#11 Boy meets evil
Trigger Warning
In vielerlei Hinsicht
__________________________
"Okay, ich werde definitiv den Schlüssel von dort wegnehmen. Warum geht hier jeder unerlaubt ein und aus wann er will?", äußerte ich bissig, als ich nach einem langen Tag nach Hause kam und Jin in meiner Wohnung antraf. Ich war nicht wütend, nur fühlte ich mich in meiner Privatsphäre verletzt. "Ich habe auf dich gewartet", rechtfertigte sich der ältere ernst.
"Du weißt, wann ich nach Hause komme, also kannst du auch draußen warten." Ich zog mir Jacke und Schuhe aus und stellte mich anschließend erwartend vor ihn. "Ich finde, wir sollten mal miteinander reden." Er wirkte nicht, als würde er mich nur danach fragen wollen, was ich gerne zu Abend essen würde. "Dann schieß mal los", forderte ich.
"Ich habe dich gestern gehört." In seinem Gesicht rührte sich kein Muskel, entweder war er ernst und sich sehr sicher bei der Sache oder er tat so, um seine wirklichen Gefühle zu unterdrücken und verstecken. "Was meinst du?", fragte ich nichts ahnend. Ich konnte mir jedoch vorstellen, was er meinte. "Die Wände hier sind dünn, das weißt du."
"Richtig, aber ich weiß nicht, wovon du redest, weil ich nach dem Abendessen ins Bett gegangen bin."
"Und wir wissen beide, dass du das nur aus bestimmten Gründen tust." Er sah mich durchdringend an. "Na", ich lachte höhnisch, "sprich diese Gründe doch aus! Du traust dich nicht mal auszusprechen, dass du meinen Zusammenbruch gehört hast? Was hat es dann für einen Sinn, dass du hier auftauchst?" Ich schüttelte verständnislos den Kopf und wandte meinen Blick von ihm ab. "Ich tauche nicht auf, ich statte dir einen Besuch ab, weil ich mir Sorgen mache", sagte er ruhig.
"Du bist zu fürsorglich", zischte ich.
"Fängt es wieder an?" Er versuchte meinen Blick einzufangen, er wusste, ich würde ihm nicht ins Gesicht lügen können.
"Was soll denn wieder anfangen? Was soll denn je aufgehört haben?" Ich hatte kein Problem damit, ihm ins Gesicht zu schauen. Meine Stimme hob sich. Sein Blick veränderte sich getroffen. "Warum hast du nichts gesagt?"
"Es hat nie jemand gefragt."
"Doch, natürlich!", auch er wurde lauter. So etwas kam selten vor, Diskussionen an sich. "Ich frage dich jeden Tag, wie es dir geht. Heißt das, du lügst mich seit Jahren an? Denn so funktioniert ein ehrliches Verhältnis nicht!"
"Ein ehrliches Verhältnis? Bist du jetzt wirklich meine Mutter?! Ich habe dich nicht angelogen, körperlich geht es mir blendend und was in meinem Kopf vorgeht wollt ihr nicht hören!"
Jin fuhr sich gereizt durch die Haare, seine Miene war steinhart. Er versuchte sichtlich sich zu beherrschen. "Du hättest jederzeit zu uns kommen können. Warum-"
"Ihr versteht mich nicht", gab ich kalt an.
"Aber wir versuchen es, Jimin!", rief er verletzt. "Wir versuchen es so sehr, wir wollen dich verstehen und dir helfen!"
"Hyung", ich sah ihn gefühllos an, "was ihr über Jahre hinweg nicht versteht, ist das Grundprinzip: ihr könnt vielleicht meinen Körper am springen hindern, aber meinem Verstand nicht den Wunsch nehmen. Das hat bisher nur ein Mensch geschafft."
Der letzte Teil musste ihm tief ins Herz schneiden. Er hatte es sich vor Jahren zur Aufgabe gemacht, diesen Menschen aus meinem Kopf zu kriegen und jetzt musste er realisieren, dass nichts je etwas gebracht hatte. Er musste sich fühlen, als wäre er gescheitert, womöglich nutzlos, hilflos, aufgeschmissen. Ich konnte ihn verstehen, nicht mal ich wusste, was mir helfen konnte und deswegen tat er mir leid. Ich bereute meine Worte, sowie jedes mal, wenn wir eine unserer seltenen Auseinandersetzungen hatten. Ich wollte ihm seinen Alltag nicht erschweren und niemandem Probleme machen, auch wollte ich seine fürsorgliche Art nicht verspotten, da ich sie schätzte und ohne sie wohl nicht zurecht kommen würde. Er war ein wichtiger Stützpfeiler in meinem Leben, aber ich hatte nicht über die Schärfe meiner Worte nachgedacht.
"Ich würde jetzt gerne meinen nie endenden Alltag ausklingen lassen", sagte ich leise und eher nuschelnd als offen, als der ältere schwieg. Er nickte. "Ich verstehe. Tut mir leid." Sein Blick fokussierte erniedrigt den Boden, was mir weh tat. Hatte ich ihm überhaupt jemals so sehr widersprochen und war ich jemals so respektlos ihm gegenüber? Jin verließ ohne weiteres den Raum und ließ mich bereuend zurück.
Um den Selbsthass nicht wieder durchzulassen, versuchte ich das eben passierte auszublenden. Ich würde mich ein wenig später damit befassen. Mein Hunger führte mich dann in die Küche. Ich hatte nicht viel im Kühlschrank, da ich zugegebenermaßen nicht viel aß, Frühstück häufig auf der Arbeit zu mir nahm und mein Abendessen meistens bei Jin statt fand, aber für einen Jogurt reichte es trotzdem. Als ich die Besteckschublade für einen Löffel öffnete, zog jedoch etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich spürte einen gewissen Anreiz, einen bestimmten Impuls, als ich eines der Messer in einem der Fächer entdeckte. Schon in der nächsten Sekunde versuchte ich mir diese Überlegung auszureden und einfach nach einem Löffel zu greifen, aber mein innerer Antrieb siegte. Ich konnte dem Dialog meiner Dämonen und meinem Gewissen fast schon zuhören, als ich das scharfe Besteck aus der Schublade hob und diese schloss. "Du hast so lange durchgehalten, jetzt werd nicht schwach", flüsterte ich hysterisch, meine Augen auf die silberne Klinge fokussiert. Aber hatte es etwas gebracht? Hatte es mir geholfen, mich nicht mehr zu verletzen? Ging es mir dadurch besser? Nein.
Tief in mir wusste ich, was es mir gebracht hatte, seit Jahren kein eigenes Blut mehr vergossen zu haben, doch ich verdrängte es. Es würde doch niemanden interessieren, wenn ich es wieder tun würde. Sie würden auch das bestimmt verschweigen und überreden, als würde es nie passiert sein. Ich schob den Ärmel meines Pullovers nach oben und betrachtete die von Narben bedeckte Haut. Eine mehr würde doch nicht auffallen, oder? Vorsichtig fühlte ich mit einem Finger über die Spitze des Messers, die Besessenheit von damals war noch immer in mir gefangen, ich spürte sie tief in mir und sie brodelte.
Bevor ich jedoch zu etwas anderem kam, klingelte es an der Tür. Genervt rollte ich mit den Augen, zog meinen Ärmel wieder nach unten und ging zur Tür, das Messer noch unbewusst in meiner Hand. Ich erwartete Jin und auch wenn ich ihn in diesem Moment am wenigsten sehen wollte, hätte ich im Nachhinein wohl dafür gebetet.
Mit einem gestressten Seufzen öffnete ich die Tür und setzte an: "Was-", bevor ich vor Schreck das Messer fallen ließ. Mein Atem stockte. "Nein!", schrie ich angsterfüllt aus und schmiss mich mit meinem ganzen Körpergewicht gegen die Tür, sodass sie sich wieder schloss, sank dann wimmernd an ihr herunter. Panik machte sich in meinem Körper breit, verursachte einen zu schnellen Herzschlag und zitternde Hände. "Nein, nein, nein, nein", wiederholte ich wie besessen, als könnte ich die Realität ändern. Wer hinter mir vor dieser Tür stand, wollte ich nicht wahrhaben, es konnte nicht wahr sein, es durfte nicht wahr sein.
Sein Gesicht weckte jegliche Erinnerung in mir. Die Angst, der Schmerz, die Erniedrigung. Und nur eine Zahl ging mir durch den Kopf, als würde auch sie wieder ihre Runden ziehen. Elf.
Hinter mir klopfte es, was mich fürchterlich zusammenzucken ließ. Panisch suchte ich das Messer, nahm es an mich und hielt es vor mich, während ich an die gegenüberliegende Wand krabbelte, um Distanz zwischen uns zu bringen.
"Hau ab!", schrie ich jämmerlich.
"Jimin, ich bin nicht hier, um dir weh zu tun." Hoseoks raue Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Warum bist du überhaupt hier?!" Mein Brustkorb hob und senkte sich in geringen Abständen, ich konnte das Adrenalin durch meinen Körper rauschen spüren.
"Es geht um Yoongi."
Mir blieb ein weiteres Mal die Luft weg. Seinen Namen zu hören und dann noch aus diesem Mund, klang so vertraut und doch so beängstigend, dass ich mich stärker an die Wand presste. "Er ist aus meinem Leben verschwunden, genauso wie du es auch sein solltest! Ich habe ihn vergessen, also verschwinde!" Immernoch hielt ich die Klinge vor mich. Wie schnell sich ihr Nutzen doch ändern konnte.
"Wir wissen beide, dass letzteres nicht stimmt. Hör mir zu, ich will dich nicht verletzen, ich will dir nicht mal nahe kommen", sagte er, seine Stimme gedämpft durch das Material, das uns trennte. "Was willst du dann?", rief ich ängstlich. Ich ließ meinen Blick nicht von der Tür, vor ihr stand mein wohl schlimmster Feind. Aber hatte ich wirklich das Recht ihn so zu betiteln? Er hatte mir zwar die grauenvollste Nacht meines Lebens beschert und war für ihre Folgen verantwortlich, fairerweise musste ich jedoch sagen, dass mir mental jemand anderes mehr geschadet und Schaden hinterlassen hatte.
"Dass er gegangen ist, hatte einen anderen Grund." Hoseok sprach für mich so unverständlich ruhig, ich konnte mir darauf keinen Reim machen. "Sieh doch, ich bin heute vor fünf Stunden erst entlassen worden, das nur auf Bewährung und darf mich dir eigentlich auf fünfzig Meter nicht nähern, denkst du wirklich ich würde meine neugewonnene Freiheit einfach so wegschmeißen, wenn es nicht relevant oder mir auf irgendeine Weise wichtig wäre?"
Ich schwieg, gab keinen Mucks von mir, um zu verstecken, dass er dabei war, mich zu überzeugen. "Ich weiß, dass du nicht über ihn hinweg bist. Du trägst immer noch seine Kette." Ich ließ die Schultern hängen, selbst er sah es mir an. "Falls es dir Sicherheit gibt, du brauchst nur drei Ziffern eingeben, der Polizei sagen, dass ich hier bin und ich wandere direkt wieder in den Bau. Wenn du es nicht tust, wird es bestimmt einer der anderen, je nachdem, wer als nächstes diesen Flur entlang läuft. Und wenn du so viel Angst hast, kannst du ja auch einfach das Messer in deinen Händen benutzen. Ich sehe das nicht mal als übertrieben an."
Ich rappelte mich auf und ging mit wackligen Beinen auf die Tür zu. Ich wollte ihm zwar keine Chance geben, jedoch war er gerade der einzige in meinem Umfeld, der offen über Yoongi sprach. Alles in mir schrie mich an, diese Tür nicht zu öffnen, ich würde mich nur ein weiteres mal ins Verderben reiten. Dennoch drückte ich die Klinke herunter, mein Griff um die Waffe wurde dabei fester. Als ich Hoseok dann gezwungener Weise in die Augen sah, spürte ich wieder einen Rausch von Adrenalin. Meine immense Angst hätte es mir möglich gemacht, schneller zu flüchten als ich jemals gerannt war oder mich im Ernstfall erfolgreich zu wehren.
Ich versuchte erst gar nicht zu verstecken, dass ich Angst hatte. Er sah es und selbst wenn er blind gewesen wäre, würde er es wissen. Er war nicht dumm.
Nachdem der Braunhaarige die Tür hinter sich geschlossen hatte, musterte er mich mit Respekt. Es verging eine Weile, in der wir uns nur gegenseitig in die Augen starrten, wobei ich erwartet hatte, dass ich diesem nicht standhalten würde. Mein Körper fühlte sich an wie Gelee, als würde man mich nur anstupsen müssen und ich würde in mich zusammen fallen. In diesem Moment blieb mir nichts anderes übrig, als dem älteren zu vertrauen. Er hatte mich schon mal in den Tod getrieben, er konnte es wieder tun und ich wusste nicht, wie er sich in den drei Jahren verändert hatte. Aber wenn ich es schon einmal durchgemacht hatte, würde ich dies auch ein zweites mal können. Und würde ich es nicht überleben, würde ich ihm vielleicht sogar näher sein, als ich es jetzt gerade war.
"Ich hätte ja jemand anderen geschickt, aber einem Fremden hättest du wahrscheinlich noch weniger über den Weg getraut." Es war gruselig, dass er mit dieser Aussage recht hatte. "Also... wie geht es dir?" Überraschender Weise zitterte seine Stimme ein wenig, er bewegte sich kein Stück, wagte es nicht, seinen Blick auch nur einmal abzuwenden. "Im Ernst?", stieß ich vorwurfsvoll aus und er nickte: "...Ja."
"Beschissen!", jammerte ich und er realisierte, wie dumm diese Frage gewesen war. Aufgeschmissen fuhr er sich durch die Haare, überlegte sichtlich seine nächsten Worte. "Willst du jetzt die ganze Zeit dort mit dem Messer auf mich gerichtet stehen bleiben?"
"Du findest es doch nicht übertrieben."
"Ja, aber es macht die Stimmung nicht gerade lockerer, findest du nicht auch?"
Ich atmete beschwert aus und senkte die Spitze der Klinge. "Du kannst mich ruhig schneiden, nur zu, verletz mich. Aber es wird dir weder deine eigenen Schmerzen nehmen, noch wirst du das Gefühl mögen. Das Gewissen, was dabei entsteht, brennt sich so auf deine Seele, dass du alles tun würdest, um es rückgängig zu machen. Schmerz bekämpft man nicht mit Schmerz, in vielerlei Hinsicht."
"Zitierst du gerade irgendeinen alten Mann, der dir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen ist?", erwiderte ich bissig.
"Nein, ich spreche aus Erfahrung."
"Also eine Art Entschuldigung?"
"Nicht mal das. Ich kann mich so oft entschuldigen wie ich will, an deinem Zustand wird es nichts ändern, oder? Was bringt es also?"
Was er trug, wies nicht daraufhin, woher er kam. Ich hatte nicht erwartet, dass er in Gefangenenkleidung umherlief, aber genau so wenig hatte ich erwartet, dass er hier auftauchte. Jin und die anderen hatten wohl ihn mit dem freikommenden Straftäter gemeint und es mir verschwiegen, was auch Taehyungs seltsames Verhalten erklärte. Wollten sie mich wirklich nicht davor warnen, dass ich meinem Vergewaltiger über den Weg laufen konnte? Ich würde ihre Art mich zu beschützen wohl nie verstehen.
Was mir an Hoseok jedoch auffiel, war der weiße Verband um seine rechte Hand. Da er sie nicht wirklich schonte, ahnte ich, dass die Verletzung schon etwas älter sein musste.
"Woher weißt du überhaupt, dass Yoongi nicht mehr hier ist?" Mit hier meinte ich an meiner Seite, mein Leben. Ich versuchte mit genügend Vorsicht uns beiden die Situation angenehmer zu machen und sie nicht in die Länge zu ziehen. Seinen Namen auszusprechen, kam mir so unnatürlich vor. In all den Jahren hatte ich es selten getan und eigentlich hatte auch jegliche Konversation über ihn nur in meinem Kopf oder mit mir selbst stattgefunden.
"Er hat mich besucht. Zwei mal", äußerte der Ältere. "Das allein schon kann nicht stimmen", sagte ich, "er hat vor drei Jahren die Stadt verlassen."
"Und vor einem Monat ist er wiedergekommen." Mein Herz machte einen Sprung, als hätte man einer erstickenden Labormaus wieder Sauerstoff zugeführt. Auch wenn es sich unwahr anhörte, ließ es eine Hoffnung in mir aufblühen, welche bis auf die Wurzeln heruntergebrannt war. Es hieß, er war wieder in der Stadt, es hieß, er war hier, er war mir nahe. Die schwere dieser Nachricht zog mich wortwörtlich auf den Boden. Ich ließ mich nicht gerade sanft auf ihn sinken und musste durchatmen, um normal weiterdenken zu können. Hoseok saß sich ebenfalls hin, womöglich damit ich mich nicht fühlte, als würde er über mir stehen. "Er hat mir davon erzählt. Von euch, von dir, von ihm und warum er gegangen ist. Glaub mir, es war die schwerste Entscheidung, die er in seinem Leben je getroffen hat."
"Trotzdem ist es ihm leicht gefallen, zu gehen." Mein Blick ging leer auf den Boden, ich ließ das Messer neben mir liegen und zog meine Beine an mich, um meine Arme um sie schlingen zu können. "Leicht gefallen?" Von Hoseok kam ein kaltes Lachen, wodurch ich ihn ansah. "Du kanntest ihn wohl weniger als ich dachte." Seine dunklen Augen sahen mich durchdringlich an, als würden sie mich neu lesen wollen. Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. "Verlassen zu werden, ist die eine Sache. Man fühlt sich verletzt, missverstanden, verwirrt. Aber sich gezwungen zu fühlen, jemanden zu verlassen, den du über alles liebst, die andere. Kannst du dir vorstellen, was er durchgemacht hat?"
"Heißt das, du stellst dich auf seiner Seite?"
"Nein. Tut mir leid, ich will deinen Schmerz nicht herunterspielen. Ich weiß, dass du leidest."
In seinen Augen erkannte ich, dass er es besser machen wollte. Wenn er gekonnt hätte, hätte er mir meinen Schmerz genommen, mir all das Leid erspart. Doch dazu war er nicht imstande. Und dieses Bedauern hatte sich in seinen Augen niedergelegt.
"Sag mir, hasst du ihn?", fragte er, mich mit demselben Blick betrachtend. Ohne Überlegung schüttelte ich den Kopf. "Das kann ich nicht. Würde ich ihn hassen, hätte ich gar keinen Grund mehr zu leben." Der braunhaarige lächelte warm, er hatte wohl keine andere Antwort erwartet. "Es hat sich nichts verändert", sagte er. "Du würdest dich wohl immer noch für die Schläge entscheiden, wenn's drauf ankommt."
Ich zuckte zusammen, als die Erinnerungen mir hochkamen.
"Willst du nochmal geschlagen oder vergewaltigt werden?"
"Wie pervers."
"Ich lasse dir die Wahl."
"Gibt es nicht irgendeinen Deal? Noch eine spezielle Sache und du hörst für heute auf?"
"Theoretisch. Ruf Yoongi an und sag ihm, dass du leidest, dass er weniger wert ist als du und dass du ihn nicht mehr liebst, ihn hasst. Das würde ihm mehr weh tun als alles-"
"Schlag mich."
Ein Wimmern durchbrach die eingekehrte Stille, da ich es nicht unterdrücken konnte. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, auch um zu verbergen, wie sich mein Gesicht schmerzerfüllt verzog. Hoseok sah es und machte große Augen. "Oh Gott, war das dumm, tut mir leid! Ich wollte nicht noch mehr auslösen." Er stieß sich mehrmals gegen die Stirn und betrachtete mich schuldig. Ich spürte meine Unterlippe zittern, als ich daran dachte, was nach meinen Worten damals passiert war. "Warum...", brachte ich hervor, "warum elf verdammte Runden?" Ich schaute den älteren mit Tränen in den Augen an und wimmerte erneut. "Du hättest mich einfach missbrauchen und schlagen und dann mir selbst überlassen können, es wäre auf dasselbe hinausgelaufen, aber warum musste es über Stunden gehen?" Meine Stimme war so laut, dass er davon zusammenzuckte. "Ich weiß es nicht", sagte er hilflos. "Ich würde dir ja eine Antwort geben, aber ich habe keine, ich war nicht Herr meiner Sinne." Ich sah, wie auch seine Augen glasig wurden. Ihm tat es wirklich leid. Und weh.
Obwohl ich weinte, hatte sich meine Angst vor ihm gelegt. Ich glaubte ihm, dass er mir nicht mehr weh tun wollte und dass er selbst unter seinen Taten gelitten hatte und litt.
Und alles was ich nun noch wollte, war über ihn zu sprechen.
_______________________________
[Danke für's Voten und Kommentieren]
Moinsen
Ich habe nichts zu sagen, außer dass ab dem Wochenende die Ferien beginnen und ich weder zuhause sein noch schreiben werde = keine Updates für zwei Wochen but oh well who will miss me. So ist es zwar geplant, aber mal sehen wie weit mich meine Sehnsucht bringt
Anyways habt einen schönen Rest der Woche♡
{210318}
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro