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04

Nachdem ich mich von Marie verabschiedet habe, mache ich mich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Da ich Becca zuvorkommen möchte, hole ich gleich mein Handy aus meiner Handtasche und rufe meinen Chef an.

"Hallo, Herr Gross?"

"Hallo Mia. Geht es dir besser?"

"Ja, danke. Ich war eben beim Arzt und der hat mir für Morgen wieder grünes Licht gegeben." Ich merke, wie ich bei meiner Lüge sofort rot anlaufe, aber zum Glück kann mein Chef nicht durch das Telefon gucken.

"Das freut mich zu hören. Ich bin diese Woche nämlich nicht mehr im Silvermoon, da können Nico und Becca deine Hilfe sehr gut brauchen. Ich werde Nico Bescheid sagen."

"Oh, dann wünsche ich Ihnen ein paar schöne Tage."

"Danke! Ciao Mia!" Damit legt er auf.

Dann hab ich Becca für morgen wohl ihre Nummer vermasselt, da sie ja davon ausgegangen war, dass sie Nico morgen ganz für sich alleine hat, lache ich in mich hinein. Deshalb war sie vorhin wahrscheinlich auch so angepisst. Aber selbst Schuld, hätte sie einfach so getan, als hätte sie mich nicht gesehen, dann wäre ich morgen noch zu Hause geblieben. Aber so... das nennt man Karma, meine Liebe! Ich muss schmunzeln.

Ich wühle in meiner Tasche und hole meine Kopfhörer heraus. Dann stecke ich sie mir ins Ohr und stelle meine Sommer-Playlist an. Die Autos, die an mir vorbei fahren, nehme ich nur noch als leises Rauschen im Hintergrund wahr, während ich mich voll und ganz auf den aktuellen Song konzentriere. Ich versuche meine Schrittgeschwindigkeit dem Liedrhythmus anzupassen, als sich ein stechender Schmerz in meinen Schädel bohrt. Wellenartig breitet er sich auf meinen ganzen Kopf aus und meine Adern pochen an meine Schläfen. Ich versuche den Schmerz mit Zeige- und Mittelfinger weg zu massieren, als meine Sicht verschwimmt und...

Ich bin plötzlich im Silvermoon und stehe am Eingang zum Büro. Wie war ich denn so schnell hierher gekommen? Und was mache ich hier? Ich höre Stimmen und luge durch die angelehnte Tür. Als erstes erkenne ich Nico. Sein dunkelblondes Haar sitzt so perfekt wie immer. Das weiße Tanktop liegt hauteng an seinem Sixpack an und betont seine braungebrannten, durchtrainierten Oberarme. Nur eine Sache stört heute sein makelloses Aussehen - das Veilchen an seinem linken Auge.

Ich merke, dass ich total sauer auf ihn bin, ich habe aber keine Ahnung, warum? Ich kenne ihn doch gar nicht gut genug, um sauer auf ihn zu sein. Während ich noch versuche herauszufinden, woher meine negative Stimmung ihm gegenüber kommt, entdecke ich plötzlich eine zweite Person im Raum. Becca! Sie nähert sich Nico.

"Du bist der Sohn vom Chef! Du könntest Mia doch jederzeit rausschmeißen, oder?" Sie versucht Nico zu bezirzen, indem sie ihre Hand sanft auf seinen rechten Oberarm legt.
"Wie stellst du dir das vor? Ich kann sie doch nicht einfach so feuern?"
"Warum denn nicht?" Sie tritt einen Schritt näher an Nico heran. Dieses kleine Biest, die versucht mich doch glatt loszuwerden. Ich hoffe bloß, Nico fällt nicht auf dieses falsche Spiel hinein.
"Was hätte ich denn für einen Grund? Und außerdem macht Mia doch einen guten Job!"

Ha, da hörst du es, Becca! Ich grinse innerlich.

"Sag bloß, du stehst auf die?", sie setzt ein angeekeltes Gesicht auf und ich merke, wie mein Puls steigt. Ich würde Becca grad so gerne die Augen auskratzen, aber ich möchte auch Nico's Antwort hören. Also spare ich mir meine Kratzattacke für später auf.

"Bist du etwa eifersüchtig?" Nico grinst Becca amüsiert an. Dieses Grinsen! Becca tritt einen Schritt zurück und schaut Nico mit Bambi-Augen an. "Es gibt gar keinen Grund Mia zu feuern und da kann ich auch als Sohn des Chefs nichts ändern, sorry!" 

Becca guckt Nico verärgert an, als dieser sich Richtung Tür dreht und...

Das Hupen eines Autos holt mich wieder in die Gegenwart zurück. Ich gucke mich erschrocken um. Wo bin ich? Schlagartig sind meine Kopfschmerzen wieder da. Meine Playlist ist schon drei Songs weiter und ich bin nur noch eine Straße von Zuhause entfernt. Ich bleibe stehen und schaue instinktiv an mir hinunter. Es war noch alles dran. Auch das Hupen des Autos war glücklicherweise nicht meinetwegen, sondern weil das Auto vor ihm zu lange gebraucht hatte, um die grüne Ampel zu bemerken.

Ich schalte die Musik aus, nehme meine Kopfhörer aus den Ohren und packe alles in meine Handtasche. Dann setze ich mich auf die kniehohe Mauer zu meiner Rechten. Ich atme tief durch. Was war denn das? War das - wie nannte es Marie doch gleich - eine Vision? NOCH eine Vision? Und ich habe mich währenddessen ganz normal im Straßenverkehr fortbewegt? Und vor allem: Ich lebe noch?!?

'Ich muss sofort Marie anrufen und ihr davon erzählen!', schießt es mir durch den Kopf. Ich springe auf und beschließe sie von Zuhause aus anzurufen, immerhin war ich ja schon fast da. Und ich sollte solche Dinge vermutlich auch nicht in der Öffentlichkeit sagen, ansonsten riskiere ich es noch, weggesperrt zu werden.

Ich kann gar nicht anders, als den Kopf zu schütteln. Vor ein paar Tagen war alles noch ganz normal, fast schon langweilig und jetzt? Ich biege auf meine Straße ein und sehe von Weitem wie unser Nachbar, der direkt nebenan wohnt, Koffer aus dem Auto hievt. Ich frage mich, ob die Bergmanns im Sinn haben zu verreisen? Aber packt man die Koffer dann nicht IN das Auto? Aus den Augenwinkeln erkenne ich, wie eine zweite Person im Haus verschwindet. Herr Bergmann schnappt sich eines der beiden Gepäckstücke vom Gehweg und trägt es ins Haus.

Ein Junge, mit braunen, in alle Richtungen abstehenden Haaren, kommt wieder aus dem Haus. Diesmal bin ich keine 5 Meter mehr vom Geschehen entfernt. Als sich unsere Blicke treffen, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Auch er bleibt in seiner Einfahrt stehen. Ohne es zu merken, halte ich meinen Atem an. Ich habe das Gefühl, keinen Ton heraus zu bekommen und starre ihn einfach nur an.

"Hey, Mia!", bringt er nach einer Weile hervor. Seine Stimme klingt heiser, als hätte er einen Frosch im Hals. Ich erwache aus meiner Schockstarre.

"Hi!", antworte ich und bemühe mich neutral zu klingen. Dann senke ich schnell meinen Blick und marschiere an ihm vorbei zu meiner Haustür. Ich schließe sie rasch auf und ohne mich noch einmal umzudrehen, verschwinde ich in unserer Wohnung. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und ich lehne mich mit dem Rücken dagegen. Ich hole mein Handy wieder aus meiner Tasche und wähle sofort Maries Nummer. Nach dem dritten Klingeln nimmt sie ab.

"Hallo Mia, was gibt's?"

"Ich glaube ich hatte soeben noch eine Vision und..." Ich atme geräuschvoll ein und aus. "Tom ist wieder da!"

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