THIRD
SEINE GESCHICHTE
„Ich kannte sie mein ganzes Leben über schon. Allein ihr Name brachte mich zum Lächeln.
Ich könnte mich schlagen, für das was passiert ist, für das, was ihr widerfahren ist.
Chong Min-Ra.
Seit Kindheitstagen spielten wir schon im Sandkasten, Grundschule malten wir Bilder zusammen aus, Middle School verbrachten wir unsere Zeit mit reden über alles mögliche. Und dann...dann kam die Highschool.
Es war klar, dass einer von uns beiden, Gefühle für den anderen entwickelte, in dem Fall war sie es.
Ich hatte es erst spät gemerkt, nachdem ich unzählige Freundinnen und Dates hatte.
Ich war ein Dummkopf, wahrscheinlich bin ich noch heute einer.
Sie offenbarte mir irgendwann ihre Liebe, weshalb ich mit meiner damaligen Freundin Schluss machte.
Ich wollte mit ihr zusammen sein, nur mit ihr.
Nach der Schule ging sie Kunst studieren und ich arbeitete von früh bis spät.
Unsere erste gemeinsame Wohnung sollte unser Glück vollenden, aber genau diese Entscheidung zerstörte alles.
Unser Nachbar, attraktiv, schlank, groß, das was ein Frauenherz begehrte, er besaß alles.
Ich hatte schon immer ein kleines Problem mit meiner Eifersucht umzugehen, aber bei ihm konnte ich mich nicht zurück halten.
Egal, ob er ihr beim Tragen half, nett grüßte oder auch nur ansah. Ich hätte ihn am liebsten geschlagen, übertrieben nicht wah?
Eines Abends kam ich spät von der Arbeit nach Hause und sah die beiden im Treppenhaus plaudern.
In mir füllte sich alles mit Wut und als er dann auch noch seine Hand auf ihre Schulter legte platzte mir der Kragen.
Ich konnte mich nicht mehr halten und schlug zu. Mitten in sein Gesicht.
„Jaehyun! Bist du jetzt völlig übergeschnappt?!" Hallte ihre erschrocken Stimme das Treppengeländer hinunter, während sie sich zu ihm hinunter beugte.
Seine Nase blutete und er verdeckte vor Schmerz sein Gesicht.
Min-Ra fuhr ihn ins Krankenhaus und ab da gingen wir getrennte Wege.
Nicht nur ich und unser Nachbar auch ich und Min-Ra, wir waren so distanziert zueinander.
Plötzlich ging sie öfters aus, machte sich zurecht und kam spät zurück.
Ich wollte mich nicht noch weiter von ihr distanzieren, weshalb ich nichts sagte und sie machen ließ.
Doch irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und knackte ihr Handy.
Immer wieder schrieb sie an eine unbekannte Nummer welche sie noch nicht eingespeichert hatte.
Immer nur eine Uhrzeit, dass wars. Meist kam nicht einmal eine Antwort zurück.
Ich tat etwas, was nicht richtig war, dass wusste ich, jedoch konnte ich nicht anders.
Ich hatte einen Peilsender in ihrem Handy angebracht und verfolgte sie heute.
Wie auch schon die letzten Wochen ließ ich sie abends gehen und schaute noch eine Weile auf die Tür aus welcher sie getreten war.
Nach ungefähr einer halben Stunde ortete ich sie und fand ihre Daten in einem Motel wieder.
Ich hoffte nicht, dass zu sehen, was sich langsam in meinem Kopf zusammen malte.
Ich ging schlurfend die Treppen hinauf, die Zimmer entlang, bis ich vor einer offenen Tür ankam.
Tonlos trat ich ein und hörte schon von weitem ein gedämpftes Schlunzen ertönen.
Im Bett saß sie, Min-Ra, nur mit Unterwäsche. Ihre gesamte Schminke war verwischt und sie starrte einfach nur zu mir hoch.
„Jaehyun ich-.." Ich schüttelte meinen Kopf und kam auf sie zu.
„Sag nichts. Es ist aus, ich will dich nicht mehr sehen, deine Sachen kannst du nachher bei mir abholen." Meinte ich kalt zu ihr.
Ihr Schlunzen wurde brüchiger und unkontrollierter, sie griff nach meinem Arm und flehte mich an.
„Nein! Bitte! Ich liebe dich, ich..ich brauchte einfach nur Bestätigung! Tag für Tag gingen wir uns aus dem Weg, berührten uns nicht mehr. Ich fühlte mich ungeliebt, nicht mehr hübsch, ich wollte einfach nur die Bestätigung, noch eine Frau zu sein die man lieben kann!" Erklärte sie.
Ich drehte mich zu ihr um und riss mein Arm von ihr los.
„Und dann suchst du, die Bestätigung bei einem anderen Mann?" Fragte ich sie.
Min-Ra stand auf, zog sich an und rannte raus, so schnell, so verwirrt. Ich hatte sie noch nie so gesehen.
Mein Weg führte einfach quer durch Seoul, ich wusste einfach nicht wohin. Bis ich beschloss nach Hause zugehen und ihre Sachen zu packen.
Und gerade als ich diesen Entschluss gefasst hatte bekam ich einen Anruf.
„Was willst du noch?" Fragte ich abweisend.
„Es tut mir leid Jae," wisperte sie auf der anderen Leitung.
Es war so unklar im Hintergrund, dass man sie kaum verstand und ich stehen blieb.
„Min-Ra, wo bist du?" Fragte ich besorgt und bekam nur noch das Tuten der anderen Leitung zuhören.
Sie konnte nur zur Brücke gelaufen sein, also rannte ich dorthin und hoffte, sie nicht dort anzutreffen.
Ich kam bei der Brücke an und sah zuerst nichts, bis ich sie dann am Geländer erblickte.
„Min-Ra!" Schrie ich hysterisch und sie drehte ihren Kopf zu mir.
Ich lief zu ihr hin und plötzlich stand sie schon auf der Außenseite der Absperrung.
„Jaehyun, es tut mir leid, sie hatte Recht, ich bin eine Schlange." Sagte das schwarzhaarige Mädchen ruhig und lächelte sanft in meine Richtung.
„Min-Ra, bitte tue nichts, was du bereuen würdest. Wir können darüber reden, bitte." Flehte ich sie an.
Jedoch schüttelte sie ihren Kopf, verlor dabei aber nicht dieses Lächeln. Sie sagte: „Ich bereue nichts. Für mich würde es so nicht mehr weiter gehen, mit dem Gewissen, die Person die ich liebe, betrogen zu haben. Das wäre einfach kein Leben."
Ich wollte etwas erwidern, darauf antworten, doch konnte es nicht, ich konnte einfach nicht.
„Aber Jaehyun, versprich mir eines bevor ich gehe, ja?" Verlangte sie, während ihre Haare im Wind wehten.
Stumm nickte ich ihr zu und machte einen Schritt weiter an sie heran.
„Lebe dein Leben weiter, gebe es nicht auf, wegen mir, verfalle nicht der Trauer. Mach weiter, solange bis du die Frau gefunden hast, die dich so wertschätzen wird, wie ich es hätte tun sollen."
Mir stiegen Tränen in die Augen und ich kam ihr noch ein Schritt näher.
Ich antwortete: „Ich kann nicht, du bist die Frau, welche ich lieb-.." Doch ich konnte nicht lügen, nichts über meine Lippen bringen, wo ich nicht auch hinter stand.
Wieder schüttelte sie ihren Kopf und lächelte mich an. „Versprich es mir Jaehyun, bitte."
Ich nickte, woraufhin sie ihre Augenbrauen zusammenzog und erneut ihren Kopf schüttelte.
„Sag es." Befall sie, woraufhin ich gehorchte.
„Ich verspreche es dir Min-Ra!" Schrie ich gebrochen.
Und dann..dann sprang sie. Ich probierte noch nach ihrer Hand zu greifen, vergeblich.
Ich wollte hinterher springen und ebenfalls alles hinter mir lassen, denn ohne sie, wäre mir mein Leben nichts mehr Wert.
Doch ich habe es ihr versprochen, ich habe ihr versprochen, weiter zu machen und nicht aufzugeben.
Ich ging weiter und kam schlussendlich hier an, in diesem Park, auf dieser Bank, neben dir.
Das war oder besser gesagt ist meine Tragödie namens Lebensgeschichte."
Beendete er sein Monolog.
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