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Kapitel 103

Kimiko...

Zuallererst verspürte ich ein schmerzliches Dröhnen, als ich wieder zu mir kam. Es durchzog meinen Kopf, wenn nicht sogar meinen ganzen Körper. Was war passiert? Ich stand komplett neben mir und hatte Probleme meine Gedanken zu ordnen. Mein Körper fühlte sich erschöpft an, doch spürte ich etwas Weiches auf dem ich lag. Ich streckte mich etwas ohne meine Augen zu öffnen, hatte ich einfach das Bedürfnis meinen Körper zu bewegen. Ich lag in einem Bett, so viel stand fest, fühlte ich eindeutig ein Kissen. Es dauerte einen Moment doch kamen so langsam Erinnerungen in mir auf und daran, dass Takeru hier aufgetaucht war nur um mir am Ende etwas bestimmtes zu offenbaren. Aber war das überhaupt möglich? Laut ihm sollte sich in mir dieses verfluchte Buch befinden, was auch immer das am Ende bedeuten sollte. Aber war es überhaupt Realität? Ich lag schließlich im Bett, also wer sagte mir nicht, dass das alles nur ein Traum war? Zumindest würde dies zu mir passen, neigte ich zur Zeit zu kuriosen Träumen. Ja, das würde alles erklären! Ich musste geträumt haben, was auch nach den letzten Monaten kein Wunder war bei all dem was ich mit den Vampiren erlebt hatte, als auch das mit meinen Eltern. Eine weitere Erinnerung kam in mir auf, an das, was Takeru noch gesagt hatte und zwar, dass diese mich adoptiert hatten und gar nicht meine leiblichen Eltern waren. Spätestens da konnte es sich doch nur um einen Traum handeln, oder? Schließlich hätten meine Eltern mich nie belogen oder dergleichen! Oder etwa doch? Na ganz klasse, kaum war ich wach rasten meine Gedanken wieder hin und her, typisch für dich Kimiko! Doch brachte mich das alles nicht wirklich weiter, würde ich die Wahrheit nur erfahren wenn ich es wagte der Realität ins Gesicht zu schauen. Nur Mut Kimiko, du kannst das! Ich schlug langsam meine Augen auf und erkannte das ich wirklich in einem Bett lag, aber was!? Ich war so geschockt das ich mich schnell aufrichtete, zu schnell wie ich nun feststellen musste, nahm das Dröhnen sogleich zu, verdammt! Ich hielt mir meinen schmerzenden Kopf und kniff für einen Moment meine Augen zusammen, als ich nun leicht aufstöhnte... wieso musste es nur immer so weh tun verdammt!? Ich öffnete nun langsam meine Augen und sah mich unsicher um, als das Dröhnen endlich nachließ. Ich lag in einem mir fremden Bett, in einem mir fremden Zimmer und spürte sofort ein ungutes Gefühl in mir aufkommen, erinnerte ich mich noch an ein weiteres Detail. Verdammt Kimiko, die Idee das alles nur ein Traum war konnte wirklich nur von dir kommen! Doch ließ mich die Erinnerung welche in mir aufkam nicht los, waren da zwei mir unbekannte Männer. Doch konnte ich mich einfach nicht an mehr erinnern, wurde ich kurz darauf bewusstlos. Verdammt! So viel dazu das es ein Traum war! Passte ja mal wieder sowas von zu mir das ich mich, was die Realität anging, in Traumwelten flüchtete! Etwas tief in mir hatte die Befürchtung das dies hier kein Zimmer in der Villa von den Vampiren war und ich es lediglich nur nicht kannte. Nein, ich war mir sogar sicher das ich mich gar nicht mehr in dieser befand und ich konnte mir denken, dass es mit den zwei Männern zu tun haben musste. Ich rutsche langsam zum Bettrand und stand schlussendlich auf... was hatten nur alle mit diesen Himmelbetten? Aber zumindest erstrahlte dieses Zimmer, mit seinem gedimmten Licht, nicht in den typischen Rosafarben wie das Puppenzimmer, nein, war das hier eher altrosa... welch gravierender Unterschied! Bei den einen hatte man ein rosafarbenes Zimmer mit Himmelbett, bei den anderen ein rosafarbenes Zimmer ohne Himmelbett und hier, hatte man ein Zimmer in altrosa gehalten mit, was sonst, einem Himmelbett... egal wer diese Männer auch waren, zeigten sich jetzt schon Parallelen zu den Vampiren.

Ich sah mich nur halbherzig um, hatte ich nicht vor sonderlich lange zu bleiben. Ich ging nun zu einem der Fenster, welche von schweren Vorhängen verdunkelt wurden und legte nun genau einen solchen zur Seite. Draußen war es dunkel, doch wusste ich nicht ob es noch immer die selbe Nacht war oder ich doch länger bewusstlos war als ich annahm. Zumindest bestätigte sich meine Befürchtung, als ich trotz der herrschenden Dunkelheit Teile des Gartens ausmachen konnte... definitiv kein bekannter Anblick, ganz klasse. Ich war mir sicher das diese Typen mich entführt hatten, etwas was sie noch bereuen würden. Ich war es so langsam leid, dass immer wer kam und meinte über mich bestimmen zu können. Ich würde mir das zumindest nicht länger gefallen lassen!
Aber dennoch musste ich zugeben das ich mich sehr unwohl fühlte, gar etwas Angst verspürte. Ich wollte gerade einfach nur eines und zwar das Raito ins Zimmer käme und mir sagte, dass alles nur ein Scherz war und ich in Sicherheit war. Doch wusste etwas tief in mir, dass dies eher reines Wunschdenken war. Raito... ob du bereits mitbekommen hattest das ich fort war und mich vielleicht sogar suchtest? Ich vermisste ihn wahnsinnig und wünschte mir das er jetzt hier bei mir wäre, hätte mir dies etwas Sicherheit gegeben. Aber was, wenn er mich nicht finden konnte? Oder noch schlimmer, diese Männer ihn bei meiner Entführung verletzt hatten!? Ich war schließlich bewusstlos und konnte daher nicht sagen was zum Ende hin passiert war. Ich schüttelte leicht meinen Kopf, wollte ich somit diesen Gedanken entgehen. Ich musste einfach wissen ob es ihm gut ging und daher wollte ich nicht darauf warten, dass er käme um mich zu retten. Nein, du musst selber handeln Kimiko! Leider hatte ich keine Ahnung um was es sich bei diesen Männern handelte und wie viele sie am Ende waren. Waren sie einfache Menschen, Vampire, gar etwas ganz anderes oder am Ende Handlanger von diesem Akamaru? Letzteres schien mir nicht mal so abwegig, musste ich daran denken das dieser zurückkehren wollte und das dieses Mal nicht alleine. Egal wer sie am Ende auch waren, ich würde nicht lange genug hier bleiben um es herauszufinden, so viel stand fest! Der Blick aus dem Fenster zeigte mir auf, dass ich mich nicht im Erdgeschoss befand, weswegen die Idee, dieses zu öffnen um herauszuklettern, am Ende nichts bringen würde... bis auf einige Knochenbrüche. Aber was sollte ich dann tun? Einfach darauf loszugehen schien mir nicht die beste Option zu sein, kannte ich mich in diesem Anwesen überhaupt nicht aus. Aber leider hatte ich mehr oder weniger keine andere Wahl... wieso eigentlich immer ich Karma!? Ich entschied mich also dazu leise das Zimmer zu verlassen, in der Hoffnung ohne Zwischenfälle den Ausgang zu finden. Leider musste ich dafür schon eine Entscheidung treffen, hatte dieses Zimmer zwei Türen und ich hatte keine Ahnung wohin mich welche wenn führen würde. So ging ich langsam zu einer der zwei Türen und umschloss mit zittriger Hand deren Klinke. Ich spürte regelrecht wie das Adrenalin durch meine Adern jagte und mein Körper sich anspannte. Mein Herz raste mittlerweile in der Brust, während meine Atmung beschleunigte... Kimiko, du musst dich beruhigen! Ich atmete noch einmal durch und öffnete nun langsam die Tür, bis ein kleiner Spalt offen lag und ich somit hindurchschauen konnte. Ich stellte schnell fest, dass dies wohl die Tür zu einem Bad war, weswegen ich diese nun gänzlich öffnete. Gut, das war eindeutig ein Bad und was für eins. Es war sehr prunkvoll mit seinen goldenen Wasserhähnen und hatte sogar einen eigenen Kamin. In der Mitte stand eine große, freistehende Badewanne und ich musste zugeben das es hier drin wirklich sehr angenehm roch, als würden überall frische Blumen stehen.

Dennoch entschied ich, mich nicht länger hier aufzuhalten, war der Drang dieses Anwesen zu verlassen und zu ihm zurückzukehren in mir viel zu groß. Schnell verließ ich das Bad und schloss die Tür hinter mir, nur um jetzt zielgerichtet auf die andere zuzugehen. Kaum stand ich vor dieser, spürte ich erneut die Anspannung welche meinen Körper beherrschte, stand schließlich fest, dass diese Tür hinausführen würde und der Gedanke daran beruhigt mich nicht wirklich. Dennoch versuchte ich mich wieder unter Kontrolle zu bekommen, weswegen ich tief ein und ausatmete. Ich spürte nun wie sich mein Herz langsam beruhigte... so war es gut Kimiko, du kannst das! Ich musste zuallererst herausfinden wo ich war, stand zumindest fest das dies hier weder das Anwesen der Sakamaki noch der Mukami war. Warte! Was wenn ich mich gar nicht mehr in Japan befand!? Ok, jetzt spinnst du wirklich Kimiko! Nur weil es nicht das Anwesen war welches du kanntest, hieße es nicht, dass du ein ganzes Land verlassen hattest! Dennoch kamen in mir die verschiedensten Gedanken auf und keiner davon war wirklich beruhigend. Aber eines stand fest, wenn ich von hier fliehen wollte, musste ich zuallererst herausfinden wo ich war und dazu musste ich das Zimmer verlassen! Langsam öffnete ich mit zittriger Hand die Tür und ich spürte, wie sich mein Körper noch mehr anspannte. Als die Tür einen Spalt offen stand, schaute ich wie schon eben durch diesen hindurch und somit in den hell erleuchteten Flur. Ich lauschte ob ich irgendetwas hören konnte, doch war nichts zu vernehmen. Immer weiter öffnete ich die Tür bis sie gänzlich offen stand und ich somit hinaustreten konnte. Ich musste zugeben, dass egal wer hier auch wohnte, sie definitiv viel Geld haben mussten, befanden sich überall an den Wänden Gemälde von alten Zeiten und man musste kein Genie sein um zu sehen, dass diese eindeutig wertvoll waren. Im allgemeinen war die Einrichtung sehr prunkvoll und ich hatte das Gefühl, als würde ich in einem dieser alten Schlösser stehen... natürlich Kimiko, schwärmen wir noch etwas über die Einrichtung anstatt zu fliehen! Da ich keine Ahnung hatte wo ich lang musste, entschied ich mich für irgendeine Richtung und schritt nun schlussendlich langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, durch dieses mir unbekannte Anwesen. Erneut begann mein Herz vor Anspannung zu rasen als ich hinter mir ein Geräusch vernahm. Um genau zu sein, war es ein Knurren und sofort spürte ich wie sich meine Nackenhaare aufstellten, verdammt! Ich schluckte hart und drehte mich nun langsam in die Richtung aus der das Geräusch stammte, nur um direkt in das Gesicht eines Wolfes zu schauen. Er hatte rabenschwarzes Fell und knurrte mich mehr als nur aggressiv an, wobei er seine Ohren angelegt hatte. Kurz überlegte ich, einfach zurück in das Zimmer von eben zu rennen, lag es direkt zwischen dem Wolf und mir. Doch schien der Wolf genau zu wissen was ich dachte, kam er mir sogleich näher wodurch er nun vor der Tür stand und mir somit diesen Zufluchtsort versperrte. Ich wich langsam zurück, während er mich immer weiter musternd anknurrte. Doch schien er keine Anstalten zu machen mich anzugreifen, im Gegenteil, es schien das er mich in eine gewisse Richtung drängen wollte... nur war ich mir nicht sicher, ob dies nun ein gutes Zeichen war. Immer wenn ich einen Schritt zurückwich, kam er mir wiederum etwas näher. Ich blickte zurück über meine Schulter, hatte ich Angst gegen eine Wand zu laufen und somit erst recht in eine Falle zu geraten. Doch kaum stand ich für einen Moment still, erklang da erneut dieses wütende Knurren. Also doch! Dieser Wolf trieb mich eindeutig vor sich her und ich überlegte, was ich nun mit dieser Erkenntnis anfangen sollte. Ich war mir sicher, dass wenn ich in seine Richtung laufe, er mich angreifen würde, was ja nicht gerade schwer zu erahnen war. Aber war die Option, mich von einem Wolf vor sich her treiben zu lassen, nicht sonderlich ermutigender. Da ich keine Ahnung hatte, wo genau ich hier Zuflucht suchen konnte, entschied ich mich dazu fürs Erste nachzugeben und in einem passenden Moment ein anderes Zimmer zu meiner Rettung aufzusuchen. Doch leider würde ich genau dieses zu spät sehen, wenn ich weiterhin nur den Wolf im Blick behielt. Ich drehte mich daher nun, den Rücken dem Wolf zugewandt, um und ging langsam weiter. Mir war bewusst das dieser mich jeden Moment angreifen könnte, doch nahm ich es in kauf, war es gerade besser zu sterben als diesen Männern ausgeliefert zu sein! Doch erinnerte ich mich nicht nur an diese, sondern auch an das was Takeru zu mir sagte. Hatten sie mich deswegen entführt!? Es war für mich ein zu großer Zufall, dass sie mich genau in diesem Moment entführten, nachdem Takeru mir offenbarte, dass sich in mir dieses Grimoire befinden sollte. War ich wirklich deswegen hier? Weil sich in mir dieses Buch befand! Ich schüttelte leicht meinen Kopf, war der Gedanke daran einfach nur die Hölle selbst für mich. Raito... egal wo du bist, ich hoffte das du mich finden kannst, hatte ich einfach keine Ahnung ob mir eine Flucht gelingen würde. Mein Herz schmerzte als der Gedanke in mir aufkam, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde... bitte, ich darf dich nicht verlieren! Ich spürte leichte Tränen in mir aufkommen, doch unterdrückte ich sie sogleich... nicht jetzt Kimiko! Der Wolf trieb mich immer weiter vor sich her und hielt dabei aber immer genügend Abstand zu mir. Leider konnte ich dies bisher nicht nutzen, schien das Zimmer von eben das einzige zu sein, welches sich hier in diesem Wirrwarr aus Fluren befand. Zumindest hatte ich so langsam die Körpersprache des Wolfes verstanden, knurrte er sobald ich eine falsche Richtung einschlug. Für einen Moment hatte ich sogar den Gedanken, mir einen Spaß daraus zu machen, doch glaubte ich nicht dass dies für mein weiteres Überleben gut wäre. Wir kamen zu einer großen Treppe, welche ich dem Knurren zu urteilen, hinuntergehen sollte. Da ich mehr oder weniger keine andere Wahl hatte, tat ich nun genau dies. Dennoch musterte ich neugierig meine Umgebung und somit die unzähligen Gemälde an den Wänden. So langsam fragte ich mich, ob derjenige der hier lebte, ein Künstler war und das es am Ende vielleicht sogar seine Bilder waren. Aber war dies wohl egal, änderte es nichts an der Tatsache das ich mal wieder gegen meinen Willen entführt wurde. Immer weiter schritt ich die große Treppe hinunter, welche in einem großen Saal endete. Wenn dieses Anwesen nur annähernd dem der Vampire glich, so könnte dies hier die Eingangshalle sein, was wiederum bedeuten würde, dass diese extrem große Tür welche vor mir lag, der Weg zu meiner Flucht wäre. Leicht schaute ich über meine Schulter und somit zu dem Wolf. Zwischen uns lag nicht genügend Abstand, was bedeutete, dass der Versuch zur Flucht wahrscheinlich nicht ohne Probleme vonstatten gehen würde. Dennoch musste ich es einfach versuchen, hatte ich keine Lust dort anzukommen, wohin mich der Wolf am Ende führte. Ok, Kimiko... es war schwierig aber nicht unmöglich! Ich holte noch einmal tief Luft als ich nun das Ende der Treppe erreichte und rannte einfach los. Sofort erklang ein missbilligendes Knurren hinter mir, doch versuchte ich mich auf das eigentliche vor mir zu konzentrieren. Dieser Eingangsbereich glich eher einem Saal, war dieser recht groß und so brauchte es einen Moment, bis ich zur Tür gelangte. Den Gedanken, dass diese eventuell verschlossen war, schob ich beiseite wäre es einfach ein zu grausames Spiel. Doch noch bevor ich die Tür erreichen konnte, stellte sich mir plötzlich ein weiterer Wolf, dessen Fell cremefarben war, in den Weg... woher kam der bitte!? Dieser knurrte und fletschte die Zähne, so wie der andere hinter mir, vernahm ich dieses elende Geräusch auch von dort. Ich sah mich hektisch um und erblickte nun zwei weitere Türen, welche sich jeweils links und rechts von mir befanden. Ich wich vorsichtig etwas von der Eingangstür und somit von dem Wolf zurück, welchen ich keine Sekunde aus den Augen ließ. Ich nahm nun eine Bewegung im Augenwinkel war und erkannte, dass der zweite Wolf um mich herum ging und somit zu dem anderen. Ich sah mit aufgerissenen Augen zu den beiden Wölfen, welche nun langsam auf mich zu kamen. Ihre Körper waren regelrecht angespannt, so dass sich selbst unter ihrem dichten Fell ihre Muskeln abzeichneten. Sie hatten ihre Köpfe leicht geneigt und die Ohren angelegt, während sie immer weiter auf mich zukamen. Ich musste zugeben, dass dieser Anblick wirklich grauenhaft war, hatte ich die Befürchtung das sie jeden Moment losspringen würden um sich dann auf mich zu stürzen, doch taten sie es nicht. Wie schon der eine Wolf zuvor, trieben sie mich nun zusammen immer weiter vor sich her, doch entschied ich mich dieses Mal dagegen, mich umzudrehen. Ich wollte die Wölfe nicht aus den Augen lassen, musste ich zugeben das ihr Anblick mich immer mehr ängstigte. Doch stieß ich mit meinem Rücken gegen etwas hartes, warum ich nun vor Schreck leicht aufschrie. Automatisch blickte ich über meine Schulter und erkannte, dass ich die Tür erreicht hatte. Dennoch blickte ich wieder zu den Wölfen, welche mich nun schon fast ruhig ansahen. Egal was auch hinter dieser Tür lag, war ich mir sicher, dass die Wölfe wollten das ich in diesen Raum hineinging. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob ich diese Idee teilte, spürte ich regelrecht wie sich mein Körper immer weiter anspannte. Ich haderte mit mir selbst, ob ich diesen Raum wirklich betreten sollte. Die Wölfe schienen dies zu spüren, kamen sie nun erneut knurrend auf mich zu, verdammt! Ich hatte jetzt genau zwei Möglichkeiten, entweder diesen Raum betreten und dem begegnen, was dahinter lag oder mich zu weigern und abzuwarten, was passierte wenn die Wölfe mich erreicht hätten. Raito... wenn du vor hattest mich zu retten, so wäre dies der perfekte Zeitpunkt! Doch sagte mir mein Gefühl, dass dies nicht passieren würde... Kimiko, egal was es auch war, du schaffst das! Ich drehte mich langsam um und griff mit zittriger Hand zu der Türklinke, wodurch das Knurren hinter mir sofort verstummte. Ich öffnete die Tür und betrat schlussendlich den dahinterliegenden Raum. Sofort kam mir eine Art Wärme entgegen und ich machte schnell deren Ursprung aus, befand sich hier ebenfalls ein Kamin, dessen Feuer vor sich hin loderte. Es war wirklich sehr angenehm warm und das Licht des Kamins, füllte den Raum ebenfalls mit dieser aus. Ich schloss die Tür schnell hinter mir und atmete für einen Moment durch, war der Gedanke das diese nun zwischen den Wölfen und mir lag regelrecht befreiend. Dennoch sah ich mich um, war ich nicht naiv genug um zu glauben, dass ich jetzt alles überstanden hatte. Nur die flackernden Flammen warfen ihr Licht an die Wände und somit musste ich mich für einen Moment erst an diese Umgebung gewöhnen. Doch machte ich nun einen Tisch aus, um den ein Sofa und zwei Sessel standen. Doch war dies nicht alles, war ich eindeutig nicht allein! Ich spürte wie sich mein Körper anspannte und mein Herz zu rasen begann. Dort auf den Sesseln saßen jene Männer, welche ich bereits sah bevor ich bewusstlos wurde und diese Erkenntnis trug nicht dazu bei das es mir besser ging. Auch wenn es recht dunkel war, so erkannte ich ihre Umrisse sehr gut, befanden sich die Sessel in der Nähe des Kamins. Aber dennoch war es gespenstisch, wie sich das Licht so in ihren Gesichtern abzeichnete und ihre Augen regelrecht zum leuchten brachte. Wie auf ein stummes Zeichen hin gingen plötzlich die Lampen an, weswegen ich mich für einen kurzen Moment abwandt um meine Augen zusammenzukneifen, blendete mich dieses grelle Licht. Doch gewöhnten meine Augen sich schnell an die nun herrschende Helligkeit und so sah ich nun wieder zu den beiden Männern, welche mich ruhig musterten. Der eine von ihnen hatte längere, weiße Haare und wenn ich mich nicht irrte, waren deren Spitzen zum Ende hin dunkellila/braunfarbend. Sein Gesicht konnte ich so gut wie gar nicht erkennen, umgab dieses ein schwarzer Schal, welchen er fast bis zur Mitte gezogen hatte. Der andere hatte wiederum kurze,
rot/blonde Haare und trug eine Brille, wobei sich über seinem einem Auge eine schwarze Klappe befand. Doch fiel mir eines sogleich auf, besaßen beide stechend goldene Augen welche auf mir lagen und ich hatte, warum auch immer, das Gefühl als würde ich den mit der Brille kennen... warte mal! Auch wenn es absurd klang, so sagte mir etwas tief in mir, dass dieser Mann dort das gleiche Auge besaß wie jener Wolf, welcher mich schon zweimal angegriffen hatte! Na ganz klasse, egal wie absurd der Gedanke auch war, wusste ich einfach, dass ich damit genau ins Schwarze getroffen hatte. Gut, wenn das der Wolf war, wer war dann verdammt nochmal der andere!? Ich bewegte mich kein Stück und so stand ich noch immer mit der verschlossenen Tür im Rücken da, während mich die zwei weiterhin musterten. Doch schien sich nun der mit den weißen Haaren dazu zu entscheiden, mit mir ein Gespräch anzufangen, worauf ich sichtlich verzichten konnte!

Carla:"Möchtest du dich nicht endlich setzen, Kisama?"

Was!? War das gerade sein ernst!? Auch wenn mir seine Stimme bekannt vorkam, keine Ahnung warum, so hatte er kein Recht mich so zu beleidigen! Kisama war hier in Japan eine Beleidigung und mal so was von das genaue Gegenteil von Ayato seinem bescheuerten Ore-Sama! Ich sah wütend zu ihm, doch schien es ihn nicht sonderlich zu interessieren.

Kimiko:"Nein, danke und es wäre sehr freundlich, wenn ihr mir mal erklären würdet, warum ich hier bin!?

Meine Stimme klang wirklich wütend, was sich der Typ eindeutig selbst zuzuschreiben hatte. Zumindest schien dieser für einen Moment über meine Worte nachzudenken, als da schon ein wütendes Knurren von dem mit der Brille erklang.

Shin:"Was verstehst du an einem so einfachen Befehl nicht?"

Na ganz klasse, warum hatte ich gerade nur das Gefühl als würde ich mit bestimmten Vampiren sprechen!?

Kimiko:"Vielleicht weil ich mir nicht befehlen und schon gar nicht, in einem so herablassenden Ton mit mir sprechen lasse!"

Dem Mann mit der Brille schien meine Antwort nicht sonderlich zu gefallen, stand er nun mit einem Ruck auf, wodurch sogar beinahe der Sessel umgefallen wäre. Er kam bedrohlich auf mich zu und würde ich nicht bereits gegen die Tür gelehnt stehen, so wäre ich wahrscheinlich zurückgewichen. Doch da dies nicht möglich war, versuchte ich einfach so ruhig wie möglich zu wirken und mir nicht anmerken zu lassen, dass ich gerade einfach nur Angst hatte.

Carla:"Das reicht. Sie hat Recht, ich war wirklich unhöflich ihr gegenüber. Aber wie sollte ich deiner Meinung nach mit jemanden sprechen, wenn er allem Anschein nach, nur dem einen Zwecke diente und das als Nahrung für die Vampire?"

Ein verächtliches Lachen kam nun über die Lippen des Brillenträgers, während ich wiederum wütend zu dem Weißhaarigen schaute.

Kimiko:"Was weißt du schon!?"

Er musterte mich wieder für einen Moment, während der andere wieder zu dem Sessel ging, auf welchen er sich nun setzte...warte mal...hatte der da einen Wolfschwanz?

Carla:"Ich weiß zumindest, dass dein gesamter Körper nach diesen Vampiren stinkt und deine Gedanken, um einen von ihnen handeln."

Woher wusste er das verdammt nochmal!? Ich hatte bis eben versucht meinen Körper unter Kontrolle zu halten, wusste ich das ich leicht zu lesen war, aber so leicht? Wie konnte er nur all das wissen!? Ich sah völlig perplex und entsetzt zu ihm, während er leicht lächelte.

Carla:"Ich muss deine Reaktionen nicht sehen um zu wissen was du denkst, tust du dies einfach viel zu laut dafür. Wie war doch gleich sein Name... Raito?"

Warte mal, wollte er mir gerade damit sagen das er meine Gedanken lesen konnte!? Das war nicht möglich oder doch!? Wieder sah ich wie sich ein Lächeln auf seine Lippen legte und dies schien eine stumme Bestätigung für das zu sein, was ich einfach nicht wahrhaben wollte.

Carla:"Wir haben jetzt genau zwei Möglichkeiten. Entweder du setzt dich und wir sprechen im ruhigen miteinander oder du weigerst dich weiterhin und nötigst mich dazu, deine Gedanken zu lesen. Doch eines kann ich dir gleich sagen, du solltest dir den Gedanken zur Flucht schnell aus dem Kopf schlagen, würden die Wölfe dich zerfleischen noch bevor du das Anwesen verlassen könntest."

Ich schluckte hart bei seinen Worten, konnte er und wahrscheinlich auch der andere wirklich meine Gedanke lesen. Auch wenn es mir missfiel, so hatte ich gerade wirklich keine andere Wahl, wollte ich genau dies nicht. Darum gab ich nach und ging somit zu dem Sofa, auf welches ich mich nun setzte, aber ohne sie dabei aus den Augen zu lassen.

Shin:"Braves Menschlein."

Ok, jetzt war ich diejenige die leicht knurrte und mehr als nur genervt zu dem mit der Brille sah. Doch war es seine Stimme, welche erneut meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte.

Carla:"... Kimiko..."

Woher kannte er bitte meinen Namen!?

Shin:"Du sprichst in Gedanken sehr oft zu dir selbst, noch nicht gemerkt?"

Was!? Ich sah wieder ungläubig zu dem mit der Brille, als erneut seine Stimme erklang. War ja schön das sie meine Gedanken lesen konnten, aber ich nicht der ihren und so langsam war ich es leid, wollte ich wissen wer sie waren und was sie verdanmt nochmal von mir wollten!?

Carla:"Du solltest keine Fragen stellen, auf die du die Antwort bereits kennst. Du weißt was wir wollen..."

Also doch! Sie waren hinter dem Grimoire her und somit hinter mir. Egal wie sehr ich mir auch gewünscht hätte, es wäre reiner Zufall gewesen, so musste ich nun schmerzlich erkennen das dies nicht der Fall war. Ich spürte wie sich mein Körper immer weiter anspannte und ich hatte Angst davor, was nun als nächstes passieren würde. Dennoch versuchte ich so stark wie ich nur konnte seinen Blick zu erwidern, doch hatte ich das Gefühl, dass sich seine Augen direkt in mich hineinbrannten... was passierte hier!? Ich hatte das Gefühl als würde mein Körper nicht nur wegen der Angst, welche immer mehr von mir Besitz ergriff, so reagieren, nein, es lag auch an ihrer Anwesenheit! Wieder sah ich ein gespieltes Lächeln auf seinen Lippen und musste mich daher sogleich selbst ermahnen, hatte ich wieder zu viel gedacht!

Kimiko:"Wer seid ihr? Gehört ihr auch zu den Vampiren?"

Ich weiß nicht warum, aber sagte etwas tief in mir das es sich bei den Männern nicht um Vampirjäger mit übernatürlichen Fähigkeiten handelte. Es war wie eine innere Gewissheit, als wüsste etwas in mir ganz genau, dass es sich bei den beiden um übernatürliche Wesen handeln musste. Doch kaum hatte ich diese Frage gestellt, vernahm ich schon das wütende Knurren des Mannes mit der Brille.

Shin:"Wage es nicht uns mit diesen stinkenden Vampiren zu vergleichen! Bist du taub oder warum verstehst du dämliches Weib unsere Abscheu ihnen gegenüber nicht!?"

Seine Stimme klang kalt, wütend und mehr als nur aggressiv. Ich musste zugeben das sie ihre Wirkung auf mich nicht verfehlte, spürte ich wie die Angst immer mehr Besitz von meinem Körper ergriff. Zumindest konnte ich anhand seiner Reaktion nun ausschließen, dass es sich bei ihnen um Vampire handelte, aber machte es dies nicht wirklich besser. Wenn sie keine Vampire waren, was dann? Ich musste unweigerlich an die Wölfe denken und daran, dass mich der mit der Brille selbst als solcher angegriffen hatte... waren sie etwa Werwölfe? Kaum kam dieser Gedanke in mir auf, schien sich auch die Laune des Mannes mit der Brille zu ändern, fing er nun an ausgelassen zu lachen.

Shin:"Sie ist wirklich dumm Nii San."

Ok, wenn er mich noch einmal als dumm bezeichnete, vergesse ich meine Angst die ich bis eben noch verspürte. Wie arrogant konnte man bitte sein!? Außerdem ging es mir so langsam auf die Nerven, dass sie meinten das Recht zu haben meine Gedanken lesen zu dürfen!

Kimiko:"Sagt derjenige der hier Gedanken lesen kann. Ich hätte auch eine große Klappe, wenn ich diese Fähigkeit besitzen würde! Wie soll es jetzt weitergehen, mh? Werdet ihr in den nächsten Minuten einfach weiter meine Gedanken lesen? Ohne Erlaubnis meinerseits? Wenn ja, könnt ihr eure eigenen Gedanken gegenseitig lesen, habe ich auf sowas keine Lust!"

Ich musste zugeben das meine Stimme sehr kalt klang und das trotz der Angst, welche ich immer noch spürte. Das lag wohl einfach daran, dass ich gerade mehr als nur genervt war. Zumindest hörte der Mann mit der Brille auf zu lachen und schien über meine Worte sogar überrascht zu sein, schien er mit so etwas nicht gerechnet zu haben... hatte dich der dumme Mensch etwa zum Schweigen gebracht? Das tat mir jetzt aber leid! Ich war es wirklich langsam leid, denn egal wer sie waren, ob Vampir oder nicht, hatten sie zumindest eine Sache mit ihnen gemeinsam. Sie entführten mich gegen meinen Willen und das erstbeste was ihnen einfiel war es, mich zu beleidigen! Ich hatte wirklich keine Lust auf sowas!

Carla:"Es war unhöflich von uns deine Gedanken zu lesen, doch hatte es mich einfach interessiert, ob du dies auch tun würdest, so wie bereits schon einmal in der Vergangenheit."

Wie bitte!? Ich konnte keine Gedanken lesen, doch kam da in mir eine Erinnerung auf. Als der Brillenträger damals als Wolf vor mir erschienen war, hatte er in Gedanken zu mir gesprochen. Ich überlegte ob es das war, was dieser Mann meinte und als ich ein kaum merkliches Lächeln auf seinen Lippen sah, wusste ich das es an dem war. Aber wenn es wirklich so war, warum konnte ich es dann überhaupt? Ich hatte so eine Fähigkeit noch nie besessen und seit diesem Tag auch nie wieder benutzt. Oder war ich mir nur nicht darüber im Klaren wie ich diese richtig anzuwenden hatte? Ich musste zugeben das diese einfachen Sätze seinerseits, unzählige Fragen in mir auslösten und ich hatte die Befürchtung, dass ich wie bislang schon keine Antworten auf diese erhalten würde, wie schon zu oft in der Vergangenheit.

Carla:"Wenn du Fragen hast, dann stell sie einfach. Im Gegensatz zu diesen Vampiren bin ich gewillt dir jede zu beantworten, wenn ich es denn kann. Es würde auch die Kommunikation vereinfachen und du würdest mich somit nicht dazu drängen, deine Gedanken zu lesen. Aber dennoch denke ich es ist das beste, wenn wir uns dir zuallererst vorstellen. Mein Name ist Carla Tsukinami und das ist mein jüngerer Bruder Shin. Wir haben dich hierher gebracht, weil du von nun an hier leben wirst."

Wie kam er bitte darauf, dass ich hier bleiben würde!? Aber war dies gerade mein kleineres Problem. Tsukinami... dieser Name löste in mir etwas aus und ich verstand nicht was auf einmal mit mir los war. Mein Herz begann zu rasen und ich spürte wie sich meine Atmung beschleunigte... was passierte hier gerade!? Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, ja, regelrecht zu ersticken! Ein schmerzliches Dröhnen setzte ein und zog durch meinen Kopf, weswegen ich mir diesen nun hielt. Ich kniff automatisch meine Augen zusammen, während Tränen über meine Wangen liefen. Es war als würde ich diesen Namen kennen, aber woher!? Bilder flackerten vor meinem inneren Auge auf, Bilder die ich schon einmal gesehen hatte! Es waren jene, welche mir eine Schlacht zeigten. Eine Schlacht, die unmengen an Tote forderte, eine Schlacht um die Macht und goldene Augen welche diese begehrten. Genauso schnell wie diese Bilder in mir aufkamen, so schnell verblassten sie wieder und hinterließen nur einen faden Beigeschmack. Doch waren die Bilder nicht das einzige was in mir bis eben aufkam. Da war ein Wort, welches in meinem Kopf regelrecht herniederhallte und mich komplett in den Wahnsinn trieb.

Kimiko:"... Gründer..."

Wie vorhin schon kam in mir eine tiefe Gewissheit auf die mir sagte, dass diese Männer zu den Gründern gehörten, was auch immer dies zu bedeuten hatte.
Mein gesamter Körper schmerzte mittlerweile und ich schaffe es einfach nicht mehr, mich weiterhin aufrecht zu halten. Ich fiel nach vorne über und rutschte am Ende vom Sofa, nur um jetzt kniend auf dem Boden zu landen. Ich hielt mir noch immer meinen schmerzenden Kopf und wollte gerade einfach nur eines und zwar das es aufhörte! Unzählige Tränen liefen über meine Wangen und ich spürte wie mein Herz schmerzlich zog. Raito... bitte, ich kann nicht mehr! Doch spürte ich nun wie etwas meine Arme umschloss um meine Hände vom Kopf zu lösen. Ich erschrak und sah mit geweiteten Augen nach vorne, nur um direkt in die Augen des Mannes zu schauen, dessen Name Carla war. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, war dieser ohne jegliche Emotion. Ich wusste nicht ob es an ihm lag, doch war sein Blick auf irgendeine Art und Weise sogar beruhigend. Ich spürte wie sich mein Puls verlangsamte und ich hatte das Gefühl, als würde ich erst jetzt wieder richtig durchatmen können. Doch hatte ich auch das Gefühl, als würde sich sein Blick erneut in mich hineinbrennen und ich hatte gerade einfach nicht die Kraft, ihm standzuhalten, weswegen ich nun leicht zur Seite schaute um diesen zu entgehen. Doch erklang da seine ruhige Stimme und das was er mir nun sagte, ließ mir mein Blut in den Adern gefrieren.

Carla:"Auch wenn es im Moment für dich schwer nachzuvollziehen ist, so wirst du der Wahrheit ins Auge sehen müssen. Selbst du musst es spüren... diese Verbindung die zwischen uns besteht. Ich werde dir all deine Fragen beantworten, aber wirst du zuallererst verstehen müssen, dass du ab sofort hier leben wirst... bei uns. Du wirst uns dein Blut widmen und nur wir werden es sein, welche dieses noch beanspruchen werden. Doch werden wir zuallererst das Gift, welches diese Vampire in dich getrieben haben, entfernen müssen. Du wirst hier alle Freiheiten haben, nach denen es dich verlangt... das Einzige was du tun musst, ist es dich unserem Willen zu beugen. Vergiss die Vampire, vergiss denjenigen der deine Gedanken beherrscht. Gib dich uns hin... mehr braucht es nicht für deine Freiheit... mehr nicht."

Wie bitte!? War das sein scheiß ernst! Ich löste mich aus seiner Umklammerung und sah nun hasserfüllt zu ihm.

Kimiko:"Mehr nicht!? Du willst mir also sagen, solange ich nach eurer Pfeife tanze, habe ich alle Freiheiten der Welt? Was ist mit der Freiheit, dahingehen zu dürfen wohin ich es will!? Ich werde mich euch nie beugen und schon gar nicht als euer privater Blutbeutel dienen! Und schlag dir den Gedanken aus dem Kopf, dass ich auch nur einen von ihnen vergessen werde! Ich widme nur einem mein Blut und das ist er!"

Wieder vernahm ich das missbilligende Knurren von diesem Shin, doch war es mir einfach egal. Was bildeten sich diese zwei ein!? Nie würde ich mich ihnen kampflos ergeben!

Shin:"Die Vampire waren wirklich nachsichtig mit dir."

Was wusste er schon!? Er hatte überhaupt keine Ahnung was ich die letzten Wochen durchmachen musste! Am liebsten würde ich ihn gerade anschreien, doch erklang da erneut seine Stimme, welche meine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte.

Carla:"Wenn du dich nicht ergibst, dann bist du selber Schuld daran, was als nächstes passieren wird."

Mir doch egal! Ich stand ohne ein weiteres Wort auf und hatte für einen Moment die Befürchtung, dass sie mich zurückhalten würden, doch ließen sie mich passieren. Ich ging so schnell ich nur konnte wieder hinaus aus dem Zimmer, was mir in meiner jetzigen Verfassung sogar recht gut gelang. Was bildeten die sich bitte ein!? Doch noch bevor ich die Tür hinter mir zuschlagen konnte, vernahm ich nochmals seine Stimme.

Carla:"Ich hätte dich als klüger eingeschätzt."

Ja, dass dachte ein gewisser Vampir mit Brille wahrscheinlich anfangs auch noch. Doch war ich lieber in ihren Augen dumm, als alles mit mir machen zu lassen. Ich lief einfach weiter und durch die große Eingangshalle, sichtlich darüber erleichtert keinen von diesen Wölfen hier anzutreffen. Ich setzte meinen Weg zu der Tür fort, welche ich bereits vorhin schon als Eingangstür ausgemacht hatte. Natürlich erinnerte ich mich an die Worte von diesem Carla und daran was er sagte, dass wenn ich fliehe, mich die Wölfe zerreißen würden. Doch war es mir im Grunde genommen gerade egal, würde ich lieber sterben als ihn nie wieder zu sehen. Nie würde ich Raito vergessen oder einen der anderen, niemals! Egal was auch passiert war, sind sie in den letzten Wochen für mich zu so etwas wie meine Familie geworden und wenn ich nicht die Möglichkeit hatte, zu ihnen zurückzukehren, so würde ich lieber sterben als mich diesen Männern hinzugeben! Ich erreichte die Eingangstür, welche ich nun aufstieß und rannte einfach hinaus in die kühle Nacht. Mir war gerade alles egal und so legte ich ein gutes Stück zwischen mir und dem Anwesen, zu welchem ich nun zurückblickte. Es war schon seltsam, dass so prunkvoll es im Inneren auch war, so schlicht es doch nach außen hin wirkte.

Ich musterte für einen Moment argwöhnisch das Anwesen. Niemand stand an einem der Fenster, sah mir hinterher und dennoch fühlte es sich so an, als würde mich jemand beobachten. Ich wandt meinen Blick nun jedoch ab und auf das, was vor mir lag. Es war hier nicht wie bei den Anwesen der Vampire, gab es hier keine direkte Auffahrt. Das Anwesen war einfach von einem dichten Wald umgeben und so hatte ich nicht wirklich eine Wahl. Es gab nur einen Weg und so rannte ich nun los und hinein in diesen. Doch noch bevor ich den Wald erreicht hatte, erklang bereits ein Knurren welches unweigerlich von mehreren Wölfen stammen musste. Ich sah hektisch in den Wald, doch war nichts zu sehen, außer diese tiefe Finsternis. Doch was war das!? Dort in der Dunkelheit leuchtete etwas zwischen dem Geäst auf und ich erkannte so gleich was... goldene Augen!
Es waren unzählige, welche mir immer näher kamen und es dauerte nicht lange, als nun die Besitzer der Augen vor mir standen. Mehrere Wölfe traten nun knurrend und zähnefletschend aus dem Wald und somit auf mich zu, verdammt! Carla hatte bei weitem nicht übertrieben und ich schluckte hart bei diesem Anblick. Wie sollte ich bitte von hier fliehen, wenn die dort mir den Weg versperrten! Meine Gedanken rasten hin und her, während die Wölfe immer weiter auf mich zukamem. Es gab kein Entkommen, so viel stand fest. Erst jetzt wurde mir die Bedeutung seiner Worte bewusst. Wenn ich ohne seine Erlaubnis das Anwesen verlasse, so würden unzählige Wölfe vor mir stehen, mir den Weg abschneiden und wenn ich es darauf anlegte, mich zerfleischen. Ich hatte nicht mal annähernd eine Chance zu entkommen und diese Ohnmacht machte mich wütend! Weitere Gedanken kamen in mir auf, wenn Raito oder einer der anderen mich retten würden, so mussten sie ebenfalls diese Wölfe passieren und dies würde bei weitem nicht spurlos an ihnen vorbeigehen... ganz klasse Kimiko. Wieder war ich an dem Punkt angekommen, wo ich erkennen musste das ich allen nur Unglück brachte und der Gedanke daran tat mir einfach nur weh. Es wäre wohl wirklich besser, wenn es mich einfach nicht geben würde. Ich konnte nicht zurückgehen und abwarten was dort auf mich zukommen würde. Ich wollte nicht nachgeben und mich ihnen ausliefern. Doch was sollte ich dann tun? Meine Gedanken rasten nur so hin und her, als erneut dieses Dröhnen einsetzte... was!? Es kam ohne Gnade und so hielt ich meinen schmerzenden Kopf, während ich verzweifelt aufstöhnte. Nein, bitte nicht jetzt! Es fiel mir schwer mich weiterhin auf den Beinen zu halten und ich konnte nichts dagegen tun, als ich nun leicht schwankte. Ich vernahm noch immer das Knurren um mich herum, doch konnte ich mich nicht länger darauf konzentrieren, verschwamm immer wieder meine Sicht. Verdammt! Reiß dich zusammen Kimiko! Ich sah nach vorne und zu den Wölfen, die mir noch näher gekommen waren. Raito... es tat mir leid, doch hatte ich einfach keine Kraft mehr. Wenn es das Schicksal wollte das mein Leben hier und jetzt ein Ende fand, dann sollte es so sein. Doch hatte ich nun das Gefühl, als würden die Wölfe in ihrer Bewegung innehalten. Dennoch knurrten sie mich weiterhin an, während sie ihre Zähne fletschten. Du bist wirklich wahnsinnig Kimiko, zu denken das du dem hier gewachsen seist.

Carla:"Das kann ich nur bestätigen..."

Was!? Ich zuckte regelrecht zusammen, als hinter mir seine Stimme erklang, weswegen ich mich nun hektisch umdrehte. Vor mir stand Carla, der mich einfach nur ruhig musterte. Ich wollte einen Schritt weiter zurückweichen, doch ergriff er da bereits meine Hand und ohne das ich etwas hätte dagegen tun können, spürte ich sogleich wie meine Beine nachgaben und ich zusammensackte. Was hatte er getan!? Ich spürte wie ich schwächer wurde und konnte mich kaum noch bei Bewusstsein halten, nur in der Ferne vernahm ich die Stimme von Shin, der wohl nun auch anwesend war.

Shin:"Dann werden wir wohl doch andere Seiten aufziehen müssen, Nii San."

Andere Seiten, was meinte er damit!? Doch würde ich dies wohl nicht mehr erfahren, konnte ich einfach nicht länger gegen diese Bewusstlosigkeit ankämpfen. Ich spürte nur noch, wie ich seitlich gen Boden fiel und wie mich eine Kälte umgab, um nun meinen Körper auszufüllen. Nur ein allerletzter Gedanke kam in mir auf. Ich wollte zurück zu ihm, zurück zu dem Mann den ich liebte... Raito, es tat mir leid, aber ich konnte nicht länger dagegen ankämpfen. Meine Sicht verschwamm immer mehr, bis ich nun gänzlich mein Bewusstsein verlor und die Finsternis mich, wie schon so oft in der Vergangenheit, einhüllte.

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