Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 101

Erzählersicht:
Schnell bewegten sich die zwei Gestalten durch die Nacht, darauf bedacht keine Spuren zu hinterlassen die darauf hinwießen welchen Weg sie eingeschlagen hatten. Der Mond stand hoch oben am Himmel und dessen Sichel führte sie durch die Finsternis der Nacht. Kein Laut erklang, nur das leichte Rascheln ihrer Kleidung war hier und da wahrzunehmen und so setzten sie ihren Weg weiter fort, um ihre Beute sicher zu ihrem Unterschlupf zu bringen. Das Mädchen, welches sie den Vampiren entrissen hatten, war noch immer ohne Bewusstsein und wurde von den Armen des Älteren sicher gehalten. Sie war wie ein Schlüssel zur Macht und er war angetan darüber, dass dieser durch Zufall in seinen Schoß gefallen war. Sein Bruder hatte ihm von diesem Mädchen erzählt und wie köstlich ihr Blut roch, doch konnte er seine Begeisterung darüber weniger teilen, war sie in seinen Augen nichts weiter als ein Mensch. Doch als dieser davon sprach wie es war ihr Blut zu trinken, konnte er sich in einem schwachen Moment einfach nicht zügeln, wurde er schnell hellhörig. Sein Bruder war mehr als nur entzückt, schon beinahe komplett verfallen und wenn er eines sagen konnte, dann das dies in all den Jahrhunderten noch nie vorgekommen war. Es war einfach anders, als wenn er sonst Blut zu sich genommen hatte, konnte sein Bruder von nichts anderem mehr sprechen. Eines Abends war dieser auf Streifzug gegangen und hielt sich in der Nähe des Anwesens auf, indem die Vampire lebten. Sie hatten vor Monaten ihre Chance vertan die Macht an sich zu reißen, wurde die Person, welche diese ihnen hätte geben können, getötet und das bevor sie ihren Nutzen erfüllen konnte. Doch hatten sie dennoch die Vampire weiterhin beobachtet, wollten sie über künftige Entscheidungen informiert sein. So kam jene Nacht, wo der jüngere der zwei Brüder erneut das Anwesen der Vampire beobachtete und schlussendlich "sie" das erste Mal sah. Er lag gerade dösend auf der Mauer welche das Anwesen der Vampire umgab, darauf bedacht seine Aura zu verschleiern, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Ein süßer Geruch stieg ihm in die Nase und er hob leicht ermüdet den Kopf, um diesen in den Nacken zu legen. Er hatte seine Wolfsform angenommen und begann neugierig zu schnüffeln um jede noch so kleine Einzelheit des Geruchs auszumachen. Man hätte denken können, dass etwas Simples dazu führte das er auf "sie" aufmerksam wurde, doch war dies nicht der Fall. Es war nicht ihr Aussehen, noch der Klang ihrer Stimme welches seine Aufmerksamkeit erregte, nein, es war der Geruch ihres Blutes, welchen er nun wahrnahm und der seine Neugierde weckte. Er streckte für einen Moment seine vier Pfoten von sich und drückte seinen Rücken durch, während er müde gähnte und seine Zunge dabei herausstreckte. Er schüttelte kurz seinen Körper, bevor er nun von der Mauer sprang. Er schnüffelte für einen kurzen Moment, als er schon ihre Witterung aufgenommen hatte. Schnell ging er diesem für ihn so verführerischen Duft nach, der zu einem anderen Anwesen führte welches an dem der Vampire angrenzte. Der Wald, in dem er sich aufhielt um der Aufmerksamkeit der Vampire zu entgehen, erstreckte sich selbst hier. Er hatte dieses Anwesen in den letzten Monaten schon des öfteren durchquert und es überraschte ihn das der Geruch von hierher kam, war es doch bislang unbewohnt. Er kam zu der Villa welche sich auf dem Grundstück befand und nahm nun noch andere Gerüche wahr. Es roch hier noch stärker nach Blut, doch war es nicht jenes welches er gerade wahrgenommen hatte. Wieder streckte er seine Nase in die Luft und versuchte die Witterung aufzunehmen. Als ihm dies gelang setzte er seinen Weg schnell fort, doch nahm er nun noch etwas anderes war. Er hörte verschiedene Stimmen, welche durch die Nacht hallten, doch konzentrierte er sich weiterhin auf den süßen Geruch der ihn bis hierher geführt hatte. Er schlüpfte schnell und beinahe geräuschlos durch das Unterholz, der Spur des Duftes folgend. Doch blieb er nun abrupt stehen, als er ihre Präsenz wahrnahm... die der Vampire! Sein Fell sträubte sich sogleich, während er angewiedert die Nase rümpfte, widerte ihn der Gestank dieser an. Auch wenn sein Instinkt ihm dazu riet nicht weiterzugehen, riskierte er es erkannt zu werden, konnte er einfach seine Neugierde nicht ignorieren. Langsam schlich er sich an, wollte er es vermeiden das sie ihn bemerkten, doch schienen sie zu sehr abgelenkt um dies auch nur ansatzweise tun zu können. Er legte sich flach auf den Boden, geschützt von Sträuchern und kleinen Büschen und sah nun zu den sechs Vampiren. Diese standen verteilt um eine kleinere Gruppe Sterblicher, die fluchend und komplett außer sich vor Wut anfingen mit ihren Waffen auf die Vampire zu schießen. Diese waren jedoch zu schnell, zu mächtig als dass solch Kugeln, abgefeuert von der zittrigen Hand eines Menschen, sie hätte treffen können. Die vier sterblichen Männer waren bei weitem unterlegen und so dauerte es nicht lange, dass die Vampire mit ihnen kurzen Prozess machten. Doch beteiligten sich nicht alle an diesem Massaker. Es waren die Drillinge, welche die Männer töteten, während die anderen mit genügend Abstand einfach nur dabei zuschauten. Die Flüche verstummten, bis nur noch deren Blutgeruch die Nacht erfüllte. Die Überreste der Männer waren über den Boden verteilt, doch hatte er nur Augen für eine Person... ein Mädchen. In dem Moment wo er sie sah, war ihm bewusst das dieser süße Geruch, der ihn hierher geführt hatte, von ihr ausging. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, die ihre schon so recht blasse Haut noch heller wirken ließ. Sie war eindeutig ein Mensch und der Gedanke, dass ein solch süßer Geruch von einem Sterblichen ausgehen konnte, faszinierte ihn. Er wollte sie haben, sie besitzen, stand es nur ihm als Gründer zu, über solch schönes Blut zu verfügen! Doch musste er dabei zusehen wie die Vampire sie mit sich nahmen und dieser Umstand machte ihn wütend. Doch hatte er keine Wahl, als dies zu dulden, wusste er das sein Bruder dagegen sein würde wenn er jetzt eigenmächtig handelte. Der Drilling mit dem Hut nahm sich ihrer an und hob sie nun hoch, während der andere, welcher einen Teddy in den Armen hielt, ein Feuerzeug aus seiner Hosentasche zog. Er begann irr zu lachen, als er eine Flamme erschienen ließ, die sich wie von Geisterhand lila verfärbte. Er warf das Feuerzeug, dessen Flamme nicht mehr erlosch, auf die Überreste der Toten damit diese sie verschlingen konnte. Keiner der Vampire bemerkte das sie beobachtet wurden und so machten sie sich daran zu ihrer Limousine zurückzukehren, die der junge Wolf oben am Straßenrand ausmachte. Er stand nun auf, als sie mit seiner Beute davonfuhren und sah für einen kurzen Augenblick dem sich immer weiter entfernenden Fahrzeug nach. Doch lief er nun zu den Überresten der Menschen, deren Geruch nach verbranntem Fleisch in seine Nase stieg, warum er sich kurz angewidert schüttelte. Er wusste das die Vampire bald zurückkehren würden um auch das andere Fahrzeug, welches er ebenfalls oben am Straßenrand ausmachte, zu beseitigen. Das war dann wohl auch die einzige Sache, welche die Vampire mit ihnen gemeinsam hatten. Sie beseitigten ihre Spuren und alles was auf ihre Existenz hindeutete, damit kein Sterblicher je von ihnen erfahren würde. Etwas was ihm seit Jahrhunderten störte, war er doch der Meinung das sie, die Gründer, über die Welt herrschen sollten, waren die Menschen nur Mittel zum Zweck und am Ende nicht viel mehr als Nahrung. Aber dennoch lebten sie wie Schatten ihrer selbst in der Finsternis verborgen und fernab von den Sterblichen, obwohl man sagen musste, dass die Vampire ein gutes miteinander gefunden hatten um unter ihnen zu leben. Doch würde dies nie für ihn in Frage kommen, verbot sein Stolz ihm einfach diese doch so kleine Schwelle zu überschreiten. Nie würde er sich versteckt unter ihnen aufhalten, wenn dann nur erkennbar als das was er war, ein Gründer. Es gab jetzt für diesen Moment nichts weiter was er hätte ausrichten können, warum er sich dazu entschied den Rückzug anzutreten. Noch einmal sah er zu den verkohlten Überresten bevor er sich nun gänzlich abwandt um zurück und hinein in den Wald zu laufen der ihm Deckung und Sicherheit versprach. Kurz kam der Gedanke in ihm auf, dass sie sein Geruch wahrnehmen könnten wenn sie erstmal zurückgekehrt wären, doch schüttelte er diesen schnell wieder von sich, würde der Gestank nach verbrannten Fleisch wohl gerade alles überdecken. Schnell lief er zurück zu dem Ort, wo er momentan mit seinem Bruder lebte nachdem sie aus ihrem Gefängnis ausgebrochen waren. Es lag gar nicht mal so weit entfernt von dem Anwesen der Vampire, doch hatten weder sie, noch ihr heuchlerischer Vater, davon bislang Kenntnis genommen. Diesen Umstand hatten sie wohl der Macht seines Bruders zu verdanken, war er es am Ende der einen magischen Schutzkreis um das Anwesen legte, welcher ihre Auren verschleierte. Schnell durchbrach er die unsichtbare Mauer und spürte, wie sich sein Fell nun regelrecht aufstellte, war es als würde ein leichter elektrischer Schlag seinen Körper durchziehen. Er rannte immer weiter, überbrückte die letzten Meter welche zwischen ihm und dem Anwesen standen. Er trat nun vor das große metallische Tor, welches von hohen Mauern umschlossen wurde, die das Anwesen umgaben. Er blickte hinauf und wie auf ein stummes Zeichen hin öffnete sich das Tor und gewährte ihm somit Einlass. Er passierte es, welches sich nun sofort hinter ihm wieder verschloss und setzte so seinen Weg weiter fort. Er hatte die Eingangstür nun fast erreicht und begann sich in seine eigentliche Form zurück zu verwandeln. Ein Gedanke daran reichte, dass er schon spürte wie sich sein Körper veränderte. Seine Knochen bildeten sich regelrecht zurück und verkleinerten sich Stück für Stück, was sich darin bemerkbar machte das sich sein Kiefer zurückbildete, seine Pfoten zu Fingern wandelten, sowie seine Hinterläufe zu Füssen. Er knurrte, war es nicht ganz schmerzlos für ihn, doch richtete er sich nun wankend auf um seine Wirbelsäule durchzudrücken. Immer mehr wandelte sich seine wölfische Form zu der eines Mannes. Sein Fell verschwand nun gänzlich, so dass nur seine Haut noch übrig blieb. Er stöhnte schwer vor Schmerz und sackte für einen Moment erschöpft, sich auf seine Hände stützend, zu Boden. Doch beruhigte er sich immer mehr, wodurch er sich nun langsam aufrichtete. Er war nackt von Kopf bis Fuß, doch störte dieser Zustand ihn nicht weiter, war er durch all die Jahrhunderte mittlerweile daran gewöhnt. Er hatte sich bis auf ein Detail komplett zurückverwandelt und seine wahre Gestalt wieder angenommen. Normalerweise war das Verwandeln weniger schmerzhaft, doch je länger diese anhielt um so intensiver war es für ihn. Es gab Momente wo er den Schmerz ausweichen und sich einfach nicht mehr zurückverwandeln wollte, doch würde dies sein Bruder nie dulden, ja, ihn am Ende sogar zur Vernunft zwingen. Wiederum wollte er die Freiheit, die Wildheit welche er als Wolf verspürte, nicht missen. Er entschloss das er für die Zukunft das richtige Maß zwischen den Verwandlungen finden musste, wenn er dem Schmerz entgehen wollte. Doch war ihm auch klar, dass er sich dies in all den Jahrhunderten nicht nur einmal vorgenommen hatte. Er akzeptierte das sein Bruder das Oberhaupt seiner Familie war, stand seiner Stärke und Macht nichts entgegen, doch war er für sein Wolfsrudel wie der Alpha, interessierte sich sein Bruder nicht sonderlich für das Verwandeln in andere Formen. Er war es, der das Rudel im Sinne seines Bruders lenkte und ihm gefiel diese Stellung und Anerkennung, welche er dadurch erfuhr. Doch egal wie sehr er auch das Leben als Wolf schätzte, so sehr liebte er es auch danach ein langes, warmes und vor allem erholsames Bad zu nehmen. Darum teleportierte er sich binnen Sekunden in sein Badezimmer um sich ein warmes Bad einzulassen. Doch war er nicht allein, stand dort an der Badewanne eines der Dienstmädchen, welches das Leben hier von seinem Bruder und ihm um einiges vereinfachte. Sie sah aus wie ein normales Mädchen, doch war sie ursprünglich eine Wölfin gewesen, welche sein Bruder zu diesem bezaubernden Etwas verwandelt hatte. Sie hatte lange weiße Haare, während ihre Augen goldend schimmerten und war auch so recht ansehnlich. Als sie ihn nun bemerkte lächelte sie sanft und verbeugte sich sogleich vor Ehrfurcht.

"Willkommen zurück Shin Sama. Ich habe euch bereits ein Bad eingelassen, als ich euch spürte. Carla Sama erwartet euch danach in der Bibliothek."

Shin nickte und kam dem Mädchen nun näher, als er sie nun an der Hüfte packte und zu sich heranzog.

Shin:"Du wirst mich noch viel mehr spüren."

Das Mädchen kicherte leicht, doch hatte sie gehofft das er so reagieren würde. Sie legte nur allzu bereit ihren Kopf in den Nacken um somit ihren Hals freizulegen. Shin zog sie noch näher an sich um seine Fänge in ihre Haut zu schlagen. Kaum war dies getan schmeckte er schon wie ihr Blut seine Kehle hinunterlief während sie sich stöhnend an ihm räkelte. Sie vergötterte diesen Mann und hatte sich geschworen für die Gnade welche sie ihr erwiesen hatten, immer zu dienen. Doch lag sie mit diesem Gedanken falsch, hatte ihre Verwandlung nichts mit Gnade oder dergleichen zu tun, nein, hatte sie nur den einen Zweck, ein Dienstmädchen zu haben die ihnen ihre Wünsche von den Augen ablas und von der sie sich zugleich nähren konnten. Es gab schon viele vor ihr und es würde genau so viele nach ihr geben, wenn sie erstmal ihren Zweck erfüllt hatte. Doch war sie blind vor Liebe für diesen Mann, der sich nicht mal die Mühe machte sich ihren Namen zu merken. Shin labte sich immer weiter an ihrem Blut, welches nichts besonderes an sich hatte, diente es ihm nur zur Sättigung und Befriedigung seiner Bedürfnisse. Ihr Stöhnen nahm immer weiter zu, doch nun eher vor Erschöpfung als vor Erregung, trank Shin schnell und in großen Schlücken. Doch hatte er genug und löste sich nun von ihr, wodurch sie auf ihre Knie zusammensackte. Sie atmete schwer und stützte sich auf ihren Händen ab, während sich Shin nun zur Badewanne begab, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen.

Shin:"Verschwinde, du störst!"

Seine Stimme erklang kalt und emotionslos, wollte er gerade einfach nur seine Ruhe haben. Es machte ihn wütend das sie dies nicht erkannte und sogar die Frechheit besaß, es sich auf seinem Boden bequem zu machen. An sich müsste er sie bestrafen, doch fehlte ihm dazu gerade einfach die Lust. Das Mädchen rappelte sich sogleich auf und ging schnellen Schrittes aus dem Bad, dessen Tür sie nun hinter sich schloss. Doch kam noch eine gestotterte Entschuldigung über ihre Lippen, welche ihn aber nicht sonderlich interessierte. Shin war nur über eines froh, endlich seine Ruhe zu haben. Er ließ sich mit einem lauten Plätschern in das warme Wasser fallen und stöhnte knurrend auf, entspannte sich sein Körper immer mehr. Solch ein Bad war eines der Dinge, welche er als Wolf so nicht wahrnehmen konnte und daher genoss er dieses immer wieder erneut in vollen Zügen. Er ließ sich nach hinten fallen und dachte über all das nach, was er dort vorhin gesehen hatte. Er fragte sich warum die Vampire dieses Mädchen gerettet hatten, war er sich sicher das die Männer nichts gutes im Schilde führten. Doch war da noch diese kleine Tatsache, dass es sich bei diesen um Vampirjäger handelte, was er sofort bemerkte. Also warum legten sich die Vampire mit diesen Jägern an um eine einfache Sterbliche zu retten? Lag es an dem Geruch ihres Blutes? Egal wie sehr Shin auch darüber nachdachte, fand er doch keine Antworten auf seine Fragen. Lange blieb er noch im Wasser liegen, doch wusste er das sein Bruder ihn sehen wollte, war er zulange fort geblieben. So stieg er aus der Wanne und trat triefend vor Nässe in sein anliegendes Gemach, mochte er die Kühle welche über seinen Körper lief. Er schüttelte sich gespielt, doch entschied er sich der Schnelligkeit wegen dazu sich nun doch abzutrocknen, weswegen er sich eines der Handtücher griff. Kaum war dies getan und sein Körper getrocknet, begann er sich anzukleiden, beginnend von seiner Shorts bis hin zu seinen Handschuhen. Sein Blick fiel auf seine Komode und auf das was darauf lag. Musternd sah er zu der schwarzen Augenklappe, worüber er vorsichtig seinen Finger gleiten ließ. Diese war wichtig für ihn, verbarg sie das Zeichen seiner Schmach, seiner Unterlegenheit und so nahm er diese um sie sich anzulegen. Als er fertig war, teleportierte er sich in die große Bibliothek wo sich sein Bruder, in einem Buch vertieft, sitzend befand. Als dieser ihn nun bemerkte, unterbrach er sein Tun und blickte musternd zu ihm hinauf.

Carla:"Du warst lange fort."

Ein Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Jüngeren, als er nun auf seinen Bruder zuging.

Shin:"Und du sitzt noch genau dort, wo ich dich zurückgelassen hatte Nii San."

Nun war es sein Bruder, der kaum merklich lächelte und das Buch nun gänzlich zur Seite legte.

Carla:"Ich hoffe das Fernbleiben hat zu neuen Informationen geführt."

Shin nickte, mehr nicht, doch reichte dies um die gesamte Aufmerksamkeit seines Bruders auf sich zu lenken. Dieser gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sich Shin setzen sollte und dieser gehorchte ohne Widerworte. Er wusste das Carla, wenn es um die Vampire ging, weniger genügsam gestimmt war weswegen er beschloss gleich auf den Punkt zu kommen. Shin begann davon zu erzählen was er beobachten konnte und vor allem wie das Blut des sterblichen Mädchens auf ihn gewirkt hatte. Doch gab sein Bruder nicht viel darauf, war sie für ihn nur ein Mensch, etwas, worin die Vampire ein neues Spielzeug finden würden. Doch blieb Shin hartnäckig mit der Meinung das sie etwas besonderes an sich hatte, so dass Carla am Ende nachgab und Shin erlaubte, dass er die Vampire weiterhin beobachten durfte. Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen und machte sich daran sich für den kommenden Ausflug zu stärken. Blut war eine Sache, frisches Fleisch eine andere und so teleportierte er sich in die Küche um die Speisekammer zu plündern. Jede Verwandlung zerrte auf das neue an seinen Kräften und auch wenn das rohe Steak, welches er sich gerade einverleibte, kein Vergleich zu frischem Blut war, so war es eine Notwendigkeit um wieder seine volle Stärke zu erlangen. Er schlang es regelrecht hinunter, bevor er sich wieder in sein Zimmer teleportierte. Sein ganzer Körper stand unter Spannung, machte sich eine Art Euphorie in ihm breit. Der Gedanke daran, dieses süße Blut erneut zu riechen, es gar zu schmecken, brachte ihn schon beinahe um den Verstand. Doch war ihm klar das er vorsichtig sein musste, wenn er wollte das ihn keiner der Vampire bemerkte. Nur für einen kleinen Moment verblieb er noch in seinen Zimmer, als er nun begann seine doch eben erst angezogene Bekleidung erneut abzulegen. Kaum war dies getan, teleportierte er sich hinaus in die Nacht und verwandelte sich währenddessen zurück in einen Wolf. Dieses Mal war es weniger schmerzhaft als sich sein Kiefer regelrecht ausrenkte, die Arme und Beine sich verlängerten und sich seine Hände und Füße zu Klauen formten. Sein Körper bedeckte sich wie schon so oft zuvor mit einem dichten, weichen Fell und als er wieder den Boden unter seinen Pfoten spürte, schüttelte er sich ausgelassen. Seine Sinne waren geschärft und er hörte regelrecht das Rufen der Wildnis und die unbändige Freiheit welche sich vor ihm auftat. Schnell lief er die Auffahrt hinauf und durch das sich bereits öffnende Tor, als er kurz inne hielt und den Kopf in den Nacken legte um ein lautes Geheul von sich zu geben. Es erfüllte die Nacht, klang wie der Gruß zum Abschied und dort im Anwesen erkannte man, still an einem der Fenster stehend, seinen Bruder der dem Wolf, welcher nun im Dickicht des Waldes verschwand, hinterher sah. Tage vergingen so schnell wie der Flügelschlag eines Kolibries. Die Finsternis wurde von der Morgendämmerung verdrängt, nur um des abends von der Nacht erneut verschlungen zu werden. Die Zeit raste dahin, doch sah Shin nicht einmal das wonach es ihm verlangte. Er schlich um das Anwesen, darauf bedacht unerkannt zu bleiben und lauschte. Doch war nichts zu vernehmen, nur ab und an drang der betörende Duft ihres Blutes zu ihm hinaus und dies machte ihn wütend, wusste er das einer der Vampire sie gerade nahm und sich an ihrem Blut ergötzte. Tage vergingen, bis es zu der einen Nacht kam, jene, wo sich alles ändern sollte. Es war eine finstere Nacht, stand der Mond nur noch als Sichel hoch oben am Himmel. Shin döste vor sich hin und dachte über sein weiteres Vorgehen nach, wusste er das es an der Zeit war zu seinem Bruder zurückzukehren, spürte er einen unbändigen Hunger tief in sich aufkommen. Der Geruch nach ihrem Blut machte es dabei nicht besser, doch reichten die Hasen und das andere Getier, welche sich hier in den Wäldern aufhielten, nicht um diesen zu stillen. So entschloss er sich die Heimkehr anzutreten als er etwas vernahm... das Öffnen einer Tür. Schnell drehte er sich in die Richtung des Geräusches und somit zur Eingangstür des Anwesens. Sein goldenes Auge leuchtete regelrecht auf als er erkannte wer dort hinausgelaufen kam. Es war das Mädchen, sichtlich durch den Wind und zitternd vor Angst, welches sich schnellen Schrittes von der Villa entfernte. Dieser Anblick erregte ihn regelrecht, doch schien sie sich nun zu beruhigen, ja, gar gefasst und darauf bedacht ungesehen zu bleiben. Shin fragte sich ob sie gerade wirklich versuchte zu fliehen, als er ihr dabei zusah wie sie im Dickicht der Bäume verschwand. Er erhob sich nun langsam und legte seinen Kopf in den Nacken um ihre Witterung aufzunehmen, wollte er ihr mit ausreichend Abstand folgen. Kaum hatte er diese aufgenommen, folgte er der Spur die ihn bis zu einer Mauer brachte und darüber hinaus. Ihm wurde bewusst was sie vorhatte, warum er nun eine Abkürzung nahm und zu dem Anwesen zurückkehrte wo er ihren Geruch das erste Mal wahrgenommen hatte. Kaum war er dort angekommen, hielt er sich im Dickicht der Bäume bedeckt um die Auffahrt unbemerkt beobachten zu können und darauf wartend, dass sie hier ankommen würde. Dies war nach einigen Minuten auch tatsächlich der Fall was Shin sichtlich amüsierte, war sie in seinen Augen wirklich leicht zu lesen. Er sah ihr dabei zu wie sie schnell den Weg in Richtung Anwesen entlanglief, aber erkannte er nun, dass sie es auf etwas anderes abgesehen hatte... die verlassene Limousine! Sie schien nicht gerade kopflos weggelaufen zu sein, schien sie sich sogar einen Plan zurechtgelegt zu haben und das gefiel ihm. Er mochte es wenn seine Beute noch Hoffnung hatte, nur um diese dann in tausend Stücke zu zerreißen. Die Jagd und die Verzweiflung in deren Augen zu sehen waren wie eine Extase welche seinen ganzen Körper zu durchdringen schien. Er liebte das Gefühl der Überlegenheit und die Macht, welche er über seine Opfer hatte. Die Gedanken daran und der Duft ihres Blutes verstärkten diesen unbändigen Hunger tief in ihm und er hatte Probleme damit sich weiterhin unter Kontrolle zu halten. Das Mädchen war in der Zwischenzeit zur Limousine gerannt und hatte sich in diese hineingesetzt. Er vernahm nun kurze Zeit später ihr Weinen und Schluchzen, was eindeutig zu viel für ihn war, erregte ihn dies nur noch mehr. Er konnte nicht anders, wurde er gerade nur von einem beherrscht... seinem Instinkt. Langsam ging er auf die Limousine zu, aus der nun das Mädchen wieder ausstieg. Sie hatte ihn noch nicht gesehen, warum er nun knurrte, wollte er das sie genau dies tat. Er sah wie sie vor Schreck zusammenzuckte und dies gefiel ihm, ja, kam dieses euphorische Gefühl der Überlegenheit immer mehr in ihm auf. Langsam drehte sie sich zu ihm um und als sie ihn erkannte, trat er nun aus dem Schutz des Dickichst hervor, wich sie ängstlich etwas zurück. Der Anblick amüsierte ihn doch wollte er mehr. Shin knurrte das Mädchen erneut aggressiv an, bleckte seine Zähne und ergötzte sich daran, als er sah wie sie ihn nunmehr vor Angst zitternd anstarrte. Doch sah er nun wie sie immer weiter langsam in die Richtung des Eingangs zurückwich und dies machte ihn wütend. Er wollte sie haben, konnte er kaum noch an was anderes denken. Ohne über sein Handeln nachzudenken rannte er nun auf sie zu, wobei das Mädchen sich nun umdrehte und losrannte, wohl in der Annahme ihm entkommen zu können. Doch war sie einfach nicht schnell genug. Er holte sie ein und überbrückte die Distanz welche noch zwischen ihnen lag mit hoher Geschwindigkeit. Kurz bevor er sie eingeholt hatte setzte er zum Sprung an um seine schweren Tatzen und somit seine Krallen in ihren Rücken zu bohren. Sie stürzte hart zu Boden, während ihr Blut nun über ihren Körper floss. Der Geruch dessen ließ ihn jede Vernunft vergessen, war er nur noch eine Marionette seiner eigenen Gelüste und Triebe. Er knurrte erregt bevor er sich daran machte ihr süßes Blut zu kosten. Ohne Gnade biss er in ihre Schulter und leckte gierig das hervortretende Blut auf, doch wollte er noch viel mehr. Er ignorierte ihr Wimmern und setzte nach, indem er seine Zähne noch mehr in ihr Fleisch drückte. Immer mehr Blut quoll hervor, was er nur zu gerne in sich aufnahm. Er schluckte es gierig und genoss das Gefühl wie es seine Kehle hinunterlief und ihn mehr und mehr sättigte. Er hörte das schnelle Klopfen ihres Herzens und wie es immer mehr Blut zu ihm pumpte. Ihm gefiel das es doch so einfach war und er sie ohne weiteres nehmen konnte. Sie war nicht mehr als Nahrung für ihn, doch kam etwas anderes in ihm auf. Er hatte den Drang noch mehr von ihr zu kosten, in jeglicher Hinsicht. Doch würde sie sterben wenn er jetzt nicht aufhörte und weiter machte. So ließ er nun von ihr ab und gab ihren geschundenen Körper frei. Schnell begab er sich zurück in das Dickicht der umherstehenden Bäume und somit in deren Schutz, um genügend Abstand zwischen sich und dem Mädchen zu bringen. Shin stand völlig neben sich, pulsierte ihr Blut regelrecht in seinen Adern. Er musste mit ansehen wie sie sich nun zum Eingang des Anwesens schleppte und hinter dessen Tür verschwand. Sein Körper schmerzte während er immer schneller hechelte, hatte er das Gefühl als würde sein Blut kochen. Es war für ihn berauschend als auch quälend zugleich, hielt er das alles kaum noch aus. Er verstand nicht warum er so darauf reagierte, doch hatte er keine Zeit länger darüber nachzudenken, setzte nun ein ganz bestimmter Schmerz ein. Shin stand so sehr neben sich das er seine wölfische Form nicht mehr aufrechterhalten konnte und egal ob er es wollte oder nicht, verwandelte er sich nun zurück. Die Schmerzen hatten ein Ausmaß angenommen was selbst ihm zu viel war, setzte die Verwandlung einfach zu plötzlich und vor allem zu unerwartet ein. Immer mehr nahm er seine eigentliche Form an, bis er komplett erschöpft und nackt auf dem Boden kniete, während er sich auf seine Hände stützte. Er war völlig fertig als er in der Ferne ein bestimmtes Geräusch vernahm, nämlich das eines sich nähernden Autos. Er spürte ihre Auren und wusste das es nur noch Sekunden dauern würde, bis die Vampire hier eintrafen. Er stand zu sehr neben sich als das er seine Aura hätte vor ihnen verbergen können und auch wenn er bei weitem stärker als sie war, so war dies nicht gerade der beste Zeitpunkt um aufeinander zu treffen. Er hörte wie das Auto nun oben an der Einfahrt hielt und Türen geöffnet wurden, nur um kurz darauf wieder zuzuschlagen. Er musste hier weg, doch war er dazu einfach nicht in der Lage. Er spürte plötzlich einen Luftzug neben sich, weswegen er überrascht zur Seite schaute. Dort, an einem Baum gelehnt, stand sein Bruder der ihm mit einer Geste bedeutete den Mund zu halten. Shin gehorchte, auch wenn er sich fragte was Carla hier zu suchen hatte und folgte daher dem Blick seines Bruders, welcher ruhig auf das Anwesen gerichtet war. Er wusste das sein Bruder ihre Auren verschleierte und wie er nun feststellte keine Sekunde zu früh, sah er nun den Vampir mit dem Hut vor dem Anwesen auftauchen, worauf der Rest nun folgte. Doch wäre dies nicht schon schlimm genug, hatte Shin seine eigenen Spuren nicht gut genug vertuscht, nein, hatte er genau diese dort in der Erde hinterlassen. Er verfluchte gerade seine eigene Dummheit, wussten sie nun das er hier war. Doch schien dieser Umstand sie weniger zu kümmern wie er annahm, verschwand einer nach dem anderen nun im Anwesen. Shin schlug vor Wut hart mit der Faust auf den Boden, doch war er sich gerade nicht sicher ob es an dem Umstand seiner eigenen Dummheit lag oder an der Tatsache, dass sie seine Anwesenheit so einfach tolerierten, weswegen er so reagierte. Es dauerte nicht lange bis der Älteste der Vampire, dass bewusstlose Mädchen in den Armen haltend, aus dem Anwesen kam. Seine restlichen Brüder, bis auf einen, folgten ihm und so gingen sie schnellen Schrittes zurück zu ihrer Limousine. Es dauerte nicht lange da trat der letzte von ihnen, der mit dem Hut, hinaus aus dem Anwesen, doch hielt er noch einmal inne um etwas aus der verlassend dastehenden Limousine zu holen. Doch folgte dieser nun seinen Brüdern und nach einigen Minuten verblassten deren Auren und so wusste Shin, dass diese nun wieder fort waren. Sein Bruder hatte mit seinen goldenen Augen jede noch so kleine Bewegung beobachtet, doch sah er nun wieder zu ihm. Shin sah ihm an das er nicht gerade begeistert darüber war, was hier beinahe passiert wäre und versuchte daher etwas die Wogen zu glätten.

Shin:"Nii San... ich... es wird nie wieder vorkommen!"

Sein Bruder sah ihn einfach nur an, keine Emotion war aus seinem Gesicht herauszulesen, doch schien sein Blick nun etwas amüsiertes an sich zu haben.

Carla:"Was genau? Das mit deinen Pfotenabdrücken oder die komplett unauffällige Bisswunde auf ihrer Schulter?"

Ein missbilligendes Knurren drang über Shin seine Lippen, wusste er das sein Bruder sich über ihn lustig machte und seine Überlegenheit wieder zugute gab.

Shin:"Beides... ihr Blut... es..."

Doch kam er nicht weiter, wurde er sogleich unterbrochen.

Carla:"... ist verführerisch..."

Shin sah ihn erstaunt an und er fragte sich, ob allein der Geruch genügte damit sein Bruder zu dieser Schlussfolgerung gelangte. Carla wiederum sah nachdenklich in die Ferne, als würde ihn etwas komplett einnehmen und beschäftigten.

Shin:"... Nii San...?"

Shin verstand nicht was los war, doch war er froh das sich sein Körper wieder soweit erholt hatte, dass er sich etwas aufrichten konnte. Sein Bruder würdigte ihn keines Blickes, schien er noch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein, doch änderte sich dies nun als er das Wort an ihn richtete.

Carla:"Ich wünsche das du das Anwesen der Vampire weiterhin beobachtest. Ich will wissen wer sie ist, aber handel dieses Mal gewissenhafter."

Shin nickte stumm, hatte er sich dem Befehl seines Bruders und Königs zu beugen, doch war es ihm am Ende nur recht, wollte er ja selber all dass wissen.

Carla:"Stärke dich aber zuallererst."

Sein Bruder machte eine unscheinbare Handbewegung, aber reichte es aus das nun vier Wölfe mit leuchtend goldenen Augen vor ihnen erschienen, welche musternd zu den beiden schauten.

Carla:"Folge ihnen und dann erfülle deinen Auftrag."

Ein diabolisches Grinsen legte sich auf Shin seine Lippen, der ohne ein weiteres Wort nun auf die Wölfe zurannte und sich im Sprung zurück in seine Wolfsform verwandelte. Noch einmal sah er kurz zu seinem Bruder, doch machte er sich nun daran den anderen Wölfen, welche bereits eine ganz bestimmte Witterung aufgenommen hatten, zu folgen. Carla sah ihm nach, bevor er nun seine Augen schloss und in der Stille der Nacht verschwand. Er wollte seinen Bruder weit weg von hier wissen, war ihm klar wer als nächstes hier auftauchen würde. Die Vampire waren nicht dazu in der Lage den Biss seines Bruders zu heilen und daher war es nicht sonderlich schwer zu erraten, wen diese genau dafür um Hilfe bitten würden. Carla konnte nicht riskieren, dass es zu einem Aufeinandertreffen mit ihm kam, war es dafür einfach noch zu früh. Von daher musste er Shin fürs erste von hier weglocken, würde dieser seine Entscheidung nicht verstehen. Doch war dies nicht alles was Carla beschäftigte, war da noch der Geruch des Blutes, welches von dem Mädchen ausging. Es war etwas Altes was darin lag und was seine Aufmerksamkeit erregte. Doch würde er sich in Geduld üben und auf den richtigen Zeitpunkt warten, um dieses süße und verführerische Geheimnis zu lüften.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro