SECOND
DEINE GESCHICHTE
„Sein Name ist Park Kyunchon, er ist 21 und ich kenne ihn seit 2 Jahren. Wir sind-..wir waren seit 1/2 Jahren ein Paar. Es fing alles an einem warmen Sommerabend an.
Ich wurde von einer Freundin zu einer Strand Party eingeladen, zu welcher ich am Anfang nicht hingehen wollte.
Doch diese Freundin ließ nicht locker und bestand auf meine Anwesenheit, also kam sie einige Stunden vorher zu mir und seufzte. „Ist das dein Ernst? Du willst doch wohl nicht so dort hingehen?" Fragte sie mich und schüttelte enttäuscht ihren Kopf.
„Was meinst du?" Entgegnete ich ihr und hoffte, keine Antwort zu erhalten, da mir bewusst war, was sie so frustrierte.
„Wir gehen gleich zu einer angesagten Junggesellenen Party und du willst im Ernst mit einer Boyfriend-Jeans und einem weißen Top dort hingehen?"
Meinte sie entgeistert und ich nickte. Daraufhin verließ sie ein noch lauterer und verzweifelterer Seufzer.
Ohne weiteres ging sie an mir vorbei und in das Zimmer meiner älteren Schwester hinein. Sie zog die Kleiderschränke und alle Schubladen auf und kam wieder auf mich zu.
Sie setzte mich auf das Bett meiner sis und durchwühlte alle Sachen. „Ich werde dafür sorgen, dass du heute, die Nacht deines Lebens erlebst." Meinte sie zielsicher und suchte willkürlich irgendwelche Klamotten aus den Schränken heraus.
Sie verbarrikadierte mich ins Bad zum umziehen und schlussendlich stand ich mit einem roten Sommerrock und einem schwarzen bauchfreiem Top vorm Spiegel.
Im Nachhinein betrachtet vielleicht doch etwas zu knapp, aber ich konnte es nun nicht mehr ändern.
Als ich aus der Tür trat fiel mir meine Freundin um den Hals und beteuerte mir doch, wie schön ich aussehen würde.
Alles in allem rundete sie dann noch mit einem dezenten Make-up und einem leuchtend roten Lippenstift ab.
Überhaupt nicht ich selbst, doch ich sah tatsächlich toll aus.
Man gelangte nur mit dem Auto, zu dem Teil des Strandes, wo die Feier stattfand und, weil ich noch keinen Führerschein besaß fuhr mich meine Freundin mithin.
Die Fahrt über probierte sie mich aufzumuntern und schaffte es wirklich mit lauter Musik und abnormalen Unterhaltungen.
Als wir am Strand ankamen war die Feier bereits voll im Gange und die ersten betrunkenen Studenten kamen uns schon an der Promenade entgegen.
Meine Freundin war eine wirkliche Party-Maus und sie stürzte sich sofort ins Getümmel. Das war noch nie was für mich, also stellte ich mich an die Bar und bestellte mir ein Alkoholfreies Getränk.
Vielleicht kam ich und komme jetzt wie ein graues Mäuschen rüber, was sich aus allem raus hält und noch nie über das Händchenhalten hinausgegangen ist.
Und genau das war ich auch.
Doch äußerlich sah ich nie so aus und hatte auch innerlich kein Problem damit, nicht die beliebteste der Schule zu sein. Eine die nicht von Jungs auf die 'who is hot' Liste geschrieben wurde. Aber mir machte das nichts, wirklich.
Also stand ich barfuß im Sand, mit meinem Drink in der Hand und musterte die tanzenden und abfeiernden Leute.
Auf einmal kam meine Freundin, zwischen einer Jungsgruppe zum Vorschein, und zerrte mich zu ihr hin.
Nicht gerade begeistert von ihrem Vorhaben stellte ich mich widerwillig dazu und tanzte etwas mit.
Doch nachdem die erste Hand auf meinem Po landete endete der 'Spaß' auch schon wieder für mich und ich verschwand.
Ich lief zum Bürgersteig hin und wollte mich aus dem Staub machen, egal ob per Anhalter oder zu Fuß. Mir war die gute Laune vergangen.
Doch dann plötzlich lief ich in einen Typen rein und wir beide wurden durch die Drinks, welche er bei sich trug, komplett nass.
„Entschuldige," brachte ich peinlich berührt raus und probierte noch etwas von seinem Oberteil zu retten, doch da gab es nichts mehr, was man hätte retten können.
Er lachte und erst dann fiel mir sein erstaunlich attraktives Aussehen auf. „Mir tut's leid, jetzt ist dein Outfit komplett versaut." Sagte er und fuhr mich mit seinen Augen einmal komplett auf und ab.
„Ach das macht nichts, sind sowieso die Sachen meiner Schwester. Vor der muss ich wohl mehr Angst haben." Lachte ich zurück und schon fingen wir an in einem Gespräch zu verfallen.
Wir liefen zum Wasser, um von der Menschenmenge weg zu kommen und bemerkten, wieviele Dinge wir gemeinsam hatten.
Durch die schwüle Hitze und die dämmernden Sonnenstrahlen trockneten schnell die Drinks auf unseren Sachen und unserer Haut. Die klebrig süßen Getränke hinterließen einen klebenden Vilm auf unserer Haut, welcher langsam recht unangenehm wurde.
„Unerträglich dieses klebrige Zeug," sagte ich und Kyunchon stimmte mir zu. „Ja, echt ätzend."
Er blieb stehen und schaute mich plötzlich mit einem hinterlistigen Grinsen an. „Was hast du vor?" Fragte ich misstrauisch und machte einen Schritt nach hinten.
Plötzlich kam er auf mich zu, hievte mich auf seine Schulter und trug mich ins Wasser. Wir wurden beide komplett nass, doch hatten den Spaß unseres Lebens.
Damals dachte ich daran, dass alles Schicksal war, er mein Seelenverwandter wäre, ich einen Volltreffer gelandet hätte.
Bis heute...ab da erkannte sein wahres Ich."
-
Du machtest eine Pause und atmetest tief ein. Du warst den Tränen wieder nah und plötzlich spürtest du eine Hand auf deiner Schulter.
Jaehyun lächelte dich aufbauend an, also entschlossest du dich dazu, weiter zu erzählen.
-
„Mittlerweile waren 1/2 Jahre vergangen und wir waren ein Paar geworden. Wohnten sogar schon zusammen.
Täglich verbrachte ich meine Zeit damit an unsere Zukunft zu denken, was er jedoch nicht machte.
Ihm waren Partys, Clubs und Drinks wichtiger.
In letzter Zeit stritten wir nur noch, doch immer wieder kam er mit einem Strauß Blumen zurück.
Sagte mir, wie sehr er mich lieben würde und er mich bräuchte. Jedes Mal verzieh ich ihm und glaubte an seine Worte.
Vielleicht ist es ja meine Schuld, so wie es gekommen war. Vielleicht hätte ich ihm mehr Liebe schenken sollen und ihn nicht so bedrängen sollen.
Doch ich glaubte, dass alles in Ordnung sei.
Die letzten Wochen kam er spät nach Hause, ließ mich nicht mehr an sein Handy und er roch immer so gut.
Als ich ihn darauf ansprach, meinte er nur, dass er sich mit Freunden in einer Bar treffen würde und Dart spiele.
Ich dumme Kuh, glaubte seinen Heucheleien.
Es wurde mir erst vor zwei Tagen bewusst, dass er mir die ganze Zeit ein Märchen vorspielte.
Kyunchon hatte mich zu einem schönen Abend in eine Bar eingeladen und dort gab es eine Dartscheibe.
Ich wollte ihm eine Freude machen, spielte mit ihm eine Runde und obwohl ich noch nie in meinem ganzen Leben dieses Spiel gespielt hatte, gewann ich.
Das hätte garnicht möglich sein können, so oft wie er 'angeblich' unterwegs war um mit seinen Freunden zu trinken und zu spielen.
Da hätte er wenigstens auch nur ein Stück an Können beweisen müssen, jedoch weit gefehlt.
Gestern rief ich einen seiner Freunde an und er beteuerte mir, schon seid Ewigkeiten nicht mehr einen mit ihm getrunken zu haben.
Eine Welt brach für mich zusammen.
Er war mal wieder am duschen, wollte sich 'mit seinen Freunden treffen' und 'Dart spielen'.
Doch dann bekam er eine Nachricht und ich konnte einfach nicht mehr, die Ungewissheit hätte mich sonst noch zerfressen.
"Morgen um 9 so wie immer ;)" Stand dort und ich wollte ihn zur Rede stellen. Aber riss mich zusammen.
Wenn ich ihn schon dabei erwischen wollte, bei dem was er auch immer tat, wollte ich auch wissen mit wem.
Das er sie oder ihn als "Secret" eingespeichert hatte machte es nicht gerade besser.
Heute war es dann soweit und genau Punkt halb neun verließ er mal wieder unsere Wohnung um 'Dart' zu spielen.
Kurzerhand folgte ich ihm und schlussendlich endete meine Verfolgungsjagd vor einem Motel.
Meine Vermutungen bestätigten sich und ich wollte einfach nur noch heulen.
Er wartete am Empfang, also setzte ich mich etwas weiter weg im Wartebereich hin und wartete mit.
Nach etwas längerem warten kam sie auch schon, diese Schlange.
Zusammen gingen sie hoch in Zimmer 18.
Ich wartete einige Minuten vor der Tür und klopfte, 30 Minuten später, solange an der Tür bis sie mein Freund-.. ich meine Ex-Freund- öffnete.
Er war geschockt von meinem unerwarteten Auftauchen, hatte nur ein Bademantel an und probierte sich zu erklären.
Ich hörte ihm jedoch nicht zu, stürmte an ihm vorbei und sah da dieses Mädchen. Nackt unter einer Decke, mich anstarrend und verzweifelt um sich schauend. "Du Schlange," sagte ich emotionslos.
Ich drehte mich zu Kyunchon um, schlug ihm einmal heftig ins Gesicht und schrie nur noch, dass es aus sei.
Dann bin ich fast über drei Stunden ziellos rumgelaufen und landete schlussendlich hier.
Das war meine tragische Geschichte."
Beendetest du dein schon fast niemals endeten Prolog und drehtest dich daraufhin zu Jaehyun um.
Du hattest garnicht bemerkt, wie du in der Zeit schon wieder angefangen hattest zu weinen, doch da kam es schon wieder.
Das Lächeln, welches alles verbarg und zeigen sollte, dass alles in Ordnung sei, was es nicht war.
Er nickte dir zu und schaute erneut hoch in die Sterne.
"Ich vermute, dass es nun Zeit für meine Geschichte ist, besser gesagt, für die Tragödie, die ich als mein bislang gelebtes Leben bezeichnen kann." Sagte er und hielt den goldenen Ring dem Himmel entgegen.
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