Kapitel 102
Erzählersicht:
Shin lief voller Euphorie den anderen Wölfen hinterher, hatte das Blut des Mädchens eine unstillbare Gier in ihm geweckt. Noch immer spürte er wie sein Blut regelrecht pulsierte und ihn zunehmend erregte. Er wollte gerade nur eines und den Hunger, den ihr Blut in ihm noch mehr angeheizt hat, stillen. Die Wölfe führten ihn immer weiter und hinein in den dichten Wald. Kein Licht fand den Weg in dieses düstere Geäst, doch war dies auch nicht nötig. Sie wussten genau wohin sie mussten und so führten sie Shin immer weiter und weg von dem Anwesen der Vampire und somit auch von dem Mädchen. Dies war gut, nahm sein Bedürfnis danach sie sich zu eigen zu machen ihn immer noch ein und somit war er weit genug entfernt ohne ihr zu schaden. Shin lief immer weiter als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Es war ein süßer Geruch, der ihm ganz allmählich in die Nase stieg. Er roch Angst und den durch diese abgesonderten Schweiß. Es war ein erregender Duft der seine gesamten Sinne ansprach und ihm war klar, dass sich dort vor ihm irgendwo in diesem dichten Wald ein Mensch befinden musste. Es war jetzt nicht mehr notwendig das die Wölfe ihn führten, weswegen er ein kurzes Knurren von sich gab. Kaum war dies geschehen, jaulten die vier Wölfe leise auf nur um gleich darauf im Nichts zu verschwinden. Shin lief noch ein gutes Stück weiter, dem Geruch noch immer folgend, als er nun langsamer wurde. Der Geruch nahm immer weiter zu, weswegen er sich genüsslich die Zähne bleckte. Es dauerte nicht mehr lange, dass er auf das stieß was sein Bruder offensichtlich für ihn vorbereitet hatte. Als er sah, wovon dieser süße Geruch ausging, musste er innerlich grinsen. Dort, an einem Baum gefesselt, saß ein junges, blondhaariges Mädchen auf dem Boden mit einem Knebel im Mund, um ihre Schreie nach Hilfe zu ersticken. Der Anblick amüsierte ihn sichtlich, hätte sie hier in der Einöde des Waldes so oder so niemand gehört. Doch gefiel ihm ihre Hilflosigkeit, ja, erregte es ihn sogar. Es war wie eine kleine Lichtung, standen die Bäume kreisförmig um sie herum, wodurch das Licht der Sterne und des kaum noch vorhandenen Mondes etwas die Dunkelheit durchbrach. Shin löste sich aus dem Schatten des Dickichst und betrat nun die Lichtung, welche ihn geschützt von Bäumen nun umgab. Er wollte das die Sterbliche ihn sah und das in seiner vollen Pracht. Diese bemerkte ihn nun und kaum hatte sie das getan, weiteten sich ihre Augen vor Angst. Der Anblick ließ ihn vor Erregung erschaudern und so ging er immer weiter auf das Mädchen zu, welche nun verzweifelt begann an ihren Fesseln zu ziehen um somit auf irgendeine Art und Weise frei zu kommen, doch war dies einfach unmöglich. Das Mädchen wimmerte vor Angst, verstand sie einfach nicht was hier gerade geschah. Sie war sechzehn Jahre alt und befand sich für sechs Monate auf einem Austauschjahr hier in Japan. Sie hatte mit so vielem gerechnet, aber bei weitem nicht mit dem hier. Sie hatte sich heute Abend etwas verspätet und war somit erst als die Dunkelheit bereits Einzug gehalten hatte auf dem Rückweg zu ihrer Gastfamilie. Doch sollte sie dort niemals ankommen, als sie auf ihn traf. Er streifte schon beinahe zufällig ihren Weg, zumindest nahm sie dies an. Er war sehr ansehnlich mit seinen langen weißen Haaren, deren Spitzen dunkellila verfärbt waren. Seine goldend stechenden Augen nahmen sie komplett ein und ließen sie willenlos werden. Er sprach ruhig und recht höflich zu ihr, so dass sie nicht mal merkte wie sehr sich das Netz um sie herum spannte. Er zog sie immer weiter in seinen Bann und noch bevor sie wusste wie ihr geschah, hatte seine Magie bereits gewirkt. Das Mädchen verlor ohne weiteres Zutun ihr Bewusstsein und als sie dies von neuem erlangte, fand sie sich hier gefesselt an einem Baum wieder. Es war für sie einfach nur unbegreiflich, als sie erkennen musste das sie entführt und verschleppt wurde, nur um allein zurückgelassen hier wieder aufzuwachen. Das Mädchen beobachtete mit starrem Blick den auf sie zukommenden Wolf, der diesen erwiederte. Shin hatte sie beinahe erreicht, doch ließ er sich damit Zeit, wollte er somit ihre Angst noch für einen Moment auskosten. Er knurrte aggressiv was diese bei dem Mädchen noch verstärkte, wodurch sie nun begann panisch auf dem Boden hin und her zu rutschen während sie an ihren Fesseln zog. Ihre Handgelenke mussten sehr schmerzen, zeichneten sich bereits blutige Striemen darauf ab. Sie wimmerte verzweifelt und schien noch immer zu hoffen, dass sie irgendjemand hören und zu ihrer Rettung herbeieilen würde, doch war diese Hoffnung vergebens. Shin hatte sie nun erreicht und machte sich daran, über sie zu kommen. Sie versuchte genügend Abstand zu gewinnen, indem sie anfing mit ihren Beinen zu strampeln, doch interessierte es ihn nicht. Das Mädchen war ihm ausgeliefert und dies erkannte nun selbst sie. Es gab kein Entkommen, keine Möglichkeit dem was da auf sie zukam in irgendeiner Form zu entfliehen und so blieb ihr nichts weiter übrig als zuzusehen, wie der Wolf nun über ihr stand. Sie lag unter ihm, von seinen riesigen Pfoten umgeben und wandt ihren Kopf hysterisch hin und her. Der Anblick amüsierte Shin aufs neue und er fragte sich, wie er diesen für ihn so wunderschönen Moment noch etwas intensiver gestalten könnte. Auch wenn er diesen unerträglichen Drang seinen Hunger zu stillen in sich verspürte, so wollte er spielen und seine Macht über seine Beute noch etwas länger auskosten. Er beugte sie nach unten und über ihren sich windenen Körper. Seine Schnauze glitt über ihren Oberkörper und der Anblick, der Gedanke daran das nur Zentimeter zwischen seinen Reißzähnen und ihr standen, waren für das Mädchen die Hölle selbst. Shin genoss es für sich, ihren Duft nach Angst in sich aufzunehmen, doch konnte er es nicht länger an sich halten, warum er nun zu biss. Ohne Gnade, ohne Scham und ihrem erstickten Schrei ignorierend, biss er in ihren Oberkörper. Er riss eine große tiefe Wunde und labte sich an dem nun hervortretenden Blut. Shin leckte gierig über die Wunde, doch reichte es ihm einfach nicht. Das Mädchen schrie immer weiter vor Schmerz, doch fand es kein Gehör. Sie wandt sich unter ihm vor Pein, doch lies es ihn kalt. Sie war für ihn nur Nahrung und als solches hatte sie dies seiner Meinung nach zu ertragen. Sie bestand für Shin nur aus Fleisch und Blut, ein Gefäß was mit all den Dingen gefüllt war, welche ihm tiefste Befriedigung schenkten. Doch wollte er mehr, viel mehr und zwar neben dem Geschmack dieses so süßen Nektars, auch die pure Verzweiflung in ihren Augen sehen. Er ließ von ihr ab und wich etwas zurück um sich vor ihren Augen zurückzuverwandeln. Sie sah ihm voller Erstaunen dabei zu und versuchte zu verstehen, was hier gerade mit ihr geschah, doch war sie dazu einfach nicht in der Lage. Immer mehr verwandelte sich der Wolf in einen jungen Mann, dessen stechend goldenes Auge, die der ihren suchte. Sie war wie paralysiert, dass der Umstand das dieser nun nackt vor ihr kniete sie nicht mal annähernd störte. Shin lächelte kalt, als er sich nun nach vorne beugte, um ihre Beine auseinander zu drücken. Sie ließ es einfach mit sich machen, war sie seiner Macht komplett verfallen. Er kam zwischen ihre Beine und begann nun, ihre Jacke, zumindest das was noch davon übrig war, aufzuknöpfen. Er wiederholte es bei ihrem Hemd, bis ihr BH zum Vorschein kam. Er legte seine Hand unter ihren Rücken, um sie näher an sich zu drücken, während sie wie eine Puppe schlaff in seinem Arm lag. Er legte ihren Kopf in den Nacken und gab somit ihren Hals frei, unter dessen Haut er bereits ihr pulsierendes Blut vernahm und dessen Ursprung. Shin war sichtlich erregt, doch war es nicht jene Erregung die ihn dazu veranlassen würde sie hier und jetzt zu nehmen. Nein, für ihn war es ausgeschlossen mit einem so niederen Wesen, wie einem Menschen, zu schlafen. Seine Begierde, seine Erregung die er gerade verspürte, waren ganz anderer Natur und er wollte gerade nur eines, sich diesen hingeben. Er beugte sich nun noch etwas weiter nach vorne um ihren Hals zu erreichen. Er leckte beinahe zaghaft über ihre Haut, was eine Gänsehaut in dem jungen Mädchen auslöste. Ein leichtes Grinsen legte sich auf Shin seine Lippen, als er die Stelle fand nach der es ihm verlangte. Ohne weiter abzuwarten, rammte er seine Fänge in ihre Hauptschlagader um sich an ihrem süßen und so heißen Blut zu laben. Anders als der Biss davor in seiner Wolfsform, war dieser nun für das Mädchen selbst erregend, weswegen sie nun leicht stöhnte. Shin trank immer weiter und lauschte dem Klang ihres zu schnell schlagenden Herzens. Auch wenn sie wie hypnotisiert war, so reagierte ihr Körper sogleich auf diese Stresssituation und es würde nicht mehr lange dauern, dass dieser den Kampf ums Überleben aufgeben würde, verlor sie bereits zu viel ihres Blutes. Doch wollte Shin nicht nur ihr Blut, nein, er wollte die pure Befriedigung verspüren indem er dabei zusehen konnte wie ihre Angst und Verzweiflung noch mehr heranwuchsen. Noch für einen kurzen Moment sättigte er sich an ihrem heißen Blut, als er nun selbst leicht stöhnend von ihr abließ. Doch war dies nicht alles, gab Shin selbst den Einfluss, den er auf sie ausübte, auf. Ihre bis eben noch trüben Augen wurden wieder klar und als diese erkannten, was da um sie herum passierte, sah er das wonach es ihm verlangte... Angst. Das Mädchen begann sofort aufs Neue zu Wimmern, verspürte sie nun den eigentlichen Schmerz des Bisses. Wieder schlich sich ein amüsiertes Grinsen auf Shin seine Lippen, als er nun den Knebel entfernte. Kaum war dies geschehen, bettelte das Mädchen verzweifelt um Gnade, während immer mehr Tränen über ihre Wangen liefen.
"... bitte... bitte... lass mich... gehen... ich werde... auch niemanden... von dem... hier... erzählen... bitte..."
Ihre Stimme versagte zum Ende hin, erklang nur noch ihr weinerliches Schluchzen. Shin lächelte kalt, als er nun ihre Fesseln löste um sich kurz darauf nun gänzlich von ihr zu lösen. Er stand auf und drehte sich schon beinahe desinteressiert von ihr ab, als er nun jedoch leicht über seine Schulter zu ihr zurückschaute.
Shin:"Du solltest laufen... und das schnell."
Er grinste herablassend auf sie hernieder, während sich sein Auge irr weitete. Das Mädchen schluckte hart, doch tat sie nun genau das. Sie rappelte sich unter großen Schmerzen auf und rannte, ohne zu wissen in welche Richtung sie musste, los und hinein in das Dickicht des Waldes. Shin sah ihr amüsiert dabei zu, als er nun seinen Blick abwandte und hinauf gen Himmel schaute. Für einen kurzen Moment verharrte er in dieser Position, als er nun begann ausgelassen zu Lachen, so dass dieses das einzige war was man nun vernahm. Der Gedanke das dieses Mädchen so naiv war und tatsächlich dachte, dass er sie laufen lassen würde, belustigte ihn ins Unermessliche. Doch beruhigte er sich nun langsam wieder und hob seine Hand um eine kaum bedeutende Geste zu vollführen. Kaum war dies getan, stand sein Rudel von fünfzehn Wölfen, einschließlich der von vorhin, vor ihm.
Shin:"Keine Gnade."
Die Wölfe fletschten die Zähne und knurrten wild, als sie nun die Witterung des Mädchens aufnahmen und ihr folgten. Shin sah ihnen dabei zu und folgte ihnen langsam, indem er sich zurück in einen Wolf verwandelte. Er legte seinen Kopf in den Nacken und schon erklang sein Geheul, welches die Nacht durchbrach. Das Mädchen rannte verzweifelt immer weiter, als sie das Geheul wahrnahm, welches hinter ihr nicht weit entfernt erklang. Sie riss panisch ihre Augen auf, während sie ihren Schmerz ignorierend immer weiter einen Fuß vor den anderen setzte. Sie versuchte so schnell wie möglich vorwärts zu kommen, doch passierte dies einfach nicht, war sie bereits schon zu sehr geschwächt. Sie hatte bereits zu viel ihres Blutes verloren, als sie nun das Knurren hinter sich wahrnahm. Sie drehte sich vor Angst um, wobei sie ihr Gleichgewicht verlor und nach vorne überfiel. So kniete sie nun da, auf ihren Händen gestützt und den Blick nach vorne gerichtet, dabei den Versuch unternehmend etwas in dieser Dunkelheit ausmachen zu können, doch war nichts zu erkennen. Nur das Knurren war zu vernehmen, hatten die Wölfe sie längst eingeholt. Es gab kein Entkommen für das Mädchen, umzingelten sie diese regelrecht. Ihr Körper zitterte unaufhaltsam, während immer mehr Tränen über ihre Wangen liefen. Sie wimmerte und schluchzte vor Angst, wurde ihr allmählich bewusst das sie nie eine Chance hatte. Doch beließen die Wölfe es nicht dabei, rannten sie nun einzelnd auf diese zu um sie mit ihren scharfen Klauen zu packen, gar umzuwerfen. Sie zerrissen ihre restliche Kleidung und bisschen in ihr Fleisch nur um wieder abzulassen. Immer wieder wurde das Mädchen umgeworfen von der Wucht dieser Körper, doch versuchte sie sich verzweifelt immer wieder aufzurichten, was jedoch durch einen erneuten Aufprall sogleich unterbunden wurde. Ihr gesamter Körper war blutüberströmt, zerbissen und zerkratzt, was in ihr unerträgliche Schmerzen auslöste. Das Mädchen atmete schwer und es fiel ihr schwer bei Bewusstsein zu bleiben, fühlte sie wie ihr Körper immer schwächer und tauber wurde. Doch hielten die Wölfe wie auf ein stummes Zeichen hin nun inne, warum das Mädchen erneut in die Finsternis blickte. Nichts war zu erkennen, doch leuchtete dort nun etwas goldend auf, ein Auge, welches sie bereits kannte. Shin hatte die anderen Wölfe eingeholt und sich wieder zurückverwandelt. Langsam schritt er auf das Mädchen zu, welche nun leicht seinen Umriss erkannte.
Shin:"Wie überaus schön selbst du doch bist, mit solch einem Gesichtsausdruck."
Als er sie erreicht hatte, kniete er sich vor sie hin, wobei sie nun ihre Augen vor Angst aufriss. Noch immer liefen Tränen über ihre Wangen, während sie ihn nun verzweifelt anschaute.
"... warum... warum... tust du... mir das... an... warum... ich..."
Ihre Stimme erklang leise, zittrig und brach zum Ende hin ab. Shin sah sie nun schon beinahe sanft an, während er seinen Finger über ihre Wange gleiten ließ, warum sie leicht zusammenzuckte, aufgrund dieser unerwarteten Berührung.
Shin:"Immer die gleichen Fragen... warum du? Weil du zur falschen Zeit am falschen Ort warst. Denkst du wirklich, dass du auserwählt wurdest? Wie arrogant dieses Denken für einen einfachen Menschen doch ist, du wiederst mich an!"
Shin seine Stimme wurde zum Ende hin regelrecht aggressiv, als er nun die Kehle des Mädchen mit seiner Hand umschloss und seine Fingernägel in ihre Haut vergrub. Das Mädchen wimmerte vor Schmerz und versuchte sich windent aus seinem Griff zu lösen, doch war es vergebens. Sie bekam kaum noch Luft, als Shin sie nun gen Boden warf auf dem sie schwer keuchend aufkam. Blut tropfte von seinen Fingern, welches er sich nun genüsslich ableckte.
Shin:"Ihr Menschen dient nur zu dem einen Zwecke... als Nahrung für unsereins."
Shin sah zu den Wölfen, welche sein Auge sehr gut in der Finsternis wahrnehmen konnte und gab ihnen ein stummes Zeichen, welches sie knurrend erwiderten. Diese bleckten ihre Zähne, als sie alle nun auf das Mädchen zukamen. Als diese es bemerkte, versuchte sie sogleich wieder aufzustehen, doch biss da schon einer der Wölfe in ihren Fuss und zog heftig an dem Bein. Das Mädchen schrie auf vor Schmerz, als sie einen erneuten Biss in ihrer Schulter verspürte. Immer mehr der Wölfe suchten sich passende Stellen um sich in ihrem Körper zu verbeissen und dem Mädchen blieb nichts anderes übrig als dies über sich ergehen zu lassen. Sie konnte nur hoffen das dies hier schnell zu Ende gehen oder sie einfach das Bewusstsein verlieren würde, doch sollte es nicht so einfach werden. Ein weiterer Wolf biss nun in ihren Bauch und wandt seinen Kopf hin und her um so ein großes Stück Fleisch aus ihr zu reißen. Die anderen taten es ihm gleich und so vernahm man neben dem Geräusch von reißendem Fleisch nun auch das Brechen von Knochen, zerbissen die Wölfe diese einfach mit ihren starken Kiefern. Das Mädchen wurde beim lebendigen Leibe gefressen und ihre Augen weiteten sich, als nun Blut aus diesen und ihrem Mund lief. Immer weiter rissen die Wölfe ihr Fleisch in zwei um dieses zu verschlingen, als das Mädchen sich ein letztes Mal aufbäumte und den Mund aufriss, doch erklang kein einziger Laut. Ihr Körper erschlaffte nun gänzlich, sowie das Schlagen ihres Herzens. Ihre Augen blickten in die Ferne, doch waren sie nicht mehr in der Lage, dass was um sie herum geschah, noch wahrzunehmen. Deren Licht, der Spiegel ihrer Seele, war erloschen. Das Mädchen war nur noch eine Hülle, leblos und kalt. Noch bevor sie auch nur erahnen konnte, wer da in Wirklichkeit über sie gekommen war, hatte sie schon ihr Leben ausgehaucht. Shin sah sie einen momentlang einfach nur an, als er nun irr zu lachen begann. Doch beruhigte er sich allmählich wieder, während er den Wölfen bei ihrem Festmahl zuschaute. Dies alles hatte ihn vollends befriedigt und so genoss er noch für einen Augenblick jenes Gefühl, welches das alles in ihm ausgelöst hatte. Er war vollends gesättigt, doch wusste er das sein Bruder darauf bestand, dass er sich den Überresten seines Mahls entledigte. Doch würde dies sein Rudel nur allzu bereitwillig für ihn übernehmen, weswegen schon bald nichts mehr von dem Mädchen übrig bleiben würde. Erneut nahm Shin seine Wolfsform an und kaum war dies geschehen, legte er seinen Kopf in den Nacken um voller Inbrunst zu Heulen und als würde es wie der Singsang eines Chores sein, stimmten die anderen Wölfe mit ein und zusammen erklang ihr Lied der Nacht. Doch war es an der Zeit seinen Auftrag auszuführen, weswegen er sich nun auf den Weg zurück zu dem Anwesen der Vampire machte und sein Rudel mit ihrer Beute zurückließ. Als er es erreichte nahm er, so wie die unzähligen Male davor, einen blickgeschützten Platz unweit vom Anwesen ein. Stunden vergingen ohne das auch nur das kleinste bisschen passierte, doch nahm er da erneut den Geruch ihres süßen Blutes war. Doch was war das? Es roch so anders als die Male davor, noch intensiver, süßer und vor allem erregender, aber wusste er dennoch, dass es das der ihren war. Kaum roch er diesen verführerischen Duft, kam auch schon der Drang in ihm auf sich dieses Mädchen zu eigen zu machen. Ja, er wollte sie haben und nehmen, doch wollte er sich dieses Mal genau so sehr in Geduld üben. Er hielt sich daher zurück und seine Triebe im Zaum, als er eine Veränderung wahrnahm. Die Vampire verließen das Anwesen, wie schon so oft in den vergangenen Monaten zuvor wo er sie beobachtete, doch hatten sie genau das seit ihrem Einzug unterlassen, weswegen es seine Aufmerksamkeit erregte. Schnell stellte er fest, dass nicht nur die Vampire das Anwesen verließen, nein, war das Mädchen dieses Mal bei ihnen und zusammen setzten sie sich in die Limousine, welche vor dem Eingang parkte, nur um davon zu fahren. Shin war bewusst, dass sie sich auf den Weg zur Abendschule machten um ihr scheinheiliges Erscheinungsbild, welches sie den Sterblichen nach außen hin zeigten, weiter aufrechtzuerhalten, etwas, was er wohl nie nachvollziehen würde. Er hatte wiederum kein Interesse daran ihnen dorthin zu folgen, war es schwierig sich als Wolf unter den Menschen frei zu bewegen und die Verwandlung in sein eigentliches Äußeres, lehnte er gerade grundsätzlich ab, befand er die Sterblichen als nicht würdig genug. So legte er sich schlafen um die Zeit des Wartens zu überbrücken, war er nicht gerade für seine Geduld bekannt. Er döste zuerst nur vor sich hin, doch verfiel er nun immer weiter in einen tiefen Schlaf, als er von einen sich nahenden Motorengeräusch geweckt wurde. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war, warum er nun mit müdem Auge dabei zusah, wie die Limousine die Auffahrt entlang gefahren kam und das schneller als sonst. Er wusste instinktiv das etwas nicht stimmte, weswegen er sich nun erhob um einen besseren Blick auf alles zu haben. Die Limousine kam vor dem Eingang zum stehen und Shin sah dabei zu, wie die Vampire einer nach dem anderen nun ausstiegen, doch war dies nicht das, was seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, stieg nun der Vampir mit dem Hut aus, der das Mädchen, welches eindeutig ohne Bewusstsein war, in seinen Armen hielt. Shin richtete sich noch weiter auf, während sich sein Körper mehr und mehr anspannte. Er wollte wissen was passiert war und er spürte wie sich eine Art Unruhe in ihm breit machte, doch konnte er nichts dagegen tun als dabei zuzusehen, wie die Vampire sie nun ins Anwesen brachten. Shin begann nun unruhig auf und ab zu laufen, hatte er für so etwas einfach keine Geduld. Doch hörte er nun ein weiteres Geräusch, was seine Aufmerksamkeit sogleich auf sich lenkte. Er sah in die Richtung aus der dieses stammte und erkannte nun eine weitere Limousine, die nun mit schneller Geschwindigkeit auf das Grundstück gefahren kam. Shin roch bereits jetzt schon, dass es sich bei deren Insassen um die herangezüchteten Halbblüter des Thronräubers handeln musste, was seine Laune nicht gerade steigerte. Als nun genau diese für ihn so unwürdigen Wesen ausstiegen, konnte er ein leichtes Knurren nicht unterdrücken. Was wollten sie hier!? Er wollte mehr wissen, doch war es an ihm seinen Bruder über jede noch so kleine Veränderung in Kenntnis zu setzen und diese hier, war keine die man als unwichtig deklarieren sollte. Auch wenn es ihm missfiel, so musste er seinen Posten fürs erste aufgeben und zu seinem Bruder zurückkehren. Noch einmal sah er kurz zu dem Anwesen der Vampire, mit dem stillen Versprechen schon bald zurückzukehren. Shin machte sich nun auf den Weg und als er endlich das Anwesen erreichte, verwandelte er sich zurück in seine eigentliche Form. Er suchte sein Zimmer auf, nahm ein für seine Umstände recht kurzes Bad und machte sich nun daran sich anzukleiden. Kaum hatte er all das erledigt, teleportierte er sich hinunter in den Wohnbereich wo er seinen Bruder ausmachte. Carla hatte bereits mitbekommen das Shin zurückkehrt war, doch wartete er geduldig das dieser ihn aufsuchte. Als Shin nun genau dies tat, sah Carla ihm sofort an, dass etwas passiert sein musste. Er war vor Wut völlig außer sich, ganz und gar aufgebracht und rannte wie ein Raubtier eingepfercht in einem Käfig auf und ab. Er erzählte Carla das nun auch noch die Halbblüter im Anwesen der Reinblüter Einzug gehalten hatten, was seinen Bruder wiederum weniger überraschte. Der Vampirkönig hatte gehandelt und das, weil sein Bruder sich nicht zusammenreißen konnte, auch wenn er diese Maßnahme mehr als nur lächerlich empfand, würde diese sie wohl kaum von ihrem Vorhaben abhalten können. Doch behielt Carla seine Gedanken für sich, brachte es in seinen Augen nichts darüber zu sprechen, würde es nur in einer Diskusion enden und dies würde in Anbetracht des Temperamentes seines Bruders bei weitem der Fall sein. Er blieb einfach ganz ruhig sitzen und gab Shin die nötige Zeit um seinen ganzen Frust abzulassen. Er wartete geduldig, aber dennoch mit der Hoffnung das dies so langsam ein Ende fand, gab es für ihn gerade weitaus bedeutsamere Dinge. Shin lief derweil noch immer auf und ab, dabei wild gestikulierend, doch schien nun alles gesagt zu sein, weswegen er nun innehielt um zu seinem Bruder zu schauen.
Shin:"Ich werde sie holen Nii San. Wenn diese stinkenden Experimente nun auch dort sind, kann dies nur bedeuten das sie wichtig ist!"
Carla sah ihn weiterhin gelassen an, fand er es erstaunlich das selbst Shin zu dieser Schlussfolgerung gelangte.
Carla:"Ich denke ähnlich. Aber ist dies nicht der richtige Augenblick. Bald wird der Blutmond am Himmel stehen und sie jetzt zu holen, wäre bei weitem mehr als nur unvernünftig. Du wirst sie holen wenn der richtige Augenblick dafür gekommen ist."
Shin knurrte genervt, doch wusste er das sein Bruder Recht hatte. Sie mussten sich in Geduld üben und auf den richtigen Augenblick warten, sonst wäre wohl alles umsonst. Sie hielten sich geduldig zurück und so vergingen die Tage, während der Blutmond vorbeizog. So kam schließlich der Moment, dass Carla, Shin die Erlaubnis erteilte erneut das Anwesen der Vampire aufzusuchen. Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen und so machte er sich nun auf um zu dem ihm so verhassten Grundstück zurückzukehren. Doch musste Shin nach seiner Ankunft erkennen, dass die paar Tage seiner Abwesenheit reichten damit sich alles verändert hatte, spürte er sogleich das die Halbblüter als auch das Mädchen fort waren. Er fragte sich was passiert war, dass es dazu überhaupt kam, doch überwiegte eher die Wut über diesen Umstand als alles andere. Er musste Carla darüber informieren und seine weiteren Anweisungen abwarten, doch wollte Shin einfach keine Zeit verlieren. Er konnte sich denken wo die Vampire sie hingebracht hatten und so machte er sich auf den Weg zu dem Anwesen der Halbblüter. Dort angekommen roch er sofort die süße ihres Blutes, doch war dies nicht alles. Er hörte ihre Schreie und sah wie sie nun aus dem Anwesen gelaufen kam. Was war passiert!? Ihr Shirt war zerrissen, wodurch ihr BH zu sehen war, während ihr Hals blutüberströmt und von fremden Fängen durchbohrt sich ihm offenbarte. Sofort spürte er erneut die Wut in sich aufkommen, hatte in seinen Augen nur er das Recht dazu. Aber was!? So schnell wie die Wut in ihm aufkam, so schnell verblasste sie nun wieder als er etwas vernahm. Er hörte sie... die Gedanken des Mädchens! Aber wie war das möglich, hatte er solch eine Fähigkeit noch nie besessen. Aber dennoch hörte er ihre Gedanken, wie sie sich über ihr derzeitiges Leben grämte und welch Schmerz sie doch verspürte. Ihre Gefühle waren ein reines Wirrwarr aus Emotionen gepaart mit der Angst vor dem Leben, was sich in ihren Gedanken widerspiegelte, weswegen er Probleme hatte ihnen zu folgen. Doch hörte er trotz dem ganzen Durcheinander eines ganz klar heraus und zwar ihren Namen, als sie sich selbst ermahnte... Kimiko! Shin wollte sie haben, nicht erst morgen oder in den nächsten Tagen. Er wollte sie jetzt haben und jede Sekunde, die er noch warten musste, war wie die Hölle selbst! Sie sollte ihm gehören und darum entschied er sich zu handeln! Langsam schlich er durch das Geäst der umliegenden Bäume, nicht darauf bedacht kein Laut von sich zu geben, wollte er das sie ihn hörte. Als Kimiko das durch ihn hervorgerufene Knacken vernahm, zuckte sie regelrecht vor Schreck zusammen und suchte aus ihrem Instinkt heraus nach dessen Ursprung. Sie blickte sich hektisch um, doch schien sie nicht zu wissen woher das Geräusch stammte. Wieder brach einer der Äste unter seinen schweren Pfoten, als sie nun in seine Richtung sah. Für einen Moment schien sie zu versuchen etwas in der Dunkelheit des Dickichst, welches ihn umgab, auszumachen. Doch waren ihre menschlichen Augen dazu einfach nicht in der Lage. Erst als Shin ihr so nah gekommen war, dass sie sein golden leuchtendes Auge sehen konnte, erkannte sie mit Schrecken wer da eigentlich vor ihr stand. Sie wich aus Angst zurück, was Shin dazu veranlasste ein missbilligendes Knurren von sich zu geben. Er ging immer weiter auf sie zu und trat nun gänzlich aus dem schützenden Wald. Sein Auge traf auf der ihren und was er dort erkannte, erregte ihn regelrecht... Angst. Kimiko konnte ihn nun in seiner ganzen Pracht, wie schon einmal zuvor, erkennen und dies sorgte nicht dafür das sie sich besser fühlte. Sie sahen sich einfach nur an, als er nun erneut ein Knurren von sich gab, während er seine Zähne bleckte. Wieder vernahm Shin ihre Gedanken und somit ihre Angst und die Überlegung zu fliehen, ja, gar bei den Vampiren Zuflucht zu suchen. Shin war außer sich vor Wut, dass dieser erbärmliche Mensch, was sie am Ende nur für ihn war, es wagte diese Vampire ihm vorzuziehen. Sie sollte ihm gehören und sich seinem Willen beugen. Nie würde er zulassen dass ein Vampir seine Beute nahm, gar, beanspruchte, würde er dies zu verhindern wissen. Sein Auge leuchtete bedrohlich auf und so spürte Kimiko kurz darauf wie ein stechender Schmerz von ihrer Schulter ausging. Es war als hätte Shin sie aufs neue gebissen, weswegen sie nun vor Schmerz aufstöhnte. Es dauerte nicht lange das Kimiko auf ihre Knie zusammensackte, während er ihr immer schneller schlagendes Herz vernahm. Shin wollte das sie endlich eines verstand und zwar das sie seiner Gnade ausgesetzt war und er tun und lassen konnte was er wollte. Er sorgte dafür, dass sie genau das verspürte, was sie schon einmal empfand als er sie gebissen hatte. Kimiko ihre Schmerzen nahmen immer weiter zu, so dass sie nun nach vorne überfiel und sich auf ihre Hände stützte. Shin hörte ihre Gedanken und konnte schon beinahe die Schmerzen spüren, welche sie gerade erlitt, doch war es ihm am Ende egal. Er wollte das sie litt und all das fühlte, hatte sie es in seinen Augen verdient. Kimiko war am Ende ihrer Kräfte, doch sollte es noch nicht aufhören. Nicht sie bestimmte das Ende, sondern er und Shin war bei weitem noch nicht fertig. Tränen bildeten sich in Kimiko ihren Augen und liefen schlussendlich über ihre Wangen, während sich ihre Atmung immer mehr beschleunigte. Dieser Anblick erregte Shin zusätzlich, weswegen er erst recht noch mehr davon sehen wollte. Er war völlig in seinem Wahn versunken und konnte nicht mehr klar denken, kreisten seine Gedanken gerade nur um eines und zwar ihr möglichst so viele Schmerzen zubereiten, wie er nur konnte. Erst als Kimiko ihr leiser Schrei erklang, war sie zu mehr einfach nicht mehr in der Lage, kam er wieder zu sich. Shin bemerkte nun, was er eigentlich getan hatte. Er wollte sie aufhalten und abhalten zu den Vampiren zurückzugehen, dass er seine Macht einsetzte und das egal zu welchem Preis. Er verstand noch immer nicht warum er ihre Gedanken lesen konnte, doch fragte sich Shin, ob es zwischen ihnen eine Art Verbindung gab und ob sie auch in der Lage war, ihn zu hören. Langsam sprach er in Gedanken ihren Namen und als er ihre Reaktion darauf sah, wusste er das sie ihn verstanden hatte, sah sie ihn nun völlig perplex an. Er sprach erneut zu ihr und das sie mit ihm kommen sollte, doch war Kimiko komplett durcheinander, schien sie den Versuch zu unternehmen, zu verstehen wie es sein konnte das ein Wolf mit ihr sprach. Doch verwarf Kimiko nun diese Gedanken, hatte sie in den letzten Wochen schon genug Übernatürliches erlebt. Wenn es selbst Vampire gab, warum sollte es dann nicht Wölfe geben die sprechen konnten? Sie richtete nun unter Schmerzen selbst das Wort an den Wolf und fragte, was er wollte. Shin war sichtlich amüsiert darüber, dass sie noch immer nicht zu verstehen schien. Nur ein Wort übermittelte er in Gedanken an sie... dich. Kaum war dies geschehen, rannte er los, weswegen Kimiko nun versuchte so schnell wie möglich aufzustehen um in die Richtung des Anwesens zu laufen. Doch war sie einfach zu geschwächt durch die letzten Minuten, als das sie dies hätte bewerkstelligen können. Shin hechelte, knurrte und überbrückte die Distanz mit schnellen Schritten. Kurz bevor er sie erreicht hatte, drehte sich Kimiko zu ihm um, was ihn erneut amüsierte. Doch was war das!? Plötzlich erschien, wie aus dem Nichts, einer der Vampire vor ihm, weswegen Shin nun abrupt stehen blieb. Er war mehr als nur wütend darüber, dass es ein Vampir wagte sich zwischen ihm und seine Beute zu stellen. Shin fletschte vor Wut die Zähne und sah voller Hass zu dem Vampir mit den braunen Haaren, doch erschienen in dem Moment auch schon die anderen drei. Sie musterten sich alle für einen kurzen Moment, doch war es nun der Älteste der Vampire, welcher zu ihm sprach. Die Wut in Shin nahm immer weiter zu, hatte kein niedriges Wesen ihn anzusprechen und schon erst recht keiner dieser Halbblüter. Ohne ein Wort oder Kommentar, sprang er auf den Ältesten zu um diesen zu zerfleischen. Doch noch bevor er ihn erreichen konnte, stellte sich der Vampir mit den braunen Haaren erneut dazwischen. Er hielt Shin eisern zurück, indem er sein Maul packte, wodurch er nun rückwärts, durch die Wucht des Aufpralls, schlitterte. Doch stemmte sich der Vampir nun dagegen und schaffte es sogar den Wolf zurückzudrängen. Shin bemerkte diesen für ihn so erniedrigenden Umstand ebenfalls und das er gerade, für diesen Moment, keine Chance hatte, weswegen er nun missbilligend abließ und wütend zurücksprang. Wieder sah er voller Hass und zähnefletschend zu dem Vampir mit den braunen Haaren, doch war da nun etwas anderes was seine Aufmerksamkeit von diesem ablenkte. Shin vernahm Kimiko ihr schweres Keuchen, doch war dies nicht alles. Er hörte, wie schon zuvor, ihre Gedanken und sah die Bilder, welche in ihr aufkamen. Es waren Bilder der Vergangenheit, die eine Schlacht zeigten welche vor Jahrtausenden geführt wurden war. Eine Schlacht, welche bis heute seinen Bruder und ihn prägte und die das damals dominierende Reich der Gründer in den Abgrund stürzte. Kimiko ihr Keuchen wurde zu einem Schrei, bevor sie nun bewusstlos zusammenbrach und somit die Bilder der Vergangenheit ein Ende fanden. Doch noch bevor dies passierte, versprach Shin ihr etwas und zwar, dass er sie holen würde und das schon bald. Auch wenn er wütend darüber war, dass sich die Vampire ihm in den Weg stellten und er sie am liebsten dafür zerquetscht hätte, so wusste er das sein Bruder dagegen sein würde. Auch wenn es ihm nicht gefiel, so hatte er die Situation überschätzt und so hatten die Vampire es geschafft ihn abzuwehren, einen Umstand, den er seinem Bruder zu erklären hatte. Shin sah noch einmal zu Kimiko, bevor er jeden der Vampire musternd in die Augen blickte. Es war wie ein stummes Versprechen, doch verstanden sie genau was er ihnen damit sagen wollte. Kimiko gehörte ihm und er würde zurückkommen um sie zu holen, doch drehte er sich nun um und rannte in die Richtung der Bäume, um in deren schützendem Dickicht zu verschwinden. Shin rannte so schnell wie er nur konnte zurück zu dem Anwesen seines Bruders und ließ somit die Vampire weit hinter sich. Er achtete darauf keine Spuren zu hinterlassen, welche seinen Weg zurückverfolgen ließen. Die kalte Nachtluft bließ ihm ins Gesicht weswegen er leicht erschauderte. Er spürte wie sich sein Fell regelrecht aufstellte, doch musste er erkennen das es nicht nur an der Kühle der Nacht lag, nein, es hatte mit dem zu tun, was da eben geschehen war. Noch immer fragte er sich wie es sein konnte, dass Kimiko in der Lage war seine Gedanken zu lesen, ihn gar verstand und auch warum dies ebenfalls für ihn zutraf. Er spürte eine Verbindung zwischen ihnen, welche ihn verwirrte und daher wollte er wissen, was an dem war und wie es sein konnte, dass ein einfacher Mensch wie sie, solch eine Fähigkeit besaß. Wie konnte es sein, dass sie Bilder sah die schon längst Vergangenheit waren? Shin erinnerte sich an diese und an das was sie in ihm auslösten. Doch brauchte er nicht mal diese um sich daran zu erinnern, war er damals schließlich dort gewesen. Shin wollte es nicht und sich daran erinnern, weswegen er sich nun angewiedert schüttelte. Es war Vergangenheit und genau dies sollte es auch bleiben. Nur die Zukunft spielte für ihn eine Rolle und das die glorreiche Zeit seiner Familie wieder Einzug hielt und das nach Möglichkeiten so schnell wie möglich. Shin lief immer weiter durch die Nacht, während der Mond in seiner vollen Pracht ihm den Weg wies. Es dauerte nicht lange, dass er das Anwesen erreichte, wessen schützende Mauern er sogleich durchbrach. Er wollte dieses Mal keine Zeit vergeuden, warum er so wie er war seinen Bruder aufsuchte, welcher sich wieder im Wohnbereich aufhielt. Carla war etwas überrascht darüber, Shin in seiner Wolfsform zu sehen, konnte es nur heißen das etwas passiert sein musste. Die Gründer konnten, egal welche Form sie auch annahmen, in Gedanken miteinander kommunizieren, doch hatte Carla dazu einfach keine Lust.
Carla:"Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann in deiner eigentlichen Form. Komm erstmal an und dann sprechen wir."
Shin schnaufte genervt, weswegen Carla nun leicht lachen musste. Es überraschte seinen Bruder immer wieder aufs Neue, ihn so zu sehen, passierte es nur selten das Carla seine Emotionen nach außen hin zeigte, doch wünschte Shin sich diese öfter zu sehen. Shin machte sich nun auf den Weg um sein Zimmer aufzusuchen. Als er dort ankam, verwandelte er sich zurück und nahm eine kurze Dusche, nach deren Beendigung er sich nun daran machte sich erneut anzukleiden. Kaum war dies geschehen, teleportierte er sich zurück zu seinem Bruder, der ihn bereits erwartete. Carla sah ihn erwartungsvoll an, doch spürte er das Shin regelrecht durch den Wind war. Er sah ihn fragend an, weswegen Shin nun begann zu erzählen was genau geschehen war. Carla hörte ihm aufmerksam zu, als er nun aufstand um zu seinem Bruder zu gehen, welcher vor einem der Fenster stand. Kaum hatte er ihn erreicht, holte er aus um Shin eine Ohrfeige zu verpassen. Ein stechender Schmerz ging nun von Shin seiner Wange aus, auf welcher sich nun ein großer blutiger Schnitt abzeichnete, der sogleich begann von alleine zu heilen.
Carla:"Wage es dir nicht noch einmal, gegen meinen Befehl zu handeln. Wir beide sind die Letzten unserer Rasse und daher erwarte ich, dass du mein Bruder, etwas weitsichtiger in deinem Handeln vorgehst."
Shin sah einfach nur zu Boden, doch nickte er nun. Carla ging zurück zu dem Sessel, auf welchen er sich nun erschöpft zurücksinken ließ. Er musste leicht husten und spürte wie sich sein Körper vor Aufregung anspannte. Wie sehr er es hasste wenn dies passierte, doch war es nicht zu ändern. Shin blickte nun auf und musterte Carla für einen Moment. Er wollte wissen was sein Bruder dachte als nächstes zu tun, doch hielt er sich mit seiner Ungeduld zurück. Carla war währendessen in seinen Gedanken darüber versunken, was Shin ihm erzählt hatte. Dieses Mädchen, deren Name wohl Kimiko lautete, konnte also die Gedanken seines Bruders lesen und dies in seiner Wolfsform.
Davon abgesehen, entstanden vor ihrem geistigen Auge Bilder über die einst ausgefochtene Schlacht, einer, über deren Existenz kein Sterblicher Kenntnis besaß. Doch musste Carla eines zugeben und zwar, dass er Shin seine Faszination für dieses Mädchen so langsam nachvollziehen konnte.
Carla:"Wir werden sie holen... zusammen, jedoch nicht jetzt. Ich möchte noch ein paar Nachforschungen anstellen und davon abgesehen, sind sie Dank dir, nun gewarnt."
Auch wenn Shin am liebsten gleich aufgebrochen wäre, so willigte er gehorsam ein, wusste er, dass er die Nerven seines Bruders bereits überstrapaziert hatte. Tage vergingen und Carla verbrachte den Großteil seiner Freizeit mit dem Lesen alter Bücher, deren Inhalte sich mit den verschiedenen Rassen und Mutationen der Menschen beschäftigte. Doch fand er nichts was erklärte, weswegen dieses Mädchen solche Fähigkeiten besaß. So langsam fragte sich Carla, ob sie eventuell das war, was Menschen als einen Hellseher bezeichneten. Doch erklärte das nicht die Sache mit dem Gedankenlesen. Shin dagegen verbrachte seine Zeit damit zu jagen und zu trainieren, grämte ihn noch immer der Umstand, dass diese Halbblüter ihn so leicht zurückdrängen konnten. Doch kam nun schlussendlich jener Tag, wo Carla beschloss das es an der Zeit war aufzubrechen. Shin war regelrecht euphorisch darüber das Mädchen wiederzusehen, weswegen er sich nicht mal daran störte das es noch früh am Abend war, was sein Bruder stillschweigend tolerierte. Dennoch wies er Shin an, sein Temperament dieses Mal zu zügeln und das sie in ihrer wahren Gestalt auftreten würden, was Shin leicht knurrend hinnahm, wäre ihm die Form eines Wolfes lieber gewesen. Zusammen teleportierten sie sich zu dem Anwesen der Halbblüter, doch mussten sie schnell feststellen das dieses verlassen war, weswegen Shin ein missbilligendes Knurren von sich gab.
Carla:"Es scheint mir, dass da jemand einen erneuten Spielzug getätigt hat und das in weiser Voraussicht."
Shin wusste das Carla damit den Vampirkönig meinte, was seine Laune nicht gerade besserte.
Carla:"Ich bin es leid, dieses Versteckspiel länger mit anzusehen."
Kaum hatte er das ausgesprochen, erschien schon eine Feuerwand, welche gnadenlos begann auf die Villa der Halbblüter überzugehen. Shin war begeistert über diese Wendung und sah belustigt dabei zu, wie das Feuer sich weiter ausbreitete und somit immer mehr der Villa verschlang.
Carla sah dem Schauspiel eher emotionslos zu, tat er dies nicht um sich zu rächen oder dergleichen, nein, sondern um die Vampire mehr zusammenzutreiben um seinen verhassten Rivalen zu einem weiteren Spielzug zu nötigen. Sie blieben noch für einen Moment, als Carla entschloss das Anwesen der Reinblüter aufzusuchen, war ihm bewusst, dass das Mädchen wieder dorthin gebracht wurde. So machten sie sich auf und als sie dort eintrafen, spürten sie bereits eine Aura, welche ihnen nicht ganz unbekannt war... die eines Feuerkindes, eines Vampirägers. Sie hielten sich zwar im Hinterngrund aber suchten nun dennoch die Stelle auf, wo sie diese Präzens ausmachten. Doch war diese nicht die Einzige, welche sie nun wahrnahmen. Kaum hatten sie die Stelle erreicht, wo sich der Jäger befand, stießen auch die Vampire dazu. Alle, Reinblüter als auch Halbblüter, waren nun dort versammelt, weswegen Carla angewiedert die Nase rümpfte, hasste er deren Gestank. Dennoch fand Carla diesen Anblick höchst interessant, nahm er keinen weiteren Jäger in der näheren Umgebung war und so fragte er sich, warum dieser allein hierher kam, wenn nicht dann um zu sterben. Er nahm jedoch nicht an, dass dieser so dumm war, machte er auf ihn einfach nicht diesen Eindruck und so lauschten sie still dem Gespräch, welches nun beide Seiten führten. Es handelte über das Mädchen und das der Jäger wohl gekommen war, um genau diese nun mit sich zu nehmen. Carla bemerkte wie sich Shin vor Wut darüber anspannte, doch reichte ein Blick seinerseits, dass dieser sich zusammenriß. Carla wollte mehr wissen und vor allem warum dieser Jäger sie haben wollte, weswegen er dem Gespräch weiter aufmerksam folgte. Doch was war das!? Er spürte eine andere Präzens und vernahm einen süßen Geruch, der seine Sinne mehr als nur ansprach. Er musste nicht erst Shin seine Reaktion, die sich darin äußerte, dass sich dieser immer mehr anspannte, abwarten um zu wissen, dass sich die Sterbliche ihnen näherte. Keiner der anderen schien sie wahrgenommenen zu haben, doch störte sich Carla nicht daran. Es war das erste Mal, dass er sie nun ungestört und ausgiebig betrachten konnte. Ihr süßer Blutgeruch war sehr intensiv, was es für ihn als auch Shin nicht gerade leichter machte und so langsam konnte Carla das Interesse, welches sein Bruder diesem Mädchen entgegenbrachte, nachvollziehen. Sie war gar nicht mal so unansehnlich, sogar recht brauchbar als Blutgefäß, was bedeutete, dass das Trinken von ihr um einiges angenehmer gestalten würde. Carla fand es interressant, dass jetzt wo sie sich zu erkennen gab und sich in die Unterhaltung einmischte, die Vampire sich regelrecht zurückhielten. Wie erbärmlich es in seinen Augen doch war, dass die Vampire dem Menschen so viel durchgehen ließen, ja, war es eine wahre Schande, wie deren gesamte Rasse schon. Er zumindest würde solch ein Benehmen nicht dulden und sie zu bestrafen wissen. Doch erklang da nun ein ganz bestimmtes Wort, was ihn sofort hellhörig werden ließ... Grimoire. Das Mädchen wollte von dem Jäger wissen, wo sich dieses befand und das erweckte nun sogar sein Interesse. Er lauschte gespannt als ein Wort auf das andere folgte und nun etwas zu Tage brachte, was selbst Carla für einen Moment aus der Bahn warf. Dieser Jäger behauptete gerade, dass sich dieses mächtige Artefakt, welches unbändige Macht versprach, in diesem einfachen Mädchen befinden sollte. Er dachte sich verhört zu haben, doch machte der Jäger nicht den Anschein, als würde er sie belügen. Aber wie war das möglich!? Das Mädchen schien zumindest damit komplett überfordert zu sein, rannte sie nun davon was die Vampire einfach so hinnahmen... ein Fehler wie sich bald herausstellen sollte. Carla sah zu Shin und nickte ihm kaum merklich zu, doch verstand dieser sofort was er ihm damit sagen wollte. Die Brüder teleportierten sich zu der Stelle wo sie das Mädchen ausmachten, welche mittlerweile auf ihre Knie zusammengesackt auf dem Boden saß. Carla roch ihr Blut und spürte das sie große Schmerzen hatte. Er fragte sich ob das diese Verbindung war, von der sein Bruder gesprochen hatte, sah er auch Shin an das dieser alles wahrnahm. Carla wurde bewusst, dass wenn sich in ihr wirklich das Grimoire befinden sollte, dies alles erklären würde. Es viel ihm noch immer schwer das alles zu verstehen, doch würde er sich diese Chance nicht entgehen lassen, so viel stand fest. Beide gingen auf das Mädchen zu, während Carla nun mit ruhiger Stimme zu ihr sprach. Das Mädchen sah erschöpft zu ihnen und er sah, wie sie nun versuchte vor Angst zu schreien, was ihr jedoch einfach nicht gelang. Sie war zu sehr von der Macht, welche in ihr wütete, eingenommen, was selbst Carla ein leichtes Lächeln entlockte. Er war sich mitterweile sicher, dass es der Wahrheit entsprach und dies erfreute ihn zunehmend. Ohne das sie sich hätte dagegen wehren können, fiel sie nun bewusstlos gen Boden. Doch noch bevor sie auf diesem aufkam, teleportierte sich Carla nun zu ihr, um sie mit seinen Armen aufzufangen. Sie schlief, als er das süße Blut erblickte welches ihre Lippen leicht benetzte. Sie war wahrlich verführerisch so viel stand fest und Carla spürte ein Verlangen tief in sich aufkommen, welches er dennoch für diesen Moment zur Seite schob. Doch war da noch etwas anderes, hatte er einfach keine Lust mehr sich länger zu verstecken, weswegen er nun ihre Präzens nach außen hin offen legte. Die Vampire sollten ruhig wissen, wer es war der ihnen das Mädchen raubte und so dauerte es keine Minute, dass schon der Vampir mit dem Hut, gefolgt von den anderen, nun vor ihnen erschien. Dieser war außer sich vor Wut und rannte nun schreiend auf sie zu. Carla amüsierte dieser Anblick bis ins Unermessliche, schien sich dieser Vampir etwas zu überschätzen, eine Eigenschaft, die er mit seinem Bruder zumindest gemeinsam hatte. Noch bevor er sie erreichen konnte, sprang Carla samt dem Mädchen schon hoch in die Luft. Er hatte keine Lust länger zu spielen, warum er nun zusammen mit der Sterblichen und gefolgt von seinem Bruder, in die herrschende Nacht verschwand. So kam es, dass sie sich nun auf dem Weg zurück zu ihrem Anwesen befanden, welches sie nun erreichten. Sie brachten das Mädchen direkt zu einem Zimmer, welches ursprünglich für jemand anderes gedacht war. Dort legte Carla, die noch immer bewusstlose Kimiko, in das große Himmelbett, während er sie nun für einen Moment musterte. Shin tat es ihm gleich, doch war da noch etwas was ihn beschäftigte.
Shin:"Denkst du, dass sie das Buch in sich trägt?"
Carla lächelte leicht, als er sich nun umdrehte um zur Tür zu gehen.
Carla:"Wenn dem so ist, werde ich erst Ruhe geben, bis mir dessen Macht inne wohnt."
Mit diesen Worten verließ Carla, gefolgt von seinem Bruder, dass Zimmer und so ließen sie Kimiko allein zurück, in dieser für sie so fremden Umgebung.
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