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Hoffnung

Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe, dass euch das Lesen meiner Geschichte genauso großen Spaß macht, wie mir das Schreiben.
Über Reviews würde ich mich riesig freuen. Also lasst einen kleinen Kommi da, damit ich weiß, dass ich mehr veröffentlichen soll.
Kritik ist natürlich ausdrücklich erwünscht! Aber bitte so, dass ich weiß, was ich verbessern soll.

Viel Spaß beim lesen!

Als ich die Augen aufschlug, brannte die Sonne bereits schon hoch am Himmel. Ich drehte mich auf die Seite, um die stechende Sonne aus meinem Gesicht zu verbannen. Sofort bekam ich einen Hustenkrampf und musste mich aufsetzten, um überhaupt etwas Luft zu bekommen. Würde es jemals einen Tag geben, an dem ich wie ein ganz normaler Mensch aufwachen würde, ohne den Tag schon zu bereuen, bevor er bereits angefangen hatte? Jeder Tag glich dem anderen. Müdigkeit, Erschöpfung, Luftnot, Schmerzen. Aber wenn ich Glück hatte, wurde ich ab und zu mal Ohnmächtig. Dann spürte ich für ein paar Minuten überhaupt nichts mehr. Jedoch war die Erschöpfung danach so groß, dass ich teilweise den Rest des Tages im Bett verbringen musste. Während ich nach Luft rang und den Tag verdammte, kletterte ich aus dem Bett und schleppte mich zur Zimmertür. Ich lehnte mich gegen sie, um eine möglichst gerade Position meines Brustkorbes zu bekommen. Nachdem meine Lungen sich beruhigt hatten, öffnete ich die Tür und ein Geruch von Kaffee und gebratenem Speck schlug mir entgegen. Unten angekommen, sah ich meinen Dad am Herd, was mich sehr wunderte, da er sonst um diese Uhrzeit längst auf der Arbeit war. „Dad?" ich hustete. Nur er konnte es schaffen, beim Braten von Eier und Speck, die Wohnung in Brand zu stecken. „Dad, du hast vergessen die Abzugshaube anzuschalten." Mit wedelnder Hand versuchte ich den Rauch aus meinem Gesicht zu fächern. „Elsie!" er stürmte auf mich zu, zog mich sachte zum Stuhl und öffnete alle Küchenfenster. Ich beugte mich aus dem Fenster und schnappte nach frischer kühler Luft. Der Geruch von verbranntem Speck und Ei machte es nur schlimmer. Erneut ergriff mich eine Hustenattacke. „Verdammt aber auch! Elsie geht es, oder soll ich dich nach draußen bringen?" Panik stieg in ihm hoch und er machte Anstalten mich nach draußen zu zerren. Nein...geht...schon." Brachte ich mühsam hervor, bevor eine weitere Hustenattacke meine Lunge zum Beben brachte. Dad strich mir beruhigend über den Rücken, bis ich mich wieder gefangen hatte. „Es tut mir so leid Elsie." Seine grünen Augen schauten mich eindringlich an. Tränen sammelten sich in ihnen, die er mit einer Hand schnell wegwischte. Wovon redete er? „Dad, was meinst du? Das du nicht gut kochen kannst, ist doch nicht deine Schuld, es ist doch alles in Ordnung, mir geht es gut, mach dir keine Sorgen um mich." Ich nahm seine Hand in meine und suchte seinen Blick. „Nein Elsie, nichts ist in Ordnung, dir geht es immer schlechter und... ich.", er brach ab um sich zu sammeln und die Tränen zurück zu halten. Ich rutschte vom Stuhl und setzte mich zu ihm auf die Eckbank. „Seit deine Mutter tot ist, läuft alles den Berg ab. Ich arbeite und arbeite, mache Überstunden und trotzdem stapeln sich die Rechnungen. Zudem habe ich kaum Zeit für dich. Ich habe keine Zeit für meine kranke Tochter." Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und drückte ihn ganz fest an mich. „Ich weiß Dad." In diesem Moment wusste ich nicht was ich sagen sollte, aus Frust und Trauer liefen mir jetzt auch die Tränen, die ihren Weg auf seine Schulter fanden. Er drückte mich ebenfalls gegen sich und gab mir einen langen Kuss auf den Scheitel. „Ich muss dir was sagen, kleines." Jetzt streckte er mich von sich, um mir in die Augen zu sehen. Oh nein, was konnte jetzt noch kommen? „Hat man dich entlassen?" fragte ich geschockt. Seine Augen wurden groß. „Nein, nein. Keine Sorge. Eher das Gegenteil. Mir wurde ein sehr gutes Angebot gemacht. Aber ich kann das nicht tun."
„Was? Warum das denn nicht? Dad, das ist doch großartig! Was hält dich davon ab?" Er seufzte schwer. „Ich müsste drei bis vier Monate auf Montage, das heißt, dass ich in der Zeit nicht Zuhause sein werde und du auf dich alleine gestellt wärst."
„Susan ist doch da, sie kümmert sich um mich, wie jeden Tag wenn du arbeiten bist. Und außerdem brauche ich keinen, der rund um die Uhr auf mich aufpasst. Ich verstehe sowieso den ganzen Wirbel nicht. Ist ja nicht so als könnte ich nicht laufen oder sowas." Eine lange Pause entstand, bis er etwas sagte. „ Nein Elsie, was ist, wenn du nachts wieder keine Luft bekommst oder wieder ohnmächtig wirst? Wenn dir was zustoßen würde, könnte ich mir das nie verzeihen. Aber das ist auch nicht das Einzige was ich dir sagen muss." Gespannt wartete ich, dass er weitersprach. „Susan wird mit ihren neuen Freund zusammenziehen. Und zwar zu ihm nach Oakville. Das heißt, dass sie demnächst auch nicht mehr nach dir sehen kann. Und wie wir beide wissen, gibt es niemand anderen mehr, der nach dir sehen könnte. Ich würde es auch gar nicht wollen. Susan kenne ich schon seit ich denken kann. Ich lasse niemanden fremdes ins Haus und schon gar nicht in deine Nähe. Ich würde krank vor Sorge werden." Das Susan bald weit weg von uns wohnen würde und ich sie nicht mehr jeden Tag sehen könnte, traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Sie war so etwas wie eine zweite Mutter für mich geworden. Seit Jahren opferte sie ihre Freizeit, um sich um mich liebevoll zu kümmern. Ich konnte nicht ohne sie sein! Die nächste Frage brachte ich nur schwer über die Lippen. „Wann wird sie wegziehen?" Wieder wischte er sich mit seiner Hand übers Gesicht, als wolle er sich alle Sorgen und Probleme abstreifen. „Nächste Woche Donnerstag." Geschockt sprang ich auf, musste mich aber an der Tischkante festhalten. „Was? Das ist schon in vier Tagen! Dad, seit wann weißt du schon davon?" Beschuldigend schaute er weg und schaute nach draußen in die Ferne. „ Seit einer Woche. Aber Elsie, dir ging es die letzten Tage so schlecht, da wollte ich es nicht noch schlimmer machen. „Mir geht es immer schlecht, das ist wirklich eine sehr lahme Ausrede!"

„Bitte, setz dich doch, ich möchte nicht mit dir streiten, dafür habe ich nicht auch noch die Kraft." Seine Augen blickten voller Trauer zu mir hoch und ich konnte ihm seine Erschöpfung ansehen. Erst jetzt bemerkte ich seine tiefen Augenringe und es sah so aus, als wäre er um Jahre gealtert. Seine dunkelblonden Haare waren schon teilweise mit grauen Strähnen durchzogen. Seine Kleidung war zerknittert und sein T-Shirt war ihm viel zu groß. Hatte es ihm nicht vor kurzem noch gepasst? „Elsie hörst du mir zu?" Ich kramte die Sorge um Dad nach hinten, zu den ganzen anderen Sorgen die mich bedrückten. „Was?"
„Bitte setzt dich." Ohne weitere Anstalten zu machen setzte mich. Da fiel mir wieder ein, dass er doch längst bei der Arbeit sein müsste. „Warum bist du eigentlich nicht auf der Arbeit? Musst du erst später zur Arbeit?" Er schüttelte den Kopf. „Ich habe mir heute frei genommen, um mir dir in Ruhe zu reden und ich habe mir gedacht wir könnten uns vielleicht einen schönen Tag zusammen machen. Du bestimmst." Ich machte große Augen. „Meinst du das ernst?" Jetzt lachte er aber diesmal war es ein ehrliches und herzliches Lachen. „Natürlich kleines. Das ist längst überfällig, findest du nicht?" Lachend fiel ich ihm in die Arme. Wie sehr ich mich freute! Einen ganzen Tag, nur wir beide! Wie lange war das schon her? Wenn er dann mal frei hatte, war er müde und erschöpft von der Arbeit, was ich natürlich verstand. Oder mir ging es so schlecht, das er den ganzen Tag bei mir an meinem Bett verbrachte. „Aber bevor du dir irgendwelche Ideen in den Kopf setzt, würde ich sagen wir gehen noch was frühstücken." Sagte er mit dem Kopf in Richtung verbrannten Speck nickend. Sein Gesichtsausdruck sprach mal wieder Bände und ich musste lachen, worauf er laut mit einstimmte.

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