𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 19
"Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters"
Caitlyn
In der Nacht kam vieles hoch. Zum einen war ich erleichtert, dass ich und Black, wie ich Ethans Wolf nannte, so gut klarkamen. Aber zum anderen war da die Angst, dass Em sich vielleicht nur wegen Ethan mit mir angefreundet hatte.
Aber selbst wenn es so wäre, so hatten wir doch unsere eigenen Erfahrungen gesammelt und dadurch ist unsere Freundschaft erheblich gewachsen.
Ich wusste, dass ich ja selbst meine Geheimnisse hatte und somit eigentlich auch die Geheimnisse anderer respektieren sollte. Natürlich hätte sie es mir sagen sollen, aber sie hatte es nicht und sie war mir inzwischen zu wichtig, um lange sauer zu sein.
Sie hatte mir etliche Nachrichten geschrieben und ich entschied mich dafür, dass die Freundschaft größer war, als das Gewicht solcher Fehler.
Mit zittrigen Fingern schrieb ich ihr eine einzige Nachricht: Es ist ok.
Anschließend schaltete ich mein Handy aus, weil ich einfach nicht mehr konnte und schlafen wollte.
Vielleicht konnte ich so wieder gestärkt in den nächsten Tag starten.
Levi kuschelte sich neben mich auf einen Kissenberg und sein leises Schnarchen verriet mir, dass auch er eingeschlafen war.
Er hatte keine Fragen gestellt, vielleicht weil er wusste, dass diese Fragen mir nicht geholfen hätten.
Stattdessen hatte er die Telenovela angemacht, die mir schließlich geholfen hatte zu diesen Erkenntnissen zu kommen.
Ich schloss meine Augen und schien zu fallen. Aber nicht auf eine hektische Weise, sondern eher, als würde ein Teppich mich immer tiefer fliegen.
...
Ich lief einen Wald entlang und genoss die Natur, bis es plötzlich kälter wurde und die Sonne zu verschwinden schien.
Was zum Teufel passierte hier?
Langsam drehte ich mich um und es war, als würde sich alles in Slowmotion bewegen und auch meine Bewegungen waren so langsam, dass ich an einer Stelle zu bleiben schien.
Was war hier los? Ein Zeitzauber? Mitten im Wald.
,,Hallo kleines Vögelchen", flüsterte eine Stimme, bei der mir das Blut zu gefrieren schien.
Nicht er. Nicht hier.
Ich konnte mich immernoch nur unendlich langsam bewegen und als der Vampirdepp schließlich vor mich trat, fragte ich mich, was ich falsch gemacht hatte.
,,Deshalb also habe ich dich nicht gefunden. Schlaue kleine Nachtigall", sagte er mit seinen leuchtenden grünen Augen und starrte auf mein Amulett, welches jegliche Ortung für ihn unmöglich machte.
Aber wie hatte er mich gefunden?
,,Nichts zu sagen? Ach ja. Warte", sagte er und schnippte mit den Fingern.
Nun konnte ich meinen Kopf zwar bewegen, doch der Rest schien immernoch unendlich langsam.
,,Was soll der Scheiß?", fragte ich und hob eine Augenbraue, bis mir schließlich der Gedanke kam, der mir die aufsteigende Panik nahm.
,,So frech. Und doch bist du meins. Also werde ich über deine Sprache hinweg sehen", murmelte er und grinste, sodass er seine strahlenden Vampirzähne entblößte.
,,Du kannst gar nichts. Du bist nur ein Traum", sagte ich triumphierend und grinste bis er den Kopf Schieflage brachte und begann zu lachen.
,,Du hast einen Teil durchschaut. Schlau. Die meisten hätten das hier nicht mehr abstraieren können. Kleine Nachtigall du bist schon was besonderes. Es wird Zeit nach Hause zu gehen ", murmelte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
Nun war er mir erheblich zu nahe und ich versuchte meinen Kopf möglichst weit wegzudrehen.
,,Fass mich nicht an", sagte ich klar und deutlich.
,,Stimmt. In echt wird das noch sehr viel besser", meinte er und ging wieder einen Schritt zurück.
,,Du Volldepp. Nichts wird in echt passieren. Das hier ist nicht echt", sagte ich voller Überzeugung und schaute wütend nach oben in seine Augen.
Warum war er nur so verdammt groß. Es wäre so viel leichter, wenn er nur einen halben Meter groß wäre.
Plötzlich stand er direkt neben mir und flüsterte: ,,Nicht echt. Bist du dir da so sicher?"
In dem Moment erschien an meinem Handgelenk ein kleiner Kratzer und ich spürte ein Brennen an derselben Stelle.
Ich dachte man spürte im Traum keinen Schmerz?
...
Schreiend und schweißgebadet wachte ich auf und Levi saß direkt auf meinem Bauch.
,,Alles gut Cat. Ich bin da", murmelte Levi ruhig und ich schaute mich verunsichert um, bis ich verstand, dass es wirklich nur ein Traum gewesen sein musste.
Was für ein scheiß Traum und es wurde noch besser. Die Uhr verriet mir, dass es mitten in der Nacht war.
,,Danke Levi, aber musstest du mich kratzen?", fragte ich und schaute auf mein Handgelenk, auf dem derselbe Kratzer wie im Traum war.
Levi ließ sich nicht beirren und nickte nur leicht.
Warum bekam ich plötzlich so seltsame Albträume? Was sollte denn das?
An Schlaf war nicht mehr zu denken und ich ging zuerst duschen. Als konnte ich den Schrecken abschrubben und die Ängste, die er in mir ausgelöst hatte.
Nach einer fetten Tasse Kaffee und einem Dank an die Person, die die Suite eingerichtet hatte und an alles gedacht hatte, setzte ich mich auf das Bett und wartete, bis mehrere Stunden später meine Nichte einen ihrer Tränke vorbeigebracht hatte. Obwohl mein Knöchel nach all den Tagen und Tränken wieder voll belastbar war, bestand sie auf diese Tränke.
Aber sie meinte, dass ein Aussetzen dieser Tränke aufgrund der magischen Komponente zu Rückschritten führen würde.
Also trank ich Trank um Trank.
Schnell schrieb ich Ems, ob wir uns wie geplant in der Bücherei treffen würden.
Ems
Als ich ihre Nachricht erhalten habe, fiel eine unendliche Last von mir und ich war froh, dass wir uns heute sehen würden.
Als ich sie dort gestern Abend gesehen hatte, hatte ich wirklich Angst, dass sie nie mehr mit mir reden würde.
Als ich in die Bibliothek kam, saß sie bereits auf einem bequemen Sessel, der auf der hinausragenden Terrasse stand. Hier hatte man den perfekten Blick auf das Meer und Cat stand dort und blätterte in einem grünen, älteren Buch.
Leise setzte ich mich neben sie und wir schwiegen kurz, bis wir gleichzeitig die Stille mir einem "Es tut mir leid" brachen.
Daraufhin sah ich das erste Mal wieder in ihre veilchenblauen Augen, in der ich dasselbe sah, was ich fühlte. Man sah, dass Tränen in ihren Augen schimmerten. Und auch mir brannten sie in den Augen.
,,Nein, ich sollte mich als erstes entschuldigen. Ich hätte dir sagen sollen, dass ich ein Werwolf und Ethan einer meiner engsten Freunde ist. Aber wenn ich dich nicht gemocht hätte, dann hätte ich mich für niemandem auf der Welt mit dir angefreundet", erklärte ich und sie sah sehr niedergeschlagen aus, als sie auf den Boden und anschließend auf das Meer blickte.
,,Das ist in Ordnung, Ems. Ich habe euch auch etwas nicht erzählt", begann sie und wir saßen da Schulter an Schulter und ich wartete, bis sie bereit war zuerzählen, was ihr auf dem Herzen lag.
,,Ich bin nämlich eigentlich kein Mensch. Sondern ein geborener Vampir", begann sie und ich hörte ihrer Geschichte gespannt zu und wusste nicht so ganz, ob ich ihr das glauben konnte.
War das alles wahr? Aber sie war nicht wie ich mir einen Vampir vorgestellt hatte.
Nach einer Weile lächelte sie traurig und fuhr kleine Vampirzähne aus.
,,Das ist alles wahr, oder?", fragte ich geplättet und sah sie unsicher an.
Sie jedoch nickte und bat mich Ethan noch nichts zu erzählen, da sie ihm das lieber an einem passenderen Zeitpunkt erzählen wollte.
Ich war mir unsicher, was ich von all dem halten sollte und dachte kurz nach.
Caitlyn
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis Ems schließlich etwas sagte.
,,Okay wir sind also quasi theoretisch Todfeinde und ein mächtiger Vamp ist vielleicht hinter dir her? Und du hast eine Dämonenkatze? Darf ich sie sehen?", fragte sie schließlich und grinste.
,,Ähm ja so könnte man das zusammenfassen", sagte ich schließlich und warf ihr einen vorsichtigen Blick zu.
,,Warum bist du denn dann so verdammt tollpatschig?", fragte sie mich verwundert und lehnte sich lachend an mich.
,,Warum nimmst du das alles so locker?", fragte ich sie verwundert.
Sie warf mir einen liebevollen Blick zu und sagte: ,,Egal was du bist. Du bist auch trotzdem meine beste Freundin und die Erkenntnis, dass unsere größten Feinde mit dir verwandt sind, macht dich noch lange nicht zum Feind. Du warst immer eine gute Freundin und das ändert ja nichts an deinem Wesen."
,,Hm da haben wir wohl beide einen Teil unserer Identität versteckt", murmelte sie noch leise und zuckte mit den Schultern.
Sie ist schon immer sehr pragmatisch und spontan gewesen. Aber wie ich das Ethan erklären wusste, wusste ich auch noch nicht. Wir waren ja jetzt erst ein paar Wochen zusammen und das Thema so früh anzusprechen machte mir Angst. Und davon, dass ich am Sterben war, hatte ich ja auch noch keinem erzählt.
Zumindest wusste Ems jetzt ein Stückchen mehr, aber sie sah mich nicht mit anderen Augen. Das fand ich besonders schön und sie erklärte direkt, dass sie diesen Vampirdepp sofort beißen würde.
Lachend bedankte ich mich und wir saßen noch eine Weile dort.
Manchmal lösten sich Dinge von ganz alleine. Und manchmal wie ich später herausfinden würde, waren Dinge nicht gelöst, von denen man dachte, dass sie erledigt wären.
*********♡*********
Hey meine Süßen❤️❤️,
Ich kann es nicht glauben, wie süß ihr alle Caitlyns Geschichte supportet.
Ihr macht mich so happy. Dank eurer ganzen Kommis haben wir jetzt einfach 4k Kommentare. Nur mal so: Durchschnittlich sind das 200 Kommis pro Kapitel😂😂❤️❤️
Ihr seid unglaublich und ich danke euch für euren Austausch, der mich immer motiviert weiter zu schreiben ❤️
Ihr seid der Motor der Geschichte.
Also...ähem...was denkt ihr zu dem Traum?
Und wie findet ihr es, dass zwischen Ems und Cat jetzt wieder alles gut ist?
Und ich habe gerade gemerkt, dass Cat und Ethan ein kleines Eigenleben haben und das nächste Kapitel nicht so jugendfrei wird😂😅🔥
Danke fürs Lesen❤️, ggf Voten⭐️ und Kommentieren💬
Hab euch lieb,
Euer Nutella❤️❤️
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