Kapitel 29 Crezlo (währenddessen)
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Chronologie:
Dieses Kapitel findet gleichzeitig mit dem vergangenem Cecilia Kapitel (28) statt. Ich finde es besser das ganze auch aus Crezlo's Sicht zu beschreiben.
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Hoffentlich beeilt Cecilia sich!, schoss mir durch den Kopf, während ich mich auf den Weg zu dem Turm machte, in dem sich Cecilia's Zimmer befand. Als er in Sichtweite war sah ich, dass sie Recht hatte und tatsächlich eine Wache vor dem Turm postiert worden war. Je näher ich dem Turm kam, desto nervöser wurde ich. Plötzlich, ich war noch knapp zehn Meter von dem Turm entfernt, dreht sich die Wache um. Zuerst dachte ich, dass ich mich täuschte, jedoch schien es nicht so. Die Wache war Felyx. Er wird mich erkennen!, kam mir in einer Schrecksekunde in den Sinn. Doch dann fiel mir ein, dass das vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Dann wird er schneller auf mich aufmerksam!, dachte ich.
Ein letztes Mal atmete ich durch und trat aus dem Schatten hervor. Felyx' Blick fiel kurz auf mich, wendete sich jedoch auch schnell wieder ab. Vermutlich denkt er, dass ich einfach nur den Hof überqueren will! Langsam ging ich auf ihn zu. Mein Herz pochte mit jedem Schritt schneller. Ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich mir einredete, dass Felyx in seiner Rüstung gar keine Chance gegen mit hat. Als ich aber bemerkte, dass sein Blick auf mir ruhte, half auch das nichts mehr. Plötzlich wurde mir ein wenig schwindelig und meine Sicht verdunkelte sich. Ich hatte Angst und ich war für soetwas nicht geschaffen. Nicht ohnmächtig werden!, rief ich mir ins Gedächtnis. Dann stand ich direkt vor Felyx.
"Was willst du hier?", knurrte er. "Ich möchte gerne in den Turm!", antwortete ich ehrlich. Er schüttelte den Kopf. "Du hast keine Erlaubnis dazu und selbst wenn, würde ich dich niemals hinein lassen." "Aber ihr seht doch sehr nett aus und da dachte ich mir-" Das war jedoch zu viel des Guten und Felyx' Gesicht begann rot anzulaufen. "Ich wollte euch doch nur ein wenig necken", gab ich ihm Preis. "Verschwinde hier!" "Nein, ich möchte in den Turm!" Ich hatte Angst, dass er mich direkt ohnmächtig schlägt, ohne, dass mein Plan aufgehen würde. "Besser du gehst jetzt Junge! Lass dich nicht noch einmal sehen." Ich blieb stehen. Langsam blickte ich an ihm herunter. Da! An seinem Gürtel hing ein kleiner Sack. Sein Geldbeutel. "In Ordnung. Ich will ja keinen Ärger verursachen", sagte ich, um ihn ab zu lenken. Gleichzeitig fuhr ich mit meiner rechten Hand hinter meinen Rücken und zu ein Messer hevor, das in meinem Hosenbund klemmte. Blitzschnell lies ich das Messer hevorschneller und griff den Geldbeutel. Innerhalb von einer Sekunde hatte ich das Band, das ihn an dem Gürtel hielt durchgeschnitten und rannte los. Immer darauf bedacht, von Cecilia's Versteck weg zu laufen. Felyx schrie wütend auf. Er begann mich zu verfolgen. "Das wird Konsequenzen haben!", hörte ich von hinten, während ich die nächste Ecke rechts abbog. Cecilia, bitte beeil dich!
Felyx war immer dichter an mich heran gekommen und meine Ausdauer wurde immer schlechte. Ich rang nach Luft, zwang mich aber weiter zu rennen. Dort vorne liegt die Küche. Mein Ziel. Von da aus komme ich unentdeckt zu Cecilia's Zimmer. Jedoch erst, wenn ich Cecilia's Kerze in dem Turmzimmer sehe. Meine Lunge brannte. Jeden Schritt, jeden Meter wurde es schlimmer. Der Schweiß begann mir von der Stirn zu laufen. Ich strich mit der linken Hand über meine Stirn. "Du kannst nicht ewig laufen", rief Felyx, "und dann wird es dir sehr schlecht ergehen. Das verspreche ich dir." "Ihr werdet jedoch auch schon langsamer und ihr werdet zu erst stehen bleiben! Das verspreche ich!" Ich muss nur länger laufen als er. Hinter mir hörte ich ein Schnaufen. Felyx verlangsamte seine Schritte. Jedoch war er immernoch sehr schnell und blieb mir auf den Fersen.
Gleich muss ich stehen bleiben, befürchtete ich. Ohne jegliche Hoffnung blickte ich zum Turm. Dort sah ich eine schwache Flamme. Endlich, dachte ich erleichtert. Ich blickte mich um. Felyx sah aus, als würde er jeden Moment umkippen. Er kämpfte mit sich. Ich auch. Ein letztes Mal bog ich ab. Dann befand ich mich noch knapp 50 Meter von der Küche entfernt. Ich lies den Geldbeutel mitsamt Inhalt fallen. Als ich sah, dass Felyx stehen blieb, um zu atmen, wurde ich auch langsamer und ging schließlich weiter. Meine Atmung war unregelmäßig und laut. Es ging mir schlecht. Ich brauche etwas zu essen! "Sei froh, dass ich gerade so sehr aus der Puste bin", drohte Felyx von hinten, "sonst würdest du diesen Spaß bereuen." Er sprach, als wäre er verrückt. "Aber ich bin nicht der Verlierer!", sagte er. Langsam zog er ein Messer hervor. Lauf!, sagte ich mir. Auch, wenn meine Beine nicht mehr vorwärts wollten, taten sie es troztdem. Immer schneller. Mein Blick ging ständig nach hinten und dann sah ich, wie Felyx das Messer warf. Es ging so schnell, dass ich keine Zeit hatte auszuweichen. Das Messer traf. Der Länge nach fiel ich auf den Boden. Meine Wade brannte. Verdammt! Wärst du nicht stehen geblieben! Schnell zog ich das Messer heraus. Es tat weh. Meine Augen wurden von Tränen geflutet. Verzweifelt versuchte ich mich mit den Armen zur Küche zu bewegen. Doch Felyx war schneller, auch, wenn er aus der Puste war. Er war keinen Meter mehr entfernt, als plötzlich jemand von der Seite kam und ihn unsanft nach hinten stieß. Der Mann zog sein Schwert. Das Geräusch von Stahl auf Stahl erklang. Ich versuchte es nicht weiter zu beachten und kroch weiter in Richtung der Küche.
Dort angekommen, sah ich im Augenwinkel noch, wie der Mann und Felyx kämpften. Dann kam meine Mutter die Stufen hoch gestürmt. "Crezlo was ist passiert?" Ihr Blick fiel auf die Männer. "Geht es Jeanye gut?" Hoffentlich. "Ich denke." Plötzlich schrie ich auf, da ein Schmerz meine Wade durchzuckte. "Crezlo?" "Alles gut, Mutter. Es war nur ein Messer." "NUR? Du meine Güte! Komm wir gehen erst einmal rein." "Ich muss zu Cecilia, sonst macht sie sich Sorgen", wiedersprach ich. "Das ist jetzt gerade egal. Du bist verletzt!" Bitte mach dir keine Sorgen, Ceci! Und mach bloß nicht dummes. Lass diesen Aufwand nicht umsonst gewesen sein!
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