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XXXIII. Abgeschoben

Owens Sicht

Langsam bewegte ich meine Finger, die zusammen mit dem halben Arm in einen dicken Verband gewickelt wurden. Trotz Schmerzmittel tat alles weh. Mein Rücken ächzte, meine Hand fühlte sich angeschwollen an und pulsierte. Ich wollte gar nicht wissen, wie es unter dem Verband aussah. Mit verzogenem Gesicht drehte ich meinen Kopf in Richtung Tür und blickte den bewaffneten Soldaten an. Er schien mit Mut, Elan und Ehrgeiz vollgepumt zu sein. Ein perfekter Soldat für diese Insel, noch jedenfalls. Wenn dieser Knirps wüsste, was hier wirklich abging, dann wäre er sicherlich der erste, der auf dem nächsten Schiff zum Festland stehen würde.

Als er mich anguckt, verzieht er seine Miene. Er versuchte böse auszusehen, wie es gutausgebildete Soldaten halt taten. Doch bei diesem Anblick, konnte ich nur leise schmunzeln. Er könnte nicht einmal eine Maus einen Schrecken einjagen. Es wäre besser für ihn und seine Umwelt, wenn er wieder so normal guckte, wie er es eben schon getan hatte.

An der Tür klopfte es und ich schaute wieder aus dem Fenster, durch das ich den bewölkten Himmel erkennen konnte. Ich hörte, wie der Soldat die Tür aufschloss und sie öffnete. Dies war nicht mehr mein Krankenzimmer, sondern meine Zelle. Der Ort, an dem ich mich eigentlich ausruhen konnte, wurde zu einem Überwachungslager.

Sie wollten mich von der Insel schmeißen. Dies hatten sie beschlossen, ohne, dass ich etwas sagen konnte. Jeden Versuch, meine Unschuld zu beweisen, haben sie mit ihren Worten unterbrochen. Claire und ich hatten und damals drüber lustig gemacht, dass man von dieser Insel fliegen konnte und nun hatte es mich erwischt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. In diesen Minuten verspürte ich den unendlichen Hass und ich wusste nicht einmal, gegen wen er gerichtet war. Vielleicht gegen mich, da ich so dumm gewesen war und mitten in der Nacht alleine und ohne jene Sicht auf die Gefahren in den Wald gegangen war. Vielleicht gegen Zach, weil er so dumm war, und mir folgte, während er selbst sein Leben in Gefahr gebracht hatte. Vielleicht auch gegen Blue, da sie mich nicht mehr wiedererkannt und mir Löcher in die Hand gebissen hatte. Aber es war keiner von den beiden. Die Wut ging alleine an mich, ich war an dem hier schuld.

„Mr. Grady", sagte Allek leise.

Ich sah ihn nicht an. Alleine die Vorstellung von seinem triumphierten Gesicht und den vor Belustigung glänzenden Augen ließ mich rasen. Diese eiskalten Augen, wie sie mich ansahen, auf mich herunterblickten. Ich konnte mich nicht umdrehen, nicht unter diesen Umständen. Vielleicht wirkte es albern und ich kam ihm vor wie ein Kind. Sicherlich fühlte er sich siegessicher, sein Plan, mich loszuwerden, brauchte er nicht einmal einsetzten. Ich beging zuvor noch meine Fehler und er wartete, bis ich es übertrieb und er mich von der Insel werfen konnte.

„Owen." Diese deutlichen Worte in seinem Mund zu hören, war mir neu. Fast schon schockiert schaute ich auf meine verletzte Hand, die noch immer schmerzhaft pochte. Es schien einer seiner Tricks zu sein, um meine Aufmerksamkeit zu erlangen, doch dies würde nicht funktionieren. Den einzigen Menschen, den ich nun sehen wollte, war eindeutig Claire, doch Zach ist immer noch nicht hier und ich machte mir Sorgen. Vielleicht wurden sie vor der Tür aufgehalten und durften nicht zu mir, weil der Chef in Ruhe mit mir reden wollte.

„Die nächste Fähre fährt erst in vier Tagen, weshalb Sie noch etwas warten müssen, bevor Sie dann nach Hause dürfen", erzählte er mir und es hörte sich so an, als stünde er direkt neben mir. Seine Stimme war rau, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Wenn man sich im Lager umsah, schien er nicht der einzige zu sein. Man konnte jedoch deutlich heraushören, wie sehr er sich auf die nächsten vier Tage freute, was mich wütend schnauben ließ.

„Mr. Grady, mir wurde erzählt, dass Sie letzte Nacht mit einem gestohlenen Fahrzeug und ohne Erlaubnis in den Wald gefahren sind und nun sitzen Sie hier mit einer blutenden Hand vor mir", murmelte er und ich konnte förmlich hören, dass er den Kopf schief legte. „Ich würde gerne wissen, was Ihnen zugestoßen ist."

Ich wusste, dass er dies fragen würde. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Bei seiner Frage fühlte ich mich ertappt, als hätte er mich höchstpersönlich erwischt. Doch die Ärzte waren es, die mich an ihn verpfiffen hatten. Sie konnten ihre Klappe nicht halten und hatten ihn kontaktiert, während mich ein anderer Arzt ziemlich grob versorgt hatte. Es war erstaunlich, wie sehr ihre Laune und der Draht zu dem Patienten ihre Zärtlichkeit ausmachte. Der Arzt musste mich gehasst haben oder war ziemlich schlecht gelaunt gewesen. Vielleicht auch beides.

Ich konnte mich schließlich dazu bringen, Allek anzusehen. Er hatte eine dunkle Hose und ein einfaches Hemd an, ungewöhnlich für ihn, da er sonst immer nur extrem teure und formelle Kleidung trug, die auf dieser Insel nichts zu suchen hatte. Seine ergrauten Haare hatte er sich zurückgegelt und für einen Augenblick sah er so normal aus, wie alle anderen auch. Doch als unsere Blicke sich trafen, schaute er halbherzig auf mich herab und er wirkte sofort eingebildet. Mein Körper bildete wieder diese Mauer gegen ihn, die sich immer aufbaute, wenn ich mit ihm redete.

„Sie können es nicht verschweigen, Mr. Grady. Es ist wichtig für den Ablauf der nächsten Schritte", erklärte er mir und schaute mich mit einem versteckten Grinsen an. Er konnte froh sein, dass wir nicht alleine auf dieser verdammten Insel waren. Wenn es so wäre, würde er nicht mehr lange ein General sein.

„Blue lebte noch, bevor ich sie letzte Nacht erschossen habe", sagte ich einfach und merkte zu spät, was ich da überhaupt gesagt habe. Ich hatte ihm die Wahrheit erzählt, ohne darüber nachzudenken, was dies für Konsequenzen haben könnte.

Sein Gesichtsausdruck blieb gleich, genauso wie seine starren Augen, die mich zu verfolgen schienen. Dann nickte er und schaute aus dem Fenster. „Ich habe gewusst, dass der vierte Raptor noch lebte. Das Thema hatten wir jedoch nach dem Angriff der Flugsaurier ziemlich vernachlässigt", schmunzelte er. „Glauben Sie wirklich, dass ich es vergessen hätte beziehungsweise damit abschließen würde?"

Nein, ich hatte nie daran gezweifelt. Meine Gedanken gab ich nicht mir ihm preis, zu viel Wut hatte sich in mir angestaut. Ich hätte es ihm um die Ohren geschrien und ich war mir ziemlich sicher, dass dies nur noch mehr Ärger gebracht hatte.

„Und lassen Sie mich raten", sagte er mit einem Mal nah an meinem Ohr. „Der Raptor hat Sie gebissen und Mitchell-"

Ich fuhr hoch und stolperte fast gegen das Bettgestell, als die Welt um mich zu drehen schien und ich für einen Augenblick mein Ziel vor Augen verlor. „Zach hat nichts getan! Er hatte mich gerettet!", rief ich und hielt meinen verletzten Arm fest, als dieser stark zu pochen begann. Ich zischte auf und biss mir auf die Zunge. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Biss so schmerzhaft sein konnte.

„Genau, er hat Sie gerettet!", brüllte mich Allek mit einem Mal an, sodass ich vor Schreck fast vor ihm zurückwich. „Er hat Ihren Arsch aus dem Wald gebracht, während Sie wegen Ihrer Dummheit fast draufgegangen sind! Sie sind der dümmste Soldat, den ich je gesehen habe!" Sein Kopf begann sich zu einem dunklen Rot zu färben und eine blaue Ader zeichnete sich an seiner Stirn ab. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und sein Hals schien vor Wut zu pulsieren.

„Ich weiß nicht, was mich dazu gebracht hat!", entgegnete ich aufgebracht und fuhr mir mit der gesunden Hand durch das Gesicht. Ich schaute ihn verbittert an und glaubte kaum, dass ich diese Worte aussprach. „Aber ich habe sie erschossen. Und das ist doch das, was Sie die ganze Zeit von mir wollten!"

Es herrschte Stille. Allek schwieg lange, für mich schon zu lange. Man konnte deutlich sehen, wie sehr er nachdachte. Ich hatte schon damit gerechnet, dass ihm Rauchschwaden aus den Ohren kommen und ich wünschte mir, dass sein Kopf explodieren würde. Auch wenn sie mich für seinen Tod verantwortlich machen würden.

„Sie haben recht", sagte er dann und ich schaute ihn überrascht an. „Ich habe den Auftrag, alle Dinosaurier zu töten, die auf dieser Insel sind, und ihr Raptor gehört dazu. Sie hätten es früher oder später tun müssen, Mr. Grady. Sie wären nicht davongekommen."

Ich drehte mich von ihm weg und hörte genau, dass er beim Reden grinste. Er freute sich über Blues Tod, was meinen Hass auf ihn nur noch steigerte. Dieser Typ war nicht mehr normal, so viel stand fest. Meine Frage war jedoch, was ich tun konnte, um ihn und meine Umquartierung aufzuhalten. Es war zum Verzweifeln. Mir fielen tausende Ideen ein, doch keine von diesen würde in der Praxis umsetzbar sein.

Als ich mich wieder zu Allek umdrehe, schaute ich in sein grinsendes Gesicht. Ich hasse sein Gesicht. Es war, als würde ich dem Teufel höchstpersönlich in die Augen gucken, so dunkel waren sie. Er zog seine Stirn kraus und mir fiel auf, wie alt er in diesem Moment aussah. Wie alt war eigentlich der Teufel? Vielleicht so alt wie die Hölle, doch wie alt war die? Er musste einfach wieder auferstanden sein, sonst konnte ich mir den Sinn seines Lebens nicht ergründen.

„Ich weiß, dass Sie mich hassen", meinte ich schließlich. „Und ich weiß dass Sie auch Lowery und Claire hassen. Sie hassen uns alle. Ich frage mich nur warum."

„Sie glauben gar nicht, wie sehr ich Sie hasse", murmelte Allek nach einigen Sekunden. „Und das ist speziell gegen Sie gerichtet, Owen Grady. Ich soll Ihnen sagen, wieso ich Sie hasse? Es hat einen ganz einfachen Grund-"

Plötzlich wurde es laut auf dem Flur. Allek hielt inne und blickte nur Tür. Mit einem genervten Stöhnen öffnete er sie und sofort wurde der Raum mit unterschiedlichen Geräuschen gefüllt. Das Lauteste war jedoch Zach Stimme. Ich erkannte ihn sofort und ging hinter dem Möchtegern-General her.

Auf dem Flur war es ziemlich voll, da unzählige Soldaten mein Zimmer zu bewachen schienen. Ich erkannte Zach zwischen den Männern, die ihn abzuwimmeln versuchten. Als er mich sah, wurden seine Augen groß, als würde er einen Geist sehen.

„Claire liegt auf der Notaufnahme! Sie ist zusammengebrochen!", brüllte er durch den Tumult zu mir. Schließlich schafften die Soldaten es, ihn wegzuschubsen, sodass er den Rücktritt angehen musste.

Meine Beine wollten automatisch hinterher, doch sofort wurde ich von Händen gepackt und wieder zurückgedrängt. Eine Chance hatte ich nicht, zu stark waren die Griffe der Soldaten. Vor Wut versuchte ich mich aus den Fängen zu befreien. Ich konnte nicht einfach in meinem Zimmer hocken und warten, dass sie wieder aufwachte und mich besuchen konnte. Mein ganzer Körper stemmte sich gegen die Soldaten. Mein Kopf und mein Herz wollten nur noch Claire haben. Einer von den Soldaten drückte meine verletzte Hand zusammen und ein schier endloser Schmerz durchzuckte meinen Oberkörper wie ein Blitz. Ich schrie auf, Panik erfasste mich. Vor meinen Augen bildeten sich schwarze Punkte und alles fühlte sich mit einem Mal taub an. Wieder trat ich um mich und glaubte irgendwo Zachs Stimme zu hören. Sie schien jedoch so weit weg, dass ich mir keine Hoffnung machte.

Die Schmerzen ließen mich durchdrehen. Ich hatte keine Ahnung mehr, was gerade passierte, wer die Person war, die grob an meinen Armen riss. Der harte Aufprall sagte mir nur, dass ich auf dem Boden lag. Die kühlen Fliesen fühlten sich erfrischend auf meiner aufgeheizten Haut an. Überall waren Stimmen, Zachs hatte ich verloren. Ich gab den Kampf auf, stoppte das Zappeln, und ließ die Soldaten ihren Job machen. In diesem Zustand hatte ich keine Chance. Dies merkte ich auf, als mir irgendjemand sein Knie in meinen Rücken rammte. Ich hatte das Gefühl, als wenn meine Narben wieder aufrissen. Vielleicht passierte dies auch und ich war nur zu verwirrt, um es einzusehen.

Das Gefühl der Hilflosigkeit ließ mich gegen die Fliesen seufzen und ich öffnete meine Augen. Die ersten Sekunden sah ich rein gar nichts. Vor mir hatte sich ein Gemisch aus Farben und Formen vermengt, das ich nicht entziffern konnte. Je länger ich mich jedoch auf einen Punkt konzentrierte, desto schärfer wurde meine Sicht. Ich bekam das Gefühl meiner Gliedmaßen zurück und es fühlte sich schrecklich an. Vorsichtig versuchte ich mich zu bewegen, doch ich bekam einen Schlag in den Nacken.

„Liegen bleiben!", knurrte jemand.

Ich konnte nicht anders, als seinem Befehl zu folgen. Zwischen den Stiefeln der Soldaten erkannte ich Alleks schwarze Schuhe, die ich nur auf Hochzeiten tragen würde. Sie waren staubig und getrockneter Schlamm klebte an den Rändern der Sohlen. Als ich zu ihm hinaufsah, schaute ich in seine dunklen Augen, die vor Belustigung nur so schimmerten. Mein ganzer Körper schien unter den Blicken aller Menschen, die um mich herumstanden, in Flammen zu stehen. Sie sahen auf mich herunter und empfanden nichts anderes als Wut und den blanken Triumph. Sicherlich gehörten sie alle zu Allek und vertraten seine Meinung, gegen die niemand etwas anhaben konnte.

Eine Hand legte sich auf meine Wange und drückte meinen Kopf gegen den Boden. Ich hörte den General irgendetwas sagen, doch ich war zu sehr damit beschäftigt nicht vor Schmerzen und dem unverständlichen Schauspiel vor meinen Augen ohnmächtig zu werden, als ihm zuzuhören.

Mit einem Mal wurden die Griffe stärker und der Boden unter mir verschwand. Meine Füße versuchten Halt zu finden, doch es gab keinen. Stimmen füllten meinen Kopf und ich war mir nicht sicher, ob ich wieder in mein Zimmer gebracht wurde oder in eine stinkende Zelle, wo ich verrotten durfte. Ich ließ mich einfach von ihnen tragen, wo auch immer mein Weg nun hinführte.

Ich hob den Kopf. Sie trugen mich definitiv nicht in mein Zimmer zurück. Die kahlen Wände erinnerten mich an die Flure und mein Gedanke wurde bejaht. Sie trugen mich sicherlich wieder zurück zu dem Zelt, wo ich mir den Hintern platt gesessen hatte.

Mein Magen zog sich zusammen, als wir im Hauptflur ankamen. Überall standen Menschen. Sie waren Ärzte, Arzthelfer, Soldaten, Verletzte, unschuldige Menschen, die dies alles nicht verdient hatten. Zwischen ihnen sah ich Gertje, dessen blonden Locken zu einem strengen Dutt zusammengebunden waren, und sie schaute mich fassungslos an. Als hätte ich gerade jemanden ermordet und nun in die Todeszelle gebracht wurde.
Mein Blick fiel zurück auf die Menschenmasse, die extra den Weg freiräumten, um uns durchzulassen. Ich sah weder Zach, noch Lowery. Mein Herz krümmte sich zusammen und mir wurde schlecht. Wenn es wirklich das Ende meines Aufenthaltes sein sollte, dann war dies nun mein Schicksal. Als ich jedoch in die müden Gesichter der Menschen sah, hatte ich das Gefühl, dass nicht nur ich meinen Kampf verloren hatte.

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