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Blaues Blut


Wait
We found a place
Safe
All on our own
We've come so far
But you have always been my home
I know it's dark
'Cause one of us is letting go

Will you let go?

Shallou ft. Colin - Count on
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Die Aufzugstüren öffneten sich und ein langer Flur mit vielen Türen erstreckte sich vor uns. „Wartet kurz." Befahl Jad und pfiff einmal kurz in den Gang. Keine Sekunde später öffnete sich einer der hinteren linken Hotelzimmertüren und Amaya winkte uns zu sich. Langsam trat ich aus dem Aufzug und ich bemerkte bereits wie das Adrenalin in meinem Körper nachließ und die Schmerzen, die ich zuvor ausgeblendet hatte mit einem Schlag zurückkehrten. Müdigkeit legte sich wie eine unsichtbare Decke auf mir und den Hunger den ich verspürte, machte es auch nur schlimmer. Ich versuchte tief einzuatmen, doch meine Lungen wollten sich nicht vollständig mit Luft füllen, denn sie brannten immer noch und Schwindel so wie Übelkeit quälten mich ebenfalls. Immer wieder schluckte ich gegen die Übelkeit an und hoffte darauf, mich gleich ein wenig ausruhen zu können. Während wir auf Amaya zusteuerten konzentrierte ich mich auf den roten Teppich, der an manchen Stellen schon dunkle Flecken aufwies. Amaya öffnete die Tür, sodass Jad eintreten konnte, doch als Flynn einen Schritt auf sie zu machte, stellte sie sich vor ihm und schubste ihn zurück, so dass er mir auf den Fuß trat. „Keinen Zutritt für euch. Ihr bekommt das Zimmer dahinten. Sie zeigte auf die letzte Tür des Flures und genau in diesem Moment hätte ich ihr am liebsten vor die Füße kotzen können.
Was bildete die sich eigentlich ein?



Wut kochte in mir hoch und ich hatte ein unglaubliches Verlangen danach, all den Frust und die gestaute Wut an ihr auszulassen. Ich drückte Flynn sanft auf Seite und stellte mich provokant vor ihr, woraufhin sie eine Augenbraue in die Höhe zog. Sie war ein Stück größer als ich, sodass ich zu ihr aufsehen musste.
„Was hast du eigentlich für ein Problem? Wenn du auf mir herumhacken willst um dich besser zu fühlen, bitteschön, kann ich mit leben. Aber hör auf deinesgleichen so zu behandeln und gib Flynn eine Chance, denn eigentlich sollte man - besonders jetzt in dieser Zeit - zusammenhalten." Amaya verzog ihre Lippen zu einem Grinsen.
„Süß." Sagte sie und schlug mir die Türe vor der Nase zu. Wütender als zuvor, drehte ich mich um und stampfte zu dem Zimmer, auf dem sie eben gezeigt hatte. Auch diese Türe war aufgebrochen und als Flynn hinter uns die Türe geschlossen hatte, warf ich meinen Rucksack auf den Boden und legte den Kopf in den Nacken. Ich musste mir auf meine Lippe beißen, um nicht laut loszuschreien.

„Diese blöde...eingebildete...argh!" Ich steuerte aufs Bett zu und ließ mich darauf fallen, warf meine Mütze neben mir aufs Kissen und haute mit meinen Fäusten einmal aufs Bett und stellte mir dabei vor, es wäre Amayas Gesicht.
„Reg dich nicht über sie auf, diese Aufmerksamkeit verdient sie nicht. So Jemanden wie sie strafe ich mit Nichtachtung, aber trotzdem danke dass du hinter mir stehst." Hörte ich Flynn sagen und bewunderte, wie gelassen er das Alles nahm. Ich verzog das Gesicht, als ich mich mit meinen aufgeschürften Händen vom Bett abstützte, um Flynn ansehen zu können.


Er stand in seiner zerlumpten Kleidung da und lächelte mich an, als wäre diese Situation ganz gewöhnlich für ihn. Dann fiel mein Blick wieder auf seine Wunde und ich sprang vom Bett auf, woraufhin ich ein schmerzliches Zischen von mir gab. Flynn kam auf mich zu, da ich etwas unbeholfen taumelte, doch ich hielt ihn zurück.

„Alles in Ordnung. Das sind nur ein paar Schrammen, im Gegensatz zu deiner Schusswunde." Ich zeigte auf seinen Arm und er schaute an sich hinab. „Das ist halb so wild." Ich verzog das Gesicht, als er mit seinem Finger in die Wunde drückte und sich ein paar blaue Blutfäden einen Weg hinunter bahnten. „Lass das!" rief ich und steuerte das Badezimmer an, um ein Verbandskasten zu suchen. Bewusst ließ ich den Blick im Spiegel aus, während ich mich umblickte. Zum Glück wurde ich schnell fündig und lief damit auf den kleinen Bürotisch am Fenster zu. Schnell zog ich die Vorhänge zu und schaltete zusätzlich die kleine Tischlampe ein. Dann zog ich den Stuhl weg und bedeutete Flynn sich zu setzten. Zwar zögerte er zuerst, doch dann kam er zu mir rüber und setzte sich.



Die Dinge die ich brauchte, ließen sich schnell finden und ich machte mich daran das blaue Blut zu stoppen. Ich lächelte, als ich bemerkte, dass ich ihn gerade fragen wollte ob ich ihm wehtat. Daran würde ich mich glaube ich nie gewöhnen. „Danke Elsie." Sagte er und sein Lächeln war so offen und herzlich, dass es mir ganz warm ums Herz wurde. Jetzt, wo ich ihm so nahe war, fiel mir auf, dass er die gleiche Augenfarbe wie Connor besaß. Ich blickte in seine Augen und für einige Sekunden vergas ich alles um mich herum. Als ich bemerkte wie er die Brauen zusammenzog, riss ich mich von seinen Augen los und räusperte mich.
Du benimmst dich wie eine Wahnsinnige. Reiß dich zusammen.
„Eigentlich habe ich dir zu danken. Wenn du eben nicht gewesen wärst, wäre ich draufgegangen." Ich lächelte, obwohl es mir heiß und kalt den Rücken runterlief. Flynn lächelte wieder.
„Dafür, dass du-" er stockte und sah mich mit geweiteten Augen an. „Dafür dass ich was?" fragte ich und zog die Brauen zusammen.
„Elsie, weißt du, dass mit deinem Herzen etwas nicht stimmt?" Aus seiner Stimme konnte ich Bedauern heraushören.
„Ist kaum zu überhören stimmt's?" scherzte ich und verband die Wunde zu ende.
„Du solltest dich dringend ausruhen. Ich bin zwar kein Spezialist aber da können einige böse Dinge passieren." Ich seufzte. „Das werde ich auch jetzt. Länger halte ich den ganzen Wahnsinn sowieso nicht mehr aus. Und glauben kann ich auch nicht was ich hier eigentlich tue."
„Mich würde es brennend interessieren, was ein Mensch bei einer Gruppe Androiden macht."

Flynn stand auf und ehe ich mich versah, saß ich auf dem Stuhl und er stand vor mir.
„Zeig mal deine Hände." Ich streckte ihm meine Hände entgegen und er begutachtete sie eingehend.
„Gute Nachrichten." Sagte er grinsend. „Die Hände werden dir nicht abfallen."
„Puh. Da habe ich wohl Glück gehabt was?" scherzte ich zurück und Flynn begann damit die Wunde zu säubern und zu desinfizieren.
„Das ist eine lange Geschichte." Antwortete ich ihm auf seine Frage. Er bemerkte, dass ich nicht darüber reden wollte und ließ das Thema unter dem Tisch fallen. Es war schon anstrengend und nervenaufreibend genug das Ganze durchmachen zu müssen. Das Wie und Warum zu erzählen würde es nur schlimmer machen. Flynn widmete sich meinem Knie und als er die Hose vorsichtig über mein Knie krempelte, zog ich scharf die Luft ein.
„Dein Knie sieht schlimmer aus." Ich betrachtete die immer noch blutende Wunde und biss die Zähne zusammen, als er sie zu behandeln begann.


„So, fertig." Flynn betrachtete sein Werk lächelnd, während ich den erste Hilfe Kasten wieder einräumte.
„Danke Flynn." Ich schenkte ihm mein ehrlichstes Lächeln und machte mich auf ins Badezimmer. Schnell verrichtete ich meine Notdurft und als ich meine Hände wusch, blickte ich automatisch in den Spiegel. Und wie ich bereits vermutete hatte, sah ich ziemlich fertig aus. Meine Haare hingen platt hinunter und ich beschloss sie mir zu einem Dutt hochzustecken. Das Problem war gelöst, doch meine Augenringe würden sich nicht so schnell in Luft auflösen. Auch ertappte ich mich dabei, wie ich an meinen spröden und aufgerissenen Lippen herumnagte und stellte es sofort ein, bevor ich es nur noch schlimmer machte. Mit einem Seufzer wendete ich mich von meinem Spiegelbild ab und drehte das Wasser auf. Nachdem ich mir das Gesicht gewaschen hatte, fühlte ich mich sofort besser und sogar der Schwindel hatte etwas nachgelassen. Aber Müdigkeit, Übelkeit und Hunger plagten mich immer noch und ich beschloss dagegen etwas zu unternehmen. Doch als ich aus dem Badezimmer trat, fand ich das Zimmer leer vor und sofort überkam mich ein Angstgefühl.
Wo war Flynn? War vielleicht etwas passiert und ich hatte es nicht mitbekommen?


Als ich zum Schreibtisch sah, konnte ich ein Blatt Papier darauf erkennen und als ich es mir genauer ansah, bemerkte ich, dass es eine Nachricht von Flynn war.

Falls du mich suchen solltest, ich bin unten und halte Wache.
Ach ja, ich habe deinen Magen knurren gehört und mich etwas umgesehen. Du findest etwas zu Essen in den unteren Schränken, neben dem Minikühlschrank.

Flynn



Ich lächelte. Es war verblüffend, wie perfekt seine Handschrift doch war. Wie auf Knopfdruck knurrte mein Magen und ich steuerte auf die Miniküche zu, die sogar eine Mikrowelle und eine erstklassische Kaffeemaschine zu bieten hatte. Doch meine Aufmerksamkeit lag erstmal auf etwas zu Essen. Ich öffnete die unteren Schränke und fand eine große Packung Kekse, eine Tüte Chips und ein paar Müsliriegel. Ich nahm alles raus und legte es auf die Theke. Danach plünderte ich den Minikühlschrank und fand zu meiner Freude ein paar Flaschen Wasser. Für ein paar Sekunden betrachtete ich meinen Fund zufrieden und beschloss mir davon einiges in den Rucksack zu packen, wer wusste schon, was als nächstes passieren würde? Danach nahm ich mir die Müsliriegel, die Kekse so wie eine Flasche Wasser und setzte mich damit auf die Couch.

Mampfend sah ich mich im Zimmer um und begutachtete den hässlichen grau-orangen Teppich, der mit der Einrichtung überhaupt nicht übereinstimmte. Ich stellte mir vor, wie ich es neu renovieren und einrichten würde und war mit meiner Variante viel zufriedener. Als ich mich einigermaßen gesättigt fühlte, nahm ich das übrig gebliebene Essen und als ich es gerade in meinen Rucksack verstauen wollte, sah ich mein Handy und erschrak.
Dad!

Schnell holte ich es heraus und drückte auf die Power Taste, doch mein Akku war bereits schon leer und so warf ich es zurück in meinen Rucksack.
„So ein verdammter Mist!" Ich massierte meine Stirn, während ich im Zimmer auf und ab lief. Ich wollte gar nicht daran denken, was ich meinem Vater gerade für Sorgen bereitete. Aber woher sollte ich wissen, dass die gesamte Stadt verrücktspielen und auf alles schießen würde, was sich bewegte?
Was für ein Chaos.
Meine Wut wuchs immer mehr und richtete sich nur gegen eine Person: Connor.
Alles was ich getan hatte - was ich gerade tat- war nur für ihn. Ich wollte ihm doch nur zur Freiheit verhelfen. Ich wünschte mir so sehr, dass ihn das glücklich machen würde, ganz gleich, ob er seine Zukunft mit mir verbringen wollte oder nicht. Auch wenn dieser Gedanke fast unerträglich für mich war, würde ich es akzeptieren. Ich musste.


Ein Seufzer entfuhr meinen Lippen, der erneute Schmerzen in meiner Lunge verursachte. Mir war überhaupt nicht gut. Ich fühlte mich mehr als angeschlagen, hatte überall Schmerzen und bekam immer mehr Luftnot. Ein plötzlicher Drang zu husten überkam mich, was einen stechenden Schmerz verursachte. Was würde noch alles kommen? Würde das was ich jetzt tat sich am Ende auszahlen? War es diese ganze Mühe wert? Was, wenn ich am Ende sterben würde? Würde ihn das überhaupt interessieren?
Die Antwort, die eine Stimme in mir beantwortete, gefiel mir überhaupt nicht. Aber wenn es das Einzige wäre was ihn wieder zurück bringen würde, wäre ich gewillt das einzugehen. Ich war bereit mein Leben für seins zu geben, doch die wichtigere Frage war doch, ob er es auch wäre.
So viele Fragen kreisten immer wieder durch meinen Kopf und machten die Kopfschmerzen unerträglich.

Mein Gott, was tat ich nur hier...
Ich raufte mir die Haare und lief zur Türe. Ich brauchte Antworten. Und zwar sofort!
Wie von allen Sinnen riss ich die Tür auf und setzte wie ferngesteuert einen Fuß vor den anderen. Ich sah Jad auf mich zukommen, aber ich beachtete ihn nicht und setzte meinen Weg fort. Doch bevor ich an ihm vorbei gehen konnte, hielt er mich am Handgelenk fest.

„Wo willst du hin?" Ich schüttelte seine Hand ab und versuchte mir meine aktuelle Laune nicht anmerken zu lassen. „Ich muss zu Connor." Und bevor er einen weiteren Versuch starten konnte mich von meinem Vorhaben abzuhalten, ging ich zügig an ihm vorbei.
„Elsie!" rief er mir hinterher, doch ich ignorierte ihn einfach. Jetzt war Schluss. Schluss mit allem. So würde ich doch nie weiterkommen.

An der Türe angekommen verließen mich sowohl der Mut wie auch die Wut und ich bekam Herzklopfen und schwitzige Hände. Und als ich gerade nach der Türklinke greifen wollte, hörte ich wie Flynn meinen Namen rief.

„Wir müssen sofort hier weg, sie kommen!" Perplex sah ich wie Flynn auf mich zu gerannt kam und mich sanft auf Seite drückte. Er stürmte durch die Türe, die ich gerade öffnen wollte und sah, wie Amayas Hand auf Connors Brust lag. Das mit anzusehen war schon schwer genug, doch das, was mein Herz wirklich schwer werden ließ, war der Blick den Amaya Connor dabei zuwarf. Und Amaya machte daraus noch nicht mal ein Geheimnis.
War es das wirklich wert?
Ich legte meine Hände auf meinen Bauch und versuchte die Übelkeit zu vertreiben die von Sekunde zu Sekunde immer schlimmer wurde. Und bevor ich den nächsten klaren Gedanken fassen konnte, wurde ich von Flynn mitgerissen.

„Beeilt euch!" rief er den anderen zu und ich sah, wie wir in Richtung Notausgang liefen. „Mein Rucksack!" rief ich panisch, doch ich wurde einfach weitergezogen.
„Dafür ist jetzt keine Zeit." Sagte er ernst und riss gleichzeitig die Türe auf. Eisige Kälte schlug mir entgegen, die mir das Atmen nur noch schwerer machte.
Ich trat raus auf die Nottreppe und versuchte angestrengt nicht nach unten zu sehen. Den Drang zu Husten wurde immer schlimmer, doch der Gedanke an die anschließenden Schmerzen, ließen es mich unterdrücken.

Dann sah ich Jad, der sich an mir vorbeiquetschte und die Treppe hinuntersauste und als ich gerade Flynns ausgestreckte Hand ergreifen wollte, sah ich Connor und Amaya, wie sie an mir vorbeirannten und als ich ihre verschränkten Hände sah, stockte ich in meiner Bewegung. Ich sah ihnen nach, so als wäre das alles hier nicht real. Als wäre ich Zuschauer eines Films, der darauf hoffte, das diese Geschichte mit einem Happy End enden würde.
War es das wirklich wert?

„Komm jetzt Elsie!" rief Flynn voller Sorge und so wurde ich erneut mitgerissen, doch meine Glieder fühlten sich steif und fremd an und ich spürte wie die Wunde meines Knies wieder zu bluten begann. Die Schreie der Polizisten waren in der Ferne zu hören und am liebsten wäre ich jetzt aus diesem Alptraum erwacht, in dem ich mich befand. Aber ich konnte mir jetzt nicht erlauben aufzugeben, ich musste weiterkämpfen. Nicht für mich, sondern für die Personen die mir am Herzen lagen. Connor, Dad, Susan, Lucy und auch Flynn, der mir in wenigen Stunden ans Herz gewachsen war. Ich verdankte ihm mein Leben, also riss ich mich zusammen und konzentrierte mich darauf, so viele Stufen auf einmal zu nehmen, ohne zu fallen. Mein Knie pochte, mein Magen spielte verrückt aber ich konzentrierte mich völlig auf die verbliebenden zwei Etagen, die wir noch vor uns hatten. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie die Anderen bereits unten angekommen waren und zu uns nach oben blickten.
Ob Connor hoffte, dass ich es auch schaffte?

Die Rufe wurde immer lauter und ich realisierte, dass wir es in dem Tempo wahrscheinlich nicht rechtzeitig nach unten schaffen würden, ohne erschossen zu werden. Und ich wusste auch, dass Flynn schneller wäre, wenn er mich loslassen würde. Er setzte sein Leben gerade erneut aufs Spiel und das gefiel mir überhaupt nicht.
Würde das Connor auch für mich tun?
Niemand sollte mehr seinen Kopf für mich hinhalten. Ich hatte mich hier reingeritten und ich musste es auch wieder hinausschaffen. Alleine.

Also schüttelte ich meine Hand und versuchte mich aus seinen Schraubenziehergriff zu befreien.
„Lass mich los und lauf! Ich komme schon zu Recht. Rette dich!" sagte ich atemlos und versuchte mein Handgelenk aus Flynns Hand zu ziehen. Doch Flynn ließ mich nicht los und ich befürchtete schon, dass er mich nicht gehört hatte, doch dann drehte er seinen Kopf kurz zu mir herum und warf mir einen entschlossenen Blick zu.
Wusste er eigentlich was er da tat?
„Nein! Ich werde dich nicht zurück lassen. Das kannst du vergessen." Sagte er in einem festen Ton. Ich zog trotzdem weiter und versuchte meine Hand zu befreien, doch sei Griff war einfach zu fest.
„Du tust dir nur selber weh, also lass es." Ich erhaschte kurz einen Blick auf sein Gesicht und seine sonst so offenen und freundlichen Züge, hatte er zu einer ernsten, fast schon bösen Fassade aufgesetzt.
Ich sah wieder zu den anderen, die just in diesem Moment hinter der nächsten Ecke verschwanden, während wir die letzten Treppenstufen nahmen. Immer noch zerrte ich an meiner Hand und redete auf Flynn ein.
Mir ging immer mehr die Luft aus und ein Rasseln war bereits in meiner Lunge zu hören. Ich konnte einfach nicht mehr, also blieb ich stehen und schrie Flynn aus vollem Halse an, doch es hörte sich viel mehr wie ein gekrächzte an, als ein Drohen.

„Lass mich los Flynn. Sie werden dich mit mir erschießen wenn du jetzt nicht abhaust!" Ruckartig drehte er sich zu mir um und seine braunen Augen funkelten mich aus seinen ernsten Augen an.
„Ich werde dich hier nicht alleine zurück lassen. Das würde ich mir niemals verzeihen. Also komm jetzt!" sein barscher Ton erschreckte mich, doch ich wusste, dass er bloß Angst hatte, sodass ich es ihm nicht krumm nehmen konnte.
„Flynn!" rief ich erneut, doch er ignorierte mich und zerrte mich weiterhin nach vorne. Und gerade, als ich dachte, wir würden es noch schaffen, hörte ich die warnenden Rufe der Polizisten.

„Sofort stehen bleiben! Das ist ein Befehl!" Mir gefror das Blut in den Adern, doch ich konnte nicht schneller rennen. Ich war völlig am Ende. Nun gab ich es auch auf Flynn davon zu überzeugen ohne mich wegzurennen, denn dazu hatte ich auch keine Kraft mehr. Meine Beine fühlte ich kaum noch und ich fragte mich, ob ich darüber froh sein sollte, oder nicht.
Ob Connor und die Anderen in Sicherheit waren?
Ob sie auf uns warteten?


Doch lange Zeit hatte ich nicht um weiter darüber nachzudenken, denn ein roter kleiner Punkt leuchtete auf Flynns Hinterkopf auf und ehe ich realisieren konnte, was das zu bedeuten hatte, passierte auf einmal alles ganz schnell: Ich hörte wie ein Schuss abgegeben wurde und im nächsten Moment spürte ich, wie etwas Warmes in mein Gesicht spritzte. Ich wollte schreien, doch kein Ton kam über meine Lippen. Flynns Griff um mein Handgelenk löste sich vollständig und dann fiel er einfach vor mir auf die Knie, ehe er mit dem Vorderkopf auf den Asphalt aufknallte. Ich schlug die Hände vors Gesicht, während gleichzeitig meine Beine einknickten und ich mit den Knien auf den Boden stürzte.

Ich erwartete etwas davon zu spüren, doch ich fühlte mit einem Mal überhaupt nichts mehr. Mit zitternden Händen und verschleierten Blick, rüttelte ich den leblosen Körper vor mir und musste mit ansehen, wie sein Blut langsam den gesamten Boden bedeckte.
„Flynn..." schluchzte ich.
War es das wirklich wert?

Nur nebenbei bemerkte ich, wie mich Jemand am Arm packte und mich versuchte hochzuziehen.
„Elsie, er ist tot. Wir müssen weg hier!" Ich wurde auf die Beine gezogen und nach vorne geschoben, ohne jedoch Flynn aus den Augen zu verlieren.
„Wir können ihn doch nicht einfach so liegen lassen!" schrie ich und klammerte mich an den Arm der mich festhielt. Immer weiter wurde ich von Flynn weggezogen und es fühlte sich an, als ob ich ihn im Stich ließe.
Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das war alles nur ein schlimmer Alptraum.

Das Schluchzen das ununterbrochen aus meinem Mund kam, wurde immer lauter.
„Er ist tot!" rief ich. „Und ich bin es schuld."
Warum nicht ich? Warum musste er sterben?
Stimmen und Bilder verschwammen immer mehr miteinander und ich bekam gar nicht mehr mit wohin wir gingen und wer überhaupt zurückgekommen war, um mich vor dem Tod zu bewahren. Aber das war mir auch eigentlich egal. Was zählte noch, wenn man Jemanden verlor, der einem wichtig war?

Das Einzige woran ich denken konnte war Flynn. Daran, wie er im Zimmer stand und mich mit seinen strahlenden braunen Augen angesehen hatte. Der Flynn, der davon geträumt hatte ohne Angst vor der Welt und Wut auf die Menschen leben zu können. Doch diese Perspektive auf ein besseres Leben wurde ihm nicht gewährt. Es war die Hoffnung und die Zuversicht, die ihm nun endgültig genommen worden war.

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Hallo meine lieben Leser!
erstmal vielen lieben Dank für die ganzen neuen Sterne! Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut.
Ich hoffe auch, dass euch - trotz des gemeinen und traurigen Endes (des Kapitels!) - das Kapitel gefallen hat. xb <3

Eure Jenny

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