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#44 Choose dancing over flying

"Was brauchen Sie dafür?"
"Ihn."
"Und was noch?"
"Nur ihn."
"Warum haben Sie dann noch nicht aufgehört?"

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Pov Jimin

Ich saß auf der Couch und dachte darüber nach, wie seltsam es war. Wie seltsam es war, dass Yoongi dann schlief, wenn es helllichter Tag war und wach war, wenn es dunkel war. Es war, als würde er Tagsüber schlafen und immer neben mir an seinem Laptop sitzen, wenn ich nachts zufällig aufwachte. Ich zog in Betracht, dass er sich mir anpassen wollte, dann arbeitete, wenn ich hauptsächlich durchschlief, um den Tag darauf mit mir im Bett zu verbringen. Denn das hatte er zu Genüge getan. Er war stets bei mir geblieben, hatte sich um mich gekümmert, sich nach mir gerichtet und mich die meiste Zeit in seinen Armen gehalten, als würde er wissen, dass sie mein Zuhause waren. Es waren drei Tage vergangen, die er bei mir verbracht hatte und ein Tag, an dem er wieder nach Hause gefahren war, da ich alleine zurecht kam. Da sich meine Schmerzen gelindert hatten und mein Unwohlsein ebenfalls schwand, waren wir nicht zum Arzt gegangen. Ich bereute es auch nicht. Fürsorge schien die beste Medizin gewesen zu sein und Yoongi hatte sein Bestes getan, um mir jegliches recht zu machen. Nun fühlte ich mich wieder fit, vielleicht noch etwas angeschlagen, aber ich war wieder zur Arbeit gegangen.

Dass ich mir Gedanken über Yoongis Schlafverhalten machte, kam davon, dass er mir nicht auf meine Nachrichten geantwortet hatte, obwohl es bereits Abend war. Verwunderung über sein Verbleiben und seinen Standort blockierte meinen Gedankenfluss, um etwas sinnvolles mit meiner Zeit anzufangen. Er war alles, woran ich denken konnte und es wunderte mich nicht mal, als wäre es nie anders gewesen.

Ich wählte erneut seine Nummer und hielt mir den Hörer ans Ohr, begann nach einem Seufzen zu sprechen, als der nur Anrufbeantworter antwortete. "Ich bin's, nochmal. Ich mache mir nur Sorgen, weil du mir seit heute Morgen nicht geantwortet hast. Tut mir leid, falls ich zu aufdringlich bin... Bitte ruf zurück." Als ich auflegte, klingelte es an der Tür. Mit einem weiteren Seufzen legte ich mein Handy auf dem Wohnzimmertisch ab und ging zur Tür, meine Gedanken weiterhin beim Älteren. Doch als ich die Tür öffnete, stellten sich meine Gedanken vor mich.

Trostlose Augen durchdrangen mich und es fühlte sich an, als würde ihn eine kalte Aura begleitet haben, die sich nun Zutritt zu meiner Wohnung verschaffte. Sein Körper schien keine richtige Haltung zu haben, er stützte sich mit einem Arm am Türrahmen ab und obwohl sein Blick auf mich gerichtet war, schien er mich nicht zu fokussieren. "Hey", sagte ich sanft, da seine Lippen kein Lächeln formten. "Ist alles in Ordnung? Wo hast du gesteckt?" Dann kam er auf mich zu und fiel mir um den Hals. "Was ist los?", fragte ich verwirrt, doch meine ausgesprochene Verwunderung vermischte sich mit dem alkoholischen Gestank, welcher meinen Freund umgab. Ich schloss kurz die Augen, als würde ich damit die Realität verneinen wollen und festigte meinen Griff um ihn. Es war ein Tag vergangen, ein einziger Tag.

"Warum hast du getrunken?", fragte ich, war enttäuscht, aber versuchte, diese Tatsache nicht zu sehr zu ihm dringen zu lassen. "Warum hasst du mich eigentlich nicht?", kam es lallend von ihm, "Ich bin ein totaler Versager." Ich drückte ihn von mir, damit ich ihn ansehen konnte, ließ meine Fingerknöchel über seine Wange streichen und bemerkte, wie kalt sie war. Ich betrachtete ihn mit Mitleid und schüttelte den Kopf. Es war eine seiner Eigenschaften, das Trinken, und vielleicht war ich nicht enttäuscht, sondern ängstlich. Denn diese Tatsache konnte ich nicht verleugnen und ich hatte Angst vor der Realität, weil es damals dieselbe Realität gewesen war.

"Warum hast du getrunken?", wollte ich wissen. Ein humorloses Auflachen folgte meiner Frage und sein Blick fiel auf den Boden. "Keine Ahnung", nuschelte er, "Ich wollte dir 'was sagen, hatte aber nicht den Mut dazu. Ich bin ein Feigling." Ich legte beide Hände flach an sein Gesicht. "Was wolltest du mir sagen?"
"Hab' ich vergessen."
"Warst du den ganzen Tag draußen? Sag mir bitte nicht, du bist betrunken gefahren." Ich legte den Kopf schief in Entsetzen. Kapitulierend hob er die Hände und zuckte mit Schultern. "Dann sag ich's dir halt nicht, war ja auch nicht weit." Er löste sich von mir und steuerte mit unkontrolliertem Gang das Wohnzimmer an. "Yoongi, nein", ich folgte ihm schnell und half ihm, das Sofa zu erreichen, "bist du verrückt? Du kannst doch betrunken nicht fahren! Du hättest umkommen können, du hast andere Leute gefährdet." Ich bemerkte, dass ihm Vorwürfe gerade nicht halfen. Wenn Yoongi trank, wurde er entweder aggressiv und handgreiflich oder emotional und gesprächig, aber in welchem Stadium er sich gerade befand, konnte ich nicht beurteilen.

"Tue ich mit meiner Existenz doch schon genug", murmelte er und ließ sich auf dem Sofa nieder, das zum zentralen Punkt jeder ernsten Unterhaltung geworden war. Seine Aussage überraschte mich so sehr, dass sie mich sprachlos an Ort und Stelle stehen bleiben ließ. "D-Das stimmt nicht", stotterte ich, völlig aus der Fassung gebracht. Die bemitleidenswerte Gestalt des Älteren hockte auf dem Sitzmöbel, wie ein abgestellter Sack Reis. Er hatte mit seinem Gleichgewicht zu kämpfen, versuchte die Balance zu halten, obwohl er nur saß. Er war stockbesoffen.

"Ich bin so eine widerliche Person", sagte er hasserfüllt, "Wie kannst du mich lieben? Das ist doch lächerlich, ich kann das nicht glauben." Als mein Körper mir die Kontrolle wiedergab, setzte ich mich neben ihn und legte eine Hand an seinen Rücken, um ihn in seiner Position zu unterstützen. "Ich kann dir tausende Dinge aufzählen, warum ich dich liebe", meinte ich leise, wollte, dass sich eine ruhige und sicher anfühlende Athmosphäre aufbaute. "Ich muss dir mal 'was sagen", er drehte den Kopf zu mir und versuchte mit aller Kraft, seinen Blick auf mir zu behalten und Worte heraus zu bekommen, "Dass du mich zurückgenommen hast, war sowas von dumm." Seine Stimme triefte vor Gleichgültigkeit und jeder Tropfen schien mir auf eine Art weh zu tun, die ich nicht verstand. "Dumm und naiv und unvorsichtig, warum hast du nicht auf die anderen gehört? Warum hörst du nie auf das, was man dir sagt?" Ich wollte ihn bitten, aufzuhören, so mit mir zu reden, aber ich konnte nicht. Irgendwo in der um uns umhüllenden Luft kreiste der Gedanke, dass ich es verdiente, diese Worte zu hören. Denn das, was gerade geschah, war keinesfalls Teil meines Tagtraumes. Ich musste aufwachen und einsehen, dass ich bisher nur die Blumen der Wiese betrachtet hatte, nicht etwa das Feuer, dass lichterloh brannte.

"Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht", fuhr Yoongi fort, "Du denkst, dass alles gut ist, weil es sich so gewohnt anfühlt. Aber nichts ist gut." Er war vorgebeugt und hielt mir seinen Zeigefinger tadelnd vor dir Augen, kippte dabei jedoch durch fehlendes Gleichgewicht nach vorn, sodass sich sein elendig dreinschauendes Gesicht an meine Brust legte. "Nichts ist gut", wiederholte er, seine Worte drangen gedämpft durch meinen Pullover. Ich starrte leer in die Richtung, in der sich soeben noch seine Statur befunden hatte, bekämpfte die Zweifel in meinem Kopf. "Nein. Alles ist gut." Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht auf all die Probleme sehen, die wir in dieser Beziehung haben würden. Ich sträubte mich, der Realität ins Auge zu sehen, ich hasste ihre Augenfarbe.

"Du Dummkopf", nuschelte er, "das glaubst du doch selbst nicht." Ich reagierte nicht auf irgendwelche Beleidigungen, die er aussprach, wenn er betrunken war, obwohl ich es zunächst nicht überhören konnte. Man sagt immer, Kinder und betrunkene sagen die Wahrheit, doch bei Yoongi war es nicht ganz so. Er meinte Schimpfwörter nicht persönlich und Alkohol löste bei ihm nur die Barrikaden, welche Worte dieser Art zurückgehalten hatten.

Da ich ihn nicht weiter festhielt, rutschte sein Körper von meinem ab und sein Kopf landete in meinem Schoß, aus dem er sich so windete, dass er geradeaus schaute. Ich wünschte mir, in diesem Moment ebenfalls betrunken gewesen zu sein, etwas im Blut zu haben, dass mich redegewandter oder zumindest unbekümmerter machte. Ich wollte so sprechen, als würden mich seine Worte nicht angehen, obwohl sie auf meiner Haut brannten, wie sein heißer Atem, der an meinen Knien abprallte und welchen ich auch trotz meine Hose spüren konnte. War ich wirklich so naiv gewesen? Das menschliche Herz musste naiv sein, denn es hatte über meinen Verstand gesiegt und mich zu dieser Entscheidung geritten.

Mein Freund seufzte tief, als hätte er es bereut, hierher gekommen zu sein, sich jetzt aber damit abgefunden. Meinen Stolz herunter schluckend, legte ich meinen Arm über seinen Körper und begann durch seine Haare zu streichen. Zu sagen, er wäre gerade nicht er selbst gewesen, wäre eine Lüge, doch klar denken konnte er definitiv nicht. Er war Chaos, durch und durch, in seinem Kopf hatten sich die Stränge verknotet, Anfang und Ende waren nicht mehr zu erkennen. Vielleicht hatte ihn sein Weg zu mir geführt, weil er gehofft hatte, hier läge sein Ursprung.

Meine Finger rannten behutsam durch seine schwarzen Strähnen und als wäre diese Zärtlichkeit das gewesen, was eine geordnete Unterhaltung zwischen uns möglich machte, öffnete sich sein Mund. "Ich wollte nicht wiederkommen", gestand er, immer noch lallend, doch diesmal klang es mehr danach, als hätte er Kontrolle über seine Worte. "Ich wollte nicht zurück kommen, weil ich dir nicht wieder weh tun wollte, aber ich habe das nicht mehr ausgehalten."
"Was hast du nicht mehr ausgehalten?", fragte ich nach, distanziert.
"Dieser Schmerz war da und er hat mir ins Fleisch geschnitten... und wäre ich einen Tag länger ohne dich geblieben, wäre ich verblutet." Er richtete sich auf, während er weiter sprach, sein Blick traf meine Augen und direkt war er verloren. "Ich habe geweint und geweint und habe dich vermisst... aber jetzt habe ich dich wieder."

Er fand es nicht dumm von mir, ihn zurückzunehmen, er fand es dumm von sich, zurück gekommen zu sein. Aber er würde nicht mehr gehen können, je mehr Schuld er sich aufbürdete, desto enger würde er sich an mich binden, desto mehr würde er sich an mich hängen, denn ich war sein einziger Vorteil, ich war seine einzige Trophäe in der Hölle, in der er schmorte. Und der Boden unter unseren Füßen brannte und die dünne Luft, mit der sich unsere Lungen mit jedem Atemzug zu füllen versuchten, war so heiß, dass wir nach Sauerstoff rangen. Doch wir würden tanzen, als wäre es unser letzter Tanz und würde die Luft knapp werden, würden wir unsere Lippen verbinden und einen Atem teilen. Denn wir waren gefangen, aber würden uns ein Zuhause in dem Leid machen, dem wir ausgesetzt waren.

Und der Engel empfand Gleichgültigkeit gegenüber dem Verlust seiner Flügel, er hatte die Freiheit aufgegeben, als er die Hand des Teufels genommen hatte, welcher ihn wieder zum Tanz aufgefordert hatte. Und sie kannten jeden ihrer Schritte, es war ein einstudiertes Spiel, das nie erlernt worden war, eine Symphonie, die nie komponiert worden war und ein Rezept, das nie erfunden worden war. Dennoch funktionierte es und man nannte es Liebe; das Spiel zweier Liebender, das niemand je verstehen würde, aber von zwei Herzen gespürt wurde, die durch ein emotionales Band körperlich verbunden waren.

Er beugte sich vor und ich sah zu, wie seine Lippen meinen näher kamen. Und wie sie die meine erreichten. Und wie sie die meine küssten. Und wie ich den Kuss erwiderte, obwohl er nach Alkohol stank und bitter schmeckte. Doch ich ließ ihn nicht lange anhalten, denn es war kein schöner Moment. Aber ich fand, dass ich seine Lippen nicht verdiente, wenn ich sie nur in den schönsten Momenten küssen würde. Was er gerade brauchte, war mir unklar, aber er verlangte nach mir und meiner Liebe und ich würde ihm dies nie ausschlagen, denn es war alles, was ich ihm geben konnte.

Der Schwarzhaarige schaute mich an, als würde er den Glauben in alles verlieren, das für das Gute stand und er sagte: "Ich bin ein gebrochener Spiegel, in dem ich mich selbst nicht mehr wiedererkenne." Und ich wusste, dass es genau das war, woran er gerade gedacht hatte, er hatte einfach seine Gedanken ausgesprochen, da der Alkohol die Grenzen verschwimmen lassen hatte und er weder Kontrolle noch Ahnung über das hatte, was er von sich gab. Dieser Satz traf mich nicht mit dem Effekt eines Aufpralls, eher fraß er sich durch mich hindurch, wie ein in Gift getränkter Pfeil, der mein Herz durchbohrt hatte. Wir waren beide so gebrochen und mit unseren Scherben schnitten wir einander und es hinterließ die hässlichsten Narben und wir machten es wieder gut, indem wir sagten, dass wir einander für das liebten, was wir waren, aber wir waren beide so gebrochen, dass es fast schon hoffnungslos war. Vielleicht war die Hölle auch einfach nur eine Spirale, die nach unten führte; wir hatten das Gefühl, wir würden uns bewegen, doch wir sanken und kamen immer wieder an dem Punkt an, an dem eine Scherbe in zwei brach.
Jedoch erwiderte ich seinen Blick und legte eine Hand auf seine. "Aber Scherben bringen Glück."

Wir beide verweilten in Stille, Yoongi ging nicht auf meine Antwort ein. Es war kein erdrückendes Schweigen, die Luft wiegte nichts, doch es war komisch, dass niemand etwas zu sagen hatte. Unsere Köpfe waren überflutet, sie waren laut, doch wir sprachen nicht mal einen Tropfen dessen aus, wir waren leise. Ich wollte ihm von meinem Tag erzählen, wollte einen gemütlichen Abend verbringen, doch daraus würde nichts werden. Yoongi musste mich daran erinnern, dass wir nicht perfekt waren, dass wir Steine mit uns herumtrugen, die wir einander in den Weg legten, Steine so groß, dass man sie nicht einfach umgehen konnte.

Diesmal seufzte ich wieder, als Yoongi aus Langeweile nach dem Stift griff, der auf dem Wohnzimmertisch lag. "Ich hole dir ein Glas Wasser", meinte ich, denn so kamen wir nicht weiter. Während ich ihm den Rücken zukehrte, murmelte er etwas, bis er es lauter sagte. "Ich vermisse Sex, weißt du." Ich schluckte und hielt kurz inne, fuhr mein Tun dann aber fort und stellte wenig später ein Glas Wasser vor ihm ab. Er hatte seinen Blick stets auf mich gerichtet und blieb bei dem Thema, das ich gerne verabschiedet hätte. "Ich hatte lange keinen Sex mehr", lallte er. Ich schaute ihn nicht an, da es mir unangenehm war, doch dann ergriff er meinen Arm und ich zuckte zusammen. "Aber ich will dich nicht dazu drängen." Er hatte mich nur gefasst, um mich auf die Couch zu ziehen. "Ich finde es manchmal noch komisch, dass ich mich in einen Mann verliebt habe." Als ich saß, konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit wieder auf den Stift in seinen Fingern, mit dem er zu spielen begann. Es war, als wäre ich nur jemand, der ihm zuhörte, nicht jemand, mit dem er ein Gespräch führte. "Aber mich interessiert es gar nicht mehr. Warum können wir nicht einfach mit demjenigen Sex haben, mit dem wir es wollen? Ist doch egal welche Körperteile man hat, Hauptsache, alle sind einverstanden." Er schmollte, da sein Kinn fast auf seiner Brust lag und er dadurch nuschelte.

"Du wärst also nicht lieber mit einer Frau zusammen?", fragte ich, da ich mich dies schon oft gefragt hatte.
"Nein", er schüttelte übertrieben den Kopf, "Du hast zwar keine Brüste, aber das ist okay, ich mag deinen Arsch."
"Yoongi", stieß ich genervt aus, ich mochte es nicht, wenn er so über mich sprach.
"Was denn? Darf ich ihn nicht mögen?"
"Doch..."
"Ich mag dich sehr."
"Wegen meinem Hintern?"
"Nein, wegen deiner Person, sonst hätte ich es bei einem Mal im Bett belassen. Ich mag dich wirklich sehr, aber niemand mag mich."
"Das stimmt nicht", hielt ich ihm entgegen, während sich meine Stirn in Falten legte. "Jin, Namjoon, sie mögen dich alle, mich mal ganz beiseite geschoben."
"Ach ja? Dann lass sie uns fragen-" Er wollte aufstehen, doch ich zog ihn wieder runter, so wie er mich eben festgehalten hatte. So, wie er jetzt gerade drauf war, würden sie ihn nur von mir weg zerren.
"Das ist keine gute Idee."
"Na, sieh an."

"Sie hassen dich nicht", stellte ich klar.
"Aber mögen tun sie mich auch nicht."
"Doch, natürlich", ich befeuchtete meine Lippen, suchte nach Worten, "sie stehen nur nicht ganz hinter deinen Taten."
"Sind nicht die Taten genau das, was einen Menschen ausmacht?"

Beinahe hätte ich ihn gefragt, ob er nicht betrunken war, da ich nicht verstand, wie er mit all dem Alkoholkonsum immer noch sinnvolle Thesen aufstellen konnte, die dazu tiefgründig waren. Es musste tief in ihm gesteckt haben, dass er mich das fragte und davon ausging, dass die anderen ihn nicht mochten. Und ich erkannte, wie weh ihm diese Überzeugung tat. Auch wenn er nicht mit Akzeptanz gerechnet hatte, weh tat es ihm schon, dass nicht mehr als das vorhanden war.

"Wir sollten doch ehrlich miteinander sein", sagte Yoongi, "sie sind nicht froh, dass ich wieder da bin, weil sie genau wissen, dass ich dich wieder ruinieren werde. Sie waren immer klüger als wir beide, du hättest auf sie hören sollen."
"Ich habe auf sie gehört, auf Namjoon. Deswegen sitzt du jetzt hier", meinte ich überzeugt.
"Ach Namjoon... den habe ich auch vermisst. Ich würde so gerne wieder mit ihm zusammen Musik machen, so wie früher... aber nichts ist so wie früher. Alles wegen mir. Ich hasse... das."

Als würde er das Thema beenden wollen, schaute er kurz nach unten, dann wieder auf mich. "Engelchen" , flüsterte er, bevor er in normaler Lautstärke fortfuhr, "Ich habe Spuren hinterlassen. Aber sie sind verblasst, so wie Fußspuren im Schnee... eher wie Narben."
Ich legte den Kopf schief und fragte, wovon er redete. Er streckte mir den Stift entgegen, sodass er in die rechte Seite meiner Brust piekste. "Es hat von Anfang an zu mir gehört. Schau, es schlägt immer noch schneller, wenn ich da bin." Ich lächelte sarkastisch und nahm ihm den Stift aus der Hand, legte ihn auf den Tisch und seine große Hand stattdessen flach an meine Brust. "Es schlägt nur wegen dir." Sein Gesichtsausdruck leerte sich und seine Augen wurden weiter, als er das hörte und wenn ich mich nicht versah, erröteten selbst seine Ohren.

Als hätte er vor einem Moment nicht noch total klein gewirkt, drückte er mich mit einem Mal mit dem Rücken ins Sofa und hing über mir. Ich schluckte. Seine Gestalt auf mir wirkte wie ein Löwe, der sich über seine Beute lehnte, seine potentiell gefährliche Pranke ruhte direkt über meinem Herzen. Seine Augen schimmerten schwarz, da sie in dieser Position kein Licht erreichte und das Braun in ihnen nicht aufleuchten konnte. Das ließ sie Kälte ausstrahlen, welche mich einschüchterte. Aber all das war gar nicht seine Intention. Nach seinem bedeutungsvollem Blick beugte er sich zu mir runter und ließ seine rauen Lippen über mein Schlüsselbein streifen, auf dem er abschließend einen Kuss hinterließ und sich dann an meine Brust schmiegte.

"Willst du kuscheln?", fragte er müde und es war so ungewohnt, dass es mir beinahe Angst machte. Ich wollte den Yoongi zurück, den ich kannte, den Unberechenbaren, den ich ohne weiteres durchschauen konnte, auch wenn ich mich glücklich schätzen konnte, in keinen Streit oder Schlimmeres mit ihm geraten zu sein. Im Endeffekt ließ seine Frage ein Lächeln an mir aufziehen, durch das ich vergaß, zu antworten.
"Willst du oder willst du nicht?" Er richtete sich auf, um mich mit einem Schmollmund anzusehen und ich schmolz förmlich dahin, obwohl mich der alkoholische Gestank umbringen wollte. "Ich will, natürlich", schmunzelte ich und gab seiner Stirn einen Kuss, bevor ich ihn an meine Brust drückte. "Du solltest versuchen, zu schlafen."
"Aber ich schlafe doch nicht jetzt."
"Wie meinst du das?"
"Bist du da, wenn ich wieder aufwache?"
"Ich werde dich nicht verlassen." Schon allein durch den Fakt, dass ich mich unter ihm nicht wegbewegen konnte, ohne dass er es merken würde.
"Dann schlafe ich jetzt." Er schloss seine Augen und schmiegte sich an meinen Körper, als wäre es seine Idee gewesen, von der er nun völlig überzeugt war.

Vielleicht hatte er auch nur Angst, dass ich am nächsten Morgen nicht mehr da sein würde, wenn er am Abend einschlief, vielleicht teilten wir dieselben Ängste.

"Ich bin wirklich froh, dass es dich gibt, Engelchen", murmelte er verträumt, bevor er seine letzten Worte für diesen Abend sprach. "Ohne dich in meinem Kopf, hätten die anderen Stimmen gesiegt."

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[Vielen Dank fürs Voten und Kommentieren]

oof
Danke für euer Verständnis und die Geduld~
ich bin eigentlich ziemlichganzsehr zufrieden mit dem Kapitel
but i'm tired as hell also markiert Fehler ruhig, wenn ihr welche findet

pls decide; soll ich Weihnachten ein wenig mit in die Story bringen oder es einfach unbemerkt vorbeiziehen lassen?

Schlaft gut und frohe Weihnachten an alle, auch wenn ihr nicht feiert, you're going through this with us ):<
Obwohl es sich überhaupt nicht nach Weihnachten anfühlt hhhh ):
Habt jedenfalls einen schönen Tag♡

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