#8 Hell is where I dreamt of you
"Bist du glücklich?"
Seine raue Stimme war das einzige, was zu mir drang. Ich spürte die Wärme seines Körpers unter meiner Fingerkuppe, mit welcher ich unsichtbare Bilder auf seiner Haut zeichnete. Ich gab ein zustimmendes Murren von mir und sah dann zu ihm auf. "Du auch?", fragte ich mit ruhiger Stimme. Er lächelte sanft und nickte. "Gib mir deine Hand", bat er, was ich befolgte. Als er meine Hand nahm, führte er sie zu seinen Lippen und gab ihr einen zärtlichen Kuss, dann verschränkte er unsere Finger. Er legte den Kopf schief, musterte mich mit seinen Augen. Er sah verträumt aus. "An was denkst du?" Ich klang müde. Er atmete hörbar aus und hob die Hand, die noch nicht mit meiner verbunden war, um mir übers Haar zu streichen. "An den atemberaubendsten Menschen, den ich in meinem ganzen Leben je gesehen habe. In anderen Worten, an dich."
"Oh mein Gott, das war einerseits so süß, aber andererseits auch so schnulzig, dass ich den Drang habe, mich zu übergeben." Jungkook betrat den Raum und sah uns angewidert an. Ich lachte auf und suchte ein Versteck an der Brust meines Hyungs, während Yoongi nur grinste und mir einen Kuss auf den Ansatz gab.
"Vergiss nicht, den Raum zu verlassen, wenn du erbrichst", entgegnete der schwarzhaarige.
"Nur wenn ihr nicht vergesst, euch auch mal voneinander zu lösen", nörgelte der jüngste, "zumindest zum Duschen oder so. Irgendwann fängt auch der sauberste Mensch an zu stinken. Besonders bei so viel Körperkontakt." Ich hatte meinen Blick mittlerweile wieder gehoben und betrachtete meinen Freund. "Warum denn?", er sah mich schmunzelnd an, "Das können wir doch auch gemeinsam machen."
"Oh Gott, ich muss hier weg", Jungkook verließ den Raum so schnell wie er gekommen war, worauf Yoongi sich zu mir beugte und mir seine Lippen auflegte. Ich seufzte wohlig, eine bekannte Wärme durchfloss meinen Körper. "Jimin", der ältere löste sich nur wenig von mir, sodass ich direkt in seine dunklen Augen sah, "bitte verlass mich nicht." Seine Augen zogen mich in einen Bann, sie waren das letzte, was ich sah, bevor ich die Augen schloss, da er unsere Lippen erneut verband.
In der Ferne hörte ich auf einmal meinen Namen, jemand rief nach mir. Die Stimme war mir bekannt, nur konnte ich sie niemandem zuordnen. Zunächst ignorierte ich es einfach, wollte mich nicht stören lassen. Doch da sie mir scheinbar immer näher kam, wollte ich mich umsehen. Ich wollte wissen, wer meinen Namen rief. Aber Yoongi ließ mich nicht. "Bleib bei mir", hauchte er in den kleinen Pausen, die unsere Lippen zuließen. Ich hatte das Gefühl, er wurde verlangender, je näher mir die Stimme kam. "Jimin?", hörte ich die Stimme wieder sagen. "Hör nicht auf sie", Yoongi sprach gegen sie an, "du kannst für immer bei mir bleiben. Hör nicht auf die anderen." Jedoch wurde die Stimme immer lauter, Yoongi dagegen immer leiser und auch seine Berührungen schien ich immer weniger zu spüren. "Nein, ich will nicht!", flüsterte ich verzweifelt, für mehr reichte meine Stimme nicht. "Jimin?"
"Hey, Jimin..."
"Jimin, wach auf."
Ich riss die Augen auf und erblickte Soomin wenig vor mir. Ich schreckte zurück und schaute mich um, beruhigte mich jedoch binnen Sekunden.
Mit einem mal fühlte sich mein Herz schwer an, ich war immer noch hier, nicht bei ihm, nichts hatte sich verändert. Es war alles ein Traum gewesen.
"Hey", Soomin strich mir vorsichtig über die Wange, "geht es dir gut?" Ich antwortete ihr nicht, sah an ihr vorbei. Der Klingelton eines Handys ertönte mehrmals und verursachte ein Dröhnen in meinem Kopf. "Hast du schlecht geträumt?", fragte Soomin wieder.
"Ist das mein Handy?", waren die ersten Worte, die ich heute sagte, meine Stimme klang rau und brüchig. Die jüngere sah zum kleinen Wohnzimmertisch und sagte: "Ja, es klingelt schon die ganze Zeit, aber du bist einfach nicht aufgewacht.", während sie danach griff und es mir überreichte. Beim Erkennen, wer mich früh morgens schon terrorisierte, seufzte ich. Dennoch ging ich ran, ihn weiter zu ignorieren würde mir nur Probleme bereiten.
"Was ist?" Zugegeben, meine Begrüßung war nicht wirklich freundlich.
"Gott sei Dank, schönen guten Morgen! Auch mal aufgewacht? Wo steckst du? Und hattest du irgendwann mal die Absicht, mir davon zu erzählen, dass du abends nicht nach Hause kommst?" Jin war aufgebracht, er sprach so laut, dass ich mein Telefon ein paar Zentimeter von meinem Ohr weg halten musste.
"Beruhig dich doch mal", murrte ich und setzte mich auf.
"Würde ich, wenn ich seit gestern nicht um dein Leben bangen würde!"
"Jetzt übertreib doch nicht!", meinte ich genervt. "Du behandelst mich, als wäre ich zwölf. Erinnerst du dich an mein Alter? Ich glaube, ich kann ganz gut alleine entscheiden, wo ich schlafe."
Ich hörte den älteren seufzen. "Wo bist du?"
"Bei Soomin."
"Oh, tut mir leid. Du hattest nicht gesagt, dass du-"
"Richtig, weil ich wusste, dass ihr eine große Nummer daraus machen und mich mit Fragen nerven würdet", schnaubte ich.
"Tut mir leid", Jin wurde leiser, sodass ich mein Handy wieder an mein Ohr legen musste, um ihn zu verstehen, "weißt du schon, wann du wieder nachhause kommen wirst?"
"Nein", antwortete ich, "wartet mit nichts auf mich."
"In Ordnung. Nochmal, tut mir leid, habt Spaß."
"Danke, bis später."
"Ciao."
Angestrengt seufzte ich und legte auf, ließ mein Handy neben mich fallen. Soomin war mitterweile aufgestanden und band ihre Haare zu einem Zopf zusammen. Ich streckte mich und gähnte, bevor ich meine wirkliche Situation genauer betrachtete. Eine Decke lag über mir, ich trug immer noch das Shirt und meine schwarze Jeans und hatte offensichtlich die Nacht auf der Couch verbracht, da mein Nacken leicht schmerzte. Soomin dagegen war schon komplett angezogen und es sah aus, als wäre sie bereit das Haus zu verlassen. "Habe ich lange geschlafen?", fragte ich brüchig. Soomin lächelte mir zu. "Wir haben halb zwölf, für mich ist das lang, ich weiß aber nicht, wie du das siehst." Sie lachte. Ich konnte ihrem Lachen nicht mit einstimmen, ich fühlte mich, als hätte ich einen Kater. Schmerzerfüllt fasste ich mir in den Nacken.
"Jimin", ich sah zu Soomin, ich spürte, dass meine Miene nicht freundlich war, nur konnte und wollte ich es in diesem Moment nicht ändern und damit alles überspielen, "geht es dir wirklich gut?"
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Woran machst du fest, dass ich schlecht geträumt habe?", fragte ich stattdessen. Die jüngere sah mich nachdenklich an und schenkte mir währenddessen ein Glas Wasser ein, welches sie mir kurz danach übergab. "Du hast zuletzt dauernd irgendeinen Namen gemurmelt. Ich konnte ihn nicht genau verstehen, aber er endete auf I", sagte sie. Ich atmete tief ein und nahm dann einen großen Schluck, der kalt meinen Rachen hinunter glitt. "So ähnlich wie Yoongi?", fragte ich nach, sein Name kam mir nur schwer über die Lippen. Es war das erste mal in ein paar Jahren. Trotzdem füllte sein Name den Raum, als wäre er selbst anwesend.
"Ja, ich glaube so lautete er."
Perfekt, demnach war ich wieder am Anfang. Ich träumte wieder von ihm, er hatte es geschafft, sich wieder in meinen Kopf zu schleichen, meine Mauern einzureißen, als bestünden sie nur aus Glas, dass er ohne großen Aufwand durchschlug.
Anfangs hatte ich viel von ihm geträumt, das ging so ziemlich das gesamte erste Jahr so. Entweder träumte ich von ihm und war deswegen den ganzen Tag lethargisch und am Boden, oder schlief überhaupt nicht, aus Angst vor eben diesen Träumen, die meine Sehnsucht so stark wachsen ließen, dass ich nichts anderes empfand, was dieselben Folgen bedeutete. Im zweiten Jahr hörten die Träume komplett auf, ich schlief durch und war wie ausgewechselt, was es mir ermöglichte, mich selbst auf andere Dinge zu konzentrieren. Am Anfang des dritten Jahres seiner Abwesenheit fühlte ich mich mehrmals auf das was war zurückgeworfen und hatte ein paar Träume von ihm und generell von vielem, was damals passiert war, jedoch nicht jede Nacht und nicht so intensiv, dass es mich den ganzen Tag verfolgte. Bis jetzt hatte es aufgehört. Würde es jetzt wieder anfangen, würde ich komplett den Verstand verlieren.
"Ist er... dein Ex?" Soomin fragte vorsichtig, hatte meine Reaktion bemerkt. "Wenn man ihn so nennen muss", erwiderte ich. Ich fuhr mir akribisch durchs Gesicht, um mich wach zu kriegen. Dabei bemerkte ich eine gewisse Feuchtigkeit an meinen Wangen. Ich schaute zu Soomin, die mich bedauernd ansah. "Habe ich geweint?", wollte ich wissen, klang immer noch nicht freundlicher. Sie zögerte mit ihrer Antwort. "Nicht viel", sagte sie dann und ich stieß einen genervten Laut aus, "Es war wirklich nur eine Träne, die ich gesehen habe."
"Schon gut", meinte ich, "Ich hatte nur nicht geplant erst den Abend zu ruinieren, dir einen großen Aufwand zu bereiten, indem ich hier unerlaubt schlafe und dann noch wegen eines Traumes zu heulen wie ein kleines Kind."
Soomin kam auf mich zu und setzte sich vor mich, nachdem ich ihr Platz gemacht hatte. Sie strich mir ein paar der schwarzen Strähnen aus dem Gesicht, ihre Hand war warm und ich ließ die Zärtlichkeit zu, obwohl ich absolut nicht in der Stimmung dazu war. Ich fühlte mich klein, als wäre ich schwach und verletzlich. "Du bist gestern während des Films eingeschlafen, du hast bestimmt nicht mal mehr mitbekommen, dass er angefangen hat. Und ich wollte dich nicht wecken, du sahst so friedlich aus, da wollte ich dich nicht noch durch die Nacht nachhause wandern lassen. Ich habe dir einfach eine Decke gegeben und bin selbst schlafen gegangen, ich durfte doch auch bei dir schlafen, das ist kein Problem. Außerdem kennen wir uns nicht erst seit gestern." Sie lächelte, was ich knapp erwiderte. "Aber ich muss los", sie stand auf, "meine Schicht fängt gleich an. Du kannst so lange bleiben wie du willst, du glücklicher hast ja frei. Obwohl ich Jin an deiner Stelle nicht länger warten lassen würde." Sie lachte leise und zog sich bereits die Jacke an.
"Woher weißt du...?"
"Man hat Jin gehört, so laut war er am Anfang. Außerdem macht sich niemand so sehr Sorgen um dich wie er", lächelte die jüngere. Was sie sagte, stimmte wohl. Auch wenn ich mich darüber beschwerte, bei ihm nahezu keinen Freigang zu haben, da er sich beinahe ab einer Stunde meiner Abwesenheit schon um mich sorgte, wollte er nur mein Bestes und würde sich selbst dafür aufgeben. Und ich musste zugeben, ich war nicht der Mensch, in dessen Leben alles perfekt lief. Womöglich waren seine Sorgen berechtigt.
"Ach ja, bevor ich es vergesse, dein Hemd hat ein paar Flecken, soll ich es mit in die Wäsche werfen?" Ich bedankte mich, doch lehnte ab. Ich wollte ihr weder mehr Aufwand bereiten, noch im T-Shirt nachhause gehen. "Na gut. Mach dir einen schönen Tag. Ich bin dann weg." Ich schaute zurück und streckte meine Hand zu ihr aus. Mit einem sanften Lächeln nahm sie sie und strich zärtlich darüber, bevor sie unsere Verbindung trennte und die Wohnung verließ.
Nun war ich allein. Körperlich. Geistlich war ich dies schon über einen langen Zeitraum. Ich schob die Decke von meinem Körper und stand endlich auf, ließ meine Finger durch mein Haar fahren. Dieser Tag würde nicht gut verlaufen, ich sah es jetzt schon kommen. Träge wanderte ich durch den Raum, bis ich an einem Fenster angelangt war. Das Licht der Sonne hüllte mich in einen warmen Schein. Aber auch dass die Sonne schien, wollte meine Laune nicht heben. Eher ekelte es mich. Ich wollte nicht raus.
Aber ich musste. Und meine schlechte Laune hier abzusitzen, würde mir auch nichts bringen. Also machte ich mich langsam auf den Weg nach Hause.
-
"Jimin!", schallte es zu mir, bevor ich dazu kam, die Haustür aufzuschließen. Überrascht drehte ich mich in die Richtung, aus der mein Name kam. Passend zu seiner Stimme, kam Jinhwan auf mich zu gerannt. "So hast du mich noch nie angesprochen", sagte ich mit einem müden Lächeln auf den Lippen, hatte zum ersten mal keine Lust auf unser Getue, was fast schon an Flirtereien grenzte. "So schnell bin ich auch noch nie auf dich zugelaufen", spaßte er außer Atem. Ich stimmte ihm grinsend zu. "Aber Spaß beiseite", keuchte der dunkelhaarige, "kannst du mir helfen?"
"Kommt drauf an wobei."
"Ist kompliziert."
"Naja, du wirst es mir wohl erklären müssen", lachte ich ironisch.
"Ich weiß, aber bitte lach mich nicht aus."
Ich schüttelte den Kopf. Das würde ich schon allein aus dem Grund nicht tun, dass mir das Lachen heute schwer fiel.
"Nun, meine Eltern, besonders meine Mutter glaubt mir das mit meiner Sexualität nicht und vielleicht habe ich mich am Telefon etwas weit aus dem Fenster gelehnt." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Und?", fragte ich. "Sie kommt in einer halben Stunde und will meinen Freund treffen", drückte er hervor.
"Und was ist dabei das Problem?", fragte ich erneut, da ich nicht verstand, wo das Problem lag. "Ich habe bislang keinen Freund, den sie treffen könnte", gestand er.
"Nein", sagte ich, als ich realisierte, was er von mir wollte und wollte als nächstes das ausführen, woran er mich gehindert hatte. "Bitte", er ergriff meinen Oberarm, "ich würde dich nicht fragen, wäre es kein Notfall." Ich sah ihn unsicher an, war mir nicht sicher, ob es richtig war, seiner Mutter etwas vorzuspielen, mal darüber hinweggesehen, dass meine Laune im Keller war. "Du musst einfach nur neben mir am Tisch sitzen und so tun, als wären wir seit ein paar Wochen in einer Beziehung. Du musst auch nichts sagen, kannst von mir aus nur dort sitzen und etwas essen, ich übernehme das reden."
Jede Zelle meines Körpers schrie mich an, es nicht zu tun. Ich war erschöpft, obwohl ich heute nichts als den Weg nachhause hinter mich gebracht hatte und sehnte mich nach meinem Bett. Ich wollte mich in meine Bettdecke graben und das Tageslicht für heute vollkommen meiden, er würde sowieso alles sein, woran ich denken konnte.
"Hast du nicht noch andere Freunde, die das übernehmen könnten?"
"Nein, niemand nimmt die Sache so ernst, wie du es könntest. Sie verstehen es nicht und würden mir sagen, ich solle mich einfach meinem Schicksal stellen." Seine Augen glichen denen eines Hundes, welcher bettelnd vor mir saß. Sich gegen sein Schicksal wehren zu wollen, konnte ich nachvollziehen. Und ich wollte Jinhwan nicht alleine lassen. Er hatte mir auch schon bei so vielen Dingen geholfen, da blieb mir aus, heute egoistisch zu sein.
"Na gut", sagte ich, "aber nichts weiter und nur dieses eine mal." Das Grinsen des älteren wuchs mit jedem meiner Worte, er begann heftig zu nicken. "Ja, ja, nichts weiter. Ich danke dir!" Euphorisch fiel er mir um den Hals, es musste wirklich seine letzte Möglichkeit gewesen sein. Ich denke, er war sich selbst nicht bewusst, was er dort tat, da er im nächsten Moment von mir wich und mich von sich selbst verwirrt ansah.
"Soll ich direkt mit zu dir kommen?", fragte ich, um die fast unangenehme Stimmung zu begraben.
"Ja", sagte er, "ich habe schon alles vorbereitet." Bevor ich mit ihm ging, schaute ich zur Haustür zurück. Ich konnte nicht mehr beurteilen, ob es eine gute oder schlechte Idee war. Auch wenn ich Jin gesagt hatte, er solle nicht auf mich warten, wusste ich, er würde heute das Haus nicht verlassen, nur um meine Ankunft nicht zu verpassen. Aber begegnen wollte ich ihm auch nicht, vielleicht war Jinhwan eine ganz gute Ablenkung, auch von ihm.
Wenig später befand ich mich dann in seiner Wohnung, nervös und leicht zitternd. Bei dem Gedanken daran, dass ich gleich seine Mutter treffen würde und ihr vorspielen müsste, mit ihrem Sohn zusammen zu sein, wurde mir mulmig zumute.
"Willst du dir vielleicht etwas anderes anziehen? Soll ich dir eins von mir geben?", fragte der ältere, welcher in der Tür seines Schlafzimmers stand und ein schwarzes Hemd hochhielt. Ich schluckte, da auch er offensichtlich dabei war, sein Oberteil zu wechseln und gerade oberkörperfrei vor mir stand. Warum legten es alle darauf an, mich in Verlegenheit zu bringen?
"J-ja", stotterte ich, bei Bedacht, dass ich immer noch in dem befleckten Hemd steckte, "wäre wohl besser." Ich riss ihm das Kleidungsstück aus der Hand und drehte mich von ihm weg. "Wo ist das Bad?"
"Den Flur runter", antwortete er gelassen,
"du wirst aber nicht sterben, wenn du dich hier umziehst." Er lachte. "Ich mache auch die Augen zu."
"Hat andere Gründe", presste ich hervor, bevor ich mich von ihm entfernte. Es war noch nicht an der Zeit, dass er meine Narben sah. Nicht er auch noch.
Während ich mich umzog, sah ich in den Spiegel des bescheidenen Raumes. In ihm sah ich einen jungen Mann, welchen ich nicht beschreiben konnte. An manchen Tagen fühlte er sich bestimmt, auf dieser Erde zu sein, an anderen Tagen wollte er nichts, als verschwinden. Ich konnte mich nicht definieren, mein Verstand war wie gespalten. Ich dachte pessimistisch, optimistisch und realistisch auf einmal, ich tat gutes und schlechtes, war Fluch sowie Segen. Also was sah ich im Spiegel?
Und was tat ich hier überhaupt? Ich gab vor, jemandes Partner zu sein, um eine Krise mit dessen Mutter zu vermeiden. Würde das unsere Freundschaft verbessern, unsere Bindung stärken? Wofür tat ich es? Gehörte das zu dem normalen, spaßigen Leben, welches ich mir so erhoffte? Und wie sollte ich jemandes Parter spielen, wenn mir bei diesem Begriff nur eine einzige Person in den Sinn kam?
Mich riss das Klingeln der Tür aus den Gedanken und ließ mich zusammenzucken. Schnell legte ich meine Haare zurecht und verließ den Raum.
Schon beim Öffnen der Badezimmertür hörte ich die Stimme einer älteren Dame und betete bereits, dass sie lieber Geschichten erzählte als welche zuhören. "Er ist noch im Bad! Er sagte, er- ah! Da ist er ja", sagte der schwarzhaarige und kam zu mir herüber, als ich den Flur betrat. "Das ist Jimin." Ich atmete auf und setzte ein Lächeln auf, bevor ich seine Mutter respektvoll und höflich begrüßte. Sie schien nett, begegnete mir auch höflich, wodurch ich mich gleich besser fühlte. Hoffentlich würde sie es mir leicht machen.
"It's all because I dreamt of you
And woke up alone
What a wonderful tone
To bring you back home"
- hell is where I dreamt of you and woke up alone (Blackbear)
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[Danke für's Voten und Kommentieren]
^btw das ist nicht nur so daher gesagt, ich schätze es wirklich, dass ihr für die Story stimmt und mir Komentare da lasst :] und ein Dankeschön dafür, dass wir schon über 2K reads haben! ;-;
Tut mir leid, falls euch das Kapitel nicht gefällt
Habt ein schönes Wochenende und gute Nacht/guten Morgen/schönen Tag euch♡
{160218}
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