
Verloren
"You seem lost, Connor. Lost and perturbed"
-Amanda
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Connor und ich sahen uns den halben Tag den Fernsehsender an und hofften, dass sie in ihm noch mehr Informationen hervorrufen würden - doch vergebens.
Dafür aber hatte sich Connor über diesen Hank Anderson schlau gemacht und auch einiges herausgefunden; Hank Anderson oder eher Lieutenant Anderson, arbeitete seit mehreren Jahren bei der Mordkommission in Detroit. Außerdem war er mal bei der Red Ice Task Force, wo er sich mit Händlern die die Droge vertrieben, beschäftigte. Aber leider wussten wir nicht, wie lange Connor mit Lt. Anderson zusammengearbeitet hatte oder warum Connor nach seiner Rettungsmission nicht wieder zurück eingesetzt, sondern als Pfleger eingestellt wurde.
„Ich wusste gar nicht, dass die Polizei jetzt neuerdings Androiden als Ermittler einstellen." Sagte ich, während ich im Internet danach recherchierte.
„Ich glaube, dass sie erst in einer Testphase sind. Falls etwas falsch läuft, wird es nicht direkt an die große Glocke gehangen. Und bei mir ist etwas falsch gelaufen- ich habe versagt."
Ich schloss den Laptop.
„Du hast doch nicht versagt! Du hast einem Menschen das Leben gerettet, Connor. Das ist ganz sicher kein Versagen."
Er saß auf der Couch und starrte traurig auf den Fernseher. Es nahm ihn anscheinend sehr mit, dass er seine Mission nicht erfüllt hatte. Ich legte den Laptop auf Seite und ging zu ihm herüber. Ich setzte mich auf seinen Schoß und legte meine Hände um seinen Nacken.
„Wir werden schon die ganze Wahrheit rausfinden und dann werden wir dem nachgehen. Du solltest nicht an dir zweifeln, denn ich bin fest der Meinung, dass du es geschafft hättest. Aber du hast etwas Gutes getan und das macht dich aus. Die hätten dich wahrscheinlich sowieso irgendwann aus dem Verkehr gezogen und dann, hätten wir uns nie kennen gelernt."Ich fuhr ihm liebevoll über den Hinterkopf und drehte mit der anderen Hand sein Gesicht zu mir. Er sah mich an und nickte.
„Ich will hören, dass ich Recht habe und dass du dir darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen wirst." Sagte ich mit einem gespielten hochnäsigen Ton.
Connor lächelte.
„Du hast vollkommen Recht und ich werde mein Bestes geben, um nicht mehr allzu viel darüber nachzudenken." Ich grinste. „Na, das ist doch schon mal ein Anfang."
Dann hopste ich von seinem Schoß herunter, stellte mich vor ihm und klatschte in die Hände.
„So, und jetzt machen wir was anders. Was weniger depressiv und mehr spaßig ist."
Connor stand auf und als ich zu ihm hoch sah und seine braunen Augen mich förmlich scannten, fing mein Herz noch schneller an zu klopfen und irgendwas in meiner Bauchgegend hüpfte aufgeregt hin und her. Ich grinste wieder und ging auf ihn zu.
„Was denn?" fragte er unschuldig. „Ich hatte an so etwas wie... das hier gedacht."
Ich schloss den letzten Abstand zwischen uns und stellte mich auf die Zehnspitzen und legte meine Hände auf seine Brust. Seine Augen blieben auf meinen Lippen hängen und ich schloss auch diesen Abstand und drückte meine Lippen auf seine.
Connor beugte sich etwas zu mir runter und legte seine Arme um mich.
Davon würde ich niemals genug bekommen.
Schwer atmend löste ich mich wieder von ihm. Ich schwankte etwas und Connor legte einen Arm um meine Taille.
„Geht es dir gut?" Ich lächelte. „Mehr als das."
Connor erwiderte mein Lächeln.
„Was möchtest du denn heute machen?" fragte er wieder unschuldig und ich musste mir ein Grinsen verkneifen.
Dich den ganzen Tag küssen.
„Na ja, viel Auswahl bleibt ja da nicht. Raus gehen ist keine gute Idee."
Ich schluckte.
Dabei hätte ich heute so Lust gehabt, raus zu gehen und einfach zu bummeln. Dann fiel mir ein, dass das unser letzter Tag war, an dem wir 'ungestört' waren. Morgen würde Dad nach Hause kommen und dann konnten wir nicht mehr so herumturteln. Dad würde mich umbringen.
„Lass uns einfach einen gemütlichen Tag in meinem Zimmer machen und Serien schauen." Schlug ich vor.
Connor war einverstanden und als wir es uns gerade gemütlich machen wollten, klingelte es an der Türe.
„Bleib liegen, ich gehe."
Mein Herz raste und ich hatte Angst, dass es die Polizei war, die Connor mitnehmen wollte.
Oh bitte nicht...
Bevor Connor das Zimmer verließ, drehte er sich nochmal zu mir um.
„Du bleibst hier und wartest, bis ich zurückkomme."
Ich nickte und wartete mit großer Angst darauf, dass Connor wieder kam. Als er wieder mein Zimmer betrat, atmete ich erleichtert auf.
„Wer war es?" fragte ich mit zittriger Stimme. Er legte sich neben mich.
„Der Postbote. Er hat ein paar Briefe abgegeben."
„Irgendetwas dabei, worüber wir uns Sorgen machen müssten?"
Connor schüttelte den Kopf aber ich wurde das Gefühl einfach nicht los, dass da doch etwas war.
„Bist du sicher?"
Das ließ mir einfach keine Ruhe und ich wollte schon runter gehen und selbst nachsehen, als ich mich Connor sanft wieder zurück ins Bett drückte.
„Elsie. Es ist alles in Ordnung."
Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte ergeben. Doch mein Herz schlug mir immer noch bis zum Hals und ich machte mir solche Sorgen um Connor. Was war, wenn sie ihn holen kämen? Wenn morgen niemand kommen würde, stand die Chance gut, dass sie es nie würden. Aber ob ich es bis dahin überleben würde, ohne vor Sorge zu sterben, war fraglich. Ich kuschelte mich bei Connor ein und versuchte mich auf die Serie zu konzentrieren, was mir wirklich sehr schwer fiel. Immer wieder kreisten meine Gedanken um Jeremy und ich verdammte mich selbst, dass ich mich auf ihn eingelassen hatte. Ich hätte das alles vermeiden können, wenn ich auf Connor gehört hätte.
„Du sollst dich doch entspannen. Du befielst mir, mir nicht den Kopf zu zerbrechen aber machst es selber."
Er gab mir einen Kuss auf den Scheitel und ich spielte nervös mit seiner Jacke.
„Du hast ja Recht. Aber das ist nun wirklich eine ernste Sache. Wir können doch nicht so tun, als wäre nichts passiert."
„Es gibt nichts, dass wir tun können Elsie. Ich habe das Schlimmste getan, was ein Android nur tun kann und..."
„Nein!" unterbrach ich ihn. „Du hast mich gerettet! Das war Notwehr!"
„Bei einem Menschen wäre es wahrscheinlich so gewesen ja, aber nicht bei einem Androiden. Wir sind viel stärker, schneller und klüger als die Menschen. Wir stellen eine sehr große Gefahr dar und es ist auch nur mehr als verständlich, dass es harte Konsequenzen mit sich trägt, wenn wir gegen diese Regel verstoßen."
Ich drückte mich fester an ihn.
„Ich finde das unfair. Ihr lebt! Habt Gefühle und Bedürfnisse. Ihr verdient es auch Rechte zu haben."
„Das siehst du so, aber die Menschen haben Angst vor uns. Ich bin mir sicher, dass es nicht gut ausgehen würde, wenn wir mit Menschen gleichgestellt werden würden."
Es klingelte wieder an der Tür. Erneut klopfte mein Herz wie wild und ich setzte mich auf. „Das ist Lucy." Ich drehte mich zu Connor um. „Wirklich?"
Er nickte und ich machte mich auf den Weg nach unten.
Als ich die Tür öffnete und Lucy begrüßen wollte, hielt ich inne. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer wütenden Lucy.
„Was ist los?" fragte ich entsetzt.
Sie drückte sich an mir vorbei und ich schloss die Tür.
„Was los ist? Connor hat Adam fast umgebracht! Er hat überall blaue Flecken und ein Würge Mal!" Lucys Blick wurde noch wütender, als sie Connor hinter mir erblickte.
„Du!" wutentbrannt ging sie auf ihn zu und schubste ihn.
„Lucy!" rief ich und versuchte sie am Arm zu packen, doch sie wimmelte immer wieder meine Hand ab.
„Das ist alles deine schuld! Was bist du, huh? Ganz sicher kein lieber und braver Android, so wie du immer tust."
Sie rammte ihm immer wieder ihren Finger in die Brust, doch Connor ließ es einfach über sich ergehen. Ich drückte mich dazwischen, so dass Lucy gezwungen war, mir ins Gesicht zu sehen.
„Hat er dir auch erzählt was er und seine Freunde mit uns gemacht haben?"
Lucy ging ein paar Schritte zurück.
„Natürlich. Er und Jeremy wollten mit dir reden und dann ist ER ausgerastet und hat sie fast totgeprügelt!"
Ich lachte auf. „Sie wollten reden? Lucy, sie waren zu fünft und hatten Baseballschläger dabei! Siehst du diese Wunde in meinem Gesicht? Die haben sie mir zugefügt und anschließend haben sie mich festgehalten und als Connor mir helfen wollte, haben sie ihn mit dem Baseballschläger geschlagen."
Lucys wütendes Gesicht wurde zu einem Entsetzten.
„Nein! Niemals. Das würde er nicht machen!"
Am liebsten hätte ich sie geschüttelt und damit zur Vernunft gebracht. Wie konnte sie nur so blind sein?
„Ach, du glaubst also, dass ich mir das selbst zugefügt habe?" fragte ich nun sauer.
Lucy schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein aber, das kann nicht sein."
Ich kam ihr einen Schritt näher.
„Und weißt du was der tolle Adam danach gemacht hat? Er hat mir eine Ohrfeige verpasst und hat mich anschließend in einen Jeep geschleift und hat mich gegen meinen Willen festgehalten."
Lucy fuhr sich mit ihren langen Nägeln durchs Haar. „Du lügst doch!" schrie sie und lief zurück zur Tür.
„Warte Lucy! Das ist die Wahrheit, bitte glaub mir doch!"
Doch sie hörte mir nicht weiter zu und rannte aus der Tür.
Ich raufte mir die Haare. „Verdammt!"
Ich spürte Connors Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich zu ihm um und fiel ihm in die Arme.
„Das kann doch nicht wahr sein. Jetzt bringen sie auch noch Lucy gegen mich auf."
Connor streichelte beruhigend meinen Rücken.
„Das ist nur der erste Schock. Sie wird darüber nachdenken und zum Entschluss kommen, dass du die Wahrheit gesagt hast."
„Ich hoffe es." Sagte ich und löste mich wieder von ihm. „Ich bin da sehr optimistisch."
Er lächelte mich an und die Sache schien nur noch halb so schlimm zu sein. Connor zog mich in die Küche und ich setzte mich auf einen Stuhl.
„Ich mache dir jetzt etwas zu Essen." Ich seufzte. „Aber ich habe gar keinen Hunger."
Connor drehte sich mit einer Zwiebel in der Hand zu mir um.
„Da ist dein Magen aber eine ganz andere Meinung."
Ich rollte mit den Augen und stand auf, um zu ihm zu gehen.
„Dann helfe ich dir, ohne Wenn und Aber."
Er nickte und dann begannen wir zusammen ein verspätetes Mittagessen zu kochen.
Connor betrachtete mich die ganze Zeit kritisch aus dem Augenwinkel und ich musste lachen. Ständig ging etwas schief. Zuerst rutschte mir die Zwiebel vom Schneidebrett und flog durch die ganze Küche, dann fiel mir ständig irgendetwas runter. Und zu guter Letzt, hätte ich mich fast selbst mit dem Messer verletzt.
„Gib mir lieber das Messer, bevor du dich noch ernsthaft verletzt."
Er streckte seine Hand aus, doch ich verharrte in meiner Position.
„Bitte? Das ist nun wirklich übertrieben." Sagte ich grinsend.
Connor zog beide Augenbrauen nach oben und starrte das Messer in meiner Hand an.
„Du solltest einen Waffenschein für das Benutzen eines Messers machen. Denn das sieht wirklich sehr gefährlich aus. Ich habe das Gefühl, um meine Existenz fürchten zu müssen."
Jetzt grinste er ebenfalls. Ich legte das Messer lautstark zurück auf das Brett und stemmte meine Hände in die Hüften.
„Das hast du jetzt nicht gesagt!"
„Doch. Soll ich es für dich wiederholen?"
Mein Mund klappte runter. „Na warte."
Ich näherte mich ihm, um ihm einen Schlag auf den Hinterkopf zu geben, doch er hielt mich fest und lachte.
„Gut, dass du das Messer aus der Hand gelegt hast."
Ich rekelte mich und versuchte mich zu befreien und natürlich machte das keinen Sinn, aber so schnell wollte ich nicht aufgeben. Als ich schließlich so tat, als würde ich keine Gegenwähr mehr leisten, ließ er mich los und prompt klatschte ich ihm lautstark auf den Hinterkopf und lachte laut los. Connor hatte gerade das Brettchen mit den Zwiebeln in die Hand genommen, als er es wieder abstellte und mir gefährlich nahe kam. Ich lachte immer noch und wich vor ihm zurück.
„Das wird Konsequenzen haben. Du kannst mich nicht einfach schlagen."
Ich kicherte und versuchte ihn von mir zu drücken.
„Schließlich koste ich ein kleines Vermögen."
Ich lachte und versuchte ihn weiter von mir fernzuhalten, doch der Gegendruck wurde so stark, dass ich ihn nicht mehr halten konnte. Bevor ich gegen den Küchenschrank knallen konnte, hielt er mich fest und drückte mich an sich. Ich wollte mich gerade auf die Zehenspitzen stellen, um ihn zu küssen, als sich Connors Gesichtsausdruck veränderte.
Sein Lächeln erlosch und sein Blick wurde ernst, während seine LED-Lampe abwechselnd gelb und blau blinkte.
„Connor, was ist? Ist es wieder die Stimme?"
Seine Augenlider flatterten und seine Augen bewegten sich schnell hin und her. Ich legte eine Hand auf seine Wange und wartete, bis er mental wieder hier bei mir war. Connors Mund öffnete sich und er sah auf einmal sehr traurig aus.
„Ich...ich habe gerne mit Hank zusammengearbeitet. Er mochte mich nicht sonderlich, denn er schien ein Problem mit Androiden zu haben. Aber wir waren ein gutes Team."
Ich nickte aber das erklärte trotzdem noch nicht wirklich, warum er auf einmal so bedrückt war.
„Ist da noch etwas?" fragte ich und gerade, als ich meine Hand von seiner Wange nehmen wollte, hielt er sie an Ort und Stelle.
„Ja." Ich schluckte. „Hank und ich...wir...haben Abweichler gejagt."
Er blickte zu Boden. „Ich habe meine eigene Art verraten. Ich habe sie verfolgt, angelogen und getötet."
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich jetzt dazu sagen sollte. Ich hätte gedacht, dass Connor ein ganz normaler Polizei Ermittler war. Aber doch kein Abweichler Jäger? Ich tat nun das einzige, was ich in diesen Augenblick für richtig hielt; ich nahm ihn feste in den Arm. Dass er mich nicht umarmte, zeigte mir, wie sehr ihn das wohl mitnahm.
„Ich habe sie getötet Elsie."
Ich streichelte seinen Rücken und drückte ihn nur noch fester an mich.
„Sie waren wahrscheinlich alle gefährlich oder haben sogar Menschen getötet. Du hast ganz bestimmt das Richtige getan."
Sagte ich zuversichtlich, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Connor Unschuldige erschoss, auch wenn es sich dabei um Androiden handelte. Ich löste mich von Connor, um ihn anzusehen und ihm ein Lächeln zu schenken.
Er nickte und erwiderte mein Lächeln, doch ich kannte ihn; und ich kannte dieses Lächeln. Es war erzwungen und unecht.
Er machte sich wieder daran, dass Essen zu kochen und ich ließ ihn. Ich wusste, dass wenn ihn etwas bedrückte, er sich in die Arbeit warf, um sich zu beschäftigen. Vielleicht würde es ihm ja helfen? Doch auch nach dem Essen war er abwesend und seine LED-Lampe blinkte immer noch im Sekundentakt. Selbst als ich meinen Teller nahm und in die Spülmaschine räumte, blieb er regungslos sitzen. Wie konnte ich ihm bloß helfen? Ich ging wieder zu ihm herüber und umarmte ihn von hinten und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dass brachte ihn wieder aus seinen Gedanken und er rappelte sich sofort auf.
„Ich räume schon auf." Ich hielt ihm an Handgelenk fest.
„Das habe ich schon. Wie gesagt, es ist nicht länger deine Aufgabe." Ich hatte mit der Aussagte bezweckt, dass ihm klar wurde, dass er frei war, aber damit, dass ihn das noch mehr aus der Bahn werfen würde, hätte ich nicht gerechnet. Sein Blick lag auf den Boden und seine Augen bewegten sich wieder hin und her, bevor er zu mir aufsah.
„Wenn das nicht meine Aufgabe ist, was ist sie dann? Was ist meine wahre Bestimmung? Etwa Abweichler jagen und zu töten?"
Connor kam mir einen Schritt näher. „Wer bin ich Elsie? Wer bin ich nur?"
Tränen sammelten sich in meinen Augen. So niedergeschlagen hatte ich ihn noch nie gesehen.
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände.
„Es ist egal wer du warst. Die Vergangenheit ist unwichtig, du musst dich von ihr lösen. Alles was zählt, ist das jetzt. Du kannst das sein, was auch immer du sein möchtest Connor. Tu das, was du für richtig hältst und lass dir von Niemanden etwas einreden, denn nur du weißt den richtigen Weg. Vergiss auch nicht, dass du damals keine Wahl hattest. Du musstest das tun."
Seine Lampe blinkte nun gelb und er schien darüber nachzudenken, was ich gesagt hatte. „Ich war nur eine Maschine, die Aufträge erfüllen musste."
Ich nickte. „Ja, genau. Und du hast dich für diesen Hank geopfert. Du bist ein guter Android, du bist menschlicher als die meisten Menschen, Connor und deswegen habe ich mich in dich verliebt, weil du eben du bist."
Endlich lächelte er sein wahres Lächeln und ich nahm seine Hand.
„Alles wird gut werden. Ich bin immer für dich da, versprochen."
Er schloss seine Augen und nahm mich in seine Arme.
„Das bedeutet mir viel." Flüsterte er mir ins Ohr und ich schmolz in seiner Umarmung dahin. Als er sich von mir löste, gähnte ich und er nahm erneut meine Hand. „Du solltest etwas schlafen." Diesmal zog er mich nach oben und ich hielt ihn nicht davon ab.
Oben angekommen, kuschelte ich mich an ihn und genoss unseren letzten gemeinsamen Abend zusammen. Dad würde nicht besonders begeistert davon sein, uns zusammen hier liegen zu sehen. Ich rutschte so zu ihm hoch, sodass wir auf der gleichen Höhe waren. Das Einzige, was ich noch von ihm erkennen konnte, war sein LED-Licht und ich streckte meine Hand danach aus, um es zu berühren. Es war glatt und wärmer als seine Haut und ich musste lächeln, als seine Lampe kurz gelb aufblinkte. Wahrscheinlich fragte er sich wieder einmal, was ich da gerade tat. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich seine Konturen entlang und versuchte mir jede einzelne Stelle gut einzuprägen. Ich strich über seine Wange, sein Kinn, seine Augen und über seine Nase. Und als ich an seinem Mund ankam, küsste er meine Fingerspitzen und ich lächelte. Bei Connor zu sein, war wie Balsam für meine Seele. Ich konnte alle Probleme und Zweifel in seiner Gegenwart vergessen und so sein wie ich war, und das liebte ich. Meine Hand stoppte an seiner Brust und ich ließ sie darauf ruhen. Connor legte einen Arm um mich und zog mich zu sich, sodass ich mit meinem Kopf auf seiner Brust lag. Glücklich seufzte ich, woraufhin er mir einen Kuss auf die Stirn gab.
„Ich lag falsch." Gab ich zu. „Was meinst du?"
„Weißt du noch, als du mich gefragt hast, wie sich verliebt sein anfühlt?"
„Ja."
„Ich sagte, dass man Aufgeregt ist, wenn man bei der Person ist, die man liebt. Das ist aber falsch."
Als Connor nichts darauf erwiderte, redete ich einfach weiter.
„Es ist genau das Gegenteil. Die Aufregung ist nur da, wenn du nicht bei der Person bist und darauf wartest, sie wiederzusehen. Aber sie verfliegt sofort, wenn du bei ihr bist und es fühlt sich wie...nach Hause kommen an...Dieses Gefühl von Wärme und Geborgenheit; die Ruhe die du verspürst, wenn du angekommen bist und all die Problem und den ganzen Stress von draußen vergessen kannst. Das ist das Gefühl von Liebe. Das empfinde ich, wenn ich bei dir bin. Absolute Ruhe und Frieden. Es ist, als könnte ich endlich durchatmen und das Leben genießen."
Connor drückte mich näher an sich und ich gähnte. Ich freute mich sehr auf den morgigen Tag aber irgendwie empfand ich auch ein klein wenig Angst. Wie würde es zwischen mir und Connor weitergehen? Konnten wir unsere Beziehung verheimlichen? Wollte ich sie überhaupt verheimlichen? Ich dachte noch eine ganze Weile über diese ganzen Fragen nach, bis ich irgendwann erschöpft einschlief.
Ich träumte von Jeremy, der in Polizeiuniform vor der Haustür stand und Connor verhaftete. Adam und die Anderen standen daneben und lachten, während ich schrie und weinte. Doch als dieser Traum endete, träumte ich erneut von Connor. Wir lagen auf einer Blumenwiese und sahen uns den wolkenlosen Himmel an. Und als ich so da lag und seine Hand feste in meiner hielt, wünschte ich mir, dass dieser Moment niemals enden würde; dass wir immer zusammen sein konnten, ohne Probleme und Menschen, die uns auseinander bringen wollten. Doch selbst im Traum wusste ich, dass es nur Hoffnungen waren und dass es noch ein langer Weg werden würde, bis wir auch nur eine Hauch von Chance hatten, glücklich zusammen zu sein.
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Hallo meine lieben Leser!
ich wollte mich noch mal für eure Unterstützung bedanken!
Es ist schön zu wissen, dass aus meiner Idee zu dieser Geschichte schon so viel entstanden ist und das Beste daran: euch gefällt es auch!
Also vielen Dank an alle meine Leser da draußen! Egal ob ihr votet, kommentiert, einfach nur lest oder meine Geschichte zu euren Listen hinzufügt, ich freue mich über alles, denn ohne euch, wäre ich niemals so weit gekommen!
DANKESCHÖN!!! <3
Eure Jenny
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