Kapitel 62
Elias' Sicht
Misstrauisch beäugte ich sie. Wie sie auf meinem Bett friedlich schläft. Wie sie sich manchmal die Nase kraust. Wie sie immer wieder etwas murmelt aber trotzdem noch so süß aussieht. So wie ein Engel. Mein Engel.
Mir ist der Schlaf deutlich vergangen. Immer wenn ich meine Augen schließen will, plagen mich die Albträume. Wie sie auf diesem Stuhl sitzt und fast verge-
Schnell verwerfe ich diesen Gedanken. Es wird noch Konsequenzen geben. Für mich, sowie für ihn. Vielleicht kommt er hinter Gitter, aber das reicht mir nicht. Ich will das er mich anfleht ihm nichts zu tun. Ich will das er auf dem Boden ist. Im Abgrund.
Langsam stand ich auf und schließe dir Türe leise hinter mir. Meine Hand tut noch sehr weh. Mein Körper ist wortwörtlich geschwächt und ich sehe einfach nur aus wie eine lebendige Leiche.
Unten in der Küche stehe ich ratlos da. Was soll ich jetzt machen. Ich könnte die Arbeit in den letzten Tagen nachholen, dazu habe ich jedoch keine Lust.
Kaffee, das ist was ich brauche.
Langsam schlendere ich zur Kaffeemaschine und fertige mir ein Kaffee zu.
Tief in Gedanken versunken lehne ich mich an die Theke.
Diese Visionen sollen aus meinem Kopf verschwinden. Verdammt, raus mit euch!
Mit meiner rechten Hand schlage ich immer wieder gegen meine Stirn.
Nun kamen wieder die Schuldgefühle hoch. Alles meine Schuld!
Schwach stütze ich mich mit meinen Armen ab, da ich drohte umzukippen.
Mein Kopf vergrub ich nun in meine verschränkten Arme.
Wann wird es aufhören?
Tief atmete ich ein und aus. Ich habe das Gefühl nicht mehr atmen zu können.
Das Piepen der Kaffeemaschine hinderte mich nicht daran wieder meinen Kopf zu heben.
Ich bin fertig mit dieser Welt.
Wenn sie mich dann auch noch verlässt, bin ich innerlich tot. Vielleicht sogar äußerlich. Wer weiß was ich dann machen werde.
Wenn sie es aber wirklich will, werde ich sie in Ruhe lassen. Sie wird mich nie mehr sehen. Ich werde weit weg sein. Dort wo ich sie nicht mehr verletzten kann.
Sie wird glücklich werden. Vielleicht mit einem anderen Mann an ihrer Seite. Auch nur dieser Gedanke tut so weh.
Auch wenn es heißt das ich dann so gut wie tot bin, ich bin bereit dafür sie aufzugeben damit sie glücklicher wird.
Ich bin bereit. Wenn sie jetzt aufsteht und mir sagt es ist vorbei, werde ich nur stumm den Raum verlassen und nicht alles rum schleudern. Das kann ich dann später machen, wenn sie nicht da ist.
Ich werde einf-
"Elias" hörte ich diese Stimme leise sagen.
Schnell schießt mein Kopf in die Höhe.
"Alina" flüsterte ich.
So schnell wie möglich ging ich zu ihr und nahm sie in den Arm.
"Es tut mir leid, so unfassbar leid. Es ist meine Schuld. Ich-"
"Hör auf damit! Du kannst nicht dafür das du so einen Psycho als Onkel hast" flüsterte sie ernst in mein Ohr.
Diese Sätze brachten mich zum schmunzeln. Was macht dieses Mädchen immer wieder mit mir?
"Könner wir reden?" murmelte ich gegen ihre Halsbeuge, woraufhin sie eine Gänsehaut bekam.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, was sofort wieder verblasste als sie sich von mir löste und auf den Boden starrte.
Ist jetzt der Moment gekommen, wo mein Leben ein Haufen Elend wird.
"Ja" flüsterte sie.
"Lass uns setzten" murmelte ich am Boden zerstört.
Ich will das was passiert jetzt nicht erleben.
Eine unangenehme Stille breitete sich im Raum aus. Jeder ging seinen eigenen Gedanken nach.
Meinen Kaffee habe ich komplett vergessen.
"Elias" unterbrach sie die Stille. "Ich-"
"Halt! Bevor du jetzt mein Leben zerstörst indem du mit mir Schluss machst, will ich noch alles aufklären. Ich weiß nicht ob du es mitbekommen hast, aber ich habe dich nicht betrogen und das würde ich wirklich auch niemals tun. Ich meine wie könnte man so einen Menschen wie dich auch betrügen. Du bist einfach nur... Wow. Ich liebe dich. So sehr, das glaubst du mir nicht. Ich will nicht das du alleine rausgehst, erst recht nicht in einen Club, weil du einfach jedes männliche Augenpaar anziehst. Ich kann wirklich ein Idiot sein, nein ich bin ein Idiot, aber dieser Idiot liebt dich und will dich nicht verlieren, da du einer der wichtigsten Personen in seinem Leben geworden bist. Ich vertraue dir, so unfassbar viel, aber dieser Männerwelt kann man nicht trauen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Also nicht das ich schwul war, ich meine nur... Man, dieses Gespräch führt in die gegengesetzte Richtung. Was ich sagen wollte-" ein kichern von ihr unterbrach meinen Redefluss und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Wie ich das Kichern vermisst habe. "Also was ich sagen wollte. Wenn du jetzt wirklich hier und jetzt alles beendest, werde ich mich wohl zufrieden geben müssen. Du bist eine tolle Person du könntest jeden haben und ich verstehe das du dich dann nicht mit mir abgeben willst. Auch wenn du mein Herz damit rausreißen würdest, ich werde hinter deiner Meinung stehen und einfach nur diesen Raum verlassen. Denn ich will das du glücklich bist und in Sicherheit. Bei mir hat man ja gesehen wie gut ich dich schützen kann" lachte ich ironisch auf. "Was du aber immer wissen solltest. Ich liebe dich und werde es immer tun. Man, Alina! Ich himmle dich schon regelrecht an" fuhr ich mir verzweifelt durch die Haare, aber unterbrach unseren Blickkontakt nicht.
Sie hat so wundervolle Augen.
"Ich liebe dich so sehr, das es wiederum schon weh tut dich auch nur neben einem Typen zu sehen. Du weißt nicht wie sehr du mich mit klitzekleinen Wörtern verletzten kannst. Wenn du dich ein Tag nicht meldest, bin ich immer kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Und jedes Mal wenn du auch nur rot wirst, lachst oder mir einfach nur so wie jetzt in die Augen guckst, hab ich das Bedürfnis dich einfach nur in die Arme zu nehmen und mein Dauergrinsen aufzusetzen. Also bitte mach es kurz und schmerzlos, denn das halte ich nicht aus" beendete ich meine Rede und wurde immer leiser.
Und wieder umgab uns diese Stille.
Sollte ich einfach aufstehen und gehen? So würde es doch am wenigsten weh tun, anstatt das sie mir meine Fehler gegen den Kopf wirft.
Ich liebe sie doch. Noch nie habe ich zu einem Mädchen, außer meiner Mutter und meiner kleinen Schwester, 'Ich liebe dich' gesagt. Aber bei Alina...wiederhole ich mich zwanzig mal.
Sie kam mir näher, setzte sich neben mich und machte einen Schneidersitz.
Was macht sie da? Wieso bin ich so nervös? Elias, wo ist deine Männlichkeit geblieben!
Ihr Kopf näherte sich meinem Ohr.
"Ich liebe dich" flüsterte sie langsam und mit so viel Liebe in mein Ohr.
Ein Kapitel ist on! Yay!
Und Leute ich habe gerade bemerkt das wir hier schon 21k sind und bei Killian schon 1k.
Ich fühle mich gerade wie ein Babo.😏
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