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"Jungkook", rief ich ihn auf, "Du musst deine Lieblingszahl jetzt sagen".
Wir waren im Musikunterricht und mussten alle eine Zahl sagen, woraufhin unsere Lehrerin eine Taste auf dem Klavier drückte und wir den Ton nachsingen sollten. Es war auszuhalten. Aber ich war mir sicher, dass unsere Lehrerin gar kein System hatte, in dem sie die Töne nach den genannten Zahlen spielte.
"Neunundsechzig", sagte er grinsend und irgendwie wiedersprach sich alles dabei. Seine süßen Zähnchen ließen ihn wie einen niedlichen Hasen aussehen. Die großen Augen, die nur so vor Unschuld trotzten. Und dann die Worte, die aus seinem Mund kamen..
Alle, außer der Lehrerin, verstanden den Witz und kicherten leise, wo ich leider auch mitgrinsen musste. Doch als er den hohen Ton nachsang, sahen wir ihn alle mit offenem Mund an. Ähnlich, wie Jimin zuvor war dieser klar und wunderschön wiedergegeben. "Sehr schön. Lianne, zieh den nächsten Namen"
Ich zog meinen eigenen Namen und sah unsicher zum Klavier. Glücklicherweise war der Ton nicht hoch und nicht wirklich tief. Ich war die Vorletzte. Irgendein Typ, den ich nicht kannte machte den letzten Ton und ich setzte mich wieder. "Okay, jetzt singen wir uns ein und singen dann das Lied, welches wir auch bei dem Frühlingsfest Ende April. Okay, also hier sind die Noten..", weiter hörte ich nicht zu und sang mal mit, wenn ich Lust drauf hatte.
Es war echt langweilig. Den Song kannte ich schon auswendig - zum Glück war er koreanisch. Mit englischen Lyrics wäre ich verloren - und endlich entließ uns die alte Schachtel. "Tae.. Ich muss noch so viel machen..", ich lehnte meine Strin auf seine Schulter. "Was denn alles?"
"Ich muss noch aufräumen, den Einkauf machen, lernen, den Song singen, meine kleine Cousine beschäftigen und dann muss sie ich abends noch ins Bett bringen", norgelte ich ihn weiter voll. "Ach komm das schaffst du. Ich habe mich jedenfalls mit Nari verabredet", er fing ungehalten an zu strahlen. "Du Glücklicher.. Ich habe Yoongi vor drei Tagen gesehen und wir haben irgendwie beide gar keine Zeit, um uns zu schreiben", wir näherten uns dem Tor und ich freute mich auf das Wochenende.
"Ihr werdet euch schon noch sehen. Keine Angst"
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Ich stand im Supermarkt und meine kleine Cousine zog an meinem Shirt, da sie unbedingt die neuen Müsli haben wollte. Kurz blickte ich auf den Einkaufszettel und stellte fest, dass ich alles hatte. "Zeig mir mal deine Müsli", sagte ich zu Jihyun und sie rannte los. Doch da mein Einkaufswagen so weit weg stand, ging ich erst zu diesem, nahm ihn mit und kehrte zu dem Müsligang um. Doch Jihyun stand dort nicht. "ach shit"flüsterte ich und suchte sie durch den risiegen Laden. "Lia!!", schrie ihre Stimme dann hinter mir und ließ mich herum wirben.
Sie lief mit meinem Freund an der Hand den Gang zu mir heran. "Jihyun! Wie hast du sie gefunden?", fragte ich Suga, nachdem ich sie an der Hand genommen habe. "Ach willst du mich nicht einmal richtig begrüßen?", er hob eine Augenbraue und ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich zurückzuhalten, ihn mit Küssen zu überfallen.
"Hi?", sagte ich dann unsicher.
Doch er schritt nur auf mich zu, nahm mich an der Hüfte, zog mich zu sich und küsste mich.
Ach und wenn ich denn Kuss dadurch nicht unterbrechen würde, dann würde ich jedes Mal ausrasten. Es fühlte sich viel zu schön an. Ich konnte es niemals beschreiben. Nicht mit Worten. Und auch nicht auf irgendeine andere Weise. Nur er und ich konnten dieses Gefühl teilen. "Hey", wiederholte ich verträumt.
"Ih.. Lia", sagte Jihyun, was mich lächeln ließ. Genauso hatte ich mich früher verhalten. "was ist denn?", fragte ich rethorisch nach, da ich gar keine Antwort erwarete. Doch sie schien die Frage beantworten zu wollen. "Du hast eben diesen Jungen geküsst. Seid ihr etwa ineinander verliebt?", auf eine kindliche und süße Art sah sie uns verwundert an. "Ja", antwortete Yoongi ohne zu zögern. "Kannst du uns besuchen kommen?", fragte Jihyun ungehalten.
"Ja natürlich.", antwortete er, als wäre es total natürlich. "Ja, natürlich?", fragte ich zurück und hob eine Augenbraue. "Etwa nicht", er sah mich an und ich lächelte ihn warm an- ich versuchte es.
"Wir gehen jetzt nach Hause", stellte ich fest und schob unseren Einkaufswagen weiter. Suga lief neben mir her und Jihyun lief uns zur Kasse voraus.
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Es wurde mit der Zeit immer später und dunkler, doch Yoongi blieb bei mir und spielte den ganzen Abned mit Jihyun. Meine Tante kam mit ihrem Mann an und auch meine Eltern saßen im Endeffekt am Esstisch. Als wir alle etwas zu Essen vor der Nase zu stehen hatten, bemerkten meine Eltern dann auch Suga. Noch hatte ich ihnen nicht verraten, dass ich vergeben an ihn war.
Ooops.
"Und du bist..", fingen sie zart an. Ich wusste jetzt schon aus meinem Gefühl heraus, dass es peinlich erden würde.
"Min Yoongi. Wie unfreundlich von mir", stellte er sich höflich vor und verbeugte sich am Esstisch. "Achso. Und ihr seid-"
"Befreundet?", unterbrach meine Mutter meinen Vater. In diesem Zeitpunkt versuchte ich so wenig Aufmerksamkeit, wie nur möglich auf mich zu ziehen. "Nein, Tante und Onkel. Sie lieben sich und haben sich sogar heute im Laden geküst. Auf den Mund", erzählte meine kleine Cousine fröhlich. Danke. Ich werde es dir dann später auch versauen.
"Ach, ist das so?", meine Mutter richtete sich direkt an mich. "Eh. also ja, Min Yoongi ist mein Freund."
"Und seit wann?", fragte mein Vater.
"Seit.. ein paar Wochen? Etwa einer und einer Halben", erklärte ich. "Aha.. und.. ja okay. Geht doch in Lias Zimmer. Yongi. Warte bitte kurz hier"
Shit.
Ich warf Suga einen aufmunternden Blick zu und er lächelte nur schräg.
Anscheinend war ich nervöser als er. Und dabei wollten meine Eltern mit ihm reden und nicht mit mir. "Ja.. ich eh- ja, ich bin weg", ich stand auf und sah kurz zu meiner Tante und meinem Onkel. Sie grinsten nur und schienen sich zu amüsieren.
In meinem Zimmer setzte ich mich auf mein Bett und atmete langsam ein und dann aus. Ich öffnete ein Fenster und wartete. Und ich wartete.
Als zwanzig Minuten vergangen waren, klopfte es leise und ich öffnete meine Tür, wodurch ein leichter Durchzug entstand und Suga die Haare aus der Stirn blies. Sah das gerade majestetsich aus oder kam es mir nur so vor?
"Und? Was haben sie gesagt?"
"Nicht viel? Nur, dass ich nichts machen soll, was du nicht willst und.. sowas eben.", zuckte er mit den Schultern und zog mich mit zu sich auf mein Bett, nachdem er die Tür mit seinem Bein zu geschlagen hatte.
"Ich liebe dich, Lianne"
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-Ende-
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