𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 6
"Schatten, die auf unser Leben fallen sind der Beweis, dass irgendwo die Sonne scheint"
Starlight
Als Ethan White auf der Bühne stand, erstarrte Tante Estella neben mir. Sie war selbst in ihrem Outfit meiner Meinung nach die schönste Frau im ganzen Raum. Sie sah einfach immernoch aus wie in zwanzig und schien nie zu altern. Aber meine Familie hatte mir verboten sie danach zu fragen. Es sei unhöflich eine Frau nach ihrem Alter zu fragen, aber ich wusste, dass sie kein Mensch sein konnte. Kein Mensch lebte so lange. Aber es war auch egal was sie war, sie war ein Stück Familie.
Wie gebannt starrte Estella oder Caitlyn, wie meine Urgroßmutter sie nannte auf die Bühne. Gleichzeitig machte sie sich ein Stückchen kleiner als sie war.
,,Tantchen Estella....warum verhälst du dich so komisch?", fragte ich sie leise und beugte mich ein Stück zu ihr.
,,Ich kenne den Regisseur.", flüsterte sie und versuchte ihr Gesicht hinter ihren honigblonden Wellen zu verstecken.
So schlimm? Aber war das nicht etwas gutes?
Wir standen zusammen mit den anderen Schauspielern, Managern und anderen Mitwirkenden und hörten zu wie Mr. White alle begrüßte und ein paar Punkte des Planes erläuterte. Alle hier hatten bereits die Zussagen, aber heute sollten wir offiziell unterschreiben.
Ich merkte, wie nervös Tante Estella war und so holte ich selbst kurz den Vertrag. Zusammen saßen wir an einem der weißen Stehtische und ich gab ihr kurz den Vertrag. Geübt las sie sich alles in einer Geschwindigkeit durch, in der mir beinahe schwindelig wurde.
,,Das hat alles seine Richtigkeit. Du kannst unterschreiben, Süße.", sagte sie mit ihrer warmen Stimme und lächelte mich ermutigend an, während sie mir den Stift reichte.
Anschließend reichte ich einem Männer von Mr. White den unterzeichneten Vertrag. Auf seinem Schild stand Jayden Smith und dieser reichte mir sogleich zwei Gläser Champagner und zwinkerte mir zu. Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden und ich drehte mich möglichst schnell um und reichte meiner Tante und Managerin ein Glas. Zusammen stoßen wir an und sie schien sich ehrlich für mich zu freuen, was dafür sorgte, dass ich mich sicher bei ihr fühlte. Sie wollte immer nur, dass meine Träume in Erfüllung gingen. Das wünschte ich ihr auch, dass sie endlich ehrlich glücklich wird.
Estella nahm einen Schluck und nach ein paar Sekunden hustete sie leicht und holte sich ein Taschentuch.
Moment. Blutete sie beim Husten? Das war ja wohl eines der schlechtesten Zeichen, die es geben könnte.
Anschließend versuchte sie das Taschentuch unauffällig zu entsorgen, doch sie sah sehr viel blasser aus als sonst schon.
,,Alles ok?", fragte ich besorgt. Daraufhin sah sie mich kurz an und lächelte. Aber ohne die Augen, weshalb ich davon ausging, dass es aufgesetzt war.
,,Ja alles gut. Nur eine kleine Erkältung, aber erzähl bitte deiner Familie nichts davon. Sonst machen die sich noch unnötige Sorgen. Du weißt doch, wie überfürsorglich die Familie ist.", bat sie mich leise und stand wackeliger auf.
Sie war immer so gesund und noch nie erkältet. Und ja die Familie war wirklich etwas überfürsorglich, aber sie hatte mich noch nie gebeten etwas für mich zu behalten. Irgendetwas in mir sagte mir, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmte. Dem würde ich auf den Grund gehen.
Caitlyn
Meine süße, liebe Nichte verfrachtete mich schließlich in ihre Limosine und fuhr mich trotz meines Protestes nach Hause. Sie meinte das wichtigste sei geschafft und sie wolle eh nicht länger dort bleiben, weil sie ihre Eule füttern müsste. Die ganze Zeit über hatte sie ihre Stirn in Falten gelegt und warf mir immer wieder vorsichtig Seitenblicke zu. Ich hoffte inständig, dass sie niemandem davon erzählte, aber ich war mir da nicht so sicher.
Sie durfte von dem Ganzen nichts erfahren. Es würde nichts bringen. Nur zusätzlichen Kummer, den ich meiner einzigen Familie ersparen wollte.
Ich war wirklich stolz auf die Kleine. Sie hatte den Abend wirklich mit Bravour bestanden. Und sich auch gut mit den anderen Schauspielern verstanden. Die meisten Hexenfamilien mieden strickt andere Berufungen, aber die Ravenwoods waren da anders. Sie ließen ihre Kinder ihre Kinder ihre Träume leben. Und Starlight war trotzdem eine begabte Hexe, die ihresgleichen suchte. Ihre Begabung war ziemlich stark, aber auch ihre Schauspielkünste waren brilliant.
Starlight
In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich an unser Familienerbstück. Unser Hexenbuch, was auf so ziemlich alles eine Antwort wusste.
Nachdem ich alle Krankheiten nach diesen Symptomen abgesucht hatte, ließ ich mich frustriert auf den Kissenberg auf meinem Bett fallen. Während ich meine Decke, welche mit Sternen verziert war, anstarrte, fielen mir eigentlich nur zwei Optionen ein weiter zukommen. Meine Familie oder eine hübsche, kleine, illegale Dämonenbeschwörung.
Natürlich wählte ich letzteres und nahm ein Stück weiße Kreide und zeichnete einen hübschen Dämonenstern auf die dunklen Dielen meines Zimmers. Anschließend brauchte ich noch ein paar Kerzen. Zügig nahm ich ein paar Duftkerzen aus dem Badezimmer und schloss meine Zimmertür ab. Meine Eltern waren gefühlt allergisch gegen weiße Kreide auf dem teuren und alten Laminat.
Und ja ich lebte noch bei meinen Eltern im Anwesen. Wir waren uns alle sehr nah, auch wenn wir uns manchmal auf die Nerven gingen.
Ruhig platzierte ich acht Kerzen um die Kreidezeichnung herum und zündete die Kerzen an, ohne die Kreide zu verwischen. Zum Glück hatte das Buch auch ein dunkles Kapitel über Dämonen. Das mit Dämonen war nämlich immer so eine Sache. Ich hatte eine Menge hochrangige und weise Dämonennamen zur Verfüngung.
Leviatan klang vielversprechend, wenn auch ein bisschen gruselig.
,,Apparent Leviatan. Apparent quaeso.", rief ich leise, um meine Familie nicht zu alarmieren, denn das alles hätte Rückfragen ergeben.
Erst war ich doch leicht enttäuscht, als nichts passierte. Schließlich leuchteten die Kreidespuren und wurden schließlich so hell, dass ich die Augen schließen musste. Was ich sah, war jedoch nicht im geringsten, was ich erwartet hatte.
,,Oh mein Gott bist du putzig", rief ich, als ich die kleine weiße Katze mit dem grauen Muster auf dem Rücken sah.
Die Katze war so verdammt süß und flauschig. Ihre blauen Augen waren strahlend blau und so groß, dass ich bezweifelte, dass etwas so Unschuldiges ein Dämon sein sollte. Als ich gerade überlegte, ob ich die Katze behalten könnte, leuchteten seine Augen plötzlich rot auf und eine tiefe Stimme erklang.
,,Ich? Putzig?! Sowas muss ich mir wirklich nicht von einer kleinen Hexe bieten lassen.", knurrte die Katze namens Leviatan aufgebracht.
Ok. Gut die Katze äh der Dämon konnte sprechen. Immerhin. Auch wenn er mich abolut nicht zu mögen schien. Vielleicht sollte ich ihn doch nicht fragen, ob ich ihn streicheln kann.
,,Oh Leviatan. Ich bitte um Entschuldigung. Mit Sicherheit wisst ihr bereits, was ich euch fragen wollte.", sagte ich nun formeller, denn ich konnte es mir absolut nicht leisten diesen Dämon zu verärgern.
Leviatan gähnte lediglich und streckte sich.
,,Also ein kleiner Handel? Ich war schon lange nicht mehr so lebendig und gelenkig und würde gerne eine Weile in der Welt herumstreunern. Du kriegst deine langweiligen...ähm ich meine höchst wichtigen Informationen.", sagte er und wirkte schon fast wieder gelangweilt.
,,Einverstanden, aber du darfst niemandem Schaden zu fügen. Sonst kehrst du direkt in die Hölle zurück.", lenkte ich bestimmend ein.
,,Einverstanden du elende Spielverderberin. Wenn du dich nicht an deinen Teil hälst, dann gehört deine Seele mir. Das weißt du ja.", murrte er noch und setzte sich hin.
Ich nickte und spürte, wie sich ein kleines Brandzeichen in Form eines kleinen Dämonensterns auf meinem Handgelenk aufleuchtete.
Somit war es besiegelt und er begann: ,,Du willst wissen, warum deine sogenannte Tante Estalla Blut spuckt? Zuerst: Sie heißt Caitlyn. Nenne sie meinetwegen Tante Caitlyn oder was auch immer. Zudem ist sie theoretisch ein Vampir. Zumindestens sollte sie es langsam werden. Aber der Ortungszauber unterdrückt gleichzeitig ihren Blutdurst. Also sie ist als Vampir geboren, ist jedoch nie erwacht. Ein Vampir muss aber in den Blutdurst fallen und sich von der sterblichen Seite verabschieden. Ansonsten wird sie immer kränker, da ihre relativ menschliche Seite ab einem Punkt vergehen muss. Also ist es ganz einfach: Sie weigert sich ein Vampir zu werden und wenn sie sich nicht bald entwickelt, dann war es das."
Perplex von so viel neuen Informationen starrte ich ihn nur weiter an.
,,Das bedeutet also...", begann ich.
,,Sie wird sterben. Und das bald.", sagte Leviatan knapp und deutete mit seinem Katzenschwanz auffordernd auf den Kreidekreis, der ihn noch gefangen hielt.
Schnell verwischte ich eine der Linien und öffnete stumm eines der Fenster. Leviatan sprang schneller aus dem Fenster, als meine Träne den Boden berührte.
Tante....Caitlyn wird sterben?
*********♡*********
Ja meine Lieben,
das war etwas düsterer.
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen ❤️
Was sind eure Gedanken zu dem Ganzen?❤️❤️🤔
Wie findet ihr den mürrischen Leviatan?
Und ich hoffe ihr fandet es ok, dass mal eine Szene aus Starlights Perspektive kam...
Was denkt ihr über sie?
Wie immer freue ich mich über alle Anregungen von euch
Das nächste Kapitel wird denke ich eher lustig
Alles liebe,
euer Nutella❤️❤️😘
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