwischen uns wissen, doch fand ich mich nun in dieser Situation wieder... einfach toll gemacht Kimiko! Obwohl es eine so unschuldige Berührung war, so dachte ich das mein Körper in Flammen stand, fühlte es sich so an als würde ich regelrecht brennen. Das Gefühl war unerträglich für mich, während mein Herz zu rasen begann... beruhige dich Kimiko. Ich wusste nicht wirklich was ich zu tun hatte, aber schloss ich nun ebenfalls meine Augen... du bist wahnsinnig Kimiko! Ja und dennoch wollte ein Teil in mir mehr wissen und vor allem, erfahren wozu ich fähig war.
Carla:"Beruhige dein Herz... atme tief ein und aus. Versuche an nichts zu denken, als an den Schlag deines Herzens. Spüre wie er langsamer wird. Konzentriere dich nur darauf und lass alles andere los. Erzwinge die Gedanken nicht, sondern versuche dich komplett zu entspannen und wenn du es geschafft hast, versuche einfach los zu lassen. Die Macht in dir weiß was zu tun ist... lass einfach los."
An nichts denken? Wie sollte das funktionieren wenn er mir so nah war und ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte? Er machte mich komplett wirr im Kopf, doch versuchte ich mich nun zu konzentrieren und seinen Anweisungen Folge zu leisten. Es dauerte einen Moment, doch schaffte ich es immer mehr zu entspannen und mich treiben zu lassen. Ich spürte wie sich mein Herzschlag verlangsamte, mein Körper jegliche Anspannung verlor und wie meine Gedanken sich um nichts anderes als dieses monotone Schlagen drehten. Lange Zeit passierte rein gar nichts, zumindest hatte ich das Gefühl als würde ich hier schon seit ewig langen Minuten sitzen und das mit seiner Stirn auf der meinen. Doch spürte ich da plötzlich wie eine Art Wärme meinen Körper durchdrang. Sie entstand in meinem Unterleib und breitete sich von da immer weiter in diesem aus. Gedanken, nein, Bilder entstanden vor meinen Augen, jene, welche ich nie wieder zu sehen erhoffte. Es waren jene Erinnerungen an meine Träume, an all die Qualen und wie mir das Grimoire im Anwesen der Vampire aufgelauert hatte. Ich spürte wie mein Herz erneut zu rasen begann und sich mein Körper immer weiter anspannte. Das war eine dumme Idee gewesen! Indem ich ihm alles zeigte, durchlebte ich gleichzeitig alles nochmal und dies wollte ich bei weitem nicht! Meine Hände lagen auf der Sessellehne und ich konnte nicht anders als meine Finger in dessen Stoff zu graben. Es war einfach zu viel für mich! Doch spürte ich nun wie Carla seine Hände auf die meinen legte, ganz so als würde er mich beruhigen wollen. Erst jetzt bemerkte ich das auch er schneller atmete und dies machte mir erst so richtig bewusst, dass, wie auch immer man dies hier auch bezeichnen sollte, er meine Erinnerungen tatsächlich wahrnehmen konnte. Aber was!? Ich spürte plötzlich wie mich jemand packte und nach vorne zog. Ich hatte das Gefühl zu fallen, nein, ich tat es auch! Was war denn jetzt!? Ich riss automatisch meine Augen auf, doch hatte sich das Bild vor mir komplett verändert, blickte ich in nichts anderes als die Dunkelheit, welche auch meine Träume so oft beherrschte. Keine Spur war mehr von Carla oder der Bibliothek zu sehen, um genau zu sein, konnte ich überhaupt nichts erkennen, aber dafür hören... ein Kichern! Nein, verdammt! Nicht jetzt! Ich spürte wie ich hart auf etwas aufkam und keuchte vor Schmerz. Meine Knie taten weh und ich fasste unsicher zu diesen, während ich versuchte irgendetwas zu erkennen. Wo war Carla!? Auch wenn ich mich von ihm fernhalten sollte, so wollte ich gerade nur eines und zwar, nicht allein hier in der Finsternis hocken um auf das zu warten was dort lauerte. Was!? Ich spürte wie meine Hand- und Fussgelenke umschlossen wurden und sich dieses unerträgliche Gefühl auf meinen Oberkörper ausbreitete. Was passierte hier verdammt nochmal!? Immer noch erklang das Kichern und kam mir dabei näher. Mein Körper tat weh, während ich spürte wie die Angst von mir Besitz ergriff... es soll aufhören, bitte! Noch immer fühlte es sich so an als würde mich etwas umschließen, fesseln... du musst was unternehmen Kimiko! Unmöglich! Ich konnte mich nicht bewegen und so hatte ich keine andere Wahl als dabei zu zusehen, wie nun etwas Rotes in der Finsternis auffunkelte und sich regelrecht davon abhob um mir näher zu kommen. Doch blieb es nicht dabei, zeichnete sich noch mehr ab, indem nun ein Körper zum Vorschein kam. Vor mir erschien niemand anderes als das Grimoire, welches noch immer amüsiert kicherte, während ich nur eines wollte... schreien und einfach davon laufen, um ja genügend Abstand zwischen uns zu bringen!
"Ich bin dann jetzt wohl dran, mh?"
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